Regula Stämpfli: Krieg als Welt, Philosophie- und Technikgeschichte an der Universität St. Gallen HSG 2023 – Semesterpass für nur 20 Franken.

Zwar ist das Programm noch nicht verschickt, doch Regula Stämpfli wird 2023 im Rahmen der #HannahArendtLectures über Krieg als Philosophiegeschichte vorlesen. Der Hinweis kommt jetzt schon, weil auf ARTE eine kluge Sendung zum “Untergang des Römischen Reiches” läuft : Erzählt als Klima- und Pandemiegeschichte siehe https://www.arte.tv/de/videos/098123-000-A/rom-untergang-einer-weltmacht/

Symbolbild für die neue Vorlesung von laStaempfli.

In Diskussionen unter Freundinnen und Freunden lachen wir oft zusammen, sind aber auch ernst: Da gibt es die Fraktion, die Weltgeschichte von Wien aus erzählt, dann die von London aus erzählt, dann die von Byzanz her erzählt, die Fraktion aus Beijing wird nicht mehr eingeladen (Ironiedetektor), auch die aus Moskau nicht, dann Rom, Paris oder Bern. laStaempfli kennt alle Perspektiven: Sie erzählt Weltgeschichte über die Schrift. Kommt alle zur ersten Vorlesung nach St. Gallen 30. März 2023 von 18.15-19.45.

Regula Stämpfli am Journalismus-Tag in Winterthur 2022. Der Bericht für Klein Report.

Regula Stämpfli hat für den Klein Report einen kurzen Medienbericht verfasst, anlässlich des Journalismus-Tages 2022. Mehrere Medienkritiken werden folgen, denn der Journalismus-Tag manifestierte doch einiges an der herrschenden Krise im Schweizer Mediensystem und damit auch in der Information über und zu der Demokratie. Ein Bericht für den Klein Report – der Bericht für SSM folgt noch.

Die Starkolumnistin laStaempfli : Politisches Denken.

Zur Medienkrise, wo der Klein Report auch kurz erwähnt wird, hören Sie auch den Medientalk von SRF: https://www.srf.ch/audio/medientalk/medientalk-braucht-es-noch-medienjournalismus?id=12291601

Regula Stämpfli am Journalistinnen-Kongress 2022 in Wien, 9.1.2022.

Verlottern? Verteufeln? Verhungern? Qualitätsjournalismus unter Druck! – dies war das Motto des diesjährigen Journalistinnen-Kongress in Wien am 9. November 2022, wo Regula Stämpfli, Politphilosophin & Medienunternehmerin für die Salzburger Medienfrauen teilnahm.

Hier der Bericht zum Tag: https://www.salzburgermedienfrauen.at/verlottern-verteufeln-verhungern/

Die schöne Decke des Haus der Industrie in Wien.

“Auffallend war die große Präsenz von ganz jungen Frauen, das die Organisatorinnen sehr freute, die aber der alten Politphilosophin und Medienkennerin wie ich sie bin, ein Warnzeichen darstellte. Denn aufgrund der Erfahrung der letzten 50 Jahre wissen wir aus der Berufs- und Karriereforschung, dass je mehr Frauen ein Berufsfeld erobern, dessen Ansehen, dessen Löhne und dessen gesellschaftspolitische Relevanz sinken. Insofern kann die Verweiblichung des Journalismus in den unteren und mittleren Stufen nicht nur ein gutes Zeichen sein. Der Nachmittag war dann den Break-Out Sessions mit unterschiedlichen Themen gewidmet und die letzte Veranstaltung waren die Living News: Role Models im Gespräch mit den YoungStars – eine grosse Chance, die Stars der Branche live zu erleben. Bei tollen Leckereien und Prosecco inklusive fröhlichen Networking, klang der für die Medien so wichtige Journalistinnen-Kongress 2022, angeregt aus.”

Ein Qualitäts-Selfie von laStaempfli

Regula Stämpfli mal wieder am Selfie in Polaroid-Fassung: Versicherung der eigenen Existenz durch das Bild, da Frauen gerne unsichtbar gemacht werden. Ach ja: Was Regula Stämpfli vergessen hat, zu erklären: Armin Wolf hat im Sommer Regula Stämpfli nach bösartigen TWITTER-Austausch geblockt, weil sie es wagte, sich über ihn lustig zu machen. Denn Wolf hat den ausgezeichneten Artikel, weshalb Frauen unbedingt als Frauen und Begriff bleiben müssen, retweetet mit einer Frage an einen anderen Mann. Überhaupt ist es spannend, dass ausgerechnet sog. linke Männer extrem bösartig auf gleichaltrige Feministinnen reagieren – alte Rechnungen von früher begleichen? So oder so. Am Journalistinnen-Kongress war Wolf nur am Rande ein Thema und wie rückständig Österreich-Medien immer wieder sind.

Regula Stämpfli mit Marion Lautner im “Die Podcastin Gespräch”: Karrieretipps für Frauen.

#diepodcastin im Gespräch: Regula Stämpfli mit Marion Lautner, Human Resources, Coach. Wie machen Frauen Karriere, wie verhandelt frau Honorare & weshalb sind Frauen in der Kultur so untervertreten? Regula Stämpfli hatte das grosse Vergnügen und den riesigen Wissensgewinn, mit Marion Lautner, Leiterin Personal Pro Helvetia und systemischer Coach zu sprechen. Sie erläutert für #diepodcastin die Chancen von Frauen, ganz konkret, nachvollziehbar.

Marion Lautner : HR-Direktorin bei Pro Helvetia über Frauenkarrieren.

Linke zum Gespräch: https://diepodcastin.de/2022/11/19/diepodcastin-im-gesprach-regula-stampfli-mit-marion-lautner-human-resources-coach-wie-machen-frauen-karriere-wie-verhandelt-frau-honorare-weshalb-sind-frauen-in-der-kultur-so-untervertreten/

NFT 10 – Schweiz, Österreich und Deutschland im Austausch zu Digitalisierung und Kultur. “Gestreamt, gelikt, flüchtig – schöne neue Kulturwelt?” laStaempfli an der Konferenz mit den #HannahArendtLectures.

Im Rahmen der Leitung des Podcasts für TA-SWISS und swissfuture, ein Projekt das auf Ende 2022 leider zu Ende geht, nimmt Regula Stämpfli an der sehr spannenden Konferenz NFT 10 in Bern teil. Die Themen sind so aktuell wie nie: Wie sieht die TA für Kultur aus? Sehr spannende Referate und Workshops, Regula Stämpfli wird dazu die Podcasts zusammenschneiden und das Projekt dokumentieren.

NFT 10 – gestreamt, gleikt, flüchtig, schöne neue Kulturwelt in Bern 14.-16.11. 2022 zum Thema “Kultur und Digitalisierung.”

Regula Stämpfli hat zur TA und Digitalisierung und Kultur, Technik und Bühne viele Artikel verfasst, eine wichtige Studie sogar zum “Politische Kultur im Wandel”, zurückgehend auf ihre Studienzeit 1990. Hier ein paar Links dazu: Zuerst die Urteilskraft nach Hannah Arendt Kultur und Politik, siehe https://regulastaempfli.eu/?p=7516 Unterschied der normativen Unterscheidung, was haben wir davon zu halten. Dann der Artikel zur Digitalisierung und Demokratie: https://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2020/09/datenloch-swissfuture-methodenderzukunft.pdf Kunst ist normativ umstritten. Oder auch “Träumen Algorithmen von Demokratie?” https://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2018/11/tra%cc%88umen-KI-von-demokratie.pdf Oder auch meine Kolumnen zur postmortalen Avatar-Logik: https://www.kleinreport.ch/news/regula-stampfli-mit-toten-sprechen-85497/ Die implizite Ethikbewertung für Kunst nach Regula Stämpfli ist immer noch Hannah Arendt leitend: „Kultur und Politik (…) gehören zusammen, denn es geht nicht um Wissen oder Wahrheit. Es geht vielmehr um das Urteilen und die Entscheidfindung, um den vernünftigen Meinungsaustausch über die Sphäre des öffentlichen Lebens und der gemeinsamen Welt, und die Entscheidung, welche Vorgehensweise zu treffen ist, liegt darin, wie diese von nun an aussehen soll und welche Art von Dingen darin erscheinen sollen.“ (Aus den „Lectures on Kant’s Political Philosophy, Übers. durch die Autorin). Wer darf welche Zeichen setzen und wie umstritten sind die Zeichengebungen, die sich automatisch repetiert werden?

Regula Stämpfli: Da Max Frisch aufgrund der Verletzung des Briefgeheimnisses von Ingeborg Bachmann wieder in aller Munde ist: Antisemitismus des Literaten nach Georg Kreisler. Bildschirmfoto der Artikel zur neuen Edition, die angeblich “Literaturgeschichte neu schreiben muss”.

Links Max Frisch und rechts Ingeborg Bachmann: Die Medien überbieten sich bei “Die Neufassung der Literatur”, “Frisch war kein Monster” etc. aufgrund der Neuveröffentlichung des Briefwechsels zwischen Frisch und Bachmann, den Bachmann explizit nie und nimmer gewollt hätte, der Frisch aber für sich reklamierte – schon spannend. Zu Frisch wäre hinzuzufügen, dass seine letzte Frau die Tochter einer Ex-Geliebten war: Homo Faber, das Regula Stämpfli schon als zutiefst verwerflichen Roman im folgenden Artikel entlarvt hat: https://www.ensuite.ch/wer-sehgewohnheiten-veraendert-durchbricht-die-blindspirale-gynae-faber-ein-kurzbericht/

Max Frisch war in Georg Kreisler ein selbstgefälliger, bürgerlicher und ganz normaler Antisemit: Sein “Sodom und Gomorra” wurde jedoch von der Frisch-Lobby verboten, worauf Georg Kreisler meinte: “Sage nie etwas Schlechtes über Max”. Schon erstaunlich, wie sehr sich die Kulturszene damals und heute gleicht. Georg Kreisler Jubiläum und Max Frischs Antisemitismus: Bitteres Fazit ist, dass die Alten eigentlich immer noch Recht behalten – gerade in Deutschland blüht seit der documenta 15 der Antisemitismus. Die Findungskommission der Aufarbeitung des Skandals wird mit den für den Antisemitismus verantwortlichen Leuten geleistet, der Israelhass weitergetrieben und Iran von Deutschland massiv unterstützt. Deshalb hier ein Reminder: In 100 Jahren wird man uns ehren, die, die vor den wirklich politischen Gefahren für die Demokratie gewarnt haben.

Hier aus aktuellem Anlass ein Artikel zum Jubiläum von Georg Kreisler: “Von Dr. Regula Stämpfli – Georg Kreisler, der am 18. Juli 2022 hundert Jahre alt geworden wäre, hatte Frisch schon längst im antisemitischen Radar. Dies ein Beitrag für den Literaturblog ensuite. Leider kennen – außerhalb von Wien und München — viel zu wenig Menschen  den großen Georg Kreisler, deshalb unbedingt an alle: Besorgt Euch seine Platten, lest seine Bücher, lacht mit ihm auf YouTube. Dort gibt es fantastische Aufnahmen des unterirdisch komischen “Taubenvergiften im Park”. Oder den Song gegen Franz-Josef Strauss: “Suchen Sie Beistand, dann habe ich ein Nacktbild von Goebbels für Sie./Suchen Sie Hoffnung, dann habe ich den Stadtplan von Stettin.” Die Deutschen mögen ihn immer noch nicht wirklich, den Kreisler meine ich, und die Juden eh nicht, wie die documenta15 in bitterster Weise dokumentierte, bevor Leute wie ich diese als das entlarvten, was sie von Beginn weg war: Voller Hass und ureuropäischen Antisemitismus in postkolonialem Kostüm, “plus ça change, plus c’est la même chose”. Weiterlesen in ensuite siehe https://www.ensuite.ch/georg-kreisler-jubilaeum-und-max-frischs-antisemitismus/

Regula Stämpfli & Isabel Rohner im sprechenden Denken im besten politischen Podcast – wöchentlich – DIE PODCASTIN.

#DiePodcastin von Isabel Rohner & Regula Stämpfli über Fussball-WM in Katar, die Digitalisierung und ihre politischen Folgen, über vergessene Frauen und den grossartigen Film JELINEK. Inklusive regelmässigen Iran-Berichterstattungsaufruf.

#diepodcastins philosophische Presseschau: Isabel Rohner& Regula Stämpfli im sprechenden Denken über “Letzte Generation”, Rechtsstaat, Mullah-Mördern, Katar, Kon-Tiki-Expetition, Jelinek von Claudia Müller, Gerd Vold Hurum u.v.a.laStaempfli ist hin und weg von “Jelinek. Die Sprache von der Leine lassen” von der Regisseurin Claudia Müller: Eine WORTOPER, umwerfend! Alle hingehen & #diepodcastin, Isabel Rohner & Regula Stämpfli denken darüber nach, weshalb Frauen nie vergeben wird. Welche Adjektive fallen uns ein, um das Mullah-Regime im Iran zu beschreiben? Regula Stämpfli und Isabel Rohner sammeln: islamistisch, diktatorisch, frauenverachtend, sexistisch. Ein Geschlechterapartheidsregime! Der deutschen Ampel-Koalition kam nichts davon in den Sinn: In ihrem Antrag, der letzte Woche im Bundestag besprochen wurde, nennen sie das Mullah-Regime ernsthaft “konservativ-autoritär”. Die Rohnerin stellt fest: “Mein Mathe-Lehrer war vielleicht konservativ-autoritär! Aber nicht ein Regime, das den Terror im Nahen Osten finanziert, Jagd auf Frauen machen, weil sie frei leben wollen, und Israel mit Vernichtung droht!”

laStaempfli wirft Philosophie, Digitalisierung sowie Jetzt-Zeit-Fetischismus in die Runde: Früher ging es darum, die Kunst aus den Gefängnissen der Hochkultur zu befreien, heute befreien sich die Jugendlichen durch Medienaktionen: Der digitale und philosophische Wandel macht den Fortschritt unmöglich: Alles ist jetzt, now, selfish. Wir brauchen wieder eine neue Spiritualität – die Rohnerin interveniert, fasst die liberale Idee des “über die Generationen Denken”.  laStaempfli will unbedingt das Leben befreien aus dem Gefängnis der technischen und spätkapitalistischen Wissensschaftshegemonie inkl. Datenwelt, respektive Transformation mit LONGTERM-GOALS.: “Da wir keine höheren Werte mehr haben wie Gleichstellung, Demokratie, Freiheit, gibt es nur noch das nackte Leben. Man wird geboren, man stirbt und fertig: So gibt es keinen Fortschritt, sondern nur noch das ewige Jetzt.”Die Rohnerin fulminant zur Fussball-WM mit der erschütternden Einsicht: Frauen sind einfach nicht wichtig. Sie zählen nicht. Doch ganz von vorne: Gut, dass in den letzten Tagen viele Medien kritisch über den Unrechtsstaat Katar berichtet haben und sich dabei auch auf die Doku von Jochen Breyer bezogen, in der der katarische WM-Botschafter Homosexualität mit einem “geistigen Schaden” erklärte. Aber warum wird nicht mit dem selben Verve über die himmelschreiende Frauendiskriminierung in Katar berichtet? Warum wird nicht auch skandalisiert, dass Frauen in Katar nicht über ihr eigenes Leben bestimmen können, dass sie unter männlicher Vormundschaft leben müssen, dass wir es mit einem System der Geschlechterapartheid zu tun haben? Isabel Rohner bringts auf den Punkt: “Weil Frauen auch bei uns keine Rolle spielen! Weil ihre Diskriminierung auch bei uns schlicht als Lappalie gilt.”

Link: https://diepodcastin.de/2022/11/12/diepodcastins-philosophische-presseschau-isabel-rohner-regula-stampfli-im-sprechenden-denken-uber-letzte-generation-rechtsstaat-mullah-mordern-katar-kon-tiki-expetition-jelinek-von-claudia/

Regula Stämpfli über Gier als Treiber der Aussenpolitik: Das Beispiel Russland.

Regula Stämpfli über das beste Sachbuch 2022 und ihr Entsetzen, weshalb dies nicht in den deutschen Bestsellerlisten erscheint: Catherine Belton. Putins Netz. Wie sich der KGB Russland zurückholte und dann den Westen ins Auge fasste.

Von Dr. Regula Stämpfli – Die Linke, die mit Desinformationskampagnen, Hashtags und Trends Sprechakte produziert, die die Demokratie auflösen, spielt allen Oligarchen brav in die Hand. «Putins Netz», im Original «Putin’s People», erzählt, wie KGB, Oligarchen und Mafiabosse den Kapitalismus sowie die westlichen Medien instrumentalisieren, um deren Demokratien zu beerdigen. Hier folgt eine dringliche Leseempfehlung. Als Russland die Ukraine angriff, war ich im Zug zu einem TV-Talk. Geplant war, eine Stunde über den Medienwandel und die neuen Radikalisierungen links und rechts zu sprechen, doch es kam anders. Wir führten eine Diskussion über die schweizerische Neutralität, wie realistisch Atomkriege im Jahr 2022 sind und darüber, weshalb seit über dreissig Jahren Geld nicht nur nicht stinkt, sondern unsere Demokratien zumüllt. Lesen Sie den ganzen Artikel entweder im schönsten Magazin der Schweiz: ensuite oder hier via Link: https://www.ensuite.ch/gier-als-die-treiberin-der-weltpolitik-putins-russland-kapitalismus-und-helvetograd/

https://twitter.com/laStaempfli/status/1592085780658552834?s=20&t=cdr7r_6wxdekj3abo5Aswg

#diepodcastin: Isabel Rohner & Regula Stämpfli über Voice of Germany, Iran & die undemokratische Vorgehensweise von Geschäftsstelle TdF – 6. November 2022.

Cao Fei, CHINA TRACY fotografiert von laStaempfli Wien.

#diepodcastin über Terre des Femmes: Isabel Rohner & Regula Staempfli über Voice of Germany, Rana Mansour, VR CHINA, Rohnerins neues Buch, laStaempflis Algorithmen, Raphaela Gromes & Susanne Wosnitzka, Stefanie Reinsperger & TdF. laStaempfli ist entzückt: Voice of Germany hat Rana Mansour als Gastmusikerin eingeladen. Die iranischstämmige Sängerin hat eine wichtige Botschaft, den Song Baraye, “für oder wegen” gesungen: Poesie zum Tanzen auf der Strasse, Küssen in der Öffentlichkeit – es ist der Song der iranischen Revolution2022. “Für Frau, Leben und Freiheit.”

Hier das Bild von Rana Mansour im Voice of Germany:

Twitter des Must-Follow Account #IranRevolution 2022.

Dann sind sich die Rohnerin & laStaempfli extrem uneinig über den Kanzlerbesuch nach China, die Rolle der Aussenministerin Baerbock und die Möglichkeiten, sich von China, dessen Diktatur für die Demokratie Deutschland, Europa und alle Demokratien der Welt unabhängig zu machen. Deshalb ziert diese Folge ein Chinabild der Künstlerin Cao FEI. Apropos Shitstorms, digitale Transformation, China, Europa & Demokratie, hier ein Ausschnitt aus “Banksprech” von Regula Stämpfli: “Im Zeitalter algorithmischer Reproduktion geben globale Fiktionen für das Nicht-Funktionieren oder das Funktionieren von ökologischer und sozialer Demokratie den Ausschlag. Bei den üblichen EU-Geschichten kommen Müllberge, Leih- und Sklavenarbeit, Umweltzerstörung und die als Kohlenstofflager missbrauchte Luft im Zusammenhang bei- spielsweise mit der Digitalisierung schlicht nicht vor. Lieber empören sich dann organisierte Interessenvertreter*innen über die europäische Datenschutzverordnung, die ihrerseits zwar der Intention nach die De- mokratie stützen will, an der digitalen Umdeutung der Welt und der Er- oberung der Welt als Kredit- und Sozialpunkte-System jedoch NICHTS ändert. Die reale Transformation der wirklichen Welt und der wirklichen Menschen in Datenpakete wird kaum kommentiert, obwohl sie nicht nur in der VR China, sondern auch in Europa stattfindet.”

Thema der Woche bei “Die Podcastin” ist “Terre des Femmes” (TdF) – die wichtigste feministische Organisation in Deutschland zum Schutz von Frauen und Mädchen. TdF war über Jahrzehnte DIE starke Stimme im Kampf gegen Prostitution und Frauenhandel, gegen häusliche und sexuelle Gewalt, gegen Zwangsheirat und sogenannte “Ehrenmorde” und gegen das Kinderkopftuch (Kampagne “Den Kopf frei haben”). Über Jahrzehnte zeigte TdF klare Kante gegen alle Diskriminierungen, die Frauen erleben, weil sie Frauen sind. Aktuell jedoch wankt der Fels TdF.

Link zur Folge: https://diepodcastin.de/2022/11/05/diepodcastin-uber-terre-des-femmes-isabel-rohner-regula-staempfli-uber-voice-of-germany-rana-mansour-vr-china-rohnerins-neues-buch-lastaempflis-algorithmen-raphaela-gromes-susanne-wosnitzka/

Cao Fei, CHINA TRACY als digitales Alter Ego, das über die von der Medienkünstlerin gemachte Welt “RMB City” wacht, es hängt im Moment in der Staatsoper in Wien.

laStaempfli im Trend: Der Rausch der Nüchternheit. Essay im ensuite, Oktober 2022.

Freiheit – DAS Thema von Regula Stämpfli Der BaZ gab sie mal zu Protokoll, dass sie lieber sterben würde als unfrei sein. Mit wachsenden Jahresringen ist sie etwas gnädiger geworden, doch die Unfreiheit während der Pandemie führte zur Freiheit von Nikotin und Alkohol. Ab und an gibt sie sich noch Orgien hin, doch der Normalzustand ist nicht mehr täglich beschwipst bis angetrunken, sondern rauschhaft nüchtern. Lesen Sie hier den Essay mit Buch- und Podcast-Tipps zum Thema: https://www.ensuite.ch/vom-rausch-der-nuechternheit/

Spirit durch Spiritualität – Achtsamkeit ersetzen; zum Rausch des Seins.

“Doch die Partys wurden länger, der Weisswein mit Gin Tonic als Apéro und einem Grappa nach dem Essen ergänzt, und einige Erlebnisse unter Fellow-Trinkenden, die allesamt davon überzeugt sind, kein Alkoholproblem zu haben, sind etwas schambedeckt. Alk ist DAS Accessoire der vermeintlich Erwachsenen, ein schönes Glas Prosecco verbindet Frauen, die ohne diese Fake-Champagnerlaune eigentlich nicht viel gemeinsam haben. Die Männer der Medienbranche meinen bis heute, Boxen, Stierkampf, Krieg, Abenteuer, Frauen und Saufen würden ihre Seichtschreibe verbessern: Irrtum. Wären sie nur einmal 100 Tage nüchtern, sie würden ihren Kolleginnen das Leben nicht derart erschweren. Meine Jobs, oft bestehend aus Apéros, Messen, Vorträgen, Lesungen, Ausstellungen, Kunstreisen, sind seit der Alkoholfreiheit glamouröser geworden; mein Kopf ist so klar, dass ich nach den Treffen gut zwei, drei Stunden nachdenken und schreiben kann: ein Riesengeschenk. Die «Mad Men»-Nostalgie mit Zigarre, nun neu auch für Frauen, kittet Medien, Politik, Kunst und Kultur: Die an solchen Abenden geteilten Geheimnisse über verpfuschte Abtreibungen, unglückliche Ehen, schlechten Sex, geheime Geliebte und entfremdete oder keine Kinder hinterlassen indessen Scham der Beteiligten, was erhebliche Komplikationen mit sich bringt. Doch Trinkende fallen nie auf, Abstinente werden sofort einer Inquisition unterzogen. Es ist einfacher, von Burn-out, Impotenz oder Scheidung zu sprechen, als keinen Alkohol zu trinken. Seit meiner Alkoholfreiheit habe ich mir für derartige Anlässe deshalb tausend Tricks angewöhnt, die meinen Nichtkonsum verschleiern: Einen Tropfen Apfelsaft, und das Weissweinglas passt, niemand fragt nach. Hätte ich nicht Stephen Kings «On Writing» gelesen, würde ich auch heute meinen, das Trinken gehöre zum Schreiben, ohne Whisky gebe es keine Bestseller, ohne Wodka keinen Buchpreis – von all den anderen Drogen, die Autoren einwerfen und sich dabei cool finden, ganz zu schweigen.”