Was verändert der Krieg in der Ukraine? Future Lounge D2030 “Zukunft wagen”. Moderation Klaus Burmeister und Alexander Fink, u.a. mit Politologin Regula Stämpfli.

Auch wenn es keine andere Welt ist, in der wir leben, verändert doch der Krieg in der Ukraine radikal viele unserer Einschätzungen, Erwartungen und Zukunftsvorstellungen. Wir wollen die Futures Lounge dazu nutzen, um mit Vertreter:innen der deutschsprachigen Zukunftsforschung ein Gespräch über die Folgen für unsere Arbeit zu beginnen und gemeinsame Perspektiven zu entwickeln. Die Frage lautet: WAS VERÄNDERT DER KRIEG IN DER UKRAINE? Die Initiative »D 2030« hat sich aufgemacht, der Zukunftsdebatte und dem Zukunftsbewusstsein einen neuen Schub zu geben. Unter Beteiligung von Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft wurde eine »Landkarte« mit acht Szenarien entwickelt, die sich zwischen den Extremen Ich- oder Wir-Orientierung sowie weltoffen oder abgeschottet verorten. Sie alle zeigen auf, wie wir künftig leben und arbeiten könnten, und skizzieren darauf basierende strategische Leitlinien. Eine spannende Zeitreise und ein dringender Appell, Themen mit Zukunftsrelevanz im öffentlichen Diskurs mehr Platz einzuräumen.Die Politphilosophin Regula Stämpfli freut sich auf das Gespräch via ZOOM am 6. April 2022: Anmeldungen bei forsightlab.de

Die Futures Lounge nochmal anschauen könnt ihr hier:
https://www.youtube.com/watch?v=IP_vjADAiAM
Trigger-Hinweis: Der Krieg, das haben wir inzwischen lernen müssen, macht auch vor einer friedlichen Initiative wie D2030+ nicht halt. Im ersten Teil der Futures Lounge hatten wir eine Gruppe von Trollen abzuwehren, die versucht hat, mit sogenannten „Zoom-Bomben“ unsere Debatte zu stören. Wir haben den Cyberangriff nicht herausgeschnitten, konnten ihn aber zum Glück schnell beenden.

Hannah Arendt revisited: Elemente & Ursprünge digitaler Auflösung der Wirklichkeit. Regula Stämpfli an der HSG – Vorlesung, ab 7.4.2022.

Hannah Arendt Briefmarke Commons
Die Kombination von «monokausalen Narrativen» und «virologisch basierter Datenhoheit» habe ein «Zeitalter der totalen Gewissheit» geschaffen, schreibt die Politikwissenschafterin Regula Stämpfli. Die Urteilskraft gegenüber Richtig und Falsch sei auf der Strecke geblieben.Regula Stämpfli am 9.5.2020 in der NZZ.

Hannah Arendt revisited: Elemente und Ursprünge digitaler
Auflösung der Wirklichkeit
von Regula Stämpfli an der HSG – Universität St. Gallen.

Für 20 SFr. die Vorlesung hören, für 20 SFr. die Bücher von Regula Stämpfli nachlesen.

Politische Philosophie: Diese Vorlesung beschäftigt sich mit Fiktionen, technischer Reproduktion,
Digitalisierung und der «Eroberung der Welt durch Narration und Zahl» auf den
Spuren Hannah Arendts. Die Kombination von «monokausalen Narrativen» und
«automatisierter digitaler Reproduktion» erschafft ein neues «Zeitalter der totalen
Gewissheit», analysiert die Politphilosophin Stämpfli, die durch diese Vorlesung
führt. Die Urteilskraft gegenüber richtig und falsch bleibt dabei oft auf der
Strecke. Wir gehen in der Vorlesung unterschiedlichen Beispielen nach, die «den
Verstand mit Argumenten so bezaubern» (Hannah Arendt), damit der öffentliche
Diskurs nur noch den Meinungen und nicht mehr der Information dient.
Das Medium der Digitalisierung ist nicht nur die Message, sondern mehr und
mehr totalitäre Ideologie. Datenpakete «beweisen» gegenüber der Wirklichkeit
bald diese, bald jene Meinungen, so dass sie oft gar nichts mehr «wirklich»
erklären. All dies macht die Existenz von uns als Bürgerinnen und Bürger, als
Weltangehörige eines undurchsichtigen, datenbasierten Systems, fragil.
Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Online (Podcast)

Regula Stämpfli im “Nebelspalter-Talk” mit Dominik Feusi am 24. Februar 2022 im Féderal.

“Vor Empörung haben wir die Geopolitik vergessen” – Die Politphilosophin Regula Stämpfli im Feusi Fédéral, Ep. 43 vom 24.2.2022. Nachzuhören & zu sehen (Schweizerdeutsch) auf https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=MyhpcBF5MlQ oder via Nebelspalter: https://nebelspalter.ch/regula-staempfli-vor-empoerung-haben-wir-die-geopolitik-vergessen-feusi-federal,-ep-43

https://twitter.com/feusl/status/1497257422779564035?s=20&t=Z4w4hVDOiSn01VK7LYAkHg
Feusi Fédéral, Ep. 43. 24.2.2022 am Tag der russischen Invasion in der Ukraine.

Die Historikerin und Politikwissenschaftlerin über die russische Invasion der Ukraine, den Zustand Europas und warum Meinungen die Wirklichkeit verdrängt haben. Die Ukraine wird von Russland mit Panzer und Raketen angegriffen. Was ist da passiert? «Die westlichen Demokratien haben kein Ziel», findet Regula Stämpfli. Sie dächten immer nur von Wahl zu Wahl, vor allem in Deutschland. «Die westlichen Demokratien weigern sich, politische, strategische und militärische Antworten auf Geopolitik zu formulieren.» Warum hält sich Putin an keine Regeln der internationalen Gemeinschaft? «Weil er kann, er hat die Rückendeckung von China.» Auch die Schweiz habe die geopolitische Situation unterschätzt. Besonders als Feministin sei ihr klar, wie wichtig die Sicherheit sei. Das bedeute auch die Versorgung mit Gütern und mit Energie. «Putin will in die Geschichte eingehen, ‘Make Russia Great Again’», das sei sein Motto. «Nur wir in Europa haben gedacht ‘Friede, Freude, Eierkuchen’.» Regula Stämpfli kritisiert aber auch US-Präsident Joe Biden. Seine schwache Aussenpolitik sei eine Einladung an Putin gewesen. «Der Einmarsch in der Ukraine ist auch die Folge seines überstürzten Abzuges der Amerikaner aus Kabul.» Stämpfli beobachtet generell: «Die Linken haben die besseren politischen Ideen, aber das schlechtere Personal; die Rechten haben die viel schlechteren Ideen, aber das anständigere Personal.» Regula Stämpfli findet, die Schweiz solle bei Sanktionen nicht mitmachen, um vermitteln zu können. «Das wäre eine dringende strategische Position, gerade, weil die Schweiz weltweit tätige Firmen beherbergt.» Die Wirtschaft möge den krieg nicht. Die Reaktionen aus den westlichen Regierungen auf den russischen Einmarsch bereiten ihr Sorge: «Wir haben einerseits einen realen Krieg, aber keine Haltung, was richtig und was falsch ist.» Für die Regierungen sei nur wichtig, welche Worte sie brauchten und wie sie kommunizierten. «Sie schauen nur auf die Akzeptanz bei den Medien, statt auf die Lösung des Konflikts.» «Die Wirklichkeit spielt dann keine Rolle mehr, nur noch der Sprechakt. Das ist die grosse Tragik des 21. Jahrhunderts.» Es sei pervers, dass wir heftigste Diskussionen führten, was eine Frau und was ein Mann sei, gleichzeitig würden Millionen Frauen vergewaltigt, gesteinigt und ermordet werden. «Das sind mit Hannah Arendt gesprochen ‘Meinungen auf Kosten der Fakten’.» Der Westen setze irrelevante Themen auf die Agenda, und verpasse, was Demokratien ausmache. «Wir haben ein Europa, das total am Boden liegt, wir haben eine defätistische amerikanische Aussenpolitik. Wir haben eine politische Diskussion auf Kosten der Zusammenhänge.» Lichtblick sind für sie die letzten Abstimmungen in der Schweiz. «Der 13. Februar war ein guter Tag für die Demokratie», findet Stämpfli, «weil das linke Mediengesetz und die rechte Vorlage über die Streichung der Emissionsabgabe beide abgelehnt worden sind.» (Link zum Artikel). «Das ist ein Zeichen gegen die Polarisierung.» Das zeige eine andere Wirklichkeit, als von Umfrageinstituten und Politikwissenschaftlern immer gezeichnet werde. Die Beobachtung bringt Stämpfli wieder zur russischen Invasion der Ukraine zurück: «Vor lauter Schreien und Empörung über unwichtige Themen haben wir die Geopolitik ausser Acht gelassen.»

die podcastin codiert: Isabel Rohner & Regula Stämpfli über Algorithmen, KI, die Wannsee-Doku, den Antisemitismus & Antifeminismus im linksliberalen TagesAnzeiger.

diepodcastin hochpolitisch: Isabel Rohner & Regula Stämpfli über codierte Automatisierung, Wannsee-Konferenz Film & Deliberation, Sonja Rueff-Frenkel im TagesAnzeiger: Antisemitismus & Antifeminismus combined.

#diepodcastin codiert: Isabel Rohner & Regula Stämpfli über codierte Automatisierung, Wannsee-Konferenz Film & Deliberation, Sonja Rueff-Frenkel im TagesAnzeiger: Antisemitismus & Antifeminismus combined. Webseite www.diepodcastin.de

Regula Stämpfli und Isabel Rohner analysieren einen Text zur Künstlichen Intelligenz, stellen die Sprachlosigkeit von mit Sprache gebildeten Männern fest und laStaempfli deren Leerstellen im Verständnis, was Algorithmisierung der Welt (Zitat von Regula Stämpfli) bedeutet. Zum einen verdeutlicht der Zeitungstext einem größeren Publikum, wie weit die bestehenden Textgeneratoren sind und dass sie inzwischen problemlos den sogenannten “Turing-Test” bestehen, LeserInnen also nicht mehr feststellen können, ob ein Text von einem Menschen oder einem Computer stammt. Gleichzeitig zeigt der Text, wie sehr Computer in männlichen Dimensionen zu agieren lernen – weil die Personen, die sie füttern bzw. mit ihnen Interviews führen, in männlichen Dimensionen denken. Auf Soltaus Fragen an die Maschine, “von welchem Autor” das Programm am meisten gelernt habe und “mit welchem Schriftsteller” es sich ehesten vergleiche, antwortet der Computer ausschließlich mit Männernamen. Es wäre interessant gewesen, welche Namen gekommen wären, hätte der Interviewer auch nach Autorinnen und Schriftstellerinnen gefragt – oder nach beidem. So wird das generische Maskulinum (wenn es denn eines war…) als biologisches verstanden. So männlich die Sprachwelt ist, so männlich bleibt die Welt, die Computer uns zurückspiegeln, meint laStaempfli. laStaempfli verweist auf die automatisierte Repetition und Rechensysteme, die fälschlicherweise “Intelligenz” genannt werden. Aus laStaempflis Artikel zu den Datenlöchern: “Democracy Data Gaps sind algorithmische Leerstellen, die für riesige demokratiefeindliche und sexistische Datenlöcher verantwortlich sind.” Hören Sie in DiePodcastin, der Wochenrückblick von Isabel Rohner & Regula Stämpfli.

 

Lorenz Meyer empfiehlt im BILDblog (Kritisches über deutsche Medien seit 2004) #diepodcastin von Isabel Rohner & Regula Stämpfli, 29.1.2022.

Aus dem BILDblog siehe https://bildblog.de/133080/kw-0422-hoer-und-gucktipps-zum-wochenende/ schreibt Lorenz Meyer: Hurra, endlich Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Samstagsausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!” : diepodcastin.de, Isabel Rohner & Regula Stämpfli, Audio: 49:13 Minuten)
Im feministischen Wochenrückblick der “Podcastin” sprechen Isabel Rohner und Regula Stämpfli gleich über mehrere Themen mit Medienbezug: über die italienische “Vogue”, den besten “Guerilla-Girl-Account auf Instagram” im deutschsprachigen Raum, einen “Machttext” zum Treffen von Annalena Baerbock mit dem russischen Außenminister Sergei Lawrow und die Attacken des Chef-Europakorrespondenten von “Politico” gegen die Historikerin Annika Brockschmidt.

Regula Stämpfli war im Wiener Josefstädter-Theater: #Rechnitz von Elfriede Jelinek, inszeniert von Anna Bergmann, Bühnenbild von Katharina Faltner, gespielt in der Hauptrolle Sona MacDonald.

Von laStaempfli: “Das Wiener Theater Josefstadt rief die Frauen. Anna Bergmann, die Regisseurin, Katharina Faltner, die Bühnenbildnerin, und die unhaltbar famose Best-Schauspielerin Sona Mac Donald machten aus dem Würgeengel von Jelinek Zeitgeschichte. Zwei Stunden ununterbrochen im Kugelschloss, Mörder schießen, bald zu Ermordende schaufeln riesige Gräben. Sprache, Lieder, Inszenierung, die unheimliche Präsenz der Gräfin und der die Toten besingenden Sona MacDonald bringen die Zuschauenden an den Rand einer unvergesslichen und bodenlosen Erschütterung. Ein ewiges Mitgefühl, das sich bei mir in haltloses Schreien hätte, seine Bahn brechen wollen, doch aus Gründen der gesellschaftlichen Normalität in ein, hinter der Maske stilles, aber noch über Stunden anhaltendes Schluchzen, münden musste.” Weiterlesen im Magazin zu Kunst und Kultur siehe https://www.ensuite.ch/rechnitz-in-der-josefstadt/

Die umwerfende Jahrhunderschauspielerin Sona MacDonald als Gräfin & als Chor zum Schluss in Rechnitz – der Würgeengel am Josefstädter Theater, fotografiert von Moritz Schell.

laStaempfli: Es geht um Täter, die mir erst kürzlich in einer Vorstandssitzung wieder begegnet sind: Diese kläglichen Männlein und dieses Weiblein, das nicht selber denkt, sondern der Macht wie die Kultur der Suppe folgt. Doch die Toten geben eben keine Ruh, die Jelinek, die hört mit ihren Suaden nicht auf und dies ist auch richtig so. Die MörderInnen von Rechnitz wurden nie bestraft. Das Wissen darum macht sprachlos; deshalb braucht es diese tosend stille Sprech- und Singpräsenz von Sona MacDonald. In der Nähe des Rechnitzer „Kreuzstadls“ wurden in den Märztagen 1945, kurz vor dem Einmarsch der Russen, über 200 jüdische Zwangsarbeiter, menschliche Sklavinnen und Sklaven gezwungen, eine fürchterlich tiefe Gruppe auszuheben. Die lokalen NS-Bonzen feierten bei der Gräfin Margrit Batthyány, und sie erschossen über 180 der jüdischen Menschen in einer Art Treibjagd, das Loch wurde zugescharrt, die Gräfin entkam in die Schweiz, wo sie fürstlich weiterlebte. Eine Thyssen, die Unternehmensfamilie, die sich von allen Nazigräueltaten weißgewaschen hat – der Bruder stiftete in Madrid eine unglaubliche Kunstsammlung, man ist schließlich kultiviert, Sascha Batthyány „Und was hat das alles mit mir zu tun?“ der Großneffe, der die Geschichte recherchiert. Er macht dies, weil Maxim Biller nachfragt. Doch trotz aller Recherchen: Die Ermordeten bleiben unauffindbar. Im Theater Josefstadt gräbt Sona MacDonald die Steine aus und singt zum Schluss ein Kaddisch, das das Herz zerreißt.

Wer mehr zu Sona MacDonald möchte, kann hier auch einen Talk auf artisapieceofcake.art hören:

Regula Stämpfli bei Andreas Obrecht auf Oe1 zum Thema Trump & TWITTER & Tratschmedien

“Vom Verlust der Welt oder der Algorithmisierung der Welt ” – Andreas Obrecht im Gespräch mit der politischen Philosophin Dr.phil. Regula Stämpfli. “Trumpism” nennt laStaempfli das politische und mediale Phänomen, das gerade die Welt verändert. Mittels populistischer Rhetorik, Ideologie, Gestik und per Codes automatisierte Narrative wird unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit völlig verändert. Zudem puschen die sich selbst repetierenden algorithmischen Hyperlinks Empörung, Polarisierung, Streit und Hass. Regula Stämpfli weiss auch, was zu tun ist, nämlich: “Besteuert die Plattformen. Ebenso sollen öffentliche Daten genutzt, private geschützt werden.” Trumpism ist nicht einfach eine Erscheinung von Donald Trump, sondern entspricht der zeitgeschichtlichen Kommunikation. laStaempfli würde neu aufgelegt das Buch SELFISM – auch ein Begriff, den Regula Stämpfli geprägt hat für die politische Kommunikation und der ihr von den Schweizer Journis geklaut wurde, ohne jemals auf die Intellektuelle hinzuweisen – nennen.

“Eine Revolution ist im Gange, die von Intellektuellen viel zu wenig auf den Punkt gebracht wird”, sagt Regula Stämpfli, die sich als Wissenschaftlerin zugunsten demokratischer Strukturen engagiert. “Es ist eine Revolution, bei der es darum geht, uns die Welt und die Wirklichkeit, so wie wir sie kennen, wegzunehmen!” Renationalisierung und umfassende Privatisierung sind für sie Angriffe auf bürgerliche Werte, die es abzuwehren gilt. In den Gegenbewegungen zu Neoliberalismus und schrankenloser Globalisierung sieht Regula Stämpfli im Gespräch mit Andreas Obrecht freilich auch eine Chance – denn das Lokale erlangt dadurch eine neue, auch politisch emanzipatorische Bedeutung. Zudem offeriert ihr Buch eine ganze Reihe konkreter politischer Vorschläge, die schon morgen eingeführt werden könnten.

Hier der Link zur Sendung: https://www.youtube.com/watch?v=e8lhtNN7UFY&t=1243s

Dann hat Alexander Tschernek, der wunderbare Autor, Produzent und Sprecher der Sendung PHILOSOPHIE PUR auf OE1 zum österreichischen Nationalfeiertag das Buch von Regula Stämpfli vertont und daraus ein exemplarisches Hörspiel zur Demokratie gemacht: Die Sendung kann angefordert werden oder hier nachgehört werden: TEASER: https://tschernek.at/photographie/videos/ und Sendung: https://tschernek.at/audiographie/audio/PhilosophiePur-WieKonnteEsSoWeitKommen.mp3

Philosophie Pur, Sendung vom 26. Oktober 2020 auf OE 1 zum Thema TRUMPISM

Am 26. Oktober feiert Österreich den 54. Nationalfeiertag und blickt auf ein Jahr zurück, das vor allem als ein “politisches Desaster” in die Geschichte eingehen wird. Skandale lösten sich im Wochentakt ab. Rechte Hetze wurde zunehmend geduldet und salonfähig, der Sozialstaat sukzessive zerlegt. Postenschacherei, Korruption, Propaganda, Misstrauen, Fremdenfeindlichkeit und Zukunftsangst vergifteten die Atmosphäre und spalteten die Bevölkerung.

Die einen schlugen einen härteren Ton an, …

… die anderen gingen donnerstags demonstrieren, und wieder andere ließen sich dabei filmen, wie sie in aller Heimlichkeit Staatsaufträge und Medien an das Ausland verkaufen wollten und so die ihnen vom Volk verliehene Macht missbrauchten. Verrat, Koalitionsauflösung, Ankündigung von Neuwahlen, Misstrauensvotum – das Ende einer kurzen Kanzlerschaft. Danach die erste Kanzlerin und eine durch Experten temporär ersetzte Regierung. Türen zu und Ruhe im Karton. Endlich! Zumindest was die Berichterstattung aus dem Parlament betrifft, denn die Medien blasen bereits zum Wahlkampf. Die Parteien füllen ihre Schmutzkübel, lassen sich von ihren Anhängern die Wunden lecken, ihre Zugpferde segnen oder laden senile Promis an den Wahlwerbungskaffeetisch. Täter werden zu Opfern, Opfer werden zu Tätern.

Wie hat es so weit kommen können?

Wie ist das Wesen gegenwärtiger Politikkultur zu ergründen, zu deuten und zu verstehen? Wie wird Politik heute gemacht? Hinsichtlich dieser Frage haben die Vertreter aller “populären” Parteien eines gemeinsam. Sie bedienen sich der in der westlichen Politik heute so etablierten Methode des “Trumpismus”.

Trumpismus – eine große Gefahr für alle Demokratien

Was darunter zu verstehen ist und was die politische Philosophin Regula Stämpfli über dieses Phänomen der Selfie-Politik herausgefunden hat, erfahren Sie in unserer Sendung. Denn Frau Stämpfli weiß Antworten auf die Frage, wie alles soweit hatte kommen können. Dies schon mal vorweg: “Trumpismus ist Ausdruck einer gewandelten politischen Kommunikation die eine außerordentlich große Gefahr für alle Demokratien darstellt.”

Regula Stämpfli, laStaempfli zum Jahresbeginn 2022 über Kultur, Wissen, Medien & Macht in ihrem Kulturjahr. laStaempfli on ART for the past year 2021.

12 Monate 2021, 12 Bilder, 12 mal GUTE ZITATE REGULA STÄMPFLI zu Kultur, Medien, Politik, Kunst & den Wandel der Zeit. Nachzulesen in ENSUITE; ZEITSCHRIFT ZU KULTUR UND KUNST. laStaempfli führt dort nicht nur den LITERATURBLOG, sondern auch die Philosophie&Literaturkolumne. Gleichzeitig erinnert sie an www.artisapieceofcake.art Den Podcast aus Wien mit Gästen aus aller Welt. Hier ein paar Zitate zum Einstieg sowie die Werbung für ihr neues Buch: Sex, Katzen und Diäten.https://www.ensuite.ch/lastaempflis-polit-kultjahr-2021/

“Der heutige Journalismus gleicht dem Boulevard gebrochener Informationsträume“ laStaempfli.

“Frauen werden ins Bild gesetzt, um aus der Welt geschafft zu werden.“  laStaempfli

“Das Böse kriegt zuviele Klicks.” laStaempfli

For my english speaking community:

Regula Stämpfli über die EU, hohe Löhne & Digitale Demokratie.

Die Schweiz wird im Ausland gerne verklärt: Das Paradies zahlt Löhne, wovon die Deutschen und die Österreicher:innen nur träumen können. Weshalb dem so ist und was Europa sonst noch bräuchte, erklärt die politische Philosophin Regula Stämpfli in ihren Schriften, hier insbesondere im Denknetz-Artikel “Europa zwischen Banksprech und Sehnsuchtsort.” Eine erste Antwort zu den hohen Löhnen: FLANKIERENDE MASSNAHMEN. Ein probates politisches Mittel, das Regula Stämpfli in den 1990er Jahren mitentwickelt hat. Hier der Link zum Text, siehe S. 24 https://www.denknetz.ch/wp-content/uploads/2021/08/Staempfli_Europa_Bankensprech_Sehnsuchtsort.pdf

Zeitgenössische Kunst: Regula Stämpfli im Gespräch mit einer der wichtigsten Künstlerin unserer Zeit: Elisabeth Eberle über Kanon & Leerstellen.

Regula Stämpfli trifft Elisabeth Eberle — Elisabeth Eberle transformiert wissenschaftliche Annäherung an die Natur in digitale Abstraktion und führt diese in sinnlich erfahrbare Objekte und Installationen über. In den letzten Jahren stellte sie im Helmhaus, im Museum Ulm und in der Kunsthalle Zürich aus. Eberle sammelt seit über zehn Jahren alle Fundstücke zu KünstlerInnen – es ist ihr Werk, das Archiv «Frauen* zählen.», das femmeArtchive. Darüber sowie über den Kunstkanon und dessen Leerstellen unterhalten sich zwei Zeitgenossinnen: eine führend in der Politphilosophie, die andere Leitfigur für zeitgenössische Kunst. Die Fragen stellt laStaempfli. Hier zum Interview in der Kulturzeitschrift ensuite. Wer mehr hören will, kann dies hier im Kunstpodcast von Regula Stämpfli tun: Elisabeth Eberle und Regula Stämpfli haben sich eine Stunde 2021 unterhalten – so wurde die Politphilosophin auf die grosse Zeitgenössin aufmerksam. http://artisapieceofcake.art/2021/05/26/elisabeth-eberle-im-gespraech-mit-regula-staempfli-naturwissenschaft-in-der-kunst-die-kuenstlerin-als-denkerin-von-grenzen-freiheiten/