“Mit Hannah Arendt Bücher lesen” copyright Regula Stämpfli: Diesmal über Ozempic. Diätpillen als Politikum & passend in unsere biopolitische Zeit. Natürlich in DEM KULTURMAGAZIN der Schweiz: ENSUITE.

Über magische Pillen und ihre Nebenwirkungen

Von Dr. Regula Stämpfli – Perfekt zur Bikinifigur im Sommer rezensiert unsere Essayistin Bücher zur Schönheits- und Diätindustrie. Ganz weit oben steht das neue Buch des britisch-schweizerischen Autors Johann Hari über Ozempic – die Wunderpille gegen überflüssige Kilos.

Es liegt eine Woche Pasta mit Ketchup und Mayonnaise hinter mir. Ich hatte eine schwere Zeit. Andere greifen zur Flasche, Kluge meditieren mehr und lassen ihre Gefühle zu. Das tue ich alles auch, vor allem meditieren, aber ganz ehrlich? Comfort-Food ist immer noch der effizienteste Tröster. Nichts Süsses, sonst sähe ich aus wie Obelix in seinen Wildschweinjahren: Pasta reicht. Am liebsten schon zum Frühstück in der oben genannten Unterschichts-Pervers-Version oder als Sahnepamp mit viel kostbarem Parmesan und köstlichem schwarzem Pfeffer. Meine Freundinnen kotzen sich meist durch diese Phasen, was ich aber eine schreckliche Verschwendung und, unter uns gesagt, sehr unappetitlich finde. Vor gefühlt hundert Jahren schrieb Susie Orbach, die Psychotherapeutin u. a. von Lady Diana, ihr Buch «Fat Is a Feminist Issue» (auf Deutsch: «Das Antidiätbuch») und ich «Die Vermessung der Frau». Zehn Jahre vorher war es Naomi Wolfs «Mythos Schönheit». Wolf, Orbach und ich ersaufen als Klassikerinnen im Wust von aktuellen Insta-Accounts, Tausenden von Diätbüchern, soziologischen Studien, Körperwahrnehmungen und ‑bildern. Nichts hilft: Mädchen verachten ihren Körper weiterhin. Neu erhoffen sich viele Erlösung in der sogenannten Geschlechtsanpassung, die von einer Handvoll mächtiger Pharma- und Transaktivisten propagiert wird. Denn nichts passt besser in unser «Zeitalter digitaler Reproduktion» als die Auflösung der Wirklichkeit zugunsten von codierten Sprechakten. Die Utopie von Silicon Valley baut auf selbstlaufenden automatischen Maschinen, die ihre Energie aus Lebenden schöpfen. Der Mensch als ausgeklügeltes Kreditpunktesystem. Meine üblichen Themen halt, doch zurück zur Diät-Wunderdroge.

DER LINK ZUM ONLINE-BEITRAG, DER IM JUNI/JULI MAGAZIN ENSUITE SCHON GEDRUCKT ERSCHIENEN IST, LAUTET. www. ensuite.ch/ueber-magische-pillen-und-ihre-nebenwirkungen/. Unter ensuite.ch/literaturblog ist das gesammelte DENKARCHIV VON LASTAEMPFLI.

laStaempfli über rasende Algorithmen. #diepodcastin codiert: Isabel Rohner & Regula Staempfli im wöchentlichen feministischen Rückblick, diesmal, tja: Zu “Daline West”. Ein weiteres sexistisches AI-Produkt.

Wer noch die DIE PODCASTIN gehört hat, verpasst was. Und zwar über 194 Folgen seit 2020! Isabel Rohner und Regula Stämpfli treffen sich im sprechenden Denken und generieren nebenbei einen Kunst-Podcast siehe www.diepodcastin.de . Die neue Folge ist unter folgenden Link nachzuhören: Nebenan auch auf YouTube. https://diepodcastin.de/2024/05/05/diepodcastin-dekonstruiert-daline-west-isabel-rohner-regula-stampfli-uber-kiai-sprechakte-israelhass-offentlich-rechtlich-weltverlust-hannah-arendt-revisited-freut-sich-mit-alyssa-carso/ Regula Stämpfli und Isabel Rohner verfassen übrigens sehr aufwändige Shownotes, was man von den Millionen-Euro-Labercasts bspw. Lanz&Precht nicht behaupten kann.

Das Bild ist von Pauline Boty 1938- 1966, fotografiert von laStaempfli in London. Pauline Boty war eine der wichtigen Popartists, sie starb schon mit 28 Jahren, wurde vergessen und von Heldinnen in den 1980er Jahren wieder berühmt gemacht.

Hier ein Ausschnitt: In dieser Folge erzählt Die Rohnerin die spannende Geschichte der KI: Das digitale Newsportal DerWesten (Funke Mediengruppe) hat nun eine “KI-gesteuerte Redakteurin” im Team: Daline West sei “eine einzigartige Kombination aus Technologie und menschlichem Feingefühl”. Na, herzlichen Glückwunsch, findet “Die Podcastin”: Daline West – deren KI-generiertes Bild natürlich nicht ohne Sexismus auskommt – schreibt ab sofort über Supermarkt-Öffnungszeiten und Horoskope. Wo die Problematik liegt, bespricht #diepodcastin, Isabel Rohner & Regula Staempfli, siehe  https://www.derwesten.de/autoren/daline-west

In der KI/AI geht es oft darum, so laStaempfli, LEBEN IN KUNST umzuwandeln oder krasser: Lebende Menschen und Tiere wie tote Ware zu verkaufen (siehe Prostitution, Leihmutterschaft, Dalit in Indien u.s.w.) Die Podcastin, Isabel Rohner und Regula Stämpfli in der Diskussion um Begriffe: Gleichzeitig wird statt “Armut bekämpft”, mit Worten Armut gelöscht zugunsten einer “Nichtdiskriminierung” und “Authentizität. Deshalb werden psychisch kranke Menschen, Drogen- und Alkoholsüchtige auf der Strasse auch nicht mehr so genannt, sondern unter “Obdachlosen” abgebucht als ob die Probleme mit der Wohnung verschwinden würden. So wie islamistische Terroranschläge gerne als “Psychosen” getarnt werden. Oder statt die Zuckerlobby zu bekämpfen, “Body Positivity” zu predigen.

laStaempfli: “Zur Erinnerung, wie gross Hannah Arendt war: Sie schrieb über die “mathematische Entfremdung der Welt als die Computer noch so gross wie Lastwagen waren.” laStaempflis Lieblingszitat von Hannah Arendt hierzu: “Jedenfalls hat, was die Neuzeit betrifft, Weltentfremdung den Gang und die Entwicklung der modernen Gesellschaft bestimmt, während Erdentfremdung von vornherein das Wahrzeichen der modernen Wissenschaft wurde. (…) Der Mathematik gelang es, sich von den Fesseln räumlicher Vorstellungen zu befreien und das (..) menschliche Erkenntnisvermögen die Möglichkeit auf Endlichkeit zu nehmen.” Aus Vita ACTIVA. Technik und Politik gehören nach Hannah Arendt zusammen. Es geht nicht um Wahrheit oder Wissen, es geht um DAS URTEILEN und den vernünftigen Meinungsaustausch über die Sphäre des ÖFFENTLICHEN LEBENS und der gemeinsamen Welt. Es geht auch darüber, wie die Dinge in der Welt aussehen sollen, auch die Technik, und welcher Art und Weise die Dinge sein sollen, die wir haben und welchen SINN die Dinge haben. Die Digitalisierung stellt uns – so laStaempfli – nicht nur vor die Frage, ob Roboter bald die besseren Menschen werden, sondern inwiefern Menschen immer mehr zu Kategorien, Klassen, Maschinen, Gruppen etc. mutieren müssen, um in der neoliberalen, digitalen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts überhaupt noch überleben zu können.

Der feministische Wochenrückblick: Sprechendes Denken von Regula Staempfli & Isabel Rohner. Diesmal radikal politisch zum Iran, dem schwarzen 12. April 2024, und dann die Ehre eines “Shalom Alechem” aus den Niederlanden zu den islamistischen Randalierern.

https://diepodcastin.de/2024/04/14/diepodcastin-shalom-aleichem-isabel-rohner-regula-staempfli-zu-frauenheldinnen-zum-grundgesetz-rechtsstaat-sprechakt-ideologie-normenkontrolle-gegen-sog-selbstbestimmungsgesetz/

“Gewalt beginnt, wo das Reden aufhört.” Hannah Arendt

#diepodcastin shalom aleichem: Isabel Rohner & Regula Staempfli zum Grundgesetz, Rechtsstaat, Sprechakt, Ideologie & Normenkontrolle gegen sog. Selbstbestimmungsgesetz und laStaempfli outet sich als TRANS-AGER (JUNGER GEIST IM FALSCHEN KÖRPER).#diepodcastin: Regula Stämpfli und Isabel Rohner beginnen direkt in medias res und erklären, warum es falsch ist, “im Sinn einer guten Sache” gegen Verfassungen oder am Beispiel Deutschland gegen das Grundgesetz zu verstoßen. Das Grundgesetz ist das Fundament unserer Gesellschaft. Dass die Ampelregierung Gesetze verabschiedet (z.B. das sog. “Selbstbestimmungsgesetz”) oder Gesetzesvorhaben betreibt (sog. “Demokratiefördergesetz”), die dazu im Widerspruch stehen, ist hoch bedenklich und antidemokratisch. Good News first: laStaempfli: Die hunderttausendfach antisemitische Posts verbreitende öffentlich-rechtliche SWR Moderatorin Helen Fares wird vom SWR freigestellt. Sie postete zum Pogrom der #Hamas in Israel “Gefängnisausbruch”. Fares setzt nun auf “Rassismud” gegen “Palästinensrsolidarische” – sie hat nichts gelernt und kriegt dafür Applaus von SZ, Spiegel u.a. Dank an den @antisemiticblog https://twitter.com/Antisemiticblog ÖRR ANTISEMITISMUS WATCH für das Organisieren der Community. Der Blog ist anonym, weil die Angriffe auf Personen, die sich gegen Antisemitismus engagieren, brutalst sind.https://www.derstandard.de/story/3000000215083/anti-israel-aktivismus-im-supermarkt-swr-trennt-sich-von-moderatorin-helen-fares laStaempfli: Niederländische Jüdinnen und Juden zeigen Terroristen, Strassenbanden & QueerHamas-Schreiern wie es geht. Letztere versuchten eine jüdische Feier zu stören und sie wurden mit SHALOM ALEICHEM einfach übersungen. siehe https://x.com/mihaschw/status/1778927470885953749 Zum Iran: Seit der Preisgabe Afghanistan durch die USA hat #diepodcastin, Isabel Rohner & Regula Staempfli unsere Podcasts gefüllt, dass Geschlechter-Apartheid DAS THEMA FÜR UNSERE DEMOKRATIEN SIND. Die 2022 Revolution in Iran geht weit über den IRAN hinaus, WESHALB WEIGERT SICH BAERBOCK, DIE MULLAHS AUF DIE EU TERRORLISTE #IRGC ZU SETZEN? Die Spur des Terrors im WESTEN führt direkt in den IRAN. Was also mit den Posterboys und -girls für Hamas, die direkt von den Mullahs finanziert werden? laStaempfli erklärt die Geopolitik & die grosse Isabel Rohner bringt den genialen demokratischen Diskurs dazu für Deutschland mit. Hier noch den genialen Thread von Düzzen Tekal dazu https://x.com/DuezenTekkal/status/1779281134871851348

Das Bild ist von laStaempflis New Yorker Sammlung in Kitchen, neu fotografiert und stammt aus dem Jahr 2010, March 29th.

BookTok by Regula Stämpfli. “Tickst Du schon oder liest Du noch? Ein Trip ins reaktionäre Digiland.

Regula Stämpfli ärgert sich über die Sefie-Sucht der neuen “Ich-Erzählerinnen” auf BookTok. Nicht nur das. Sie ärgert sich auch über SRF Literaturclub, dass dieser, entgegen dem öffentlich-rechltlichen Auftrag, kein kritisches Wort zu TikTok verliert, sondern voller Enthusiasmus über die volkschinesisch-kommunistisch-kuratierte Plattform ist. Kulturjournalismus, der ansonsten kritisch, aufgeklärt und immer genau hinschaut, sieht hier bewusst weg.

Lesen Sie den Essay von Regula Stämpfli IM SCHWEIZERISCHEN KULTURMAGAZIN ENSUITE. https://www.ensuite.ch/booktok-tickst-du-schon-oder-liest-du-noch-ein-trip-in-ein-reaktionaeres-digiland/

Regula Stämpfli zum Schluss des Essays: “Fazit meines Ausflugs in die weibliche Generation-Z-Welt von #Booktok: Die digitalen Jungfleisch-Konsumcodes, vom Olymp in die Gosse postmoderner Banalität heruntergekommen, sind bösartig, mächtig und kreativ. Links von Tumblr stammend, nazirechts bei den 4Chans, trampeln soziale und analoge Medien auf allem herum, was für Frauen, Feminismus, Demokratie, funktionierende Öffentlichkeiten sowie respektvollen Umgang miteinander notwendig ist. Soziale Medien sind der Nährboden für nihilistische Ego-Shooter-Trips in unterirdischer Vielfalt. Stars in Zeiten codierter Narrative fühlen nur noch, was ist, und erfinden sich gleichzeitig immer wieder neu.

Anstrengend.

Deshalb: Weg mit diesen düsteren Satiren zum linken und rechten Protototalitarismus, der angesichts der Kriege bald ohne «proto» auskommen wird. Wie war das nochmals mit dem Rechtsstaat? Richtig. Tiktok verbieten, why not. Telegram kann grad mit, okay? Oder das Datenschutzrecht der EU durchsetzen. Oder «kein Recht auf Daten ohne politische Mitbestimmung» – wie es in unseren Verfassungen theoretisch festgelegt ist – implementieren. Easy, machbar und voll legitim.

Und in Richtung SRF bin ich völlig radikal: Was wäre, wenn endlich mal wieder Bücher und Autorinnen besprochen würden, statt sich selber zu inszenieren?”

Regula Staempfli an der HSG 2024 #HannahArendtLectures: Elemente und Ursprünge digitaler Totalitarismen.

Die erste Vorlesung hat stattgefunden: Sie können sich immer noch einschreiben & zur zweiten Vorlesung von laStaempfli (Regula Stämpfli) kommen.

Regula Staempfli, Regula Stämpfli in der von ihr seit 2018 initiierten #HannahArendtLectures an der HSG, Universität St. Gallen 2024 zu Elemente und Ursprünge digitaler Totalitarismen.

Biographien zu Hannah Arendt empfohlen von laStaempfli, die von Thomas Meyer, Alois Prinz, Laure Adler (Dans les pas de Hannah Arendt) sowie den Briefwechsel zwischen Hannah Arendt und Mary McCarthy “Im Vertrauen.” Anzumerken ist: Hannah Arendt wird mangels echten Erbinnen und Erben gerne popularisiert, vereinnahmt, instrumentalisiert. Deshalb ist immer wieder ihr Werk zu empfehlen, vor allem das Totalitarismus-Buch und die Vita Activa sowie Über das Böse – eine der besten Vorlesungen überhaupt.

Hier ein paar Thesen Totalitarismus & Digitalisierung im Überblick.

Von der Urteilskraft zu den Codes. Die Eroberung der Welt als Zahl. laStaempfli 2011 copyright.

«Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft» oder im englischen Original noch präziser: «Computer Power and Human reason. From Judgement to Calculation» (Weizenbaum 1977).6

Vier Schritte: Vorlesung 1.

  1. Leben und Werk Hannah Arendts mit Anekdoten und Zitaten
  2. Totalitarismus bei Arendt und Arendt als Methode
  3. Digitalismus bei laStaempfli
  4. VITA ACTIVA UND DIGITALISIERUNG

A.  Leben und Werk Hannah Arendts

  1. Frühe Jahre und Bildung (1906-1929): Hannah Arendt wurde am 14. Oktober 1906 in Hannover, Deutschland, geboren. Sie wuchs in einer assimilierten jüdischen Familie auf und erhielt eine umfassende Bildung in Literatur, Philosophie und Politik. Sie studierte in Marburg, Affäre Heidegger und promovierte 1929 in Heidelberg bei Jaspers über das Konzept des Liebesbegriffs bei Augustinus. Denkerisch nahm sie Husserls Phänomenologie, das In der Welt sein von Heidegger und das Gespräch bei Jaspers, das sie dann zu einem genuin eigenen Denken entwickelte.
  2. Flucht und Exil (1933-1941): Aufgrund der Machtergreifung der Nationalsozialisten und der Verfolgung von Juden musste Arendt, die 1933 für die zionistische Widerstandsbewegung Unrechtsstaats-Dokumentationen sammelte. Sie wird festgenommen, kommt wegen noch nicht so ausgeschliffener Bürokratie raus und flieht nach Paris, wo sie dank zionistischen Kreisen ein Einkommen, zahlreiche Freundinnen und Freunde und ein intellektuelles Leben führt. Sie reist nach Palästina mit Kindertransporten, ist gleichzeitig Flüchtling als auch Fluchthelferin. Sie wird 1940 im “Camp de Gurs” internert, kann wegen den Wirren der Besetzung Frankreichs durch die Deutschen fliegen – nimmt Dutzende von Frauen mit. Dank ihrem Ex-Ehemann Günter Anders/Stern können sie und ihre grosse Liebe Heinrich Blücher im letzten Moment in die USA auswandern.
  3. Amerikanische Jahre und akademische Karriere (1941-1963): In den USA etablierte sich Hannah Arendt als führende politische Theoretikerin. Sie arbeitete als Dozentin und Professorin an verschiedenen Universitäten, darunter die University of Chicago und die New School for Social Research in New York City. Arendt veröffentlichte wegweisende Werke wie “The Origins of Totalitarianism” (1951) und “The Human Condition” (1958/59), die sie als eine der bedeutendsten politischen Denkerinnen des 20. Jahrhunderts etablierten. Bis zum Prozess “Eichmann in Jerusalem” 1961/62eine sehr glückliche Zeit.
  4. Spätere Jahre und Tod (1963-1975): “Eichmann in Jerusalem” ist eine Zäsur in Arendts Leben, die mit ihrem Autounfall und der sich verschlechternden Gesundheit ihres Geliebten die letzten Jahre ebenso prägt wie die zunehmende Vereinsamung enger Freunde und Freundinnen durch Tod und Bruch im Zuge ihrer Haltung während “Eichmann in Jerusalem.” Im Nachhinein muss man von einer Rufmordkampagne der Linken, der Rechten und ihrer zionistischen Weggefährten sprechen: Sie alle haben Hannah Arendt letztlich nie gelesen, ihr Denken ohne Geländer zu verstehen gesucht. Arendt verstarb am 4. Dezember 1975 in New York City im Alter von 69 Jahren, hinterlassend ein reiches intellektuelles Erbe und einen bleibenden Einfluss auf die politische Theorie, die indessen von vielen Denkerinnen und Denker für eigene, ziemlich dümmliche Zwecke missbraucht wird. Links wird Hannah Arendts “Dazwischen” für identitäre Politik (Geesen, Neiman, Butler) ebenso missbraucht wie sie rechts für deren identitäre Politiken missbraucht wird ( sehr dummer und rassistischer Freiheitsbegriff, der nichts mit Hannah Arendt zu tun hat.) Vor allem der “Hannah Arendt Preis” der linken Heinrich-Böll-Stiftung ist bestes Beispiel der völligen Missachtung von Hannah Arendts Werk. Er wurde von der Stadt Bremen von einem linken Heidegger-Professoren ins Leben gerufen, weil aufgrund der nationalsozialistischen Anbindung Martin Heidegger dessen Name nicht mehr klingend genug war, aber dessen Geliebte (so dachten die wichtigen Philosophen damals in klassisch frauenfeindlicher Manier) gut für einen eigentlichen Heidegger-Preis den Namen opfern sollte. Erstaunlich, dass DIESE GESCHICHTE NOCH VON NIEMANDEN aufgearbeitet wurde.

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B. Totalitarismus-Thesen von Hannah Arendt nach Regula Stämpfli.

Kritik an Totalitarismus als Phänomen der Moderne: Arendt argumentiert, dass Totalitarismus kein traditionelles politisches Phänomen ist, sondern eine spezifische Entwicklung der modernen Welt darstellt, die eng mit Ideologien, Massenbewegungen und Technologie verbunden ist.

Die Bedeutung der Ideologie: Arendt hebt hervor, dass Ideologien wie Nationalsozialismus und Stalinismus/Kommunismus mittels Propaganda/Technik/Masse, Automatismen gegen Menschen in Gang setzen, die den Menschen sowohl als Individuum als auch als Geschlecht auslöschen vermögen.

Der Verlust des Individuums: Arendt argumentiert, dass totalitäre Regime das Individuum entmenschlichen und atomisieren, indem sie dessen Autonomie und Individualität negieren. Dies geschieht durch Propaganda, Terror, Assimilierung der Elite in einheitliche Meinungsformationen sowie die Unterdrückung von jeglicher Art von öffentlicher Welt. Hannah Arendt ist die einzige Denkerin, die zeigt, dass TOTALITÄRE REGIMES SICH DURCH UNENDLICHE EINSAMKEIT VON MENSCHEN UNTER MENSCHEN AUSZEICHNEN. Jede und jeder ist auf sich und ihr Gewissen zurückgeworfen.

Die Rolle der Bürokratie: Arendt betont die entscheidende Rolle der Bürokratie bei der Durchführung totalitärer Herrschaft. Bürokratische Strukturen ermöglichen die Rationalisierung und Ausführung von Gewalt und Unterdrückung auf effiziente Weise. Kontrolle, Disziplinierung, Adaption an Hierarchie löscht den Einzelnen aus.

Die Instrumentalisierung von Terror: Arendt analysiert die Verwendung von Terror als zentrales Mittel totalitärer Herrschaft zur Aufrechterhaltung von Kontrolle und Disziplinierung der Bevölkerung.

Totalitäre Ideologie und Realität: Bei Hannah Arendts Anylyse der Elemente von Totalitarismen zeigt sich DER GRABEN ZWISCHEN PROPAGANDA UND REALITÄT. Totalitäre Herrschaften üben starke emotionale Anziehungskraft aus, wie Religionen, zeichnen sich ebenso durch die Welt-Fremdheit aus. Arendt untersucht den Widerspruch zwischen der propagierten Ideologie totalitärer Regime und der Realität ihrer Herrschaft. Sie argumentiert, dass totalitäre Ideologien oft irrational und widersprüchlich sind, aber dennoch eine starke emotionale Anziehungskraft auf die Massen ausüben können.

Die Totalität des Totalitarismus: Totalitarismus ist die Herrschaft des Niemands und von Allen. Arendt beschreibt Totalitarismus als ein umfassendes System der Herrschaft, das alle Aspekte des menschlichen Lebens durchdringt: Die Trennung zwischen öffentlich und privat ist aufgehoben: Alles ist öffentlich und privat gleichzeitig.

Die Notwendigkeit des Widerstands gegen alle Formen des Totalitarismus.: Trotz ihrer düsteren Analyse des Totalitarismus betont Arendt die Notwendigkeit des Widerstands und der Verteidigung der individuellen Freiheit und Würde gegen totalitäre Unterdrückung.

Methode Arendts: Proust

Im Totalitarismusbuch bringt sie viele Beispiele auch aus der Literatur, so Marcel Prousts, Suche nach der verlorenen Zeit, um menschliche Erfahrung, psychologische Seinszustände und philosophische Schlüsse daraus zu ziehen.

Hannah Arendt betrachtet Marcel Prousts Werk, insbesondere seine “Suche nach der verlorenen Zeit”, als eine bedeutende Quelle für das Verständnis von Zeit und Erinnerung. Sie zieht Prousts Analyse der menschlichen Erfahrung heran, um verschiedene philosophische und psychologische Konzepte zu erklären. Im Kontext ihrer eigenen Werke und Gedanken verwendet Arendt Proust, um verschiedene Ideen zu verdeutlichen:

  1. Die Natur der Erinnerung: Arendt greift Prousts Betonung der Erinnerung als zentralen Aspekt des menschlichen Bewusstseins auf. Sie betrachtet Erinnerung nicht nur als eine passive Wiederholung vergangener Ereignisse, sondern als einen aktiven Prozess der Konstruktion und Interpretation.
  2. Identität und Kontinuität: Arendt diskutiert Prousts Auseinandersetzung mit der Konstruktion von Identität und Kontinuität über die Zeit hinweg. Sie zieht Parallelen zwischen Prousts Beschäftigung mit der Wiederentdeckung vergangener Erfahrungen und ihrem eigenen Konzept der menschlichen Pluralität und Kontingenz.
  3. Die Bedeutung des Moments: Arendt verwendet Prousts Betonung des Augenblicks und des “In-der-Welt-Seins” als Grundlage für ihre Diskussion über die Bedeutung von Handeln und politischer Teilhabe im Hier und Jetzt.
  4. Reflexion über Zeit: Arendt nutzt Prousts Reflexionen über Zeit, um die menschliche Erfahrung der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu erforschen. Sie betrachtet Prousts Beschäftigung mit der Zeit als eine Möglichkeit, über das Wesen der Zeit selbst nachzudenken.
  5. Die Rolle der Erinnerung in der Politik: Arendt zieht Proust heran, um die Bedeutung der Erinnerung für politische Prozesse und kollektive Identität zu erörtern. Sie argumentiert, dass das Bewusstsein über Vergangenes und die Kontinuität historischer Erfahrungen entscheidend für das politische Handeln und die Vermeidung totalitärer Versuchungen ist.

Auf die Digitalisierung übersetzt heisst dies: Copyright von Regula Stämpfli 2024 (veröffentlicht hier auf der Homepage, was die Mampfler dieser Welt nicht dazu berechtigt, laStaempflis Ideen, Zitate, Konzepte, Namen, Begriffe, Bücher zu stehlen und als eigene Werke auszugeben. Dies als Bemerkung der Erfahrung, was Regula Stämpfli alles schon gestohlen wurde: Politik-Rating, Social Media School, Social Media Rating, Social Pay per View gegen die Gleichgültigkeit (Fussball WM 2016 in Brasilien), “Trumpism” als Begriff, “Selfism” als Begriff, “Die Podcastin” wurde als Konzept von einem anderen feministischen Podcast einfach gestohlen und und und.

PODCASTS ZUM THEMA: http://ta-swiss-futurepodcast.online/

Thesen aus der Vorlesung 1, 21. März 2024 von laStaempfli. Zitat Copyright 2024.

“Hier sind zehn Thesen zu den Elementen und Ursprüngen digitaler Totalitarismen, inspiriert von den Arbeiten von Regula Stämpfli und anderen: copyright hier laStaempfli.

  1. Überwachung als Kontrollmechanismus: Digitale Totalitarismen nutzen fortgeschrittene Überwachungstechnologien, um die Bevölkerung zu kontrollieren und zu überwachen, was zu einem starken Eingriff in die Privatsphäre und individuelle Freiheiten führt.
  2. Manipulation von Information und Meinungsbildung: Durch die Kontrolle von Nachrichten und die Verbreitung von Propaganda beeinflussen digitale Totalitarismen die öffentliche Meinung und formen die Wahrnehmung der Bevölkerung gemäß den Zielen des Regimes.
  3. Einschränkung der Meinungsfreiheit: Digitale Totalitarismen unterdrücken jegliche Form von Opposition oder abweichender Meinungen online, indem sie Zensur, Online-Überwachung und Strafverfolgung gegen Dissidenten einsetzen sowie Mehrheits-Trends gegen Einzelpersonen mittels konzentrierten Aktionen Troll, Bots, Keywords, Hashtags, Hyperlinks etc. eingesetzt werden. .
  4. Soziale Kontrolle und Konformität: Durch soziale Medien und digitale Plattformen fördern digitale Totalitarismen eine Kultur der Konformität und Selbstzensur, in der abweichende Meinungen oder Verhaltensweisen stigmatisiert und bestraft werden. Cancel -Culture ist kein Mythos, sondern hat Prominente und Nicht-Prominente Opfer getroffen. Wie, das zeigt, einer der besten Podcasts am Bsp von J. K. Rowling: https://open.spotify.com/show/2K186zrvRgeE2w0wQjbaw7
  5. Technologische Repression und Gewalt: Digitale Totalitarismen setzen Technologie zur Unterdrückung und Einschüchterung der Bevölkerung ein, indem sie beispielsweise Überwachungstechnologien, Gesichtserkennungssysteme und KI-gestützte Überwachung nutzen, um Oppositionelle zu identifizieren und zu unterdrücken.
  6. Entfremdung und Vereinzelung: Digitale Totalitarismen fördern eine Atmosphäre der Entfremdung und Vereinzelung, indem sie menschliche Interaktionen auf digitale Plattformen verlagern und traditionelle soziale Bindungen schwächen.
  7. Instrumentalisierung von Technologie für politische Zwecke: Digitale Totalitarismen nutzen Technologie als Mittel zur Konsolidierung und Ausweitung politischer Macht, indem sie Big Data, Algorithmen und KI zur Überwachung und Kontrolle, entweder von Mehrheitsgesellschaft gegen Minderheitsgesellschaft oder von Elite gegen Wirklichkeit einsetzen. So konnten die Begriffe “Lab Leak” während der Pandemie nicht recherchiert werden, wie die #TwitterFiles zeigen. https://www.derstandard.de/story/2000142134877/twitter-files-hat-twitter-die-corona-debatte-manipuliert
  8. Manipulation von Identität und Wahrheit: Digitale Totalitarismen manipulieren Identität und Wahrheit durch die Verbreitung von Falschinformationen, gefälschten Nachrichten und digitalen Täuschungen, um die Realität zu verzerren und die Bevölkerung zu täuschen. Siehe dazu von Regula Stämpfli, Trumpism. Ein Phänomen verändert die Welt.
  9. Digitaler Tribalismus und Polarisierung: Digitale Totalitarismen fördern einen digitalen Tribalismus, der die Gesellschaft in gegnerische Lager spaltet und die Polarisierung verstärkt, indem sie Hassrede und Online-Mobbing tolerieren oder sogar fördern.
  10. Widerstand durch digitale Solidarität und Aktivismus: Trotz der Herausforderungen des digitalen Totalitarismus nutzen Menschen digitale Werkzeuge und Plattformen, um Widerstand zu leisten, Solidarität zu zeigen und für demokratische Werte einzutreten, was Hoffnung auf Veränderung und Widerstand gegen die Unterdrückung durch digitale Totalitarismen bietet.

Shoshana Zuboff hat auch Hannah Arendts Totalitarismusthese benutzt und ist zu folgenden Ausführungen gekommen:

  1. Datensammlung als Geschäftsmodell: Unternehmen im digitalen Überwachungskapitalismus sammeln kontinuierlich und in großem Umfang persönliche Daten von Nutzern, um sie zu analysieren, zu verarbeiten und für wirtschaftliche Zwecke zu nutzen.
  2. Verwandlung von Verhalten in Rohstoffe: Persönliche Daten werden als Rohstoff betrachtet, der verwendet wird, um Verhaltensvorhersagen zu generieren und zielgerichtete Werbung sowie andere Formen der Verhaltensmanipulation zu ermöglichen.
  3. Umfassende Überwachung: Digitale Technologien ermöglichen eine umfassende Überwachung des Verhaltens und der Interaktionen von Nutzern in digitalen Umgebungen, was zu einem beispiellosen Maß an Kontrolle über persönliche Daten führt.
  4. Invasion der Privatsphäre: Der digitale Überwachungskapitalismus dringt in die Privatsphäre der Menschen ein, indem er ihre persönlichen Daten sammelt und analysiert, ohne ihre Zustimmung oder ihr Wissen.
  5. Monopolisierung von Daten und Macht: Einige wenige Unternehmen im digitalen Überwachungskapitalismus kontrollieren einen Großteil der persönlichen Daten und nutzen diese Monopolstellung, um ihre Macht über Märkte und Gesellschaft zu festigen.
  6. Manipulation von Verhalten und Entscheidungen: Durch die Analyse persönlicher Daten können Unternehmen im digitalen Überwachungskapitalismus individuelle Verhaltensmuster erkennen und gezielt beeinflussen, um das Verhalten von Nutzern zu steuern und ihre Entscheidungen zu manipulieren.
  7. Gefährdung demokratischer Prinzipien: Der digitale Überwachungskapitalismus bedroht demokratische Prinzipien wie Privatsphäre, Meinungsfreiheit und individuelle Autonomie, indem er die Macht und Kontrolle über persönliche Daten in den Händen weniger Unternehmen konzentriert.
  8. Soziale Ungleichheit und Ausbeutung: Der digitale Überwachungskapitalismus verstärkt soziale Ungleichheit, indem er diejenigen benachteiligt, die keine Kontrolle über ihre persönlichen Daten haben, und gleichzeitig diejenigen belohnt, die Zugang zu und Kontrolle über Daten haben.
  9. Widerstand und Regulierung: Angesichts der wachsenden Bedrohung durch den digitalen Überwachungskapitalismus fordert Zuboff eine verstärkte Regulierung und Kontrolle über die Sammlung, Verarbeitung und Nutzung persönlicher Daten, um demokratische Werte und Grundrechte zu schützen.
  10. Utopie des Informationszeitalters: Zuboff schlägt eine alternative Vision für das Informationszeitalter vor, die auf dem Schutz der Privatsphäre, demokratischen Prinzipien und der sozialen Gerechtigkeit basiert, anstatt auf der ungezügelten Ausbeutung persönlicher Daten durch Unternehmen im digitalen Überwachungskapitalismus.”

Zitat Ende von laStaempfli.

Wer sehen will, wie laStaempfli Hannah Arendt in der Digitalisierung wissenschaftlich denkt, hier nur zwei ihrer zahlreichen Artikel als Beispiele : https://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2020/09/datenloch-swissfuture-methodenderzukunft.pdf und https://www.denknetz.ch/wp-content/uploads/2021/08/Staempfli_Europa_Bankensprech_Sehnsuchtsort.pdf

#HannahArendtLectures by Regula Staempfli an der HSG, Universität St. Gallen 2024.

Regula Stämpfli ist eine politische Philosophin, die die Auswirkungen des Trumpismus auf die moderne Politik analysiert. Sie betont die Bedeutung von Fiktionen, Storytelling, Codes, Algorithmen und deren Wirkung im Hinblick auf totalitäre Systeme. Sie sah schon im “Trumpism. Ein Phänomen verändert die Welt” die Allmacht der Codes “Die Eroberung der Welt als Zahl. ” laStaempflis Arbeiten werfen ein Licht auf die Herausforderungen, die durch den Einsatz von Technologie und sozialen Medien für politische Manipulation und die Untergrabung demokratischer Prinzipien entstehen.

HannahArendtLectures by Regula Staempfli an der HSG, Universität St. Gallen 2024.

Die HSG, Universität St. Gallen offeriert jedes Jahr ÖFFENTLICHE VORLESUNGEN. Seit 2018 bietet Privatdozentin PD Dr. Regula Stämpfli die #HannahArendtLectures an. Diesmal über TikTok, Tanks & (Media)Wars unter dem Titel: “Elemente und Ursprünge digitaler Totalitarismen.” Hier das öffentliche Programm im PDF siehe https://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2024/03/Oeffentliches-Programm-FS24-3.pdf

#HannahArendtLectures von PD Dr. Regula Stämpfli, angekündigt im öffentlichen Programm der Vorlesungen der HSG, Universität St. Gallen.
Die Vorlesungen sind öffentlich. Einschreiben an der HSG, Universität St. Gallen. Der Besuch der öffentlichen Vorlesungen kostet zwanzig Franken, für Angehörige der Universität St.Gallen, Studierende, Dozierende wie auch Mitarbeitende ist der Besuch kostenlos. Die erste Vorlesung einer Reihe kann gratis besucht werden. Die Gebühr ist vor Beginn der zweiten Vorlesung mit dem Einzahlungsschein oder mit den untenstehenden E-Banking- Angaben zu bezahlen. Dieser Beleg, beziehungsweise der Ausdruck der Online-Zahlung, dient als Semesterpass.
PostFinance-Konto: 90-747-8
BIC/SWIFT-Code: POFICHBEXXX
IBAN: CH21 0900 0000 9000 0747 8
lautend auf: Universität St.Gallen (HSG), Dufourstrasse 50, 9000 St.Gallen
Zahlungszweck: Öffentliche Vorlesungen, 433 310 / S08950002
Bitte nehmen Sie als Semesterpass einen Beleg der Überweisung zu den Vorlesungen mit. Vielen Dank.

laStaempfli: Art & Politics Worldwide. A reflection on the year 2023. Regula Stämpfli durch das Kunstjahr 2023 für ENSUITE, Zeitschrift für Kunst und Kultur.

Wer den Jahresrückblick hören will: Art & Politics Worldwide 2023 listen in to audio:

Das Jahr 2023 Art & Politics Worldwide by laStaempfli gelesen für ARTISAPIECEOFCAKE.ART.
laStaempfli in ART&POLITICS WORLDWIDE WIEN MÜNCHEN ZURICH LONDON BERLIN. laStaempfli walks through Abramovics Gate.

laStaempflis Art and Politics worldwide 2023

In purpurfarbenen Puschen, Burberry im Glanz,
Sanfte Berührung, ein Tanz im Herbstkranz.
Für sechshundertneunzig britische Pfund, ein Kunstwerk am Fuss
Die Welt, der Mode, eine Dekadenz, ein Genuss.

Im MOMA von New York, das Jahr 1936,
Legende erzählt von einer Ohnmacht im Raum,
Kunst und Kultur, ein politischer Traum.
Meret Oppenheimers Tasse, ein kühner Mix, Surrealismus – nun auch in der Politik?

Welch Horror, welch Elend – nein!
Surrealismus in der Politik darf nicht sein!
Allein Hannah Arendt Lectures garantieren Geleit
Durch das Jahr 2023 mit Podcasts, Kunst durch die Zeit.

Die Codes der Welt, verstanden im Verstand.

Flüstere ich immer lauter: „It is the codes, stupid!“
Kunst und Politik ziehen in den dunklen Abgrund
laStaempfli im Text, ein Echo, im Klang
Poetisch verwebt, im Algorithmus gefang‘.
Bringen Lösungen, Klarheit und Orientierung
Kultur, Literatur, Exposition, Meinung und Bildung.

Viel Vergnügen im etwas anderen Kulturjahr 2023 als laStaempfli VersionHier der LInk: https://www.ensuite.ch/lastaempflis-art-and-politics-worldwide-2023/

Hier Bildgalerie: laStaempfli Abramovic/ Xenia Hauser fotografiert by laStaempfli, Plakat von Instaacount: minamjafari.com/act Insta, Ausschnitt fotografiert von laStaempfli zu Frau, Leben, Freiheit im Iran. laStaempfli mit der grössten zeitgenössischen Künstlerin Elisabeth Eberle im Kunsthaus Zürich vor dem Kunstwerk “Grabmal für die unbekannte Künstlerin.” Die Puschen inszeniert bei laStaempfli. Malgorzata Chodakowska Skulptur, fotografiert vom Netz von Regula Stämpfli.Bild von Hulda Viljhialsdottir, fotografiert im Residenzzimmer von laStaempfli;Bild: Kafka-Ausstellung in der Villa Stuck, schlecht fotografiertes Zitat von Kafka durch laStaempfli. Frauen müssen sich selber lieben: Selfie im Kunstwerk der grossen Louise Deininger, von laStaempfli fotografiert.Bild: Die leeren Kinderwagen auf dem Wiener Stephansplatz mit Bildern der von den antisemitischen Terror-Barbaren entführten israelischen Kinder. für die gekidnappten israelischen Kinder, fotografiert von Regula Stämpfli im Netz, da das eigene Bild nicht brauchbar war – von Tränen verschmiert.Bild: It Hurts with a Scissor 1974-196 von Kiki Kogelnik, schlecht fotografiert von laStaempfli.

Regula Stämpfli in ihrem Essay zu Art&Politics Worldwide 2023. With great Fotos taken by the author.

Erika Freemans Jahrhundertleben – zauberhaft in Dirk Stermanns Buch. Im Foto Erika Freeman und Regula Stämpfli, die dem zauberhaften Impressario des Café Korbs, Franz Schubert, für dieses Treffen und überhaupt alles dankt. Das Jahrhundertleben ist DAS Weihnachtsgeschenk für 2023. Und: Chanukka 2023 – chag urim sameach.

Dieser Essay ist Franz Schubert gewidment. Ohne ihn und das Café Korb wäre ich nie nach Wien gekommen. Ich bin ihm und dem schönsten Café in Wien ewig verbunden. Hier der Link zum Onlinetext: https://www.ensuite.ch/nie-wieder-ist-jetzt-erika-freemans-jahrhundertleben/

Von Dr. Regula Stämpfli — «Mir geht’s gut, wenn nicht heute, dann morgen.» Erika Freemans Optimismus macht Lust auf viele jüdisch-westlich-amerikanische Zukünfte. Nun ist ein wunderbar leichtes Buch mit grossem Tiefgang erschienen über eine, die von sich selbst sagt, sie sei die «Enkelin Freuds».

Die Kombination «alte Frau mit jungem Mann» ist eine charmante Zusammensetzung. Sie ist viel fruchtbarer als der bekannte Gegenpart «alter Mann mit junger Frau». Der fast 60-jährige Dirk Stermann, seines Zeichens bekannter ORF-Moderator («Willkommen Österreich»), gebürtiger Deutscher, und die mittlerweile 96-jährige Psychoanalytikerin Erika Freeman haben zusammen ein Buch gemacht, das unter jeden Weihnachtsbaum gehört. Die Mittwochsgespräche der beiden im Hotel Imperial in Wien verbinden unterschiedliche Zeitebenen und sind hochaktuell. Es geht einerseits um die Lebenserinnerungen der grossen US-amerikanischen Psychoanalytikerin und Entertainerin sowie um Wien, Israel und die USA heute. Es geht auch um die Storys dieser Räume, die ohne jüdische Menschen dem Untergang geweiht sind. Die Nazi- und die Sowjetherrschaft über Europa haben Leerstellen verursacht, die bis heute schmerzen. Erinnern wir uns hier deshalb nur an ein paar Frauen, die Wien verlassen mussten und, wären die verdammten Österreicher damals nicht Nazis geworden, ganz Europa hätten mitverändern können. Und zwar so, dass wir 2023 nicht wieder in dem braunen, linksextremen, antisemitischen Sud in unseren westlichen Grossstädten zu ersaufen drohten.

Da wären Maria Austria, geborene Marie Karoline Östreicher, DIE Avantgarde-Mode- und Porträtfotografin, Lotte Lenya, die umwerfende Kurt-Weill-Interpretin, Hedy Lamarr, Filmstar, Erfinderin von Funksteuerungen etc., Trude Fleischmann, eine weitere Porträtfotografin der Moderne, und Vally Wieselthier, die Keramikkünstlerin der Wiener Werkstätten, um nur einige zu nennen. Sie waren Jüdinnen, Intellektuelle, Weltmenschen, in Wien geboren und wurden mit Gewalt aus ihrer Heimatstadt vertrieben.

Dieses «vertrieben» klingt im Jahr 2023 nicht nach der Gewalt, die dieser Begriff real verkörpert. Mit diesen Frauen hörten die Wesen, die Körper, die Dinge, die Palais, die sie bewohnten, die Schulen, die sie besuchten, die Institutionen, die sie erfanden, von denen sie Teil waren, und die Zukunft für alle Frauen ihrer Art auf. Die Zerstörung des europäischen Judentums zieht bis heute Leerstellen nach sich und neu auch blutige Spuren durch die fehlgeleiteten Massen, die unsere Demokratien mit Demonstrationen zerstören, indem sie entsetzliche antisemitische Slogans schreien. Diese Fratzen und Fahnen ähneln so sehr dem Damals, dass das Heute für mich in deutschen Städten fast unerträglich geworden ist. «Vor Antisemitismus ist man nur noch auf dem Monde sicher», meinte einmal Hannah Arendt, und selbst da ist schon ein Elon Musk.

Deshalb ist «nie wieder» genau «jetzt»! Dazu passt das Buch über das Jahrhundertleben von Erika Freeman perfekt. Wie wohltuend der Titel: «Mir geht’s gut, wenn nicht heute, dann morgen». Ich las die fast 250 Seiten im schönsten Café Wiens, im Café Korb. Zwischendurch schaute dessen Impresario, der grosse Franz Schubert, vorbei, ein Herz von einem Menschen, ein wunderschöner Mann. Diesem ist es übrigens zu verdanken, dass wir alle von Erika Freeman hören. Denn es war Franz Schubert, der Erika Freeman ins Radio, ins TV und jetzt auch in den «Spiegel» brachte; er stellte sicher, dass nicht wieder eine grosse Wienerin von den Wienern erst dann verehrt wird, wenn sie sich tot nicht mehr gegen die Vereinnahmung wehren kann.

Erika Freeman wurde 1927 als Erika Polesiuk in Wien als Tochter einer Lehrerin und eines Arztes geboren, machte in den USA eine unglaubliche Karriere, die die Staatengründung Israels, die Verbreitung von Sigmund Freuds Psychoanalyse in den USA sowie die amerikanische Entertainmentindustrie umfasste. Nach Wien kam Erika Freeman wie alle Exilwiener nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst gar nicht gerne zurück. Und 1961, das erste Mal wieder in der Geburtsstadt, wurde Erika Freeman von einem Sternehotel rüde wieder auf die Strasse gesetzt. Doch 2019 fand sie in Wien eine neue Heimat. Sie traf an einer Veranstaltung, an der sie geehrt wurde – «They tried to kill me, now they decorate me!» –, Franz Schubert, zog ins Hotel Imperial in Wien und blieb in der wieder erblühten schönsten Stadt Europas. Diese «Rache an Hitler» geht sich gut aus im Hotel Imperial; Dr. Freeman wird dort wie eine Königin behandelt, und das ist richtig so: «Hitler war nur ein einziges Mal im Imperial. Ich wohne hier.» Erika Freeman überlebte den gescheiterten Postkartenmaler aus Österreich, selbst ihr Vater konnte den Nazi-Schergen entkommen. Erikas Mutter hingegen überlebte die Verfolgung zwar bis fast zum Kriegsende, doch am schrecklichen 12. März 1945 verbrannte sie in einem Wohnblock nur wenige Minuten vom Hotel Imperial entfernt; er wurde von den Bomben der Alliierten in Brand gesetzt. Davon erfuhr Erika Freeman glücklicherweise erst viel später und sie trauert bis heute: «Ich verstehe den lieben Herrgott nicht.» Es ist so kurz vor dem Ende, und dann stirbt die Mutter ausgerechnet ob der Bomben der Befreier.

Schnitt in die Gegenwart: Freeman hat Familie in Israel, und der 7. Oktober hat alles verändert, was an Zuversicht und Sicherheit in Israel war. Auch Freemans Familie musste vor Bomben und Hamas-Terror nach Haifa und Tel Aviv flüchten, um sich in Sicherheit zu bringen. Erika Freeman meint dazu trocken: «Every war could be Vernichtung sein für die Juden.» Sie sagt dies in ihrer einzigartigen amerikanisch-wienerischen Mischung, mit Idiom und Schalk und Trauer, die unvergleichlich sind. Weiter meint sie gegenüber dem «Spiegel», der unbedingt über Aktualität reden will: «Judenhass ist eine Krankheit wie Krebs», doch sie wirft sofort hinterher: «Sorgen mache ich mir keine. Es macht dich nur schwach und dumm.»
Über Schnittlauchbrot, einem Ei im Glas, einem Joghurt nature «mit gerissenem Apfel und Himbeeren», der obligaten Melange und einer kleinen Tasse voller Kaffee treffen sich in Wirklichkeit und Buch der junge Herr Stermann, auch bald 60 Jahre alt, und die ewig junge Erika Freeman im besagten Imperial. «Be nice to yourself. You are entitled. Du hast das Recht dazu. Write yourself little Zettel how good you are and put them in your pockets», rät sie ihren Mitmenschen und ihren Patientinnen und Patienten, die sie immer noch online oder in einer der Residenzsäle des Imperial direkt behandelt. Dr. Freeman – sie mag ihren Titel, denn «Frau Freeman» sei ihre Schwiegermutter gewesen – ist nicht nur selber berühmt, sondern hat auch illustre Verwandtschaft. Dazu gehören Israel Ben Elieser, der Gründer der chassidischen Bewegung, und Ruth Klüger-Aliav. Letztere wurde 1910 in Kiew geboren, war ukranisch-israelische Zionistin, begründete im Jahr 1939 den israelischen Geheimdienst Mossad mit und organisierte die Flucht Tausender bedrohter europäischer Juden. Ruth Klüger-Aliav ist die Schwester von Erika Freemans Mutter, die ihrerseits die Vorlage abgibt für den Roman und den Film «Yentl», also die wahre Geschichte einer Frau, die lesen, schreiben und leben will, wie die orthodoxen Männer dies dürfen. Frauen spielen die Hauptrolle in Erika Freemans Leben: Barbra Streisand, Hillary Clinton, Lauren Bacall, Anaïs Nin, Elizabeth Taylor und viele andere mehr. «Wir waren Schneeflocken, die die Frauenbewegung weltweit zur Lawine machten.» Die Männer, well, das waren Paul Newman, Woody Allen, Marlon Brando u. a., doch über Patienten spricht sie eigentlich nie; die Namen sind alle durch die Prominenten selber bekannt geworden. Dr. Freeman war in den USA im Radio zu hören, im Fernsehen dauerpräsent – Arbeit hält sie bis heute am Leben. Ihr Motto? Sie verbannt alles Negative aus ihrem Leben: «Es zahlt sich nicht aus. Es macht krank. Es ist ansteckend. Also steck lieber mit Gesundheit an, nicht mit Krankheit.»

Traurig bleibt indessen Erika Freemans Beziehung zur Mutter. Die zwölfjährige Erika reiste allein über Amsterdam nach New York und schrieb ihrer Mutter kein einziges Mal. Weshalb? Weil sie sich weggeschickt gefühlt habe. Dieses zwölfjährige Kind, das wie alle Zwölfjährigen ungerecht und trotzig bleibt und dessen Gefühl die Türe zur Liebe der Mutter so verschlossen hat, dass die Tochter der Mutter nie sagen konnte, wie sehr sie sie doch verehrt hatte. Das ist das Einzige, was sich Erika Freeman nicht verzeihen kann. Dafür traf Erika Freeman durch einen unglaublichen Zufall – vielleicht sollte man den Herrgott nicht verstehen, sondern ihr (!) nur danken – ihren Vater. Dieser war ausgerechnet am höchsten jüdischen Feiertag, an Jom Kippur, am Broadway und rannte in seinen Bruder hinein – mehr Schicksal ist nicht möglich. Zwei totgeglaubte Juden sehen sich auf dem Broadway in New York: auf der Strasse, weil beide nicht in der Synagoge sind. Seitdem, so Erika Freeman, ist das Unmögliche nie mehr unmöglich oder, wie ich dieses Buch lese: Es ist höchste Zeit für Wunder – glauben wir nicht an diese, sondern machen wir sie doch, und zwar lieber heute als morgen.

Dirk Stermann. Mir geht’s gut, wenn nicht heute, dann morgen. Erika Freeman. Ein Jahrhundertleben, Rowohlt 2023

“Porno-Festival am Schauspielhaus. Steuerzahler, Kantonalbank und Migros finanzieren in Zürich eine Queer-Orgie.” von Regula Stämpfli, Artikel zur Gleichzeitigkeit von Ungleichzeitigkeiten.

Die Kunst- und Kulturszene bewegt sich im ideologisch-platonischen Konstruktionsfall. Sie schweigt zum Pogrom der Hamas an den jüdischen Menschen vom 7.10.2023. Noch bevor die Leichen identifiziert sind, da sie aufgrund der Zerstückelung, der Verbrennung und der Schändung der Menschen durch die Hamas und Teile der palästinensischen Zivilibevölkerung tagelang unidentifizierbar waren, wir sprechen hier von über 1400 Ermodeten und weiteren über 200 Geiseln, riefen deutsche, britische, französische und amerikanische Kunst- und Kulturkreise auf, “Islamophobie” zu vermeiden. In den letzten 20 Jahren sind Hunderttausende von Menschen durch Islamisten – Frauen, Kinder, jüdische Menschen als Kollektiv, MuslimInnen aller Natiolitäten – umgebracht worden. Doch die Kunst- und Kulturszene sorgt sich im “Islamophobie”, ein ideologischer Kampfbegriff, eingeführt von Khomeini, um die Kritik an den Mordorgien der islamofaschistischen Kräfte zu ersticken. Das ohrenbetäubende Schweigen der Kunst- und Kulturszene wurde von den internationalen UN-Gremien weitergetragen: Ausgerechnet die UN-Women brauchten über zwei Monate, um die sexuelle Gewalt an Frauen, die Massenfolterungen- und -vergewaltigungen in Israel, an Jüdinnen, zu verurteilen. Die deutsche Kunst- und Kulturszene, die in der Schweiz zuhauf mit Vertretern an schweizerischen Kulturinstitutionen präsent ist, hat sich 2022 an der documenta 15 an die Kulturspitze der Hamasversteher durch eine zutiefst braune, aber aus Kultursicht, “postkoloniale”

laStaempfli hat mit der Rohnerin in der Die Podcastin viel dazu recherchiert: zum Nachhören auf www.diepodcastin.de

Die Kunst- und Kulturszene schwelgt also in ideologisch-platonischer, d.h. wirklichkeitsabgewandten Sphären von unseren westlichen Steuergeldern bezahlt: Steuergelder, die unsere westlichen Erfolgsmodelle durchlöchern, unterwandern, zerstören und das Leben von uns Frauen als Frauen massiv zerstören wollen. Auch dazu berichtet Die Podcastin jede Woche in ihrem Polit-, Kultur und Wirtschaftsrückblick. Es gilt, die Demokratie gegen RECHTS MASSIV ZU SCHÜTZEN UND GEGEN LINKE SPRECHAKTIDEOLOGIEN, die neueren Datums, den “jüdischen Genozid” nur “im Kontext” verurteilen wollen. Siehe dazu den sehr sehenswerten Beitrag der republikanischen Abgeordneten Elise Stefanik gegenüber den Präsidentinnen der MIT, UNIVERSITY PENN UND HARVARD, die alle drei in Verachtung demokratischer Gepflogenheiten SICH LUSTIG ÜBER DIE ABGEORDNETE MACHEN UND DEN JÜDISCHEN GENOZID NUR IM KONTEXT verurteilen wollen. Klarer könnte die Perversion nicht benannt werden. Hier der Link zum Originalbeitrag https://www.youtube.com/watch?v=TUBu4JpqRqA, hier auf Australian Sky eine Zusammenfassung der gesamten Sitzung: Ein total verharmlosender Bericht der NBC zum Hearing, siehe: https://www.youtube.com/watch?v=upt6YhXGb-U ABC zeigt, dass die Reaktion auf die unterirdischen Antworten der Präsidentinnen der IVY-Leage Universitäten der USA zu deren Rücktritten führen sollten: https://www.youtube.com/watch?v=a2ja_iTRQJs

Universitäten, Kulturszene – öffentlich-rechtliche Institutionen, bezahlt von unseren Steuergeldern – machen Werbung für Hass, Pornografisierung des Alltags sowie eine Ideologie nihilistischer “sexueller Befreiung”, die sich 2023 vor allem darum dreht, dass Frauen nicht mehr Frauen genannt werden dürfen.

Hier der Weltwoche-Artikel zur Etablierung der “Hochkultur” von “Pornydays” am Zürcher Schauspielhaus. Gut zu wissen: Die Intendanten des Zürcher Schauspielhauses wurden NICHT VERLÄNGERT. Hier direkt zum Artikel: https://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2023/12/WEW_46_008_EIL_PORNYDAYS-1-2.pdf

Der Mensch ist in Kultur- und Universitäten ein Sprechaktwesen, was neu auch bedeutet: Vor allem ein kopulierendes Wesen. #Menschenbild #HannahArendtLectures.

Regula Stämpfli zum Abgang von Anne Will im Dezember 2023: “16 Jahre verpasster Qualitätsjournalismus.”

Hannah Arendt meint in ihrem Totalitarismusbuch zu Streit und Auseinandersetzung, dass nicht das “Gezänk” unter Parteien der Niedergang der Demokratie bedeute, sondern im Gegenteil, Zeichen gesunder demokratischer Welt- und Wirklichkeit sei. Totalitär wird die Demokratie dadurch, dass in der Moderne durch Expertinnen und Experten immer mehr Kreise auftreten, die behaupten, ÜBER DEN PARTEIEN zu stehen, quasi Moderatorinnen und Moderatoren. “Die Partei neuen Typs will gerade NICHT Partei sein” im Sinne, dass sie NICHT PARTIKULÄR zu sein behaupte, sondern quasi ÜBER ALLEM stünde. Genau solche Gremien, Parteien und Verbände, die Angela Merkel 2011 als “marktkonforme Demokratie” bezeichnete… oder die 2023 in der Pandemie als “datengestützte Demokratie” formuliert wurde, tragen TOTALITÄRE ELEMENTE in sich.

Deshalb plädiert laStaempfli seit 20 Jahren für einen öffentlichen und unter gleichen Rahmenbedingungen ausgetragenen Streit in den diversen Fernseh-Talkrunden: Regula Stämpfli war bis 2019 auch regelmässiger Gast solch offener Formate bis der algorithmic Bias und die sexistische Enteignung sogar bei der bekannten Politologin zu greifen begann. Anne Will ist für laStaempfli ein Paradebeispiel der verpassten, demokratischen Chance, dank öffentlich-rechtlichen Geldern, politischen Streit unter Gleichen und Freien als Information in ARD, ZDF und SRG auszutragen. Sie macht diesen Standpunkt erneut klar in ihrem kurzen Kommentar im Klein Report, dem Mediendienst der Schweizerischen Kommunikationsbranche. Sie können diesen hier via Link und hier im Zitattext lesen: https://kleinreport.ch/news/anne-will-sagt-adieu-und-das-bedauern-halt-sich-grenzen-103164/

«Die Welt in Unordnung – Ist Deutschland den Herausforderungen gewachsen?» Die Talk-Runde vom 3. Dezember: Florence Gaub, Robert Habeck (oben r.), Navid Kermani (l. unten) und Raphael Gross… (Bild ARD)

“Mit dem Abgang von Anne Will, die am 3. Dezember 2023 ihre letzte Sendung moderierte, endet ein trauriges Kapitel deutscher Talkgeschichte. Caren Miosga, die von Anne Will schon die «Tagesthemen» übernahm – im Ersten gilt wohl ein erbliches Nachfolgerecht – steht schon in den Startlöchern. Medienexpertin Regula Stämpfli schaut für den Klein Report kritisch auf 16 Jahre Anne Will zurück.

Wie Angela Merkel Deutschland verwaltete, administrierte Anne Will den sonntäglichen Polittalk im Ersten. Dies führte nach 16 Jahren Merkel zu einem Land in der Totalkrise, bei Anne Will zur journalistischen Wüste. Angela Merkel war Verwalterin, keine Politikerin, Anne Will keine Journalistin, ja nicht einmal Moderatorin, denn ihr Repertoire beschränkte sich auf Mama-Fragen wie – der Titel der letzten Sendung: «Die Welt in Unordnung – ist Deutschland den Herausforderungen gewachsen?» Banaler geht es nicht mehr; kein wirkliches Storytelling, keine Spannung, keine Information. Selbst die Zusammensetzung der Runde glich sich von einer Woche auf die andere: Meist einflussreiche Männer mit einer Experten-Quotenfrau neben der Moderatorin. Zwar übte sich Anne Will im letzten Jahr mit dem «Glottisschlag», also der Pause zwecks Gendersternchen.Dies führte im Ersten unter anderem dazu, dass die «Tagesschau» nach dem Einmarsch der Taliban in Afghanistan 2021 meinte: «Die Islamist*innen ziehen in immer mehr afghanische Städte ein» – als ob Queere und Frauen Seite an Seite mit den Taliban das antifeministische Steinzeitregime in Afghanistan errichten würden. Ähnlich oberflächlich waren auch die Talks von Anne Will. Themen, Politpersonal, Expertin – wöchentlich grüsste das Murmeltier bei Anne Will. Selbst ihre Frisur änderte sich über 16 Jahre kaum. Weshalb gehe ich mit Anne Will ins Gericht? Nun, ihre Sendungen waren wie eine Schifffahrt ohne Kompass – viel scheinbare Bewegung, aber wenig Orientierung. Zudem dürfen ihr die vier exklusiven Auftritte von Angela Merkel in ihrer Sendung nicht verziehen werden. Einer Bundeskanzlerin über eine Stunde lang eine unkritische Plattform zu geben, ist kein Journalismus, sondern Propaganda, öffentlich-rechtlich bezahlt. Anne Will schaffte für 16 Jahre den kontroversen Talk im Ersten ab und bediente lediglich das für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk so wichtige Politpersonal. Es ist zu befürchten, dass ihre Nachfolgerin in diesem Seichtwasser weiterfährt, ausgerechnet in einer Sendung, die einmal mit dem Anspruch angetreten ist, Forum für ein Bürgerparlament zu sein, das Woche für Woche den Bundestag mit Alltagsfragen und der Wirklichkeit der kleinen Leute erhellt.”