Das Schweizer Fernsehen SRF hat eine Sendung zu Gender gemacht. Soweit so schlecht. Denn Gender ist im Wahljahr zum BESTIMMENDEN WAHLTHEMA geworden: Eine ideologische Auseinandersetzung, die durch Lüge, Hass und Religionskämpfe geprägt ist und die die Zerstörung des öffentlichen Debattenraumes weitertreibt. Nach Hannah Arendt scheitern politische Systeme immer zuerst an der Zerstörung des ÖFFENTLICHEN RAUMES. #HannahArendtLectures. Dass die heissen Debatten um Gender WENIG MIT FEMINISMUS, GLEICHSTELLUNG UND DEMOKRATIE zu tun haben, sondern mit dem Ursprung des Konzepts, des Begriffs und der Ideologie von Gender auf #Tumblr und dessen Gegenpol 4Chan, ist viel zu wenig bekannt. Dies ist so als hätte man das Aufkommen extremer Bewegungen in den 1930er Jahren nicht erkannt. Die totalitären Minderheitspositionen auf Tumblr und 4Chan sind MAINSTREAM geworden: Besonders auf Twitter, Insta, Tiktok und Telegram. Die Codes repetieren automatisch die Positionen, die am meisten Emotionen, vorwiegend Hass und nicht einfach LIKES erzeugen.
Deshalb hat Regula Stämpfli in den #HannahArendtLectures die Theorie des Digigenderism erfunden, die in #diepodcastin ausgeführt wird.
Auf Twitter wurden via SRF unendlich viele Trolle, Hetzer und Hassposts aktiviert – wie immer wenn Frauen sich in politische Debatten mischen. Auch dies gehört zur Zerstörung des öffentlichen Diskurses. Erstaunlich ist, dass SRF hier der Promotor von heftigen Auseinandersetzungen wird statt zu informieren und die Demokratie durch Grundlagenwissen zu stützen. Schon schwierig momentan, diese Zeiten der trumpistischen Grausamkeit.
Der Religionskrieg wird in allen Medien ausgefochten. Die wenigsten Experten reden indessen vom DIREKTEN ZUSAMMENHANG ZWISCHEN VERDINGLICHUNG ALLES LEBENDIGEN ZUGUNSTEN VON CODES, d.h. den Zusammenhang mit der Digitalisierung.
Am 1. Juni 2023 bringt Der Standard einen Artikel zur Ideologisierung und Politisierung des Aufklärungsunterrichts. Wer bis anhin noch nicht gemerkt hat, dass das Digitale Zeitalter auch eine DigiReligion mit sich bringt, nämlich dass alles mit allem verglichen wird: Menschenfleisch, Rindfleisch, Schafsfleisch sind im Null/Eins Schema unter Kategorie #Fleisch abgespeichert, sollte es spätestens JETZT MERKEN.
Die Verdinglichung von Menschen ist in den Codes perfektioniert: Wikipedia macht die Kategorien, Tumblr und 4Chans, die reaktionären und antidemokratischen sozialen Netzwerkursprünge mit 80Prozentanteil Pornografie definiert TWITTER, Telegram, TikTok et al. Das Menschenbild der Aufklärung weicht einem codierten Menschenbild (TM Regula Stämpfli). Seit über 20 Jahren publiziere ich zur “Algorithmisierung der Welt und den daraus folgenden politischen Konsequenzen. #EineFraukommtzufrueh.
Der Kampf um Sexualaufklärung ist ein Religionskampf, keine politische Auseinandersetzung: Es ist ein Krieg zwischen herrschenden Ideologien, zwischen Tumblr und 4Chan, die nun Mainstream geworden sind, um alle NORMIES, alles Normale und Demokratische zu vernichten. Dazu das wegweisende Buch von Angela Nagle, Kill all Normies – schon über 7 Jahre alt, aber da die Medien nur Warmwasserdigitalisierungs-Experten erlauben, werden die wirklich klugen Digifrauen einfach nicht gelesen.
Die Macht des Storytellings oder Back to Reality: Publiziert in ensuite Januar 2023.
Von Dr. Regula Stämpfli – Auf Arte gab es kürzlich eine neue Dokumentation zum Untergang Roms. Die Theorien sind bekannt: Im 19. Jahrhundert scheiterte das antike Rom an seiner Dekadenz, im 20. Jahrhundert an militärischer Schwäche, im 21. Jahrhundert wegen des Christentums als Staatsreligion, und ganz neu sind Pandemie und Klimawandel die Ursachen. Der Gabe, Geschichte(n) neu zu erzählen, wohnt die Eroberung der Gegenwart inne.
Weltreiche werden nicht durch Gewalt regiert, sondern brauchen Storys. Sind sie gut, gehen sie mit der Zeit in Fleisch und Blut über – Stichwort christliches Abendmahl: die perfekte Kombination von Storytelling und Realität.
Codes sind noch nicht ganz so mächtig, aber immerhin haben sie es im Jänner 2020 geschafft, das Weisse Haus zu stürmen. Trumps Tweets waren eben nie nur 140/280 Zeichen, sondern codierte Anweisungen: vom Nationalismus über den Hass bis hin zum eigentlichen Putschversuch. Codes gehören der algorithmisch verfassten Gegenwartsreligion an: Sie mobilisieren ihre Gläubigen für Krieg, Schlachten und Eroberungen. Plattformen bleiben wie damals die Kirche unantast- und unfehlbar. Sie finden, ich übertreibe? Nein. Ich bin nicht krass genug: Digitale Revolutionen wiederholen codierte Bullshit-Narrative so oft, dass sie selbst politisch bisher Unverdächtige pervertieren können. Oder hätten Sie vor zehn Jahren allen Ernstes geglaubt, dass für viele Postfeministinnen nicht etwa iranische Mullahs als «frauenfeindlich» im Netz verfolgt werden, sondern die zauberhafte Kinderbuchautorin J.K. Rowling oder die Nobelpreisanwärterin Margaret Atwood? Oder dass über dem lauten Geschwätz einschliesslich Trigger-Warnungen die Gewalt an Kindern inklusive sexueller Kinderfolter im Netz milliardenfach (allein im letzten Jahr verdoppelte Bildmenge, siehe Gabriel Dance) zugenommen hat, ohne dass wir über diese Epidemie auch nur einen klitzekleinen Tweet geschweige denn einen Hashtag oder Thread lesen?
Codes sind heftige, wirkungsmächtige Glaubenssysteme: Sie etablieren neue Datenpakete-Religionen. Diese operieren wie damals die Kirche: Die Wirklichkeit wird durch geschicktes Storytelling aus der Welt geschafft.
Was waren die Nachkriegsgeborenen doch naiv! Sie meinten allen Ernstes, den Glauben längst in der Mottenkiste fehlgeleiteter Vergangenheit entsorgt zu haben! Sie lagen völlig falsch. Ohne Religion ist dem Klimawandel nicht beizukommen, wie wir an den Apokalypse-JüngerInnen der «Letzten Generation» erkennen. Versuchten wir in den 1970er-Jahren, das Klima logisch, wissenschaftlich begründet und mit politischen Massnahmen zu stoppen, realisieren wir fünfzig Jahre später, dass es neureligiösen Kunst-Bullshit braucht, um den Klimawandel wenigstens zu thematisieren. Die «Letzte Generation» beweist mit ihrer neuen Klimareligion und mit Klebestoff, Videos, Hashtags und Twitter‑, Tiktok‑, Telegram- und medienanalog omnipräsent, wie man übers Klima redet und nichts tut. Das ist wahre Macht. Die Post-War-Boomer meinten auch, Gleichstellung von Frauen logisch, vernünftig und mit neuen Bibliotheken weiterzubringen. Sie vergassen die Herrschaftsgewalt von Misogynie und Antisemitismus. Vorurteile, die – wie praktisch – schon ganz zu Beginn in die Codes reinprogrammiert wurden; nachzulesen u. a. bei mir und in Caroline Criado-Perez’ «Unsichtbare Frauen». Sogar aus Jan Böhmermann haben Algorithmen einen fleischgewordenen Twitter gemacht: Der Moderator nennt Frauen auf ZDF einen veritablen «Scheisshaufen», crazy, nicht wahr?
Codierte Glaubenssysteme schnüren Datenpakete, die – automatisch repetiert – Hashtags, Threads und Trends in die Wirklichkeit tragen. Deshalb hörten wir in den letzten sieben Jahren wenig zum Freihandelssystem, das Diktaturen reich und kriegslüstern macht – siehe Russland, die VR China und den islamistischen Gottesstaat Iran. Deshalb wurde zu Katar und dessen mafiösem Einfluss auf westliche Demokratien nicht mehr recherchiert – bis zum Fund von über 600 000 Euro im Trolley des Vaters einer europäischen Abgeordneten im Dezember 2022. Codierte Glaubenssysteme verkaufen Meinungen als Tatsachen, hebeln kritisches Denken auf und geben vorwiegend Frauen oder «Israel» die Schuld für alles Unglück dieser Welt – und zwar von links bis rechts.
Algorithmen sind schon längst keine Mathematik mehr, sondern Weltgestalter. Sie errechnen aufgrund reaktionärer, antidemokratischer, patriarchaler, misogyner, rassistischer Daten die Welt neu. Falls dies zu theoretisch klingt: Fragen Sie doch mal den Amazon-Postboten, diesen neuen Sklaven des Plattformkapitalismus, wie sein Leben von Maschinen errechnet wird und was dies für sein Dasein, seine Familie, seine Arbeit und seine Berufung bedeutet. Begleiten Sie eine Krankenschwester, die stundenlang Maschinen füttert statt über Zeit verfügt, sich realen Menschen zu widmen, und Sie merken: Nicht die Maschinen werden menschlicher, sondern die Menschen maschineller. Menschen übrigens, deren Daseinszweck nicht als Lebewesen definiert wird, sondern als Datenpakete, Kreditmöglichkeiten, und die im Falle von biologisch weiblichen Körpern als Verfügungsmasse für Reproduktion, sexuelle Dienstleistung und andere patriarchal induzierte Pflegedienste funktionieren. Der Macht der Fiktionen im Zeitalter digitaler Reproduktion ist keine Grenze gesetzt. Doch noch immer wird die Geschichte der neuen Datenreligion nicht als solche erzählt. Der Historiker Philipp Blom bspw. ist geschickt darin, zu den jeweils brennenden Glaubens- themen der Gegenwart historische Bücher vorzulegen. Die Nervenschwäche der Männer um die Jahrhundertwende passte gut zum aufsteigenden Feminismus der Nullerjahre des 21. Jahrhunderts; die Ideologisierung der Zwischenkriegszeit zum Aufkommen der sozialen Netzwerke. Und 2022 sind Natur und Biologie dran sowie die Radikalabrechnung mit dem alten Glauben. Eine «mythologische Atombombe» sei der biblische Satz «Macht euch die Erde untertan», meint Blom in seinem neuen Buch und plädiert für radikales Umdenken. Er bedauert den Wandel von der griechischen Götterwelt zum Christentum: «Wollte man in See stechen, musste man Poseidon opfern, sonst gab es einen Sturm oder eine Flaute und man kam nicht weiter. Und wollte man ein Feld aussäen, brauchte es vielleicht ein Ritual, um die Geister zu besänftigen.» Diese symbolischen Handlungen hätten den Menschen in ein Geflecht von Natur, quasi in die Kybernetik, geistig eingestimmt – etwas, das heutzutage definitiv fehlt. Deshalb fordert Blom eine «Denkrevolution» – sprich neue Narrative, neues Storytelling, das sich hoffentlich automatisch repetiert in Wirklichkeit übersetzen lässt. Wieder wird die Lösung existierender globaler Probleme in «neuen Narrativen» gesucht, statt der Wirklichkeit Gewicht und Raum zu geben.
Leute: Das Klima wird nicht durch Codes und Storytelling gerettet – im Gegenteil –, sondern nur durch reale Politik: Taten statt Worte. Finanztransaktionssteuer, die Internalisierung externer Kosten, die demokratische Durchsetzung des Öffentlichkeitsprinzips, das allen ermöglicht, öffentliche Daten zu nutzen und private zu schützen, eine Arbeitswelt, die auf Resonanz statt auf Wachstum und Bullshitjobs ausgerichtet ist, ein Qualitätsjournalismus, der reale Probleme und nicht Shitstorms untersucht, sowie ein Finanzsektor, der nicht wie damals die Katholische Kirche den Wahnsinn automatisch repetiert, selber berechnet, verkauft und alle Lebewesen dieser Ideologie unterwirft. Schon länger meine ich, wir sollten Arbeit mit Lebewesen höher bezahlen als Arbeit mit Daten. Schon eine gewisse Regulierung des globalen Handels hätte riesige und positive Auswirkungen. Die Lösungen sind schon längst ausgedacht, es kommt darauf an, sie umzusetzen.
«Das Kapital fährt ins Ausland, spricht seine Sprache, und dort, wo man auch seine spricht, bleibt es dann liegen. Die Sonne scheint nicht in Tresore, die Sonne kommt aus den Tresoren und bestrahlt uns, wenn wir sie öffnen, die Büchsen der Pandora. Man wird uns erwischen, das ist auch schon der ganze Inhalt.» Das neue Buch von Elfriede Jelinek – fast noch druckfrisch und der Hammer! Jelinek entlarvt literarisch konkret also dieses Paradox der wirklichkeitsnahen Kunst, was Codes in Wirklichkeit sind: antidemokratisch programmierte Handlungsanweisungen zugunsten eines globalen Finanzsystems, das vor unser aller Augen die Welt in Narrative verwandelt, die im real existierenden Globus riesige Müllberge zurücklassen.
Womit wir beim Untergang und unserem Anfangsthema, dem von Rom, wären. Hier halte ich es mit Friedrich Dürrenmatt: «Ich werde dich pensionieren», erklärt der germanische Söldnerführer Odoaker in der Komödie «Romulus der Grosse» dem Kindkaiser Romulus Augustulus. Der antwortet erfreut: «Hier hast du den Lorbeerkranz und die Kaisertoga. Das Reichsschwert findest du bei den Gartengeräten.» Dann darf sich der Herrscher mit einer Jahresrente von 6000 Goldstücken auf ein Landgut bei Neapel zurückziehen. Was beweist: Die Wirklichkeit schreibt immer noch die besten Geschichten. Empfehlungen: Gabriel Dance, The Internet Is Overrun with Images of Child Sexual Abuse – What Went Wrong. Friedrich Dürrenmatt, Romulus der Grosse. Caroline Criado-Perez, Unsichtbare Frauen. Philipp Blom, Die Unterwerfung – menschliche Herrschaft über Natur. Elfriede Jelinek, Angabe der Person. Shoshana Zuboff, Digitaler Überwachungskapitalismus. Maja Göpel, Wir können auch anders. Aufbruch in die Welt von morgen. Kyle Harper, Fatum. Das Klima und der Untergang des Römischen Reiches. Eric Hobbesbawm, Das Zeitalter der Extreme. Thilo Bode, Die Freihandelslüge. Warum wir CETA und TTIP stoppen müssen.Artikel online veröffentlicht: 18. Januar 2023 – aktualisiert am 18. Mai 2023
Zitat @Rohnerin und für die @diepodcastin "Porno hat mit Erotik soviel zu tun wie die Leiche mit dem lebenden Menschen"
Verlottern? Verteufeln? Verhungern? Qualitätsjournalismus unter Druck! – dies war das Motto des diesjährigen Journalistinnen-Kongress in Wien am 9. November 2022, wo Regula Stämpfli, Politphilosophin & Medienunternehmerin für die Salzburger Medienfrauen teilnahm.
“Auffallend war die große Präsenz von ganz jungen Frauen, das die Organisatorinnen sehr freute, die aber der alten Politphilosophin und Medienkennerin wie ich sie bin, ein Warnzeichen darstellte. Denn aufgrund der Erfahrung der letzten 50 Jahre wissen wir aus der Berufs- und Karriereforschung, dass je mehr Frauen ein Berufsfeld erobern, dessen Ansehen, dessen Löhne und dessen gesellschaftspolitische Relevanz sinken. Insofern kann die Verweiblichung des Journalismus in den unteren und mittleren Stufen nicht nur ein gutes Zeichen sein. Der Nachmittag war dann den Break-Out Sessions mit unterschiedlichen Themen gewidmet und die letzte Veranstaltung waren die Living News: Role Models im Gespräch mit den YoungStars – eine grosse Chance, die Stars der Branche live zu erleben. Bei tollen Leckereien und Prosecco inklusive fröhlichen Networking, klang der für die Medien so wichtige Journalistinnen-Kongress 2022, angeregt aus.”
Regula Stämpfli mal wieder am Selfie in Polaroid-Fassung: Versicherung der eigenen Existenz durch das Bild, da Frauen gerne unsichtbar gemacht werden. Ach ja: Was Regula Stämpfli vergessen hat, zu erklären: Armin Wolf hat im Sommer Regula Stämpfli nach bösartigen TWITTER-Austausch geblockt, weil sie es wagte, sich über ihn lustig zu machen. Denn Wolf hat den ausgezeichneten Artikel, weshalb Frauen unbedingt als Frauen und Begriff bleiben müssen, retweetet mit einer Frage an einen anderen Mann. Überhaupt ist es spannend, dass ausgerechnet sog. linke Männer extrem bösartig auf gleichaltrige Feministinnen reagieren – alte Rechnungen von früher begleichen? So oder so. Am Journalistinnen-Kongress war Wolf nur am Rande ein Thema und wie rückständig Österreich-Medien immer wieder sind.
Regula Stämpfli diskutiert in von ihr gegründeten #HannahArendtLectures an der Universtität St. Gallen HSG die totalitären Elemente der Zeitgeschichte an aktuellen Beispielen. Die Auflösung von Wirklichkeit und menschlicher Erfahrung sind Kernelemente totalitärer Politik. Die medial, kulturell und durch die neuen Selbstbestimmungsgesetze in den westlichen Medien in den sozialen Netzwerken durch Gewalt initiierte “Cancel Women”-Unkultur entspricht neuen totalitären Elementen der #Sprechakttheorie (copyright Regula Stämpfli, die Judith Butler auf den Punkt bringt). “Mensch, gelesen als Frau” ist eine Fremdbestimmung aller Frauen. Regula Stämpfli wehrt sich als irgendwas gelesen zu werden. Punkto Machtpolitik fehlt in der medialen Analyse, dass sich der Kampf der Aktivist*innen im Netz, befördert durch die Codes in den sozialen Medien, siehe dazu die Schriften von Regula Stämpfli, dass es in erster Linie darum geht, Frauen als Frauen auszulöschen. Hier ein aktueller Beitrag der TWITTERSPHÄRE.
Tragisch ist, dass im deutschsprachigen Diskurs kaum Politphilosophinnen zu Wort kommen. Denn es geht beim Thema “Frau” um Enteignung, Sexismus, Unterdrückung, Unsichtbarmachung bei gleichzeitigen politphilosophischen Wandel.
“Totalitarismen sind nach #HannahArendt ‘permanente Siege auf Kosten der Wirklichkeit.” Wer Geschlecht als Sprechakt definiert, macht MENSCHENBILD & dies von oben, undemokratisch, nicht verhandelt. Gleichzeitig wird das Private, nämlich der Körper, verstaatlicht gemäss neuen Definitionen. Hier wird in Deutschland Demokratie als öffentlicher Raum zerstört mit der Ideologie zum Schutz einer Gruppe auf Kosten der Mehrheit von Frauen.
Im Thread der @feministischenpartei sind die Unsichtbarkeiten Frauen betreffend beim Sprechakt-Gesetz aufgeführt. Regula Stämpfli geht viel weiter, indem sie Codes, Totalitarismen, Sprechakte, Ideen der Gegenwart als Hannah Arendt des 21. Jahrhunderts zusammenführt. #HannahArendtLectures by laStaempfli www.hannaharendt.eu
#diepodcastin über den Krieg: Isabel Rohner & Regula Stämpfli über den Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine mit dialogischen und technischen Erschütterungen der Rohnerin & der Stämpfli. Weiter Leihmutterschaft in der Ukraine, Ausbeutung in der immer noch legalen Prostitution des Bordells Europa, strategische Synthese von Geschlecht.Die Rohnerin beginnt mit dem Auszug aus einem Gedicht von Hedwig Dohm (1831-1919), das diese mitten im Ersten Weltkrieg veröffentlicht hat (in Gänze nachzulesen u.a. in Rohners Dohm-Biografie “Spuren ins Jetzt”). Isabel Rohner reflektiert die Verletzlichkeit von Menschen und erinnert daran.laStaempfli zitiert in der Mitte der Sendung Hannah Arendt: “Sprechend und handelnd schalten wir uns in die Welt der Menschen ein, die existierte, bevor wir in sie geboren wurden. Diese Einschaltung ist wie eine zweite Geburt, in der wir die nackte Tatsache des Geborenseins bestätigen, gleichsam die Verantwortung dafür auf uns nehmen. Für Regula Stämpfli ergibt sich hier die militärische Strategie und die Sicherheitskonzeptionen für die westlichen Demokratien.Regula Stämpfli beginnt heftig mit Militärstrategie, mit Überlegungen der eigenen Haltung, die sich angesichts des Widerstandes der Ukrainerinnen und Ukrainer verändert hat: Die Militärhistorikerin, die laStaempfli neben der Politphilosophin auch ist, spricht sich für die Verteidigung der westlichen Demokratien aus. Damit auch Feministinnen dies besser verstehen, macht sie mit Putin, denn der Russlandkrieg nennt laStaempfli konsequenterweise Putinkrieg, also laStaempfli vergleicht Putin mit einem Stalker, der, wenn er nicht gestoppt wird, die Exfreundin mit hundertprozentiger Sicherheit ermorden wird. Femizide werden nicht durch Friedensaufrufe an Männer gestoppt, sondern durch die Polizei und durch die Ermächtigung von Frauen, durch Demokratie, Chancengleichheit, Sichtbarkeit und Durchbrechen der patriarchalen Frauenmord-Motive. Genau dies gilt auch auf internationaler Ebene. “Dieser Krieg findet statt, weil in den letzten Jahrzehnten Milliardengeschäfte mit globalen Stalkern gemacht wurden und gemacht werden.”Uneinig sind sich die Rohnerin und laStaempfli in der Reaktion, auch der militärischen und wirtschaftlichen Reaktion: laStaempfli plädiert für konsequenten humanitären Korridor mit westlichen Schutzflugzeugen, um die NoFlyZone zu ermöglichen, die Rohnerin warnt vor dem Nuklearkrieg, von dem laStaempfli meint, der werde vor allem als Putinpropaganda an die Wand gemalt. “Mourir pour Kiew”-Analogie. Die Diskussion ist spannend, laStaempfli dominiert etwas stark, weil sie so engagiert ist und entschuldigt sich im Nachhinein bei Isabel Rohner und den Hörerinnen dazu.
Auch über das Geschäft mit sogenannten ukrainischen “Leihmüttern” (was für ein Euphemismus! Die Podcastin spricht daher von “Fortpflanzungssklavinnen” und “Menschenfleischhandel”) sprechen Regula Stämpfli und Isabel Rohner. Sie sind entsetzt über die vielen frauenverachtenden und völlig unkritischen Berichte in Deutschland, das Frauen entmenschlicht und sie auf den Status trächtiger Kühe reduziert. laStaempfli fügt ganz unten den Originalartikel aus der Süddeutschen zum Thema an: Die frauenverachtende Diktion ist mittlerweile Usus, wenn es um Menschenfleischverkauf von weiblichen Menschen geht. Es ist unerträglich.Diese Folge zeigt: Krieg zerstört alles, manchmal auch die Gesprächkultur. Dazu kamen technische Verzögerungen, #diepodcastin entschuldigt sich dafür, weiss aber, dass die Folge wichtig ist für uns alle. Zur Bildauswahl: Die Sonnenblume ist das Symbol für die Ukraine: Der Blumenstraus als Symbol für die Demokratien.
Regula Stämpfli zu Hannah Arendts Vorlesung “Über das Böse. Fragen der Ethik” bei Piper 2006 von Jerome Kohn aus dem Nachlass von Hannah Arendt herausgegeben.
“Handlungen sind nicht darum für verbindlich halten, weil sie Gebote Gottes sind, sondern sie sind darum als göttliche Gebote anzusehen, weil wir dazu innerlich verpflichtet sind” zitiert Hannah Arendt die Antwort Immanuel Kants auf Sokrates. Hannah Arendt wäre der Nachwelt ohne die Skandalisierung um ihre Person im “Eichmann in Jerusalem” wohl verloren gegangen, da denkenden und philosophierenden Frauen – damals und heute – kaum öffentlich zugehört wird. So bitter die persönlichen Erfahrungen rund um die bösartige Medienhetze gegen Hannah Arendt waren, umso bereichernder ihre daraus folgenden Gedanken, Überlegungen und Klarheiten in der Vorlesung “Über das Böse”. Die Politphilosophin Regula Stämpfli übersetzt “Über das Böse” in die heutige Zeit und denkt in ihrer Vorlesung über das Böse in der Gegenwart nach.