Lesung in der Buchhandlung Bodmer, Stadelhofen Zürich: 25.5.2025. Regula Stämpfli moderiert den Anlass mit der grossen Autorin: Marianne Feder und ihr zweiter Krimi in der Reihe Rabbi Eli. “Die Kur”

"Die Kur" von M Feder als Kunstinstallation von Regula Staempfli.
“Die Kur” von M Feder als Kunstinstallation von Regula Staempfli. Rabbi Elis zweiter Fall in Zürich, den USA und in der Geschichte wie Gegenwart der Psychoanalyse.

Sonntag, 25. Mai 2025, 14 Uhr

Krimi-Buchvernissage mit Marianne Feder. Gespräch und Lesung.

Moderation: Dr. Regula Stämpfli, Politologin PD

Die Kur. Rabbi Elis zweiter Fall. Edition Königstuhl, 2025

Schlomo Feidmann, Mitglied der jüdischen progressiven Gemeinde Winterthur, wird tot aufgefunden an der Wehr Winterthur. Während die Polizei an einem Suizid festhält, zweifelt Rabbi Eli an dieser Version, vor allem seitdem der Verstorbene, glücklich verheiratet, eine Erbschaft gemacht hat und kurz davor stand eine Familie zu gründen. Ausserdem hat Feidmann unmittelbar vor seinem Tod den Sicherheitsdienst der Synagoge um Hilfe gebeten wegen einer mysteriösen Psychiatrieakte. Erste Hinweise finden sich bei einem Psychiater in der Nachkriegszeit dessen Namen im Internet nirgends auftaucht. Die Rabbinerin muss in ihrem zweiten Fall wieder alles geben, um einen Verbrecher gegen die Menschlichkeit zu überführen.

„Rabbi Eli in Zürich ist, als ob sich Sarah Silverman, wahlweise Jerry Seinfeld, mit Hitchcock zusammengetan hätte: Ein höchst amüsantes, extrem gescheites Thriller-Erlebnis, das Jede und Jeden packt – voller überraschender Wendungen, feinem Humor und tiefgründiger Gesellschaftskritik. Dieses Buch ist nicht nur ein Genuss, sondern auch eine Einladung, die jüdische Welt als unsere aller Welten zu begreifen – klug, witzig und absolut unvergesslich!“ Regula Stämpfli über Rabbi Elis ersten Fall “Shush Shalom”

In Ensuite hat laStaempfli das Buch besporchen, siehe https://www.ensuite.ch/im-fokus-rabbi-und-aebtissin-rabbi-elis-kriminalfaelle-katharina-von-zimmern/
Wir bitten um Anmeldung per Telefon oder E-Mail. Herzlich willkommen!
Buchhandlung Bodmer AG, Stadelhoferstrasse 34, 8001 Zürich, Tel. 044 251 93 54
info@buchhandlung-bodmer.ch

Regula Staempfli zum 80. Jahrestag der “Befreiung” am 8. Mai 2025. Europa wurde befreit. Von den Deutschen. Eine Medienkritik.

Europa wurde befreit – von den Deutschen. Nicht umgekehrt.

Am 8. Mai 1945 war Schluss. Schluss mit der deutschen Barbarei – vorerst. Schluss mit dem industriellen Massenmord, mit den Deportationen, mit der Zerschlagung Europas durch Hitlerdeutschland und die Millionen deutschen Nazis, die das Sagen hatten. Der Kontinent atmete auf. Wer heute – allen Ernstes – vom “Tag der Befreiung der Deutschen” spricht, macht Täter zu Opfern. Das ist nicht nur geschmacklos. Es ist gefährlich.

Europa wurde von den Deutschen befreit – nicht die Deutschen selbst. Dass ausgerechnet in einem Podcast mit dem hübschen Namen Apokalypse & Filterkaffee die Shoah zur Reinigungsdusche für die deutsche Seele umetikettiert wird, zeigt, wie weit die Erinnerungskultur bereits entkernt ist. Befreit wurden die wenigen Überlebenden der europäischen Judenvernichtung durch die Deutschen. Es ist reinstes DDR-Sprech wenn die Geschichte heutzutage in den Medien in Kategorien von “Vom Faschismus befreit” erzählt wird und wie in der DDR Täter im Kollektiv von ihrer Verantwortung befreit. Ätzend, wütend wird laStaempfli wenn dies in einer Selbstgerechtigkeit aus allen Mikrophonen schallt. Wer hat befreit? Richtig. Die Alliierten, zu denen auch die UdSSR gehörte, die ein paar Jahre vorher noch den Hitler-Stalin-Pakt beschlossen hatte und die ohne die Rüstungsindustrie der USA untergegangen wäre.

Der 8. Mai ist kein Wellness-Tag für das deutsche Selbstbild (oder auch der Russen!). Er ist ein Tag der Trauer, der Scham, der radikalen Verantwortung. Kein Ende mit Schrecken, sondern ein Anfang im Angesicht des Grauens.

Primo Levi schrieb: “Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen: das ist der Kern dessen, was wir zu sagen haben.”

Erinnern heißt benennen – klar, deutlich und ohne falsche Rücksicht.

Nächte der Philosophie mit Regula Stämpfli im Café Korb, Wien, 21.5.2025 zu “Eugenik Reloaded. Über Digitalisierung und Biopolitik.” 19.00 Uhr.

Regula Stämpfli”Eugenik reloaded.” Über Digitalisierung und BiopolitikNächte der Philosophie 202421.05. 19:00hCafé Korb, Brandstätte 9, 1010 WienHannah Arendt formulierte in ihrem philosophischen Grundwerk ihre politischen Überlegungen zur Technik generell, zur Atomtechnik im Speziellen. Sie war avant la lettre für das, was Ulrich Beck später “Risikogesellschaft” nannte. Die aktuellen Debatten zur Geschlechterauflösung, Sternchen, zur Legalisierung von sog. Leihmutterschaft und zur Propaganda für sog. Sexarbeit gehen Hand in Hand mit den neuen kommunikativen Techniken der Digitalisierung. Die Politphilosophin Regula Stämpfli wird in ihrer Hannah Arendt Lecture für die Nächte der Philosophie den engen Zusammenhang zwischen Code, Biopolitik und Weltverlust nach Hannah Arendt aufzeigen.

“Mit Hannah Arendt durch den Alltag.” Vortrag vom 28. März 2025 von Regula Stämpfli in München für den Verein “Frau – Kunst – Politik.”

Bell Media: Mit Hannah Arendt durch den Alltag. Ein Vortragsabend mit Musik von Regula Stämpfli für den Verein Frau-Kunst-Politik. Hier die Präsidentin, Frau Dr. Corina Toledo, rechts die grossartige Moderatorin und Menschenrechtsaktivistin, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes Inge Bell und links die Musikerin Radmila Besic. 28.3.2025.

Vortrag in der Mohr-Villa Freimann am 28. März 2025: Dr. Regula Stämpfli: “Mit Hannah Arendt durch den Alltag”: Denken ohne Geländer aktuell. Dieses Jahr jährt sich der Todestag von Hannah Arendt zum 50. Mal. Anlass genug, der großen Denkerin Tribut zu leisten und ihr Werk in die Gegenwart zu übersetzen. Die Veranstaltung ist eine Feminage an Hannah Arendt, deren zeitlose Gedanken zur Freiheit und Demokratie heute aktueller denn je sind, insbesondere im Bezug auf die Entwicklung der Frauenrechte! Leitung: Dr. Corina Toledo Moderatorin: Inge Bell Referentin: Dr. Regula Stämpfli Musik: Radmila Besic Kamera und Schnitt: Stefan Baumgarth Produziert von Bell Media, München Eine Veranstaltung von: frau-kunst-politik e.V. (c) München 2025 Im Rahmen des Jahresprogramms von frau-kunst-politik: “Das Ende des Schweigens” Vielfalt – Gleichstellung – Inklusion www.frau-kunst-politik.de #follow #feminism #hannaharendt #philosophy #münchen #frauenrechte #frauenpower #literature

Apple und Meta von der EU geringfügig gebüsst & unsere Medien schreien: “Millionenstrafe für Tech-Konzerne von Europa.” Über die Diskrepanz zwischen was ist und was gesagt wird. Ein Kommentar von Regula Stämpfli.

Mit einer Pressemitteilung informierte die EU-Kommission am 24. April 2025 über die verhängten Bussen gegen Apple und Meta wegen Verletzung des europäischen Digitalrechts. https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/ip_25_1085 ZDF titelt: “Millionenstrafen gegen Apple und Meta, siehe “https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/unternehmen/apple-meta-eu-kommission-strafe-100.html Aus Insiderkreisen weiss laStaempfli aus ihrer Zeit in Brüssel, dass die Strafen so gering sind, dass “Peanuts” – dieses Unwort mit vielen Nullen – wieder die Runde macht. Denn die geopolitische Sachlage ist klar: Trumps Drohung mit Zöllen und Wirtschaftskrieg hat die EU mit der Einhaltung des europäischen Digitalrechtes, das in Deutschland brutal gegen einzelne Bürger und Bürgerinnen eingesetzt wird, zum Teil mit hohen Bussen und sehr seltsamen Polizeieinsätzen, höre dazu den Podcast bei Cicero: https://www.cicero.de/kultur/-der-digital-services-act-im-licht-der-verfassung Bei wirklich grossen Akteuren wie Apple und Meta gilt es, das europäische Digitalrecht offensichtlich nicht so radikal durchzusetzen, denn die EU-Kommission hätte bis zu 10 Prozent des jährlichen Umsatzes von Apple und Meta einfordern können. Dies hätte dem hochverschuldeten Europa die beträchtlichen Summen von 35 Mrd. von Apple und 15 Mrd. von Meta einbringen können.

Die EU-Kommission hat strategisch den aus meiner Sicht punkto Handelskrieg dümmsten Entscheid gefällt: Ursula von der Leyen wusste, dass Trump so oder so bei irgendwelchen Summen, selbst wenn es sich nur um 5 Euro gehandelt hätte, getobt hätte. Statt also die EU-Position als Verhandler mit Summen zu stärken, die Apple und Meta WIRKLICH WEH TUN, gab man den beiden Tech-Firmen einen Klaps auf die Hand, wahrte gegenüber den europäischen Bürgern die Einhaltung des Digital Market Acts, aber meinte damit, niemandem wirklich weh zu tun. Dass dies eine völlig falsche Einschätzung der EU war, zeigt, wie der US-Präsident reagiert:

“Digital Markets Act:

Weißes Haus wertet EU-Strafen gegen Apple und Meta als „wirtschaftliche Erpressung und Bedrohung der freien Zivilgesellschaft“”

So titelt der Deutschlandfunk, siehe https://www.deutschlandfunk.de/weisses-haus-wertet-eu-strafen-gegen-apple-und-meta-als-wirtschaftliche-erpressung-und-bedrohung-der-100.html und entfacht damit erst recht einen Handels-, Zoll- und Techfirmenkrieg.

Fazit: Wenn Apple und Meta büssen, dann hätte die volle mögliche Summe, nämlich bis zu 10 Prozent des jährlichen Umsatzes der Tech-Firmen, die das europäische Digitalrecht verletzen, VOLL EINGESETZT WERDEN sollen. Dann wäre das Toben von Trump und die Berufung der Firmen (die Busse geht in die nächste Instanz) eine gute Verhandlungsbasis unter Starken gewesen. Diesen Trumpf Europas hat sich die EU-Kommission aus der Hand gegeben. Was dem europäischen Bürger und der europäischen Bürgerin nicht zu deren Wohl gereicht….

Denn eines ist klar: Bei DSA (Digital Service Act) und DMA (Digital Market Act) gilt: Sacrilega minuta puniuntur, magna in triumphis feriuntur – Die grossen Verbrecher feiert man in Triumphzügen, die Kleinen werden äusserst hart bestraft.

„Höre auf Ihre Stimme“ über die Bibel als Buch der Frauen. Regula Staempfli in der Wüste Negev zu Besuch beim israelischen Journalisten & Schriftsteller Chaim Noll im April 2025. Podcast im Kunstpodcast von laStaempfli 2025.

Regula Stämpfli auf der Dachterasse am Rand der Wüste Negev, Israel.

„Höre Ihre Stimme“ über Frauen in der Bibel: Regula Staempfli in der Wüste zu Besuch beim israelischen Journalisten & Schriftsteller Chaim Noll im April 2025

Gerd Buurmann, der Podcaster von „Achse des Guten“ hat Regula Staempfli und Chaim Noll zusammengebracht und spricht im Podcast auch die Einleitung, vielen Dank an dieser Stelle. Es war ein denkwürdiger Besuch in Israel bei Chaim Noll, dessen Gastfreundschaft laStaempfli umarmt hat in einer Weise, wie sie es in Deutschland oder in der Schweiz noch nie erfahren durfte. Geplant war nur eine kurze Visite für diesen Podcast, daraus entstand dann eine Reise durch die Wüste, die für laStaempfli lebensverändernd war. 

Hören Sie hier das Gespräch direkt aus dem Podcast: www.artisapieceofcake.art Chaim Noll im Gespräch: http://artisapieceofcake.art/2025/04/20/hoere-auf-ihre-stimme-ueber-die-bibel-als-buch-der-frauen-regula-staempfli-in-der-wueste-negev-zu-besuch-beim-israelischen-journalisten-schriftsteller-chaim-noll-im-april-2025/

laStaempfli im Gespräch mit Chaim Noll : Authentisch aufgenommen in der Wüste Negev mit dem aus Gaza geretteten Hund Idefix. Das Gespräch würde am 3. April abends aufgenommen – die Reise nach Israel wird für laStaempfli lebensverändernd gewesen sein.

In diesem Gespräch unterhalten sich Chaim Noll und Regula Staempfli über die Bibel, die hebräische und die deutsche Sprache, Symbole, Subjekte und zutiefst menschliche Themen

Isabel Rohner & Regula Staempfli in “Die Podcastin” über den Grundsatzentscheid “For Women Scotland” & Regula Staempfli in “Gegenaufklärung” – Podcast. Aus aktuellem Anlass zum Obersten Gerichtsurteil in Grossbritannien “Eine Frau ist eine Frau.” April 2025

»For Women Scotland« haben am 16. April 2025 ein Grundsatzurteil vor dem Obersten Gericht in Grossbritannien erreicht: Die höchsten Richter des Landes erklären in einem Grundsatzurteil, im britischen Gesetz sei das biologische Geschlecht massgebend. (https://forwomen.scot/ ) Die Hetze gegen J.K. Rowling und die Frauen, die wie Isabel Rohner & Regula Staempfli für das Recht von Frauen sprechen, dafür sind, dass Männer Frauen im Sport nicht fast (tot)schlagen, dass Männer nicht in Frauenkabinen sich umkleiden, haben einen wichtigen Grundsatzentscheid errungen. Dazu sprechen Isabel Rohner & Regula Stämpfli ausführlich in einer hervorragenden Analyse der 217. Folge der “Die Podcastin.” Hier der Link zur Folge https://www.podcast.de/episode/678930526/f12-mit-dr-regula-staempfli-ueber-digitalisierung-das-sbgg-hannah-arendt-und-neuen-totalitarismus,

Der Supreme Court von Großbritannien hat diese Woche klargestellt: Rechtlich ist immer das biologische Geschlecht ausschlaggebend, nicht ein “gefühltes” oder eine “Selbstdefinition”. Somit sind Rechtsansprüche bspw. auf Mutterschutz, Frauenquoten (so es sie gibt), getrennte Umkleiden (in D geregelt in der Arbeitsstättenverordnung), getrennten Strafvollzug immer an das biologische Geschlecht gebunden. Dass ein oberstes Gericht diese vermeintliche Selbstverständlichkeit überhaupt feststellen muss, ist ein Skandal. Das Urteil jedoch war dringend nötig und ein Meilenstein für Frauen. Denn um sie geht es hier: um Frauen und ihre geschlechtsbasierten Rechte! Danke an “For Women Scotland”, dass sie über 7 (!) Jahre für dieses Urteil gekämpft haben! Danke Trina Budge, Marion Calder, Susan Smith – und JK Rowling, die die Gruppe finanziell unterstützt hat.

Die Podcastin: Isabel Rohner & Regula Staempfli darüber, wie der Wahnsinn der letzten zehn Jahre zum Thema: “Was ist eine Frau” endlich wieder auf die Realität zurück gebracht wurde. In GB haben die Schottischen Frauen erreicht, dass bei auf der biologischen Berücksichtung der Gleichstellung von Frauen, ausschliesslich Frauen in den Zug der Rechtsansprüche kämen. Das ist eine Rückkehr zur Normalität. Transpersonen sollen sich nicht auf Kosten durch Mobbing etc. Zugang zu Frauenräumen und gesetzlichen Quotenvorgaben und weiblichen Rechtsansprüchen ertrotzen. Das Schreien geht auf der Strasse weiter: Im Courthouse hat es ein Ende gefunden. International wird dies durchaus gesehen, nur im deutschsprachigen Raum reden alle von Trans statt vom Schutz für Mädchen und Frauen.
Full March Gegenaufklärung Podcast laStaempfli
Full March Gegenaufklärung Podcast laStaempfli

Vor einigen Wochen erklärte Regula Staempfli als Gast im Podcast “Gegenaufklärung”, wie die weltfremden und wahnsinnigen Fiktionen zu Frauen, die Neuschöpfung der Sprache und der Terror, dem Frauen durch die sog. Transaktivisten ausgesetzt sind, mit der DIGITALISIERUNG zusammenhängen. Hier die Folge zum Nachhören direkt. :

Podcast Gegenaufklärung: Folge 12 mit Regula Staempfli über Codes, Transaktivismus und den Verlust der Demokratie.

“F12: Mit Dr. Regula Stämpfli über Digitalisierung, das SBGG, Hannah Arendt und neuen Totalitarismus.”

“21.03.2025

In dieser Episode hatten wir die große Ehre, mit Dr. Regula
Stämpfli über die „digitale Revolution der Sprechakte“, das
Selbstbestimmungsgesetz, Hannah Arendt und neue Formen des
Totalitarismus sowie die Zukunft liberaler Demokratien und die
Notwendigkeit der Disruption zu sprechen.

Die Politphilosophin und Hannah-Arendt-Expertin lehrt an der HSG
St. Gallen, publiziert zu digitaler Transformation, Gender,
Design und Demokratie und zählt zu den einflussreichsten
Intellektuellen der Schweiz. Sie ist preisgekrönte
Bestsellerautorin („Die Vermessung der Frau“, „Trumpism. Ein
Phänomen verändert die Welt“), Kolumnistin und gefragte
Kommentatorin. Gemeinsam mit Dr. Isabel Rohner analysiert sie
wöchentlich das politische Geschehen in „diePodcastin – Der
feministische Wochenrückblick.”

Regula Staempfli als Denkerin der Widerstände: Was spricht laut Batya Ungar-Sargon, Autorin von “Second Class: How the Elites betrayed America’s Working Class” FÜR die erratische Steuerpolitik von Donald Trump?

Regula Staempfli in Essay zu Trump und die USA.
Regula Staempfli in Essay zu Trump und die USA.

Weshalb Trumps erratische Steuerpolitik ein Desaster ist, wird in allen guten Zeitschriften, Magazinen und Nachrichten erklärt. Deshalb hier die Frage, wie es denn kommen kann, dass Trump und seine Truppe weitermacht. Irgendwer muss ihn ja in seiner Position bestärken. Deshalb widme ich mich hier den intellektuellen Vorreitern von linkspopulistisch, die an Trumps Antiglobalisierungsstrategie durchaus Positives sehen. Zudem vergleiche ich Trumps Antiglobalisierung mit dem Brexit: Den Menschen ist das Gefühl, das Politiker mittlerweile codiert rüberbringen wichtiger als die Realpolitik.

In den USA sind, unbemerkt in Deutschland, Österreich und der Schweiz, viele spannende Diskussionsbücher auf dem Markt, die völlig neue Ansätze bringen. Dies war mit “White Trash” von Nancy Isenberg 2017 der Fall und dies triffft auch auf Batya Ungar-Sargons Buch über die “Second Class: How the Elites betrayed America’s Working Class” zu. laStaempfli hat schon im Jahr 2009 einen der wichtigsten Kritiken zur Globalisierung und zur Wall Street-Politik von Barack Obama sowie zum Verrat der sozialdemokratischen Wohlstandsideale geschrieben: https://global-labour.info/de/wp-content/uploads/sites/4/2018/09/St%C3%A4mpfli-Atlas.pdf

Wenn man Batya Ungar-Sargon folgt (die aus einer wirtschaftspopulistischen, arbeiterklassenfreundlichen Perspektive argumentiert), dann kann man tatsächlich fünf gute Argumente finden, die für Trumps erratische Steuerpolitik sprechen – also nicht im Sinne neoliberaler Kohärenz, sondern als gezielte Störung eines Systems, das ohnehin nicht funktioniert hat. Wer genau hinschaut, realisiert: Trump macht aus der Wall Street kurzfristig Gurkensalat und beschwört rhetorisch die Main Street. Trump ist diesbezüglich der Gegenentwurf zu Barack Obama, der für die Main Street gewählt wurde, aber ausschliesslich für die globalen Eliten & Wall Street Politik machte. Aus Barack Obamas Zeit stammt auch die NSA-Überwachung, die Edward Snowden aufgedeckt hat; Edward Snowden, der mit aller Härte von Barack Obama verfolgt wurde.

·  Zerstörung elitärer Steuerdogmen zugunsten der Arbeiterklasse
Trumps Steuerpolitik brach mit jahrzehntelangem Konsens, wonach nur gut geplante, “expertengeprüfte” Maßnahmen legitime Steuerreformen darstellen. Durch diese „erratische“ Herangehensweise wurden konservative wie neoliberale Eliten gleichermaßen schockiert – und das öffnete einen politischen Raum für die ökonomischen Sorgen der unteren Mittelschicht, die sich in keiner Expertenrunde wiederfand.

·  Direkte Steuererleichterung für Teile der Arbeiterklasse
Während klassische Steuerpolitik oft in abstrakten Umverteilungslogiken verharrt, setzte Trump auf sichtbare, spürbare Entlastungen, z. B. durch Anhebung des Standardabzugs. Zwar profitierten auch Reiche, aber viele working class families hatten plötzlich ein paar hundert Dollar mehr im Monat – was für Menschen am Rand der Armut eben keine Peanuts sind.

·  Stärkung lokaler Wirtschaftskreisläufe durch protektionistische Impulse
Zwar chaotisch umgesetzt, zielte Trumps Steuer- und Zollpolitik darauf ab, US-Produktion wieder zu beleben. Batya argumentiert, dass selbst inkonsistente Maßnahmen in dieser Richtung – wie Strafzölle und Steuererleichterungen für Rückverlagerung von Jobs – ein Signal an die abgehängten Industriezonen waren: “Wir sehen euch.”

·  Subjektive Wahrnehmung von Handlungsfähigkeit gegen das Gefühl politischer Ohnmacht
Für viele Amerikaner*innen zählt weniger die technische Logik von Steuerpolitik, sondern das Gefühl, dass jemand endlich etwas macht – im Gegensatz zu den jahrzehntelangen leeren Versprechungen des Establishments. Trumps Unberechenbarkeit wurde so zur Tugend, als Anti-Establishment-Machtakt. · 

Dekonstruktion globalistischer Finanzabkommen als Form des ökonomischen Nationalismus
In Batyas Perspektive ist Globalismus ein Projekt der kosmopolitischen Eliten, von dem Arbeitende nur Nachteile hatten. Trumps inkohärente Steuer- und Zollpolitik entzog diesen Abkommen das Vertrauen – auch wenn es nicht durchdacht war, wurde ein klarer Kurs markiert: America First bedeutete eben auch: Worker First, wenn auch nur rhetorisch

Regula Staempfli zu Le Pen: Die Führerin der Galle – Le Pens Fall und der folgende Tanz der Mediencodes. Eine Kolumne von laStaempfli

Regula Staempfli Kolumne zu Le Pen und die Gefahr des Urteils 2025.
Regula Staempfli Kolumne zu Le Pen und die Gefahr des Urteils 2025.

Die Führerin der Galle – Le Pens Fall und der folgende Tanz der Mediencodes

Marine Le Pen wird nach einem Urteil in Frankreich wegen „Veruntreuung von Geldern“ schuldig gesprochen und wird 2027 nicht für die Präsidentschaftswahl kandidieren dürfen. Es geht um die Scheinbeschäftigung von Mitarbeitenden im EU-Parlament. Für die Homepage fasst laStaempfli die Empörungsspirale in den Medien und deren politische Implikationen zusammen:

„Ich wachte auf mit dem Geschmack von Blei im Mund und einem dumpfen Echo von “Rechtsstaat” in der Timeline. Marine Le Pen, Frankreichs blonde Jeanne d’Arc der Nationalpopulisten, war gefallen – nicht in der Wahlurne, sondern auf dem harten Asphalt der Justiz. Ein Urteil, das nach Demokratie roch, aber schmeckte wie kalter Verwaltungskaffee. Die Rechten heulen wie geprügelte Hunde: politische Justiz!Brüssel-Diktatur!Staatsfunk-Verschwörung!. Währenddessen schlecken die liberalen Medien ihr rechtsstaatliches Eis mit einem Grinsen, das fast schon etwas Sadistisches hat: „Seht her, der Rechtsstaat lebt – und er trägt Robe!“

Aber Moment mal: Wer hat hier eigentlich wirklich gewonnen? Und was genau ist da eigentlich passiert?

Nach Überzeugung des Gerichts hatten Le Pen und 23 weitere Angeklagte zwischen 2004 und 2016 die Gehälter von EU-Parlamentmitarbeitenden dafür genutzt, in die Kasse der Le Pen-Partei zu stecken. Der dadurch entstandene Schaden wurde auf vier Millionen Euro beziffert. Le Pen wurde zu 4 Jahren Haft, zwei auf Bewährung, zwei mit elektronischen Fussfesseln verurteilt. Es kamen noch eine Geldstrafe hinzu und, das ist eigentlich der Kernpunkt: Das Gericht verbot ihr, fünf Jahre lang bei Wahlen aufzutreten. Marine Le Pen darf also nicht mehr kandidieren. Ihr wurde für fünf Jahre das passive Wahlrecht, also die Wählbarkeit entzogen. Es ging um Scheinbeschäftigung von Mitarbeitenden im Europaparlament – eine Veruntreuung der Gelder. Nun rückt Jordan Bardella, der Parteichef des rechtsextremen Rassemblement National in den Fokus. Er ist der Ziehsohn von Le Pen und Shootingstar. Jahrgang 1995 hat Bardella eine steile Karriere hinter sich – eine Einwanderungsgeschichte mit algerisch-italienischen Wurzeln. Bardella passt in die neue Medienlogik des Underdogs – das 93. Departement Frankreichs gilt als ärmstes des Landes. Bardella ist ein Privatschüler einer katholischen Privatschule, was ihn von seiner Umgebung abhebt. Mit 17 Jahren tritt er dem Rassemblement National ein. 2022 ist er Parteivorsitzender, nachdem er schon im Europaparlament stellvertretender Fraktionsvorsitzender war. Bardella steht für eine scheinbar bürgerliche RN, spielt aber die Klaviatur der Medienhetze gegen Einwanderung.

Wer also meint: „Le Pen verurteilt – darf nicht mehr kandidieren!“,„Frankreich verteidigt den Rechtsstaat!“„Demokratie 1, Faschismus 0“ könnte sich täuschen. Denn das Urteil spielt in die Hand der Populisten, weil die Erzählung der Outsider weitergeführt wird. Insofern wiederum schlechte Nachrichten für die Demokratie. Denn die Algorithmenlogik belohnt immer noch die Empörungsspirale – der Rechtsstaat und die öffentlichen Institutionen haben dabei das Nachsehen. Nicht zuletzt, weil das EU-Parlament selber ein riesiges Problem hat mit den Spesenabrechnungen und möglichen Korruptionslücken, wie dies der Anarchist und ehemaliger Abgeordneter der „Die Partei“ Nico Semsrott in einem sehr lesenswerten Buch über die Brüsseler Mechanik geschrieben hat.

Am 11. April 2025 wurde bekannt, dass 12 Verurteilte Berufung gegen das Urteil eingelegt haben und eine möglichst schnelle Urteilsverkündung verlangen.

Links:

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/frankreich-prozess-marine-le-pen-urteil-100.html

https://www.welt.de/politik/ausland/video255831028/Schuldspruch-in-Frankreich-Fuer-Le-Pen-ist-das-der-politische-Todesstoss-nicht-aber-fuer-ihre-Partei.html

https://www.sueddeutsche.de/politik/frankreich-marine-le-pen-li.3227234

https://www.deutschlandfunkkultur.de/merkwuerdigster-job-der-welt-nico-semsrott-als-satiriker-im-europaparlament-dlf-kultur-45d64d68-100.html

Regula Stämpfli: Aus aktuellem Anlass zur Geschichte des IKRK (ICRC), Rotes Kreuz & Mengele die Rezension des Buches zur Stunde: Oliver Guez. Das Verschwinden des Josef Mengele. Neue Funde durch die Öffnung der Archive durch Javier Milei.

Als ich Oliver Guez’ Das Verschwinden des Josef Mengele rezensierte, war mir bereits klar, wie brillant dieses dokumentarisch-literarische Werk das Grauen der Nachkriegszeit verdichtet – die Abgründe einer Welt, in der NS-Verbrecher ungestört weiterleben konnten. Umso bedeutender ist die jüngste Veröffentlichung des echten argentinischen Passes von Josef Mengele durch die nun geöffneten Archive unter Präsident Javier Milei. Endlich liegen konkrete Dokumente vor, die belegen, wie skrupellos und effizient das Netzwerk der Fluchthilfe für Nazi-Verbrecher funktionierte – ein düsteres Kapitel, das Guez literarisch vorweggenommen hat, nun aber archivalisch belegt ist.

Auf X Dokument, dass Eichmann, Mengele etc. dank dem Roten Kreuz fliehen konnte. Hier Pass von Eichmann, ausgestellt vom Roten Kreuz. Dann Mengele dokumentiert in Guez: Der Menschenschlächter, Folterer, Sadist, Kindsmisshandler, der Lebendversuche an jüdischen Müttern, Kindern in Auschwitz durchführte. Er und andere hochrangige NAZIS WURDE VOM SELBEN ROTEN KREUZ GESCHÜTZT WIE HEUTZUTAGE DAS ICRC HAMAS SCHÜTZT UND DIE ISRAELISCHEN GEISELN NIE BESUCHT HAT. Grund genug, um eigentlich den Rücktritt des gesamten IKRK zu fordern. Und endlich eine ausführliche Forschung zum Thema zu finanzieren. Aus X Bildschirmfoto vom 27.3.2025 siehe Link Voice of Truth https://x.com/cwkorn/status/1905057048259178968.

Die Historiker wussten es schon lange: Hier ein paar Links zu einem Thema, das mit der äusserst antisemitischen Gegenwart des IKRK unbedingt angesprochen werden sollte. https://www.cia.gov/readingroom/docs/CIA-RDP90-00965R000403220020-2.pdf & Verweis auf das tolle Buch von Oliver Guez, das ich in Ensuite rezensiert habe:

Das Verschwinden von Josef Mengele und seine Traktorenfamilie in Deutschland sowie das IKRK, das internationale Rote Kreuz als Helfeshelfer so wie gegenwärtig als Helfeshelfer für Antisemten. NICHT EINMAL WURDEN DIE ISRAELISCHEN GEISELN VOM IKRK BESUCHT. https://www.ensuite.ch/weltgeschichte-im-deutschen-kleingeist-mengele/