Regula Stämpfli war eine der ersten digitalen Unternehmerinnen und als solche gern geladener Gast in öffentlich-rechtlichen Institutionen zu Themen wie Revolution, Populismus, Propaganda, Krieg, Medienwandel, Digitalisierung, Demokratisierung und Gleichstellung. Hier nun ein altes, immer noch aktuelles Gespräch aus dem Jahr 2011 im Körber Forum. Zur Körber-Stiftung Folgendes: “Der Stifter Kurt A. Körber (1909 bis 1992) war ein erfolgreicher Industrieller – und übertrug seinen unternehmerischen Gestaltungswillen auf die Gesellschaft. Als Anstifter wurde er zum Vorbild für gelebte gesellschaftliche Verantwortung. Mit seinem sicheren Gespür für drängende Themen der Zeit und seinen zupackenden Aktivitäten überzeugte er Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger im In- und Ausland und alle, die sich vor Ort für Veränderungen engagieren.” siehe https://koerber-stiftung.de/die-stiftung/der-stifter/
Text von der Körper-Stiftung: “Politische Auseinandersetzung findet zunehmend außerhalb der Parlamente statt. Nicht selten haben dabei auch künstlerische Interventionen eine impulsgebende Funktion. Wie wirken diese neuen Protestformen auf die etablierte Politik? Der Studienpreisträger Friedrich von Borries, Hochschule für bildende Künste Hamburg, diskutierte am 15. Juni 2011 unter anderem mit dem Bundestagsabgeordneten Hans-Christian Ströbele (Bündnis 90/Die Grünen), dem Soziologen Dieter Rucht und der Schweizer Politologin und Publizistin Regula Stämpfli. Norbert Seitz, Kulturredakteur Deutschlandfunk, moderiert. Eine Kooperation mit der Süddeutschen Zeitung, Deutschlandfunk und DRadio Wissen.” https://koerber-stiftung.de/mediathek/interventionen-neue-orte-des-politischen/
Dann auf vielfältige Bitte hier der Link zum genialen Gespräch zwischen Günter Gaus und Hannah Arendt auf YouTube aus dem Jahr 1964. Ein Gespräch, von dem Gaus schwärmte, es sei das intelligenteste gewesen, das er je geführt hatte. https://www.youtube.com/watch?v=J9SyTEUi6Kw
laStaempfli bringt den Fall Patrizia Laeri und ihren Etappensieg gegen sexistische und geschäftsschädigende Berichterstattung im vielbeachteten “Inside Paradeplatz”-Blog. Hier die Story: Patrizia Laeri, Nadine Jürgensen und Simone Züger bilden den Start-Up ELLEXX: Finanzberatung- und -dienstleistung von und für Frauen. Der Journalist, den #diepodcastin nicht mit einem Namen ehren will, redet von der herausragenden Finanzexpertin u.a. als “Seite 2 Girl” und anderem unterirdischen Schrott. laStaempfli ist klar und entwickelt gemeinsam mit der Rohnerin eine neue Sexismustheorie: “Sexismus ist nicht einfach frauenfeindliche Kultur, sondern kommt der Enteignung gleich”: Die attackierten Frauen werden nicht nur als Person, sondern als Berufs- und Karrierefrauen angegriffen und der Möglichkeit der Kapitalbildung beraubt. Das ist der Kern des Sexismus: Die Enteignung von Frauen in allen ökonomischen, politischen und kulturellen Belangen.#diepodcastin: “Wie beim Frauenstimmrecht, sind fehlende Rechte nicht einfach “Pech”, sondern strukturelle Gewalt.”l
laStaempfli: “Eine Demokratie ohne Frauenrechte ist keine Demokratie, sondern eine Geschlechterdiktatur.” Die Rohnerin führt dies zusammen mit der Enteignungstheorie, deshalb gemeinsam als #diepodcastin: “Wer Frauen sexistisch angreift, zielt nicht auf deren Kultur, sondern auf deren Besitz und Karriere.” Folgerichtig entschied denn auch das Gericht in erster Instanz, dass dies so nicht gehe.
Es gibt einen neuen Männerfilm: Komasaufen mit dem für heterosexuelle Frauen, schmelz, peinlich laStaempfli, die Rohnerin lacht, also, mit dem Mads Mikkelsen über saufende Männer in der Midlife-Crisis. Vinterberg verpasst die Chance, so laStaempfli, die falsche Inszenierung von Coolness und Alkohol zu durchbrechen: Regula Stämpfli ist knallhart. Alkohol und Drogen sind die Hauptursachen für sexuelle und familiäre Gewalt. Die Beschönigung süchtiger Männer, die ihre Beziehungen zerstören, Frauen und Kinder unter ihrer Sucht extrem leiden lassen, geht nicht mehr. Hier braucht es einen Storywechsel.
Dann bricht die Rohnerin alle Rekorde im SPEAK UP, grossartig:“Lia Thomas bricht gerade alle Rekorde im Women’s College Swimming: Im 1500 Meter Rennen war sie sage und schreibe 38 Sekunden schneller als die Zweitplatzierte – und das in ihrer allerersten Saison im Women’s Swimming! Sie strahlt, freut sich und die Schwimmgeschichte der Frauen wird von einem Tag auf den anderen, von einer Länge zur anderen, neu geschrieben! …. Hintergrundinfo: Bis Mitte November 2019 war Lia Thomas als Schwimmerin bei den Männern aktiv und zwar unter dem Namen Will Thomas.”
Eine gute Gelegenheit für laStaempfli, ihre Theorie von “Geschlecht als Resonanz und Beziehung” auszuführen. “Geschlecht ist ein feines Gewebe zwischen Natur und Kultur, ein Netz voller biologischer und kulturellen Aspekte. Geschlecht ist keine Testosteronfrage (Biologie), Geschlecht ist auch kein Sprechakt (Kultur), sondern steckt fest in einer von Natur, Politik und Kultur gestalteten Resonanzbeziehung” – (copyright laStaempfli).” Die Rohnerin wie immer auf den Punkt: Frausein ist eben viel mehr als Biologie, die Biologie aber spielt eben auch eine Rolle.#diepodcastin führt diese wichtige Kategorie empathisch, schliesslich geht es auch um ihre Identitäten. #diepodcastin führt die Diskussion auch pragmatisch: Im Sport geht es um Wettkampf unter gleichen Bedingungen – darum tritt ja bei den Paralympics auch keine Person mit eingeschränkter Sehfähigkeit gegen jemanden mit einer Beinamputation an. Deshalb wäre die Geschichte einfach: Neue, unterschiedliche Kategorien sind einzuführen. Es geht darum, unter gleichen Bedingungen Leistungen zu VER-GLEICHEN: Ein Wettbewerb unter Bedingungen hierarchischer Ungleichheit ist kein Wettbewerb, sondern eine Missachtung des zoon politicons Frau. Zudem zeigt unser Beispiel, dass Frauen dorthin versetzt werden, wo das Patriarchat sie am liebsten sieht: In der Verliererposition. Es braucht zumindest in einigen Sportarten (im Dressurreiten und Formel1 wahrscheintlich eher nicht) eigene Kategorien für Transpersonen. Auch hier gilt: Wir brauchen im Sport mehr Vielfalt und keine Verdrängung von Frauen. Um mit Hannah Arendt zu Beginn der Folge zu sprechen: Es geht um Wirklichkeit und nicht um Meinungen.