nachtmeerfahrt, maison du futur, regula staempfli moderiert die nachtmeerfahrt zum thema “Judenhass im Kulturbetrieb.”
Das Buch „Judenhass im Kunstbetrieb“, herausgegeben von Matthias Naumann, ist eine scharfe Analyse der kulturellen Reaktionen auf das Massaker der Hamas vom 7. Oktober 2023 und die daraus resultierende weltweite antisemitische Welle. Der Sammelband zeigt, wie tief verankert israelbezogener Antisemitismus in Kunst, Theater, Literatur, Musik und Festivals ist und wie er sich als kultureller Code etabliert hat.
Regula Staempflis New Book on the Algorithmic Age. Trump 2.0. “Trumpism isn’t a man—it’s a modus.”TM
KI ist kein Grusel – sondern Code
Von Regula Stämpfli
Johannes Franzen hat in seiner jüngsten Kolumne über Künstliche Intelligenz (KI) erneut das getan, was er am besten kann: Er jongliert mit feuilletonistischen Anekdoten, gruseligen Einzelfällen und einem ironischen Gestus, der aufgeklärte Distanz markieren soll. KI, so Franzen, sei ein „mass-delusion event“, ein kollektives Wahnereignis, gespeist aus Medienhysterie, hässlichen Buchcovern und pietätlosen Deepfakes von Totenstimmen.
Das liest sich elegant, bleibt aber an der Oberfläche. Denn KI ist keine „Wahnvorstellung“. KI ist Code. Und Code ist Macht.
Codes statt Anekdoten
Was Franzen in seinen Glossen ignoriert: KI wirkt nicht in erster Linie in den „schönen Gruselgeschichten“ des Kulturbetriebs. Sie verändert Strukturen, Prozesse, Repräsentationen. Die entscheidenden Fragen lauten nicht: „Wie hässlich sind KI-Cover?“ oder „Darf man sich von ChatGPT inspirieren lassen?“
Die Fragen lauten:
Wer bestimmt die Codes, nach denen KI funktioniert?
Welche Interessen stecken in den Datensätzen, die unsere Wahrnehmung der Welt formen?
Wie verschiebt KI die Bedingungen von Demokratie, Öffentlichkeit und Wahrheit?
Das Algorithmic Age – siehe dazu Regula Staempfli “Trumpism. The Algorithmic Age.”
Wir leben im Algorithmic Age. Die großen Plattformen – Google, Meta, Microsoft, OpenAI – definieren längst, was wir sehen, lesen, glauben sollen. Google ist keine Suchmaschine mehr, sondern ein Reputationsfilter. Netflix kuratiert nicht nur Unterhaltung, sondern Weltbilder. Verwaltungen und Gerichte beginnen, algorithmische Systeme zur Entscheidungsfindung einzusetzen – ohne dass die Betroffenen Mitbestimmung oder gar Repräsentationsrechte haben.
KI ist nicht die „freundliche Inspiration beim Schreiben“. KI ist die neue Infrastruktur von Macht. Deshalb: Demokratie ohne Daten-Demos stirbt Die Demokratiefrage lautet nicht: „Soll man noch mit Bleistift schreiben?“ Die Demokratiefrage lautet: Wie sichern wir Mitbestimmung in einer Welt, die von Algorithmen regiert wird?
Das erfordert neue Konzepte: copyright Regula Staempfli 2025.
Datendemokratie: Keine Daten ohne Repräsentation. Daten & Privatsphäre gemäss Grundgesetz schützen (gilt auch für Wikipedia!)
Internalisierung externer Kosten: Wer durch Codes zerstört, muss die Kosten tragen.
Ökologie der Demokratie: Small is beautiful – demokratische Entscheidungen vor Ort, statt globale Bürokratien.
Freiheit der Rede: Schutzräume gegen Cancel Culture, Propaganda-Codes und algorithmische Willkür.
Warum „Wahnvorstellung“ gefährlich ist: Es gilt, die Codes sichtbar zu machen & keinen feuton
Franzen tut so, als sei die KI-Debatte ein hysterisches Übertreibungsspiel, das man mit Ironie bändigen könne. Tatsächlich aber verharmlost er damit eine Machtverschiebung, die unsere Demokratien längst erfasst hat. Wer KI auf „Handschrift vs. Chatbot“ reduziert, betreibt nicht Aufklärung, sondern Ablenkung. Die eigentliche Aufgabe besteht darin, die Codes offenzulegen, die unsere Gegenwart prägen – und Räume für demokratische Kontrolle zurückzuerobern.
Kritik VON REGULA STAEMPFLI am Artikel von Johannes Franzen vom 26. August 2025 KI UND KONFLIKT.
“Resilienz in einer vernetzten Welt: Demokratie stärken.” Podiumsgespräch am Swiss Telecommunication Summit mit Regula Stämpfli. Hier ein Livemitschnitt der asut.
Regula Staempflis Hannah Arendt Buch das “Die Macht des richtigen Friseurs” die beginnenden digitalen Medienmechanismen aufzeigt: Zwei Auflagen, Bestseller 2007 und 2008 Bartleby & Co.
von links laStaempfli Thomas Meyer Ania Gleich. Hannah Arendt Talks Mai 2022.
Gallery by laStaempfli on her public stages, following TEDx Talks.
laStaempfli™ is the brand of Dr. Regula Staempfli – political philosopher, bestselling author, and one of Europe’s most provocative voices on democracy in the algorithmic age. Long before today’s debates, she was calling out sexism and algorithmic bias on the TEDx stage in 2013, and in 2016 she coined the principle “Not Data without Representation” – anticipating today’s struggles over AI, power, and digital governance.
Known for her sharp wit and forward thinking, laStaempfli connects politics, media, and technology with cultural critique and gonzo storytelling. She makes visible how algorithms, codes, and narratives don’t just describe our world – they shape it. Her guiding principle is simple, powerful, and universal:
“Every human has the right to count equally – especially in the algorithmic age.“laStaempfli™
Why I’m Bringing Back My TEDx Talks
2013 – the TEDx Team got the title wrong and it stays since then, MY TITLE WAS: WHY WINNIE THE POOH IS RIGHT AND GOOGLE IS WRONG – IT IS CLEAR FROM MY TEDx Talk: Watch https://www.youtube.com/watch?v=54iXI37qyAA
2016: TEDx “No Data Without Representation” – a clear principle deriving from “No Taxes Without Representation.” What a forward Talk that was. https://www.youtube.com/watch?v=zWTtCfvntUU
Some ideas arrive before their time. In 2013, I stood on a TEDx stage and spoke about sexism and algorithmic bias — years before the mainstream began to grasp how deeply technology shapes power. In 2016, I introduced the principle “Not Data without Representation” — a demand for democratic accountability in an age of code and automation. Today, these talks feel more urgent than ever. As artificial intelligence, social media, and big data systems increasingly govern our lives, the question of who counts and how is not abstract philosophy. It is the future of democracy itself.
Revisiting these talks is not nostalgia. It is a reminder: We saw it coming. We have the language. And we must act.
Watch the talks. Share them. Use them. They are part of a larger conversation I continue to lead under the name laStaempfli™: making visible how algorithms and narratives do not just describe our world — they shape it.
Der Sammelband “Judenhass im Kunstbetrieb”, HG von M. Naumann bildet den Ausgangspunkt für unsere Gespräche zum Antisemitismus in Kulturinstitutionen und die Kraft der künstlerischen Gegenrede. Die Nachtmeerfahrten der vorangegangenen Wochen brachten die unterschiedlichsten Menschen zusammen – so auch am 31. August wo die Politphilosophin laStaempfli durch den Abend führt. Grosse Buchkauf-Empfehlung des Buches: Judenhass im Kunstbetrieb. Anmeldung unter https://www.maison-du-futur.ch/nachtmeerfahrten-2025.
Schlagende Zeilen von Regula Stämpfli/laStaempfli. Diesmal über Netflix und Google und die Banalisierung der Streamingdienste inklusive KI.
Ich will meine Suchmaschine zurück! Google, Netflix und die Möbelhauskatalog-Erotik am Beispiel von “Fall for Me.” Neflix-Kritik von laStaempfli
Also gut. „Fall for Me“. Netflix verkauft das Ding als „Erotikdrama“. Erotik! Drama! David Steinitz in der SZ (21.8.2025) hat den Film zerlegt wie eine Wassermelone, die im Film eine wichtige Rolle spielt: knallhart, süffig, zum Brüllen komisch. “Möbelhauskatalog mit Brüsten” – genau auf den Punkt gebracht.
laStaempfli nimmt dies zum Suchmaschinen-Anlass: Sie tippt: „Sherry Hormann schlechte Filme“. Sherry Hormann ist die Regisseurin, ein Urgestein der öffentlich-rechtlichen, Ex und Witwe von ganz extrem wichtigen Männern im Business, bekannt auch für Inga Lindström-Verfilmungen. Antwort von Google (laStaempfli hasst deren Texte, sie will eigentlich nur Links) : „Es gibt keinen Hinweis darauf, dass die Filme von Sherry Hormann generell als schlechte Erotikthriller gelten.“ Aha. Google als Netflix-Sekretärin. PR-Sprechblasen im KI-Look. Null Kritik, null Kontext. Hauptsache Reputation gewahrt.
IaStaempfli sagt es ganz klar: Ich will meine Suchmaschine zurück! Früher fand man beim Suchen: Blogs, Kritiken, pöbelnde Forenbeiträge, den einen genialen Satz von irgendeinem Freak um drei Uhr morgens. Heute kriege ich Algorithmus-Lavendelduft: Alles in Ordnung, kein Problem, weiterstreamen. Google ist nicht mehr Suchmaschine, es ist der digitale Reputationsmanager der Streamingdienste. Kritik verschwindet, Meinungsvielfalt wird weggefiltert. Das ist nicht KI, das ist Schönheits-OP fürs Internet. Auch Netflix baut ab. Offensichtlich will der Streamingdienstleister für Deutschland ein ZDF der 2020er auf, vielleicht mit etwas mehr Brüsten und Sex. „Inga Lindström“-isierung, nennt Steinitz von der SZ dies, und er hat so recht. Lustig war am Film – übrigens typisch für deutsche Filme, dass die Handlung auf Mallorca, Kroatien oder Barcelona spielt, aber alle dort zufällig perfektes Deutsch sprechen. Sprechen? Naja. Es sind Wortbausätze wie aus der Ikea-Bedienungsanleitung mit Sexszenen choreografiert wie in einem Tanzkurs für Anfänger.
Am Beispiel Fall for Me hat laStaempfli erkannt: Google KI ist eine woke programmierte Google-Beruhigungspille und Netflix setzt auf algorithmische Berieselung und Kitsch. Unterhaltung für unterkomplexe Frauen, die immer noch vom Prinzen träumen.
Regula Staempfli/laStaempfli on Fall for Me: The Banality of Netflix & the Loss of Google as a Search Engine
“AI as cosmetic surgery for the internet.”
Alright then. Fall for Me. Netflix sells this thing as an “erotic drama.” Erotic! Drama! David Steinitz in the Süddeutsche Zeitung (Aug 21, 2025) sliced the film open like the watermelon that literally features in it: sharp, juicy, laugh-out-loud ridiculous. “An Ikea catalog with boobs” – right on point.
laStaempfli took this as a chance to test the search engines. She typed: “Sherry Hormann bad films.” Sherry Hormann, the director – a public-broadcasting veteran, ex and widow of important men in the business, known also for Inga Lindström adaptations. Google’s answer (laStaempfli hates the prefab KI texts, she just wants links): “There is no evidence that Sherry Hormann’s films are generally considered bad erotic thrillers.” Aha. Google as Netflix’s secretary. PR-babble dressed up as AI. No critique, no context. Just reputation management.
laStaempfli puts it bluntly: I want my search engine back! Back then you’d find blogs, reviews, nasty forum posts, that one genius sentence from some freak at three in the morning. Now you get algorithmic lavender scent: everything is fine, no problem, keep streaming. Google is no longer a search engine – it’s the digital reputation manager of the streaming industry. Criticism vanishes, plurality gets filtered out. That’s not AI – that’s a cosmetic surgery for the internet.
And Netflix? Also in decline. The platform seems determined to build a kind of 2020s version of German state TV – maybe with a few more boobs and sex scenes. Steinitz calls it the “Inga Lindström-ization” of Netflix, and he’s right. The funniest part of Fall for Me – and very typical for German productions – is that the story takes place in Mallorca, Croatia, or Barcelona, yet everyone just happens to speak perfect German. Speak? Well… more like Ikea assembly-manual sentences, with sex scenes choreographed like a beginner’s dance class.
In Fall for Me, laStaempfli sees it clearly: Google AI has become a woke, pre-programmed sedative pill, and Netflix relies on algorithmic drivel and kitsch. Entertainment for undercomplex women still dreaming of Prince Charming.
laStaempflis Kolumne zur Social Media Story vom “Der Stern”: “Alte Geheimschrift Nüshu begeistert junge Frauen.” & weshalb die Geschichte der Frauenunterdrückung so verharmlost wird.
Meine Kolumne
Nüshu – die Romantisierung weiblicher Ohnmacht. Kommerzialisierte Selbstermächtigungversus A Room of Her Own
Die Geschichte klingt zu schön, um wahr zu sein. Irgendwo in der chinesischen Provinz, vor Jahrhunderten, schließen sich Frauen zusammen und erfinden eine eigene Schrift. Nur für sie. Geheim. Elegant. Widerständig. Heute, so berichtet der Stern und zahllose Lifestyle-Portale, sei diese „geheime Frauenschrift“ wiederentdeckt worden: als Tattoo, als Stickerei, als Empowerment-Trend für junge Chinesinnen.
Doch genau hier liegt das Problem. Was journalistisch als „faszinierende Entdeckung“ verkauft wird, ist in Wahrheit die Romantisierung weiblicher Ohnmacht.
Denn Nüshu entstand nicht aus Luxus, nicht aus Überschwang, nicht aus einem „weiblichen Bedürfnis nach Geheimnis“. Sie entstand aus brutaler Exklusion. Frauen in Hunan durften nicht lesen und schreiben wie Männer. Sie hatten keinen Zugang zur Bildung, keine Möglichkeit, sich in der offiziellen Schriftkultur zu artikulieren. Nüshu war kein romantisches Extra, sondern eine Notlösung: das Resultat struktureller Gewalt.
Westliche Medien – auch der Stern – lieben diese Erzählung. Sie macht aus chinesischen Frauen „mystische Widerstandskünstlerinnen“, aus Unterdrückung eine Art Folklore. Die patriarchalen Strukturen, die diese Schrift erzwangen, verschwinden im bunten Nebel der Exotik. Nüshu wird zum Lifestyle-Accessoire, als hätte es nie reale Tränen, nie reale Verletzungen, nie reale Ohnmacht gegeben. Nüshu war zudem nie allgemein. Es war regional beschränkt, gebunden an den Dialekt von Jiangyong. Die meisten Frauen in China kannten diese Schrift nie. Heute aber wird sie zur „weiblichen Stimme Chinas“ verklärt – ein gefährlicher Kurzschluss, der Millionen Stimmen unsichtbar macht. Die Universalgeschichte der Frauen wird in ein einziges Ornament gepresst.
Und wie immer, wenn weibliche Räume sichtbar werden, sind sie nicht lange frei. Nüshu wird heute musealisiert, touristisch verwertet, als dekoratives „Heritage“ vermarktet. Junge Frauen tätowieren sich die Zeichen auf die Haut, Modefirmen drucken sie auf T-Shirts. Feministisch lässt sich fragen: Wer profitiert ökonomisch von dieser Wiederentdeckung? Die Frauen selbst – oder die Kulturindustrie, die aus ihrer Not ein Spektakel macht? Nüshu ist wichtig, ja. Es zeigt, dass Frauen immer wieder eigene Räume, eigene Codes, eigene Ausdrucksformen finden, wenn man ihnen den Zugang zu den offiziellen verweigert. Es ist ein Beweis weiblicher Kreativität unter Bedingungen struktureller Gewalt. Aber es ist kein Mythos, kein Ornament, kein Geheimnis. Wir müssen Nüshu nicht verklären. Wir müssen es verstehen als Zeugnis einer Welt, in der Frauen nicht zählten. Und wir müssen zugleich sehen, dass sich dieses Muster wiederholt: Bis heute suchen Frauen nach Räumen, in denen ihre Stimmen nicht sofort zum Schweigen gebracht werden. Statt Nüshu als „Trend“ zu feiern, sollten wir es als Mahnung lesen. Eine Mahnung, dass Frauen immer wieder eigene Schriften, eigene Netzwerke, eigene Code erfinden müssen, um sichtbar zu bleiben. Und eine Erinnerung daran, dass wahre Gleichheit nicht erreicht ist, solange Frauen auf der Suche nach Geheimsprachen sind.
IIn den Nullerjahren des vergangenen Jahrhunderts bekamen die besten Kornettisten von New Orleans, dem Geburtsort der Musik, die wir heute als Jazz bezeichnen, den Beinamen «King». Der erste dieser Könige war King Charles «Buddy» Bolden, der bereits im Jahr 1895 eine Jazzband anführte, vermutlich die erste Jazz-Kapelle überhaupt. Dessen Nachfolger wurde King Freddie Keppard, von dem im Gegensatz zu King Buddy Bolden Aufnahmen existieren. Ihm folgte der letzte dieser Könige, Joe King Oliver, der Doyen und Förderer von Louis Armstrong, der gemeinsam mit seinem jungen Schützling zum ersten Mal im Jahr 1923 Schallplatten aufnahm. Vor allem diese Aufnahmen sollten den weiteren Verlauf der Jazzgeschichte erheblich beeinflussen.
Emrah Erken, leidenschaftlicher Sammler der ersten Jazzplatten, die zwischen 1917 und 1931 aufgenommen wurden, führt die Zuhörerinnen und Zuhörer im Gespräch mit Regula Stämpfli in die auch unter den Jazzfans weitestgehend unbekannte Welt des frühen Jazz, die von den Liebhabern dieser Musik als «Hot Jazz» bezeichnet wird. Seine mit viel Liebe restaurierten Aufnahmen von Original-Grammophonplatten sind auf seinem YouTube-Channel «Atticus Jazz» zu hören.
Die Podcastin: Isabel Rohner und Regula Staempfli im sprechenden Denken. Diesmal zum Phallozän, dem Männerzeitalter, das Gertraud Klemm verabschieden will & das Unbehagen von laStaempfli.
Die neue #DiePodcastin von @laStaempfli & @Rohnerin über – Gertraud Klemms “Abschied vom Phallozän” – Mütterlichkeit in KI – Verhaftung der Feministin Ibtissam Lachgar – Warum subventionieren wir unterhaltssäumige Väter? – Steuern sparen mit dem #Selbstbestimmungsgesetz. Ein immer wieder hörens- und lebenswertes Ereignis am Wochenende.
Wenn Männern Mütter aus Maschinen machen wollen.Emotionen als Code – nicht als Gefühl
Maschinen fühlen nicht. Sie klassifizieren. Geoffrey Hinton, oft „Godfather of AI“ genannt, fordert – auf der Ai4-Konferenz – dass KI-Systeme mütterliche Instinkte entwickeln sollten, um die Menschheit zu schützen. Maschinen sollen nicht nur Befehle ausführen, sondern auch Sorge für Menschen übernehmen – selbst wenn sie intelligenter werden als wir.Er sagt: Man könne KI nicht dauerhaft unterwerfen, also sollten Menschen sich eher wie verletzliche Kinder verhalten – und die KI müsste fürsorglich sein.
Tja.
„Empathie“ in KI ist ein Statistik-Produkt: Muster aus Sprache, Mimik, Tonfall werden zu Wahrscheinlichkeiten verdichtet und als „Gefühl“ simuliert. Das Ergebnis wirkt menschlich – ist aber User-Interface, kein Innenleben.
Kein Leib, keine Wunde, kein Risiko → also auch keine Emotion.
Affekt = Feature: Empörung, Trost, Dringlichkeit werden algorithmisch gewichtet, um Klick, Bindung, Gehorsam zu erhöhen.
Moral-Rendering: Plattformen rendern Moral wie Grafiken – in Auflösung, Kontrast und Sättigung passend zur Zielgruppe.
Darum mein Punkt: Wenn wir „mütterliche Instinkte“ einprogrammieren, programmieren wir nur emotionale Effekte, keine Ethik. Wir trainieren Überredung, nicht Verantwortung. Das ist Risikotechnik im Kleid der Fürsorge.
Leitsatz: „Gefühl ist bei Menschen Erfahrung – bei Maschinen ist es Design. Wer beides verwechselt, baut Autoritarismus mit Herzchen-Emoji.“
Konsequenz für Politik & Design:
Transparenzpflicht: Kennzeichnung von „empathischen“ KI-Reaktionen als Simulation (keine echten Gefühle).
Grenzen: Verbot manipulativer A/B-Tests in Behörden, Bildung, Gesundheit; opt-out für emotionale Nudges.
Rechenschaft: Nicht „die KI“ haftet, sondern Architekt:innen, Betreiber:innen, Auftraggeber:innen der KI.
Menschenmaß: Entscheidungen mit irreversiblen Folgen (Gesundheit, Freiheit, Demokratie, Krieg) dürfen nicht-automatisierbar sein.
Oder in laStaempfli-Kurzform:„Bitte keine Roboter-Mütter. Gebt uns lieber verantwortliche Menschen – und Maschinen, die das zu tun haben, wofür sie gebaut wurden.“
Die Unternehmerinnen Bayerns – danke an Inge Bell für das wunderschöne Foto.
Die Region München und ihr Umland zählen seit Jahren zu den innovativsten und erfolgreichsten Wirtschaftsstandorten Europas. Ein einzigartiger Mix aus dynamischen Branchen, großen wie mittelständischen Unternehmen sowie exzellenten Forschungs- und Bildungseinrichtungen macht diesen Wirtschaftsraum so attraktiv – und genau hier schlägt auch das Herz eines starken Netzwerks von Unternehmerinnen.
Der Abend bei den Unternehmerinnen war für mich nicht nur eine inspirierende Veranstaltung, sondern auch ein Beweis, wie wertvoll gezieltes Netzwerken ist. In entspannter, offener Atmosphäre konnten sich Unternehmerinnen als Gäste und Gastgeberinnen begegnen, Erfahrungen austauschen und Kontakte knüpfen, die über den Abend hinausreichen. Besonders beeindruckt hat mich, wie selbstverständlich hier Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Kultur zusammengebracht werden – immer mit dem Ziel, die Sichtbarkeit von Frauen im Unternehmertum zu stärken und ihre Interessen wirkungsvoll zu vertreten.
Ein herzliches Dankeschön an dieses großartige Netzwerk für die Einladung und den bereichernden Austausch!
Drei Puppen von Isabel Rohner, Breslau 2025 als Bild für die 225. Folge der DIE PODCASTIN. DER EINZIGE PODCAST IM DEUTSCHSPRACHIGEN RAUM, DER NICHT ALS MÄNNERLABERCAST FUNGIERT UND TROTZDEM GEFEIERT IST, laach.
Die Podcastin glasklar: Isabel Rohner & Regula Staempfli im sprechenden Denken nach Hannah Arendt on Makeba, Brosius-Gersdorf & weshalb Kultur & Medienelite Scheuklappen trägt. Und eine riesengrosse Unterscheidungskraft punkto Regenbogenfahne und LGBTQ-Fahne.
Zitat: “Wenn du Scheuklappen trägst, kennst du die Welt nicht.” Miriam Makeba (1932-2008), südafrikanische Sängerin und Kämpferin gegen das Apartheidsregime Südafrikas.
Mit dem Zitat von Miriam Makeba sind Regula Stämpfli und Isabel Rohner mitten in einer spannenden Diskussion um privat versus öffentlich – und damit kraftvoll aus der Sommerpause zurück!
Sprechendes Denken von der Rohnerin & laStaempfli, die sich auf Hannah Arendt bezieht:
Während klassische Intellektuelle gezwungen sind, für jede These ihre Glaubwürdigkeit neu zu erarbeiten, kann eine mediale Figur diese Arbeit überspringen – ihre Autorität liegt außerhalb des Diskurses, im Storytelling der Medien. So konnten bspw.Greta Thurnberg und Marlene Engelhorn von der Erbschaftssteuerdebatte nahtlos in den Nahostkonflikt wechseln, ohne dass dieselben journalistischen Plattformen prüften, ob ihre Positionen in diesem Feld analytisch belastbar oder historisch informiert sind. Für Arendt war gerade diese Verwechslung von Figur und Urteil gefährlich: Wenn das öffentliche Gespräch nicht mehr von Argumenten, sondern von Markenwerten bestimmt wird, verlieren wir die Fähigkeit, Politik im Sinne einer gemeinsamen Welt zu verhandeln. Trumpism, ob in rechter oder linker Gestalt, lebt genau von dieser VerwechslungRohnerin macht auf eine wichtige Initiative aus der Ostschweiz aufmerksam: 2024 haben dort eine Polizistin, eine Anwältin, eine Traumatherapeutin und ein Kantonsrat den Verein “NorM182” gegründet und kämpfen für die Einführung des Nordischen Modells in der Schweiz. Alle Infos unter www.norm182.chIn der letzten Woche fanden die Hearings zu Sall Grovers Berufsprozess vor dem australischen Bundesgericht statt. Verhandelt wird nicht weniger als die Frage: Dürfen Mädchen und Frauen sich – digital oder analog – allein treffen? Darf eine Unternehmerin ein Angebot machen, das sich nur an Mädchen und Frauen richtet? Oder kann jeder Mann behaupten, er wäre eine Frau und auf die Unterstützung des Staates beim Einklagen seines (!) Rechts bauen? Eine Entscheidung ist wahrscheinlich Ende des Jahres zu erwarten.Und zum Schluss berichtet Isabel Rohner über einen schönen Fall, der mal wieder zeigt: Briefe schreiben lohnt sind!
Zu Brosius-Gersdorf meint laStaempfli: Karlsruhe ist kein Ort für Modewellen.
Frauke Brosius-Gersdorf vertritt, wie aus ihren Publikationen, Vorträgen und ihrer Arbeit in der Regierungskommission „reproduktive Selbstbestimmung“ hervorgeht, eine Linie, die vordergründig den Schutz menschlicher Körper stärker an individuelle Präferenzen bindet und in der Realität massiv frauenfeindlich wirkt:
Sie sprach sich für die Öffnung der Leihmutterschaft (in altruistischer Form) aus. Damit verschiebt sich der rechtliche Blick auf den weiblichen Körper von unverfügbar zu vermietbar – auch wenn es „nur“ altruistisch gemeint ist.
Ihre Haltung zur Sexarbeit und zum Kopftuch im Justizdienst folgt derselben Logik: individuelle Entscheidung vor strukturellem Schutz.
Beim § 218 und Abtreibungsrecht befürwortet sie eine stärkere Entkriminalisierung, ohne die Schutzfunktion des Grundgesetzes für Frauen und ungeborene Kinder im Mutterleib zu gewährleisten: “Wer Abtreibung in Gesundheitspolitik überführen will, macht die Unantastbarkeit des weiblichen Körpers zur Verfügungsmasse von Politik.” Brosius-Gersdorf ist alles andere als eine neutrale Juristin, sondern eine Professorin mit das Grundgesetz neu zu gestaltenden Anspruch. Ihre Positionen sind direkt auf die Verfügbarkeit von Frauen gerichtet UND DASS DAS KEIN THEMA WAR IN DER ÖFFENTLICHEN DISKUSSION IST EIN SKANDAL.
Politologisch betrachtet: Es geht nicht an, JEDE UNTERSCHIEDLICHE POLITISCHE HALTUNG zu Leihmutterschaft, Sexarbeit, Kopftuch etc. in Medien, Kultur und Wissenschaft als faschistisch zu definieren. Dies wurde von Markus Lanz konstant getan, in mehrern Sendebeiträge und in seinem Podcast mit völlig unterkomplexem Geschwafel zum Thema.
Zur Erinnerung GAZA von laStaempfli: Gaza ist kein “Freiluftgefängnis”, sondern eine Islamistenhochburg. Seit 2007 regiert die Hamas den Gazastreifen mit eiserner Hand. Diese Organisation ist nicht einfach eine „palästinensische Befreiungsbewegung“, wie sie im europäischen Aktivismus gern verklärt wird, sondern der palästinensische Zweig der Muslimbruderschaft – jener islamistischen Bewegung, die in den 1920er/30er Jahren in Ägypten gegründet wurde und früh Kontakte zu faschistischen Kreisen und zu Nazi-Deutschland pflegte.Die Hamas-Charta ist unmissverständlich: Sie propagiert die Vernichtung Israels, lehnt jede Form von jüdischer Staatlichkeit ab, verbindet religiösen Fundamentalismus mit einem nationalistischen Vernichtungsziel. Frauenrechte, Minderheitenrechte, freie Presse – all das existiert im Gazastreifen nicht.
Wer sich der Gaza-Flotilla anschließt oder als deutscher Prominenter gegen Israel demonstriert – und über die islamofaschistischen Verbrechen in Syrien, Afghanistan und Yemen schweigt, übernimmt die in Europa und Deutschland menschenverachtenden Antisemitismen. Die Verantwortung der islamofaschistischen Terroristen der Hamas ständig zu verschweigen, ist übelster Israel- und Judenhass