#HannahArendtLectures by Regula Staempfli an der HSG, Universität St. Gallen 2024.

Regula Stämpfli ist eine politische Philosophin, die die Auswirkungen des Trumpismus auf die moderne Politik analysiert. Sie betont die Bedeutung von Fiktionen, Storytelling, Codes, Algorithmen und deren Wirkung im Hinblick auf totalitäre Systeme. Sie sah schon im “Trumpism. Ein Phänomen verändert die Welt” die Allmacht der Codes “Die Eroberung der Welt als Zahl. ” laStaempflis Arbeiten werfen ein Licht auf die Herausforderungen, die durch den Einsatz von Technologie und sozialen Medien für politische Manipulation und die Untergrabung demokratischer Prinzipien entstehen.

HannahArendtLectures by Regula Staempfli an der HSG, Universität St. Gallen 2024.

Die HSG, Universität St. Gallen offeriert jedes Jahr ÖFFENTLICHE VORLESUNGEN. Seit 2018 bietet Privatdozentin PD Dr. Regula Stämpfli die #HannahArendtLectures an. Diesmal über TikTok, Tanks & (Media)Wars unter dem Titel: “Elemente und Ursprünge digitaler Totalitarismen.” Hier das öffentliche Programm im PDF siehe https://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2024/03/Oeffentliches-Programm-FS24-3.pdf

#HannahArendtLectures von PD Dr. Regula Stämpfli, angekündigt im öffentlichen Programm der Vorlesungen der HSG, Universität St. Gallen.
Die Vorlesungen sind öffentlich. Einschreiben an der HSG, Universität St. Gallen. Der Besuch der öffentlichen Vorlesungen kostet zwanzig Franken, für Angehörige der Universität St.Gallen, Studierende, Dozierende wie auch Mitarbeitende ist der Besuch kostenlos. Die erste Vorlesung einer Reihe kann gratis besucht werden. Die Gebühr ist vor Beginn der zweiten Vorlesung mit dem Einzahlungsschein oder mit den untenstehenden E-Banking- Angaben zu bezahlen. Dieser Beleg, beziehungsweise der Ausdruck der Online-Zahlung, dient als Semesterpass.
PostFinance-Konto: 90-747-8
BIC/SWIFT-Code: POFICHBEXXX
IBAN: CH21 0900 0000 9000 0747 8
lautend auf: Universität St.Gallen (HSG), Dufourstrasse 50, 9000 St.Gallen
Zahlungszweck: Öffentliche Vorlesungen, 433 310 / S08950002
Bitte nehmen Sie als Semesterpass einen Beleg der Überweisung zu den Vorlesungen mit. Vielen Dank.

“Das Netz als Brutstätte für Ideologie und Menschenhandel” von Regula Stämpfli. Medienkolumne 28.2.2024

Prostitution wird immer digitaler. So schreibt die SZ im Feb 2024 über sog. "Sexarbeit" Die Politphilosophin schaut im Bericht auf die ideologische Sprachgewalt der SZ.
SZ vom 25.2.2024 siehe https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/panorama/prostitution-europa-menschenhandel-osteuropa-internet-ermittler-e622675/ “Prostitution wird immer digitaler.” laStaempfli: Der Trend zur digitalen Prostitution nimmt in Europa stetig zu und bietet Menschenhändlern neue Möglichkeiten zur Ausbeutung. siehe Klein Report, Kommentar von laStaempfli https://www.kleinreport.ch/news/kommentar-das-netz-als-brutstatte-fur-menschenhandel-und-ideologie-103663/

Eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung der «Süddeutschen Zeitung» (SZ), NDR und WDR beleuchtet die Rolle des Internets bei der sexuellen Ausbeutung und zeigt, wie Menschenhandel zunehmend über digitale Kanäle organisiert wird.

Die Medienexpertin PD Dr. Regula Stämpfli hebt für den Klein Report die Bedeutung dieser Recherche hervor, stellt jedoch gleichzeitig kritische Fragen zur ideologisch gefärbten Sprache, die oft im Zusammenhang mit Menschenhandel, sexueller Gewalt und Prostitution verwendet wird.

«Der Artikel der SZ vom 26. Februar 2024 präsentiert detaillierte Einblicke in die Organisation von Menschenhandel über das Internet. Anhand eines beispielhaften Falls, der mit geänderten Namen versehen ist, wird die Geschichte eines jungen Mädchens aus einem ehemaligen Ostblock-Land nachgezeichnet. Sie wird von einem scheinbaren Freund aus Deutschland unter dem Vorwand eines besseren Lebens aus ihrer prekären Situation herausgelockt.

Die vermeintliche Rettung entpuppt sich jedoch als Albtraum, als das Mädchen in Deutschland ankommt. Ihr vermeintlicher Retter entpuppt sich als skrupelloser Sklavenhändler, der sie misshandelt, einsperrt und zur Prostitution zwingt. Das Internet dient dabei als mächtiges Werkzeug, um die Aktivitäten der Menschenhändler zu verschleiern und Behörden sowie Hilfsorganisationen zu täuschen.

Besonders brisant wird der Artikel, wenn er die Unterscheidung zwischen Menschenhandel und der in Deutschland legalen Prostitution thematisiert.

Anders als üblich vermeiden SZ, NDR und WDR den Begriff «Sexarbeit» und sprechen konsequent von Prostitution, was zu einer ideologischen Debatte führt. Während über Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung berichtet wird, betonen sie die Freiwilligkeit der Prostitution und verwenden den Begriff «Sexarbeit».

Diese Unterscheidung zwischen «Sexarbeit» und den realen Gefahren von Gewalt, Kriminalität und Diskriminierung von Frauen in der Prostitution ist problematisch. Die Realität zeigt, dass Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung eng mit der Prostitution verbunden sind und nicht einfach als «Freiwilligkeit» oder «Sexarbeit» abgetan werden können. Es geht vielmehr um den Verkauf des menschlichen Körpers und die Ausnutzung von Frauen.

Die Recherchen von SZ, NDR und WDR konzentrieren sich zwar auf die Digitalisierung des Menschenhandels, offenbaren jedoch gleichzeitig, wie durch ideologisch geprägte Sprache die brutale Realität der Prostitution verschleiert wird.

Die Aussage, dass man nicht erkennen könne, ob eine Frau ihre Anzeige beispielsweise für «Wohnungprostitution» eigenständig oder freiwillig erstellt habe, verdeutlicht die Verdrängung dieser Problematik.

Es ist beunruhigend, dass die Medien bei offensichtlichem Menschenhandel den Begriff «Sexarbeit» verwenden, statt die Dinge beim Namen zu nennen. Dies zeigt eine bedenkliche Schieflage sowohl in der Medienpolitik als auch im Rechtsstaat. Es ist an der Zeit, die Realität anzuerkennen und den Menschenhandel und die damit verbundene Prostitution klar zu benennen.

Es sei den Medien dringend empfohlen, sich mit Berichten wie «Sexkauf: Eine rechtliche und rechtsethische Untersuchung der Prostitution» von Elke Mack und Ulrich Rommelfanger aus dem Jahr 2023 auseinanderzusetzen.» Klein Report by Regula Staempfli 28.2.2024.

ARTISAPIECEOFCAKE: Raimund Deininger & Regula Stämpfli mit Hoffnung für das Jahr 2024: to be found in the African Continent. Our regelmässiger Art-Talk/Art-Podcast.

Listen in: http://artisapieceofcake.art/2024/02/12/raimund-deininger-und-regula-staempfli-ueber-hoffnung-fuer-das-jahr-2024-the-african-continent-is-our-past-and-future-in-german/

Amoako Boafo: Wie Kunst laStaempfli glücklich macht.
Amoako Boafo, Der Superstar aus Ghana und Wien. Die Deiningers sind eng mit Amoako befreundet und haben die Sammlerinnen und Sammler in Wien mit dem herausragenden Künstler bekannt gemacht – ein Riesengeschenk seit 2017! Wie Kunst aus dem afrikanischen Kontinent Blick, Welt und unsere Liebe zur Wirklichkeit revolutioniert. Gesprächsausschnitt von Raimund Deininger und Regula Stämpfli für das Jahr 2024.

Raimund Deininger und Regula Staempfli treffen sich in der wunderbaren Wohnung von Raimund. Raimund Deininger und Louise Deininger sind erst kürzlich von der Reise nach Afrika zurückgekommen, wo sie Amoako Boafo in Ghana besucht haben und die Stiftung Gyco Academy von Louise Deininger.

Amoako Boafo wird im Belvedere WIEN zu sehen sein: https://www.belvedere.at/amoako-boafo-0 vom Oktober 2024 bis 12. Jänner 2025.

http://artisapieceofcake.art/2024/02/12/raimund-deininger-und-regula-staempfli-ueber-hoffnung-fuer-das-jahr-2024-the-african-continent-is-our-past-and-future-in-german/

#HannahArendtLectures: Elemente und Ursprünge digitaler Totalitarismen von Regula Stämpfli an der HSG, Universität St. Gallen FS/SS 2024 Öffentliche Vorlesung. Über TikTok, Tanks & (Media)Wars.

#HannahArendtLectures: Elemente und Ursprünge digitaler Totalitarismen von Regula Stämpfli an der HSG, Universität St. Gallen FS/SS 2024 Öffentliche Vorlesung. Über TikTok, Tanks & (Media)Wars.
HannahArendtLectures: Elemente und Ursprünge digitaler Totalitarismen von Regula Stämpfli an der HSG, Universität St. Gallen FS/SS 2024 Öffentliche Vorlesung. Über TikTok, Tanks & (Media)Wars.

Hannah Arendts monumentales Werk: “Elemente und Ursprünge totalitärer Systeme” beginnt mit Platos berühmten Kampf gegen die Sophisten. Medien spielen in totalitären Systemen entscheidende Rollen – Die Vorlesung versteht sich als Fortsetzung von Arendts grossem Werk.

Regula Stämpfli widmet sich dem fortwährenden Kampf um Wahrheitsfindung und den Bezug zu Welt und Wirklichkeit im Dienste der Demokratie. Sie richtet ihren Fokus auf die automatischen, repetitiven Meinungsdiktaturen in den sozialen Netzwerken wie X/Twitter, Facebook, TikTok, Instagram, Telegram, Google, YouTube et al. Dienste, die laStaempfli rege nutzt. Die Vorlesung stellt sich dabei der Aufgabe, die schwer fassbaren zeitgenössischen Entwicklungen zu analysieren, den Zerfall der westlichen Erfolgsmodelle und Demokratien aufzuzeigen und fragt gleichzeitig nach möglichen Massnahmen, um diesen Prozess zu stoppen.

#HannahArendtLectures: Elemente und Ursprünge digitaler Totalitarismen von Regula Stämpfli an der HSG, Universität St. Gallen FS/SS 2024 Öffentliche Vorlesung. Über TikTok, Tanks & (Media)Wars.
#HannahArendtLectures: Elemente und Ursprünge digitaler Totalitarismen von Regula Stämpfli an der HSG, Universität St. Gallen FS/SS 2024 Öffentliche Vorlesung. Über TikTok, Tanks & (Media)Wars.

Nicht «fühlen, was ist», sondern «sagen, was ist»! Stars in Zeiten codierter Narrative von Regula Stämpfli für den Klein Report: Medienanalyse & Medienkritik.

Die NZZ überrascht seit einem Jahr mit grossen Recherchen zu Personen, Themen und Korruption. Die traditionell bürgerliche Qualitätszeitung tut dies verständlicherweise gegen die linken Positionen, die sich sehr angreifbar gemacht haben seit im Zuge der WOKE-Bewegungen SELBSTKRITIK und wachsame TOTALITARISMUSKRITIK innerhalb der Linken pauschal als “Nazi” abgetan wird. So viele klassisch sozialdemokratischen Perspektiven und Personen sind deshalb unter “Nazi”-Verdacht geraten – völlig lächerlich erst kürzlich bei der angesehenen Friedrich Ebert Stiftung FES zum sog. “Selbstbestimmungsgesetz”, siehe https://library.fes.de/pdf-files/pbud/20336.pdf. Dazu hat Regula Stämpfli eine Presseanfrage an die Friedrich Ebert Stiftung und den Vorsitzenden Martin Schulz gestellt – bisher keine Antworten gekriegt.

Zurück zur NZZ und ihren Recherchen. Vergangene Woche publiziert die NZZ einen kritischen Bericht zur Starautorin der Linken, Sibylle Berg, Preisträgerin zahlreicher renommierten Auszeichnungen im deutschsprachigen Literaturbetrieb. Der Artikel befindet sich hier: https://www.nzz.ch/feuilleton/sibylle-berg-biografie-ddr-honecker-unfall-medien-ld.1741044.

“Sie hat sich mit Erich Honecker angelegt, war DDR-Kampftaucherin und hat einen fürchterlichen Autounfall überlebt. Das alles berichten Medien über Sibylle Berg. Aber stimmt das auch? Mit ihren sarkastischen, von brutalen Szenen durchsetzten Romanen ist Sibylle Berg berühmt geworden. Auch ihre eigene Biografie wirkt wie ein Roman. Wer dazu kritische Fragen stellt, bekommt Post von Bergs Anwalt.” NZZ, 15.6.2023.

Zur Recherche habe ich einen Medienkommentar verfasst, der die wichtigsten Trends unserer Zeit zusammenfasst. Wenn es WICHTIGER IST, WER ETWAS SAGT UND NICHT WAS SIE SAGT, DANN IST WELTVERLUST PROGRAMMIERT. Wer meint, das Geschlecht, die Biologie sowie die eigene Identität sei nur eine von vielen möglichen Stories, meint wohl auch, die eigene Biographie völlig unabhängig von Wahrheit und Wirklichkeit erfinden zu können. 

Deshalb kommt laStaempfli in ihrem Medienkommentar zum Schluss: Nicht «fühlen, was ist», sondern «sagen, was ist»! Stars in Zeiten codierter Narrative.

https://www.kleinreport.ch/news/fiktion-oder-biographie-stars-zeiten-codierter-narrative-102054/

Regula Stämpfli: Wer Gender ohne KI/AI, Tumblr & 4Chan diskutiert, benutzt Trumpism-Kategorien von AfD und SVP und zerstört durch Polarisierung letztlich unsere westlichen Demokratien.

Das Schweizer Fernsehen SRF hat eine Sendung zu Gender gemacht. Soweit so schlecht. Denn Gender ist im Wahljahr zum BESTIMMENDEN WAHLTHEMA geworden: Eine ideologische Auseinandersetzung, die durch Lüge, Hass und Religionskämpfe geprägt ist und die die Zerstörung des öffentlichen Debattenraumes weitertreibt. Nach Hannah Arendt scheitern politische Systeme immer zuerst an der Zerstörung des ÖFFENTLICHEN RAUMES. #HannahArendtLectures. Dass die heissen Debatten um Gender WENIG MIT FEMINISMUS, GLEICHSTELLUNG UND DEMOKRATIE zu tun haben, sondern mit dem Ursprung des Konzepts, des Begriffs und der Ideologie von Gender auf #Tumblr und dessen Gegenpol 4Chan, ist viel zu wenig bekannt. Dies ist so als hätte man das Aufkommen extremer Bewegungen in den 1930er Jahren nicht erkannt. Die totalitären Minderheitspositionen auf Tumblr und 4Chan sind MAINSTREAM geworden: Besonders auf Twitter, Insta, Tiktok und Telegram. Die Codes repetieren automatisch die Positionen, die am meisten Emotionen, vorwiegend Hass und nicht einfach LIKES erzeugen.

Deshalb hat Regula Stämpfli in den #HannahArendtLectures die Theorie des Digigenderism erfunden, die in #diepodcastin ausgeführt wird.

Auf Twitter wurden via SRF unendlich viele Trolle, Hetzer und Hassposts aktiviert – wie immer wenn Frauen sich in politische Debatten mischen. Auch dies gehört zur Zerstörung des öffentlichen Diskurses. Erstaunlich ist, dass SRF hier der Promotor von heftigen Auseinandersetzungen wird statt zu informieren und die Demokratie durch Grundlagenwissen zu stützen. Schon schwierig momentan, diese Zeiten der trumpistischen Grausamkeit.

Regula Stämpfli, 4. Mai 2023 ÜBER DAS BÖSE: Krieg als Politik. Die #HannahArendtLectures an der HSG, Universität St. Gallen von laStaempfli.

Regula Stämpfli Vorlesung HSG 2023 Krieg als Politik #HannahArendtLectures
Regula Stämpfli Vorlesung HSG 2023 Krieg als Politik #HannahArendtLectures

An der heutigen Vorlesung geht es um Krieg, Säuberung, Terror, Mord, kurz: Um das, was heutige Interpreten gerne als Ansichtssache teilen; als psychologisierendes Element, als ein Unglück unter Vielen, als “Natur des Menschen” – ein völlig verqueres Konzept nach Hannah Arendt und Regula Stämpfli. In der Vorlesung behandeln wir das Böse, u.a. den Holocaust, den Genozid in Ruanda, den Femizid. Wir halten uns dabei eng an die Vorlesung von Hannah Arendt “Über das Böse”, die nach wie vor zum Besten gehört, obwohl das Nachwort von Franziska Augstein dies relativieren will: Verständlich als Täternachkommen, aber falsch angesichts der Klarheit, was das Böse ausmacht: DIE INDIFFERENZ, DIE GLEICHMACHEREI, DIE ZERSTÖRUNG DER ÖFFENTLICHKEIT, DIE UNTERWERFUNG ALS NICHT-PERSONEN. Was Regula Stämpfli zur Mechanik der “codierten Welt” – laStaempflis Hauptwerk, bringt. Literarische Verarbeitungen des Bösen:

Imre Kertész, Kaddisch für ein nicht geborenes Kind. (Orig.: Kaddis a meg nem született gyermekért. Magvető, 1990), übersetzt von György Buda und Kristin Schwamm. Rowohlt Berlin, Berlin 1992, ISBN 978-3-87134-053-6.

Ruth Klüger: Weiter leben: eine Jugend Wallstein, Göttingen 1992, ISBN 3-89244-036-0; als Taschenbuch bei dtv, München 1997, ISBN 3-423-12261-7.

Margaret Atwood, The Handmaid’s Tale. 1985 ISBN 0-385-49081-X Der Report der Magd auf Deutsch. (Englisches Original aber 1000mal besser. HBO-Serie nicht schlecht verfilmt.) Der alte Film ist indessen auch sehr zu empfehlen:Von Volker Schlöndorff.

Uns selbstverständlich:

1984 von George Orwell.

Regula Stämpfli: #HannahArendtLectures. Zweite Vorlesung HSG zu “Krieg als Politik”. 13. April 2023. Raum A 09-110. 18.15-19.45 Uhr. Heute: Weltverlust zugunsten von Automation im Thema: Krieg als Technik. Online wird die Vorlesung später aufgeschaltet – hier ein paar Literaturhinweise.

Auf Wunsch der begeisterten Zuhörenden an der HSG vom 13. April 2023 ein paar Nachträge. Erwähnte Literatur & Podcasts: Bayern Zwei Feature zu Pornhub als Grundlage technologischer Innovationen: https://www.br.de/mediathek/podcast/wild-wild-web/weapons-of-m-ass-destruction/1848489 Dann mein Buch des politischen Denkens mit Kolumnen, die viele der Themen bespricht: Regula Stämpfli, Sex, Katzen und Diäten. Die Kultkolumnen unbedingt kaufen, das ist politisches Denken, hier im Podcast besprochen: https://diepodcastin.de/2023/03/25/diepodcastin-schreibt-isabel-rohner-regula-stampfli-uber-sex-katzen-und-diaten-die-kultkolumnen-von-regula-stampfli/ Auf ensuite.ch/literaturblog bespricht Regula Stämpfli die wichtigen Werke und Essays zum politischen Denken:

Literatur: Shoshana Zuboff: Der digitale Überwachungskapitalismus. Dann Cathy O`Neil, Angriff der Algorithmen, besprochen in: https://www.deutschlandfunkkultur.de/cathy-o-neil-angriff-der-algorithmen-mathematische-100.html und unbedingt Angela Nagle, Kill all Normies. Mein Podcast zum Technologiewandel: Regula Staempfli Futurepodcast zum nachhören hier: http://ta-swiss-futurepodcast.online/ und den Artikel zu den Datenlöchern: https://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2020/09/datenloch-swissfuture-methodenderzukunft.pdf mit Lösungsansätzen.

Zu Hannah Arendts Interpreten empfiehlt sich Zygmunt Bauman, Das Leben als Konsum. Zur Banken- und Eurokrise Regula Stämpfli, https://www.denknetz.ch/wp-content/uploads/2021/08/Staempfli_Europa_Bankensprech_Sehnsuchtsort.pdf Und, wer Erotik statt einfach Porno will und die Suada von Anais Nin gegen den Pornografen lesen möchte, hier: Anais Nin, Das Delta der Venus.

Ich wünsche viel Vergnügen und freue mich auf die nächste Vorlesung im Raum 09-110 HSG – neben der Bibliothek.

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Regula Stämpfli denkt seit 2005 wissenschaftlich, aktivistisch und in ihrer Lehrtätigkeit über Design, Technik, Codes im Zusammenhang mit Politik nach, u.a. im MAK Köln siehe https://ndion.de/de/design-und-demokratie-eine-diskussion-im-makk/

“Design, Technik und Demokratie – ein ebenso komplexes wie streitbares Thema, gerade in Zeiten wie diesen. Design und Technik sind nach Regula Stämpfli inkarnierte Politik: In die Welt und mit der Welt verbundenen materiellen Ausdrücke gängiger, herrschender und manchmal demokratischer Fiktionen und Narrative. “Designing Politics – the Politics of Design” war laStaempflis Versprechen innerhalb der IFG ULM auf demokratische, soziale, friedliche, nachhaltige Entwicklung und emanzipatorische Perspektiven. Diese Versprechen werden zeitgenössisch oft in raue Herrschafts- und Vermarktungsstrategien und Kreditpunkte umgewandelt. So wie die Demokratie selbst eine Frage der Form ist, so sind es auch die Aktivitäten für und gegen sie. Damit sind Design und Technik immer in politischen Zusammenhängen wahrzunehmen.”

Das Grundlagenwerk von René Spitz, mitherausgegeben von Regula Stämpfli finden Sie hier: https://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2023/04/2012_ReneSpitz_HfG-IUP-IFG_Ulm1968-2008.pdf

Die Vorlesung findet analog statt. Auf www.hannaharendt.eu wird Regula Stämpfli die Vorlesung “Krieg als Politik” nach der analogen Vorlesung mit Bezahlschranke (wahrscheinlich ein Foto mit einem Buch von Regula Stämpfli als Selfie oder eigenes Büchergestell) einlesen. Regula Stämpfli freut sich auf viele Zuhörer und Zuhörerinnen der öffentlichen Vorlesung – volle Säle machen Freude und plant analoge Fragerunde & Diskussion.

Schweizer Innenpolitik: Alain Berset, Bundespräsident. Kommentar von Regula Stämpfli.

Dies die Illustration des Artikels auf bluewin https://www.bluewin.ch/de/news/schweiz/waehlen-die-buergerlichen-anstatt-berset-nun-einen-gruenen-bundesrat-1664109.html

Die Geschichte von Alain Berset ist eine der Macht. Innerhalb der sozialdemokratischen Partei hat er sich gegen Pierre-Yves Maillard durchgesetzt.Pierre-Yves Maillard ist Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes und will 2023 Ständerat für den Kanton Waadt werden. Allein diese ersten vier Zeilen belegen die geballte Männermacht innerhalb der SP Schweiz, entgegen dem Gedöns einer “Frauenpartei”. Die wichtigste Medien- und IT-Gewerkschaft syndicom hatte in den letzten Jahrzehnten noch nie eine Frau an der Spitze.

Alain Berset war der Gesundheitsbundesrat während der Pandemie. Die Aufarbeitung der Schweizer Politik rund um Covid 19 verläuft – wie in anderen Ländern auch – schleppend. 2022/23 flog die enge Verbindung zwischen dem Departement Berset und dem Ringier Verlag auf. Die Untersuchung diesbezüglich dauert an. In den letzten zwei Jahren machte Alain Berset auch privat Schlagzeilen: Eine aussereheliche Affäre sowie ein Einspruch gegen einen Handy-Mast. Meist folgten die Attacken auf Alain Berset von rechts, denen der Gesundheitsminister seit der Pandemie und seit dessen hoher Beliebtheit im Volk – er ist eine Ikone für die Fotografen, ein ausserordentlich attraktiver Medien- und Kulturmensch – schon lange ein Dorn in den diversen Wahlkämpfen ist. Seit letzter Woche ist Alain Berset indessen zum Helden innerhalb der SVP und dem Putinlager geworden. In seinem Interview in der NZZ sprach wer von “Kriegsrausch” https://magazin.nzz.ch/nzz-am-sonntag/schweiz/ich-spuere-heute-in-gewissen-kreisen-einen-kriegsrausch-ld.1730007?reduced=true und verglich die Situation mit dem Ersten Weltkrieg, was völlig absurd ist, denn im Ersten Weltkrieg waren es “Die Schlafwandler” (Christopher Clark), die alten Hierarchien, die Militärs, die die “Urkatastrophe des 21. Jh” (George F. Kennan) zu verantworten hatten. Wenn ein historischer Vergleich zum Angriffskrieg der Russen gegen die Ukraine passt, dann der des Zweiten Weltkrieges, der übrigens mit dem Hitler-Stalin-Pakt Polen und die Ukraine direkt betrafen und ethnische Säuberungen zur Folge hatte. Bersets Interview war reines Kalkül des Machtpolitikers, der unter keinen Umständen sein Amt verlieren will. Indem er sich mit “Kriegsrauschen” der Rechten angedient hat, wird ihm dies auch gelingen. Am 13. März 2023 gab Regula Stämpfli dem klugen Journalisten Alex von bluewin, Alex Rudolf ein Interview, siehe https://www.bluewin.ch/de/news/schweiz/waehlen-die-buergerlichen-anstatt-berset-nun-einen-gruenen-bundesrat-1664109.html

Hier finden Sie das im Artikel logischerweise gekürzte Gespräch in voller Länge, copyright Regula Stämpfli, was bedeutet: Bei Zitaten bitte die Autorin kontaktieren.

–        Bundespräsident Berset setzt sich mit Aussagen zum Ukraine-Krieg in die Nesseln. Sollte/ Wird dies Konsequenzen haben?

So wie Alain Berset sich durch alle Affären geschummelt hat, denke ich, wird er gerade diese Affäre überleben und wissen Sie wieso? Mit seinem “Kriegsrausch”-Statement hat er grad einen Kuschelkurs zur SVP eingeläutet – seine bisher schlimmsten Kritiker. Berset ist ein Machtmensch durch und durch. Er hängt so sehr an seinem Amt, dass er auch für die SP immer zum grösseren Problem wird. 

–        Wie ordnen Sie seine Aussagen ein: unbedarft, polemisch,…? 

Sehr gezielt. Alain Berset musste nach den Attacken der SVP der Partei einen Kuschelbrocken hinwerfen. Dies hat er geschickt gemacht. Die Journalisten schätzen Berset völlig falsch ein: Alain Berset kennt nichts, wenn es um Alain Berset geht: Da gewinnt immer Alain Berset – Politik ist ihm dann völlig egal. Dass dies nicht schon längst ein Thema ist, erstaunt mich. In “Trumpism” beschreibe ich genau diese Art neuer Selfie-Politiker mit all ihren Schattierungen links und rechts. 

–        Hätten die Aussagen auch derart polarisiert, wenn Berset zuvor keine Skandale gehabt hätte?

Nein. Ich erinnere mich an keinen Bundespräsidenten, der derart unterbelichtetes Blabla in einer derart schwierigen Situation von sich gegeben hat. 

–        Wann sorgte zuletzt ein Bundesrat für derart viele (Medien-)Skandale?

Ueli Maurer und Micheline Calmy-Rey sorgten immer wieder für Auftritte, die von der jeweiligen Opposition skandalisiert wurden. Aber so etwas wie die “Kriegsrauschen”-Fantasmen eines amtierenden schweizerischen Bundespräsidenten, der darüber hinaus den völlig falschen Vergleich mit dem Ersten Weltkrieg zieht, das ist ein Novum in der Schweiz.

–        Seit wenigen Tagen ist klar, Bersets Skandale stürzten ihn vom Thron als beliebtester Bundesrat. Wo ging er zu weit, sodass ihm das Volk nicht mehr vergeben konnte?

Ich traute den Umfragen eh nie so ganz. Und “das Volk” ist immer besser als der Ruf, der sogenannt populären Meinungen vorauseilt. Ein Bundespräsident hat sich nicht so zu benehmen und zu äussern, Punkt. Berset hat einfach überhaupt kein Gespür für ein “comme il faut” – das ging vielleicht noch bei seinen privaten Affären. Das überspannt aber den Bogen, wenn es um den so grauenhaften Angriffskrieg gegen die Ukraine geht. 

CV: Regula Stämpfli ist Bestsellerautorin (Trumpism. Ein Phänomen verändert die Welt) und lehrt an der HSG die von ihr initierten #HannahArendtLectures. Im Frühlingssemester ist das Thema “Krieg als Politik” dran. 

Regula Stämpfli in den #HannahArendtLectures für die HSG

Die Vorlesung kann bei oeffentlichesprogramm@unisg.ch bestellt werden: Für 20 Franken sind Sie dabei. Am 28. April ist aktuell die Vorlesung der #HannahArendtLectures. Antisemitismus, Antifeminismus & Rassismus als Thema dran – Regula Stämpfli liest, erklärt, verheddert und brilliert. Sie schliesst mit Leila Slimani und deren wunderbaren Zitat im “Aufruf zum Verbrechen” anlässlich der Literaturtage in Berlin 2021. Zitat zur Vorlesung von Leila Slimani: FAZ, 12. September 2021: “Ich bin aufgewachsen (..) in einem Land, in dem Angst und Willkür herrschten. In Marokko lebte ich sozusagen in einer Fantasiewelt.” laStaempfli erklärt an Hannah Arendt, wie Totalitarismen a-politisch sind im Sinne der totalen Vereinsamung der Menschen, in denen Lüge Alltag wird. “In dieser fiktiven Welt geben wir alle vor, tugendhaft zu sein. Wir geben vor, die Gesetze zu befolgen, die Sex ausserhalb der Ehe, Abtreibung und Homosexualität verbieten, und die Menschen um uns herum geben vor, uns zu glauben. Die soziale Maske, die du trägst, die Lügen, die du erzählst, dienen in dieser Welt nicht einfach nur dazu, dich gut dastehen zu lassen oder dir Respekt zu verschaffen, sondern dazu, deine Haut zu retten.”

Poesie, so auch Hannah Arendt, verändert das Leben. Leila Slimani “Mein Verbrechen begann in einer Bibliothek.” Yep.

Elemente und Ursprünge digitaler Auflösung der Wirklichkeit von Regula Stämpfli im Rahmen der #HannahArendtLectures an der HSG Universität St. Gallen.

Welt- und Wirklicheit hängen zusammen @laStaempfli

“No Data without representation” by @laStaempfli