“Mit Hannah Arendt Bücher lesen” copyright Regula Stämpfli: Diesmal über Ozempic. Diätpillen als Politikum & passend in unsere biopolitische Zeit. Natürlich in DEM KULTURMAGAZIN der Schweiz: ENSUITE.

Über magische Pillen und ihre Nebenwirkungen

Von Dr. Regula Stämpfli – Perfekt zur Bikinifigur im Sommer rezensiert unsere Essayistin Bücher zur Schönheits- und Diätindustrie. Ganz weit oben steht das neue Buch des britisch-schweizerischen Autors Johann Hari über Ozempic – die Wunderpille gegen überflüssige Kilos.

Es liegt eine Woche Pasta mit Ketchup und Mayonnaise hinter mir. Ich hatte eine schwere Zeit. Andere greifen zur Flasche, Kluge meditieren mehr und lassen ihre Gefühle zu. Das tue ich alles auch, vor allem meditieren, aber ganz ehrlich? Comfort-Food ist immer noch der effizienteste Tröster. Nichts Süsses, sonst sähe ich aus wie Obelix in seinen Wildschweinjahren: Pasta reicht. Am liebsten schon zum Frühstück in der oben genannten Unterschichts-Pervers-Version oder als Sahnepamp mit viel kostbarem Parmesan und köstlichem schwarzem Pfeffer. Meine Freundinnen kotzen sich meist durch diese Phasen, was ich aber eine schreckliche Verschwendung und, unter uns gesagt, sehr unappetitlich finde. Vor gefühlt hundert Jahren schrieb Susie Orbach, die Psychotherapeutin u. a. von Lady Diana, ihr Buch «Fat Is a Feminist Issue» (auf Deutsch: «Das Antidiätbuch») und ich «Die Vermessung der Frau». Zehn Jahre vorher war es Naomi Wolfs «Mythos Schönheit». Wolf, Orbach und ich ersaufen als Klassikerinnen im Wust von aktuellen Insta-Accounts, Tausenden von Diätbüchern, soziologischen Studien, Körperwahrnehmungen und ‑bildern. Nichts hilft: Mädchen verachten ihren Körper weiterhin. Neu erhoffen sich viele Erlösung in der sogenannten Geschlechtsanpassung, die von einer Handvoll mächtiger Pharma- und Transaktivisten propagiert wird. Denn nichts passt besser in unser «Zeitalter digitaler Reproduktion» als die Auflösung der Wirklichkeit zugunsten von codierten Sprechakten. Die Utopie von Silicon Valley baut auf selbstlaufenden automatischen Maschinen, die ihre Energie aus Lebenden schöpfen. Der Mensch als ausgeklügeltes Kreditpunktesystem. Meine üblichen Themen halt, doch zurück zur Diät-Wunderdroge.

DER LINK ZUM ONLINE-BEITRAG, DER IM JUNI/JULI MAGAZIN ENSUITE SCHON GEDRUCKT ERSCHIENEN IST, LAUTET. www. ensuite.ch/ueber-magische-pillen-und-ihre-nebenwirkungen/. Unter ensuite.ch/literaturblog ist das gesammelte DENKARCHIV VON LASTAEMPFLI.

«Weil ich Israeli bin»: Zürichs Kulturszene kommt nicht aus den Schlagzeilen. Eine Medienkolumne von PD Dr. Regula Stämpfli

Die Fakten: Ein neuer Skandal erschüttert die Kunstszene und die Stadt Zürich. Der Schauspieler Yan Balistoy, Mitglied des Theater Neumarkts, schreibt in einem offenen Brief: «Seit August 2021 werde ich nur bei der Hälfte aller Stücke besetzt, weil ich Israeli bin.» 

Theater Neumarkt Wikipedia. Die europäische Kulturszene hat sich islamisiert in dem Sinne, dass die iranischen Guidelines für Hisbollah, Hamas und IS-Staatsanhänger nach Michel Foucault als “Befreiungsorganisationen” in unseren europäischen demokratischen Institutionen breit gemacht haben. Es ist wie in einem schlechten Roman wie dem der “Die Unterwerfung” von Houellebecq. Die Studierenden scheinen den Roman als Vorlage genommen zu haben.

Yan Balistoy, Schauspieler im Ensemble des Theaters Neumarkt, wendet sich, wenige Tage nach der Ernennung von Karabulut und Sanchez zur Leitung des Schauspielhauses Zürich, in einem offenen Brief gegen seine Arbeitgeber im Neumarkt. Er werde am Theater diskriminiert und seit August 2021 nur bei der Hälfte der Stücke besetzt, weil er Israeli sei. Was steckt dahinter? Eine neue «libanesische Kollegin» weigere sich offenbar, mit einem Israeli zusammen auf der Bühne zu stehen. Sie fürchte um «ihre Sicherheit». Deshalb würden Julia ReichertTine Milz und Hayat Erdogan den Israeli und die den Regeln der Terrororganisation der Hisbollah folgende Libanesin konsequent trennen. Auf diese Diskriminierung angesprochen, meint das Theater Neumarkt, ohne jegliche Argumente nachzuliefern: «Die vom Schauspieler erhobenen Vorwürfe sind uns bekannt und wir bestreiten sie mit Nachdruck.» Dafür äussert sich der jüdische Dramaturg des Theaters Neumarkt, Eneas Nikolai Prawdzic, auf X/Twitter und meint: Es sei halt so, dass «ein Gesetz im Libanon» verböte, «mit israelischen Staatsangehörigen» zusammenzuarbeiten. Das Theater hätte also ein «Dilemma» gehabt, weil man den jüdischen Schauspieler trotzdem ins Ensemble aufnehmen wollte, «ohne die Sicherheit eines bisherigen Ensemble-Mitglieds zu gefährden».

Genau hier stockt der Steuerzahlerin der Atem: Seit wann gelten Hisbollah-Gesetze an öffentlich-subventionierten Bühnen in der Schweiz? Lesen Sie den Kommentar von Dr. Regula Stämpfli auf Klein Report, dem Mediendienst für Kommunikationsbranche Schweiz https://kleinreport.ch/news/weil-ich-israeli-bin-zurichs-kulturszene-kommt-nicht-aus-den-schlagzeilen-103219/

Futurepodcast by laStaempfli mit Jessica Heesen: “Darf die Technologiefolgen-Abschätzung digitale Kultur bewerten?” NTA 10 in Bern.

Hier der Direktlink zur Folge: http://ta-swiss-futurepodcast.online/iv-jessica-heesen-izew-universitaet-tuebingen-fuer-nta-10-vortrag-kann-und-darf-die-technologiefolgen-abschaetzung-digitale-kultur-bewerten

Regula Stämpfli mit Marion Lautner im “Die Podcastin Gespräch”: Karrieretipps für Frauen.

#diepodcastin im Gespräch: Regula Stämpfli mit Marion Lautner, Human Resources, Coach. Wie machen Frauen Karriere, wie verhandelt frau Honorare & weshalb sind Frauen in der Kultur so untervertreten? Regula Stämpfli hatte das grosse Vergnügen und den riesigen Wissensgewinn, mit Marion Lautner, Leiterin Personal Pro Helvetia und systemischer Coach zu sprechen. Sie erläutert für #diepodcastin die Chancen von Frauen, ganz konkret, nachvollziehbar.

Marion Lautner : HR-Direktorin bei Pro Helvetia über Frauenkarrieren.

Linke zum Gespräch: https://diepodcastin.de/2022/11/19/diepodcastin-im-gesprach-regula-stampfli-mit-marion-lautner-human-resources-coach-wie-machen-frauen-karriere-wie-verhandelt-frau-honorare-weshalb-sind-frauen-in-der-kultur-so-untervertreten/