Hast Du in der Mutterrolle Deine intellektuellen Fähigkeiten, Deine kreative Begabung und Deine Stärke zu Denken im Dornröschenschlaf narkotisiert?
Hätte ich in der Schweiz gelebt, wäre dies sicher passiert und ich in eine lebenslange Depression verfallen. Ich weiss noch, wie einige meiner Studienkolleginnen, sobald sie Mütter wurden, ihre Berufswünsche völlig aufgegeben haben und bis heute extrem darunter leiden. Vielleicht sind deshalb soviele Frauen im späteren Alter so ungnädig, teilweise frustriert und oft extrem ungerecht gegenüber ihren jüngeren und gleichaltrigen Schwestern. Weil sie ihre Freiheit, ihren Mut, die weibliche Kraft nicht leben durften, da ihnen der Staat und die gesellschaftlichen Regeln Rollen zuschoben, für die sie gar nie geboren wurden. Da sind die deutschen und schweizerischen Mütterkulte echt pickelhart. Wie gesagt: Ich danke allen Göttinnen dieser Welt, meiner Mutter und meiner Grossmutter, dass sie als Arbeiterin, als Bäuerin mir ein Frauenleben vorgelebt haben, das sich nicht auf die Reproduktion von Nachwuchs beschränkte. Ich möchte allen Müttern und Nicht-Müttern zurufen: Helft mit, dass alle Frauen frei sind, frei zu sein! Die Verantwortung für Kinder allein der Mutter und/oder dem Vater aufzubürden konstruiert Gefängnisse, die schreckliche Familiendramen oder noch schrecklichere Jugendbehörden nach sich ziehen. Da sind andere Länder wie Frankreich, Schweden, Dänemark, Finnland wirklich Jahrzehnte der Schweiz und Deutschland voraus. 2019 hat die Unicef-Studie der Schweiz punkto Familienfreundlichkeit in Europa den letzten (!) Platz zugewiesen. Das männliche Ernährermodell hält sich in der Schweiz unglaublich hartnäckig.
SIEHE AUCH SRF-INTERVIEW ZUM LETZTEN PLATZ DER SCHWEIZ: https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/letzter-platz-bei-studie-die-schweiz-ist-bekannt-fuer-ein-hartnaeckiges-ernaehrermodell