laStaempfli im #Die Podcastin: 187; Rape is NOT RESISTANCE 2024. Eine neue Folge der Serie: Sprechendes Denken zu Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst, Medien & Frauen. Isabel Rohner & Regula Stämpfli erklären die Welt.

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https://diepodcastin.de/2024/01/27/diepodcastin-zu-rapeisnotresistance-isabel-rohner-regula-stampfli-klartext-zur-sprechaktpolitik-news-genderpaygap-muetterhass-sklavinnenmessen-in-berlin-grose-komponistinnen/

#diepodcastin zu rapeisnotresistance: Isabel Rohner & Regula Stämpfli Klartext zur Sprechaktpolitik, News GenderPayGap, Muetterhass, Sklavinnenmessen in Berlin & Große Komponistinnen. 

“Rape is not Resistance or Freedom Fighting.” Ein Sachverhalt, auf den aktuell gerade viele sehr zu recht hinweisen, so auch Regula Stämpfli und Isabel Rohner. Immer noch sind über 130 Mädchen, Frauen und Männer als Geiseln in der Hand der Hamas. BRING THEM HOME. Was sie jeden Tag erleiden, geht über alles Vorstellbare hinaus. Weil sie Jüdinnen und Juden sind. LaStämpfli und Rohnerin erinnern daran bewusst am heutigen 27. Januar 2024, dem Holocaust-Gedenktag, an dem so oft #weremember und #niewiederistjetzt auftaucht – gleichzeitig aber auf der ganzen Welt Pro Hamas-Demos stattfinden. Warum “Die Podcastin” so klar auf der Seite Israels steht? Weil die Hamas auch uns töten würde. Weil die Hamas etwas gegen selbstbestimmte Frauen hat. Weil die Hamas die Demokratie hasst.

laStaempfli erzählt die Geschichte von XY. Der hat ein Buch über Komponistinnen geschrieben, fast ohne Quellen, ohne die Texte von Frauen zu zitieren, denen er sich bedient hat und noch krasser: Die deutschen Männermedien zelebrieren das Buch als lang erwartete Neuheit auf dem Markt. Endlich schreib mal jemand über Komponistinnen. Auch dies ist sexistische Enteignung pur. Zunächst werden bekannte zeitgenössische Komponistinnen und Musikerinnen nach ihrem Tod vergessen, gelöscht, ausradiert. Eingang in den Kanon finden nur die Männer. Über 250 Jahre wird Klassik ohne Frauen und mit explizitem Ausschluss der Frauen  zelebriert. Seit 250 Jahren wehren sich Frauen dagegen, sind exzellente Komponistinnen und Musikerinnen und sammeln, archivieren, bewahren. Seit über 50 Jahren gibt es exzellente Frauen, die die Komponistinnen publizieren etc. Seit über 50 Jahren weigerten sich alle grossen Verlage, diese Frauen zu publizieren: Sexistische Enteignung. Dann kommt ein XY, bedient sich und wird als Held der Frauengeschichte gefeiert. Endlich gibt es ein Werk zu 250 Komponistinnen, das im Feuilleton rezipiert wird – aber hallo: Wieder auf dem Rücken der Frauen. Hier ein Beitrag dazu: https://www.swr.de/swr2/musik-klassik/streit-um-arno-luecker-250-komponistinnen-wem-gehoert-das-komponistinnen-thema-100.html Die Podcastin verweist auf die tollen Gespräche mit @diedonauschwalbe https://twitter.com/Donauschwalbe und https://susanne-wosnitzka.de/ sowie Luise F. Pusch

Isabel Rohner zur Lohngleichheit: Der Gender Pay Gap in Deutschland ist während der Corona-Pandemie gesunken! Eine sehr überraschende Nachricht – denn gleichzeitig führte Corona ja zu einer Retraditionalisierung der Geschlechterrollen. Wie kommt es also zu dem Befund der Statistik? Hier wird es interessant: Die Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen (unbereinigt aktuell 18 Prozent, bereinigt immer noch 6 %) ist nicht etwa gesunken, weil Frauen MEHR verdienen – sondern weil Männer WENIGER verdient haben. Während der Pandemie kam es nämlich laut IAB-Untersuchung zu weniger bezahlten Überstunden und weniger Ausschüttung von Bonus-Zahlungen – und davon profitieren Männer traditionell stärker.

Neuer Sklavinnenmarkt: Isabel Rohner und Regula Stämpfli zur Propaganda und einer Kinderverkaufsmesse inklusive Miete von Sklavinnen: Vom 26.-28. April 2024 findet im Marriott Hotel am Potsdamer Platz in Berlin die Messe “Men having Babies” statt, in der offen für die sog. Leihmutterschaft und damit für den Kauf von Frauen und Kindern geworben wird. Wie kann das sein – denn die sog. “Leihmutterschaft” ist in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern verboten. Wäre es auch möglich, eine Tagung über das Kochen von Crack oder das Halten von Sklaven zu veranstalten? Die Rohnerin hat dem Hotel geschrieben und um Stellungnahme gebeten. Sollte sie eine erhalten, wird Die Podcastin berichten. Danke an Rona Duwe für den Hinweis auf diese frauenverachtende Veranstaltung! Neuste Zahlen aus den USA zum Baby als Luxus-Ware für Amber Heard, Paris Hilton et al: 14 Milliarden Business schon jetzt und 2032 wird auf 130 Mrd. geschätzt. Internationale Adoptionen sind um 50 Prozent zurückgegangen. Und was soooo auffällt: Frauen sind im Leihmutterschaftsdiskurs echt voll ausgeschlossen, unsichtbar, verwertbar, Nebensache. Und weiter: Wie kann es sein, dass Adoptiveltern auf Herz und Nieren geprüft werden, Männer, die sich einfach Kinder kaufen, aber nicht? Es gab 2020 schon ein Fall eines “Vaters”, der sich via Leihmutter ein Kind zwecks Kinderfolter auf Gewaltpornoseiten bestellt hatte.

laStaempfli korrigiert im Zusammenhang zum Mütterthema ahistorischen Live-Fetischismus im ÖRR: ES GIBT KEINEN MUTTERKULT DER NATIONALSOZIALISTEN! Hört auf, die damalige Propaganda als sog. Geschichtsschreibung zu präsentieren! Das “nationalsozialistische Frauenbild” war reine Propaganda und hatte nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Nationalsozialistische “Mutterpolitik” war Sterilisations-, Folter-, Enteignung-, und Vernichtungspolitik. Alles andere diente als Propaganda zur Kaschierung der WIRKLICHKEIT VON 1933-1945. Lesen u.a. Gisela Bock “Zwangssterilisation im Nationalsozialismus” 1986. Und hier ein Artikel siehe : https://www.jstor.org/stable/40185664 Es ist sexistische Enteignung, Gisela Bock zum Thema “Frauenbild”, “Mütter” im Nationalsozialismus NICHT zu zitieren. Hier der unterirdische Artikel vom MDR, der ideologisch nur das Ziel verfolgt, “Mutter” als faschistisches Konzept zu verkaufen, so dass MUTTER  als Begriff und Wirklichkeit abgeschafft werden kann: https://www.mdr.de/geschichte/ns-zeit/politik-gesellschaft/muttertag-mutterkreuz-frauenbild-nazis-100.html und die grosse Luise F. Puschs Pionierinnenarbeit mit Frauenbiographien siehe https://www.fembio.org/biographie.php/frau/ueber

Die Rohnerin mit einem weiteren üblen Beispiel der sexistischen Enteignung und Unsichtbarmachung der Frauen: Ausgerechnet Ärztepräsident Klaus Reinhardt scheint den Unterschied zwischen einem Samenerguss und der operativen Entnahme einer Eizelle nicht zu kennen. Wie sonst ist zu erklären, dass er sich im Gespräch mit RND am 2. Januar für die Legalisierung der sog. “Eizellenspende” ausgesprochen hat? Seine Äußerung sieht die Rohnerin im Kontext der von der Bundesregierung eingesetzten “Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin” (oder in den Wort von Die Podcastin: “Frauenausbeutungskommission”), die bis Ende März u.a. auch Empfehlungen zur Legalisierung auch von “Leihmutterschaft” und “Eizellenspende” erarbeiten soll.

Politphilosophin Regula Stämpfli über die digitalen & politischen Hintergründe von erfundenen Biographien, Identitäten & Erzählungen. Aktuelles Beispiel #FabianWolff, vor einigen Wochen #SibylleBerg. “Nicht fühlen, was ist, sondern sagen, was ist.”

Einleitung: Es geht um die Causa #FabianWolff und deren Medienstruktur, die wiederum auf die Causa #SibylleBerg hinweist: “Wer meint, Geschlecht beliebig wählen zu können, meint wohl auch die damit zusammenhängende Biografie völlig neu definieren zu dürfen.”

Fabian Wolff schrieb die letzten Jahre als Star-Essayist als Jude über jüdische Themen. Dies meist in einer äusserst kritischen Weise: Israel wurde in die Nähe von Unrechtsstaaten gerückt und die antisemitische Boykottorganisation “Kauft nicht bei Juden” BDS von Wolff als durchaus unterstützungswürdig beschrieben. Dies in linksliberalen Medien wie “Die Zeit”. Im Juli schrieb Fabian Wolff in der “Die Zeit” wie seine Identität gebröckelt sei: Zunächst während dem Abitur als Jude erzählt, nun als Fake entlarvt – seine Mutter hätte ihm nicht die Wahrheit gesagt oder so ähnlich. Für mich sind solche Fake Biografien Ausdruck der politischen und medialen Rahmenbedingungen postdemokratischer Prozesse und deshalb äusserst besorgniserregend. Wie immer bei meinen #HannahArendtLectures inspirierten Texten schaue ich nicht auf Befindlichkeiten, sondern die Anreize, die Menschen aufnehmen und sich in der “Banalität des Bösen” gerade auch antidemokratischen Mechanismen in den Medien bedienen. Soziale und analoge Medien bedienen sich Personalisierung, Skandalisierung, Freund-Feind-Schemata, Unterhaltung und massiver Klickraten-Polarisierung. Dies informiert die Öffentlichkeit wenig, sondern zerstört einen freundschaftlichen, mit grossem Vertrauen in die demokratischen Institutionen funktionierenden öffentlichen Diskurs. So beurteile ich auch den Fall #FabianWolff.

Ähnlich, wenn nicht auch so gravierend, ist die Geschichte rund um Sibylle Bergs Biografie. Die NZZ hat eine Seite darüber publiziert, dass viele der in den Medien voneinander abgeschriebenen Lebensdaten, Ereignissen und Fakten der Starautorin nicht wirklich übereinstimmen. Auch hier habe ich nicht die Befindlichkeit in den Blick genommen, sondern messerscharf von den politischen Strukturen auf menschliches Verhalten geschlossen: “Wer meint, das Geschlecht, die Biologie sowie die eigene Identität sei nur eine von vielen möglichen Stories, meint wohl auch, die eigene Biographie völlig unabhängig von Wahrheit und Wirklichkeit erfinden zu können.”

Ausschnitt aus “Nicht fühlen, was ist, sondern sagen, was ist.” https://www.kleinreport.ch/news/fiktion-oder-biographie-stars-zeiten-codierter-narrative-102054/

Fiktive Biografien sind im Zeitalter codierter Narrative nicht nur häufiger, sondern auch notwendig: Sie müssen die automatisch repetierten Maschinen füttern, die Korrelationen aufführen, die Informationen nicht nach nach deren demokratiepolitischen Gehalt, sondern nach deren Rating sondieren. Deshalb redet laStaempfli in den #HannahArendtLectures von “Elemente und Ursprünge digitaler Totalität”. Regula Stämpfli auf www.hannaharendt.eu

Auf Twitter wurde der Text von Regula Stämpfli zu Fabian Wolff hundertfach geteilt, weil damit der Nerv des Klickjournalismus getroffen ist.

Hier der Text im PDF: https://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2023/07/Regula-Stämpfli-im-Klein-Report-Kolumne-zu-Fabian-Wolff.pdf und hier der Link zur Kolumne über Fake Biographies am Beispiel von Sibylle Berg: https://www.kleinreport.ch/news/fiktion-oder-biographie-stars-zeiten-codierter-narrative-102054/

#futureofart: The great artist Aklima Iqbal talking to Regula Staempfli about her journey from Bangladesh to Vienna. A Podcast for Artisapieceofcake (english).

Aklima Iqbal sat down with Regula Staempfli to talk about her journey to become a fantastic artist. Regula Staempfli has to admit, she is biased. She and her partner collect Iqbal and their home is a colorful zen place ever since.

http://artisapieceofcake.art/2023/04/19/futureofart-the-great-artist-aklima-iqbal-talking-to-regula-staempfli-about-her-journey-from-bangladesh-to-vienna/