
https://www.bbc.com/news/articles/cx2ekvnrkpno & https://www.theguardian.com/world/2025/may/23/brazil-tribe-new-york-times-pornography-lawsuit
“Gerd Buurmann im Gespräch mit der Historikerin & Politologin Regula Stämpfli und
dem Schriftsteller Giuseppe Gracia über eine der einflussreichsten
Frauen Europas: Giorgia Meloni. Als Ministerpräsidentin Italiens
sorgt sie für Aufsehen, nicht nur wegen ihrer konservativen Werte,
sondern auch wegen ihrer Biografie, ihrer Rhetorik und ihres
politischen Stils. Meloni behauptet sich gegen das politische
Establishment, als Mutter, Christin, Italienerin. Ein Gespräch über
Medienklischees, kulturelle Identität, moderne Rechte – und über
eine Frau, die viele überraschte.” Hier das Gespräch https://www.podcast.de/episode/687969334/flg-382-wer-ist-giorgia-meloni Das Buch “Io sono Giorgia. Le miei radici. Le miei idee” ist im Europa-Verlag nun auf deutsch erhältlich.
Schon vor Jahren hat Regula Stämpfli über Italien geschrieben und zwar über das verheerende mutmassliche Zusammengehen von CIA und den Roten Brigaden in der Ermordung von Aldo Moro, siehe https://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2015/07/BAZ-28.7.2015.pdf Regula Stämpflis Notizen ffür die Sendung: Copyright PD Dr. Regula STÄMPFLI.
THESEN VON LASTAEMPFLI ZUM PHÄNOMEN GIORGIA MELONI
1. „Faschismus“ ist ein historischer Begriff – kein Universalwerkzeug.
Die Gleichsetzung Melonis mit Mussolini verharmlost echte faschistische Gewaltregime. Sie ist keine Diktatorin, sie führt Wahlen durch, sie akzeptiert Gewaltenteilung – auch wenn sie sie aushöhlt.
2. Die Inflation des Faschismusbegriffs tötet politische Analyse.
Wenn alles „faschistisch“ ist, ist nichts mehr erklärbar. Was Meloni betreibt, ist Rechtskonservatismus mit autoritären Tendenzen – nicht militärischer Totalitarismus.
3. Meloni ist Kind der Demokratie – nicht deren Antipodin.
Sie wurde gewählt. Demokratisch. Ihre Partei operiert im Rahmen der Verfassung. Die eigentliche Gefahr liegt in der Aushöhlung der Demokratie durch demokratische Mittel – wie bei der Ampel-Verwaltung durch das Regime der NGO, der “verwalteten Demokratie”, wie rechts bei Orbán und Trump durch die Zerschlagung der Institutionen, um den Politikwechsel durchzudrücken.
4. Der Faschismus-Vorwurf dient der Selbstentlastung der Linken.
Statt sich zu fragen, warum Millionen Italiener:innen freiwillig Meloni (oder auch Donald Trump) wählen, zeigen viele Medien reflexartig mit dem Finger. Das ersetzt Analyse durch Moralismus.
5. Es geht um Medienlogik, nicht um Ideologie.
„Postfaschistin“ ist ein Clickbait-Label. Es reproduziert alte Feindbilder, ohne neue Machtverhältnisse zu analysieren. Meloni ist nicht retro – sie ist ein moderner Code rechter Identitätspolitik, die als Kampf gegen die sowjetisch, maoistisch inspirierte linke Identitätspolitik durchaus attraktive Bindungen zeigt, Stichwort Frauen (statt Sprechakte.)
6. Nationalfeminismus statt Faschismus.
Meloni verkörpert einen neuen Typ politischer Macht: weiblich, autoritär, fürsorglich, patriotisch – ganz ohne Geheimpolizei. Der „weibliche Autoritarismus“ ist subtiler als das martialische Männertheater.
7. Die Wirklichkeit schlägt gegen die codierte linksextreme kulturelle Hegemonie zurück.
Melonis Politik zielt auf kulturelle Hegemonie, nicht auf Gewalt. Sie verändert das Denken – nicht das Straßenbild.
Giorgia Meloni ist keine Faschistin, sondern eine Frau, die mit konservativer, klassisch-feministischer Rhetorik eine Ordnung wiederherstellt, die viele Menschen als „normal“ empfinden – gerade weil sie sich im Gewirr aus queerer Identitätspolitik, Zensurkultur und Sprachverordnungen nicht mehr wiederfinden.
Weshalb verlieren Sozialdemokratie, Gewerkschaften und Frauenbewegung?
1. Die postmoderne Genderdebatte hat den Feminismus entkernt.
Wer heute auf Gleichstellung pocht, wird von den Lautsprecher*innen der Identitätspolitik als transfeindlich oder biologistisch denunziert – sogar von jenen, die nie für Gleichstellung gekämpft haben.
2. Meloni verkörpert die Rückkehr zu einer geerdeten Frauenpolitik.
Sie sagt: Ich bin Mutter, ich bin Frau, ich bin gegen Uterusleihmütter und Queertheorien in Kindergärten – und plötzlich wirkt sie wie die einzig Vernünftige im Raum.
Nicht, weil sie modern ist – sondern weil der Rest ins postlogische Theater abgedriftet ist.
3. Die Linke hat ihre Wurzeln verloren – und damit die Deutungshoheit.
Wer in Italien von „Frau“ spricht, ist bei Meloni. Wer „Gebärende“ sagt, ist im akademischen Wolkenkuckucksheim. Die Rechten haben das begriffen – die Linken nicht.
4. Islamisierung und Migration: Frauenrechte und Gleichstellung von Mann und Frau werden durch die fraueneindliche Akzeptanz von Scharia und Islamisierung unterhölt. Dies schadet allen Frauen, allen voran den Migrantinnen, die genau vor diesen islamofaschistischen Zuständen in Europa Schutz suchten.
5. Die Rechten übernehmen die Sprache der Gerechtigkeit – mit Anti-Woke-Label. Dabei geht es um Globalisierung. Die Freisetzung von Kapital, Waren, Dienstleistungen, Personen wurde von der Linken nicht mehr mit sozialpolitischen Forderungen für den globalen Handel bekämpft, sondern mittels Sprechaktpolitik als neues Programm für die globale, diverse, akademische Elite gepuscht. So kommt es zu bürgerkriegsähnlichen Informationskriegen; Globalisierte Elite versus sog. dummer Proleten; ein für die Demokratie gefährliches Gemisch.
Ein Essay von Regula Stämpfli, copyright Mai 2025
(Autorin von „Trumpism – Ein Phänomen verändert die Welt“)
„Das Digitale ist keine Technologie – es ist eine neue Form der Herrschaft.“
– laStaempfli, in Anlehnung an „Trumpism – Ein Phänomen verändert die Welt
Im Zeitalter der Codierung ist Politik kein Handeln mehr, sondern eine Simulation von Handlungsfähigkeit. Joe Biden steht exemplarisch für diesen Wandel: ein Präsident, dessen fragiler Zustand sichtbar ist, aber nicht sichtbar gemacht werden darf, weil die Medien nicht mehr berichten, sondern beruhigen.
Es war einst die Aufgabe des Journalismus, Macht zu kontrollieren. Heute kontrolliert der Journalismus nicht mehr die Macht, sondern die Wahrnehmung von Macht. Das Schweigen über Bidens kognitive Aussetzer – sein starrer Blick, seine motorische Verlangsamung, das Verdrehen einfacher Sätze – ist kein Zeichen von Respekt, sondern ein Beweis für den Verlust der öffentlichen Sprache. Statt die „Watchdog-Funktion“ übernehmen Medien eine eigentliche „Kuratoren-Funktion“ – sie wählen aus, was berichtet werden soll, nicht was berichtet werden muss.
In Trumpism beschrieb ich den Wirklichkeitsverlust der Medien. Dieser ist aufgrund der Ditalisierung weit fortgeschritten und schadet der Demokratie. Mittlerweile stehen nicht Informationen für Journalistinnen und Journalisten im Vordergrund, sondern Meinungen. Die Bürger und Bürgerinnen dürfen in Zeiten der Polarisierung nicht mehr informiert, sondern kuratiert werden: Journalistinnen und Journalisten entscheiden, was sie der Mehrheit zumuten wollen, können und dürfen.
„Was zählt, ist nicht, was ist – sondern was die eigene Seite davon glaubt.“
Dies war rund um die Berichterstattung über Joe Bidens Gesundheitszustand der Fall. Egal wie offensichtlich war, dass der US-Präsident nicht nur alt, sondern auch unter kognitiver Reduktion litt; die linksliberalen Mehrheitsmedien taten jede Kritik an Biden als rechtsextreme Verschwörung ab. Jede Kritik an ihm wurde als Verrat an der Demokratie gelesen und aus Sorge, damit den „Faschisten“, „Rechtsextremen“ und Donald Trump zu dienen, verschwiegen. Die linksliberalen Medien wie CNN, N.Y. Times, NPR – so sehr sie einst an Transparenz glaubten – schützten den Präsidenten wie ein Kleinkind, um das größere Übel Trump zu verhindern.
Doch mit Lügen, Vertuschen, Verheimlichen lässt sich Demokratie nur schlecht verteidigen. Da die politische Software in westlichen Demokratien entlang der Polarisierung programmiert ist, werden alle Zweifel, Recherchen, Aufdeckung von unbequemen Wahrheiten als feindlicher Code gelesen.
Fazit: Der Journalismus ist im „Zeitalter digitaler Reproduktion“ (laStaempfli) zum Narrativ der jeweiligen Pole degeneriert: Fiktionen, die die Realität zum Riskio erklären.
Digitalisierung und Biopolitik – Thesen und Zitate von Regula Staempfli für die Nächte der Philosophie, Vortrag 22.5.2025: „Eugenik Reloaded.“ Im Café Korb. Bitte an alle die Mampflers dieser Welt: Wenn Ihr mich schon bestiehlt, dann könnt Ihr wenigstens jetzt beginnen, mich korrekt zu zitieren.
Seit 2005 – damals in einer Expertise der EU-Position gegenüber Israel, publiziert laStaempfli zu Propaganda. Digitalisierung und Geopolitik und was dies für die REALPOLITIK bedeutet. Im Bestseller Austria: “Trumpism. Ein Phänomen verändert die Welt” stellte sie 2018 fest, dass die digitale Revolution nach grossen Emanzipationsbewegungen sich algorithmisch als frauenfeindliche und antisemitische Propagandamaschine entpuppt hat.
Die Maschine der digitalen Aufmerksamkeitsökonomie ersetzt Wirklichkeit durch Simulation, Debatte durch Emotion, Urteilskraft durch Instant-Reaktion. Die weltweit erfolgreiche Hamas-Propaganda ist auch das Resultat einer milliardenfach verbreiteten Code-Antisemitismusmaschine.
Die größte Gefahr: Diese Dynamik wird nicht von Diktatoren aufgezwungen, sondern freiwillig geteilt, gelikt, gefühlt. Das Totalitäre ist heute populär.„Wir führen keine Nahostdebatte mehr, sondern ein Horror-Reality TV, das entlang der digitalen Aufmerksamkeitsökonomie läuft. Die Medien funktionieren längst wie in Trumpism beschrieben: personalisiert, polarisiert, emotionalisiert – programmiert auf Freund-Feind. Das Ergebnis? Kein Diskurs, sondern Empörungsschleifen, islamistische Revolutionspropaganda, autokratische Repräsentationen. Siehe dazu auch den Artikel “Träumen Algorithmen von Demokratie?” siehe https://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2018/11/tra%CC%88umen-KI-von-demokratie.pdf
Permanente Revolutionspropaganda der Kulturschaffenden und Universitäten zersetzt Aufklärung und liberale Demokratien zusätzlich: Siehe dazu auch https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=vsh-002%3A2017%3A43%3A%3A239
Der moralische Kompass ist algorithmisch gestört
Hannah Arendt warnte vor Weltverlust durch Systemlogik. So mutiert bspw.l die milliardenfach codierte proislamistische Propaganda zur regelrechten Kriegsinformationsmaschine, die vor allem auch von den ÖRR bedient wird. Siehe dazu die laufenden Klagen bspw. gegen SRF: https://www.nzz.ch/schweiz/zu-woke-zu-antiisraelisch-zu-einseitig-emrah-erken-blamiert-das-schweizer-fernsehen-ld.1862202.
Wahrheit wird zur Ware, Solidarität zur Simulation, Empathie zur Waffe: All dies verteilen Kultur, Wissenschaft und ÖRR gegen Israel milliardenfach zugunsten einer “Poesie der Terroismusverherrlichung.” laStaempfli in der Die Podcastin – in einer der vielen Folgen zur Situation im Nahen Osten mit dem Hinweis, dass die ÖRR nicht mehr nach Relevanz (wenn schon Kinder gefoltert werden, dann bitte jeden Tag Berichte über die Mädchen in Afghanistan), sondern nach MODE UND PEERGROUP, die extrem antisemitisch aufgestellt sind, raportieren. Siehe auch https://www.zeit.de/lebensart/mode/2011-03/dior-galliano-kuendigung
https://x.com/talkimhangar7/status/1925485747919892839
Nachtrag, 23.5.2025 zur Sendung: Talk im Hangar 7 apropos UNO Int. Völkerrecht. Das Mehrheitsverhältnis der internationalen Organisationen hat sich gegen den WESTEN, DESSEN KAPITALISMUS & LIBERALE DEMOKRATIE GEWENDET, OHNE DASS DARÜBER BERICHTET WURDE. HIER EIN PAAR GEDANKEN:
„Das internationale Völkerrecht – und seine perverse Umkehr“
von Regula Stämpfli
Das Völkerrecht wurde erfunden, um nach dem Zweiten Weltkrieg zu sagen: Nie wieder.
Nie wieder Krieg. Nie wieder Völkermord. Nie wieder Staaten, die im Namen der Macht alles dürfen – und Menschen, die im Namen des Rechts nichts mehr wert sind.
Doch was ist daraus geworden?
Heute erleben wir eine zynische Umkehr:
Nicht mehr der Aggressor steht am Pranger – sondern der Verteidiger.
Nicht mehr die Diktatur wird geächtet – sondern die Demokratie, die sich schützt.
Das Völkerrecht ist zur Bühne für Autokraten geworden.
Zur Sprache der Täter im Gewand der Opfer.
Zur Chiffre der moralischen Anklage gegen all jene, die sich noch an Recht, Wahrheit und Zivilisation klammern.
In der UNO-Generalversammlung herrscht keine Gerechtigkeit – dort herrscht Mehrheit.
Und diese Mehrheit ist autoritär, frauenverachtend, antisemitisch.
Sie singt das Lied der „Geknechteten“, während sie die eigenen Dissidenten einkerkert.
Und was tut der Westen?
Er stimmt mit.
Weil das Wort „Besatzung“ einfacher ist als das Wort „Selbstverteidigung“.
Weil „Palästina“ romantischer klingt als „Sicherheitslage“.
Weil „Völkermord“ inzwischen eine Schlagzeile ist – keine Anklage mehr.
Die grösste Gefahr ist nicht die Gewalt Einzelner, sondern das internationale System, das Urteilskraft, demokratische Partizipation, Gleichstellung, Emanzipation, Freiheit banalisiert, dekonstruiert & zugunsten der Geschichtsschreibung für Diktatoren & Islamofaschismus pervetiert – siehe einen den Kontrahenten in der Sendung im Talk.
Hier der Link zur Sendung siehe https://www.servustv.com/aktuelles/v/aavqf9vdz9stkvw8hzie/
“Wir leben heute in einem globalisierten Rechtssystem, in dem Diktatoren Moral spielen – und Demokratien schweigen. Das ist keine Ordnung der internationalen Gerechtigkeit. Das ist die Simulation von Recht in einer Welt, die sich längst für die Realität nicht mehr interessiert.” laStaempfli
Sonntag, 25. Mai 2025, 14 Uhr
Krimi-Buchvernissage mit Marianne Feder. Gespräch und Lesung.
Moderation: Dr. Regula Stämpfli, Politologin PD
Die Kur. Rabbi Elis zweiter Fall. Edition Königstuhl, 2025
Schlomo Feidmann, Mitglied der jüdischen progressiven Gemeinde Winterthur, wird tot aufgefunden an der Wehr Winterthur. Während die Polizei an einem Suizid festhält, zweifelt Rabbi Eli an dieser Version, vor allem seitdem der Verstorbene, glücklich verheiratet, eine Erbschaft gemacht hat und kurz davor stand eine Familie zu gründen. Ausserdem hat Feidmann unmittelbar vor seinem Tod den Sicherheitsdienst der Synagoge um Hilfe gebeten wegen einer mysteriösen Psychiatrieakte. Erste Hinweise finden sich bei einem Psychiater in der Nachkriegszeit dessen Namen im Internet nirgends auftaucht. Die Rabbinerin muss in ihrem zweiten Fall wieder alles geben, um einen Verbrecher gegen die Menschlichkeit zu überführen.
„Rabbi Eli in Zürich ist, als ob sich Sarah Silverman, wahlweise Jerry Seinfeld, mit Hitchcock zusammengetan hätte: Ein höchst amüsantes, extrem gescheites Thriller-Erlebnis, das Jede und Jeden packt – voller überraschender Wendungen, feinem Humor und tiefgründiger Gesellschaftskritik. Dieses Buch ist nicht nur ein Genuss, sondern auch eine Einladung, die jüdische Welt als unsere aller Welten zu begreifen – klug, witzig und absolut unvergesslich!“ Regula Stämpfli über Rabbi Elis ersten Fall “Shush Shalom”
In Ensuite hat laStaempfli das Buch besporchen, siehe https://www.ensuite.ch/im-fokus-rabbi-und-aebtissin-rabbi-elis-kriminalfaelle-katharina-von-zimmern/
Wir bitten um Anmeldung per Telefon oder E-Mail. Herzlich willkommen! Buchhandlung Bodmer AG, Stadelhoferstrasse 34, 8001 Zürich, Tel. 044 251 93 54
info@buchhandlung-bodmer.ch
Europa wurde befreit – von den Deutschen. Nicht umgekehrt.
Am 8. Mai 1945 war Schluss. Schluss mit der deutschen Barbarei – vorerst. Schluss mit dem industriellen Massenmord, mit den Deportationen, mit der Zerschlagung Europas durch Hitlerdeutschland und die Millionen deutschen Nazis, die das Sagen hatten. Der Kontinent atmete auf. Wer heute – allen Ernstes – vom “Tag der Befreiung der Deutschen” spricht, macht Täter zu Opfern. Das ist nicht nur geschmacklos. Es ist gefährlich.
Europa wurde von den Deutschen befreit – nicht die Deutschen selbst. Dass ausgerechnet in einem Podcast mit dem hübschen Namen Apokalypse & Filterkaffee die Shoah zur Reinigungsdusche für die deutsche Seele umetikettiert wird, zeigt, wie weit die Erinnerungskultur bereits entkernt ist. Befreit wurden die wenigen Überlebenden der europäischen Judenvernichtung durch die Deutschen. Es ist reinstes DDR-Sprech wenn die Geschichte heutzutage in den Medien in Kategorien von “Vom Faschismus befreit” erzählt wird und wie in der DDR Täter im Kollektiv von ihrer Verantwortung befreit. Ätzend, wütend wird laStaempfli wenn dies in einer Selbstgerechtigkeit aus allen Mikrophonen schallt. Wer hat befreit? Richtig. Die Alliierten, zu denen auch die UdSSR gehörte, die ein paar Jahre vorher noch den Hitler-Stalin-Pakt beschlossen hatte und die ohne die Rüstungsindustrie der USA untergegangen wäre.
Der 8. Mai ist kein Wellness-Tag für das deutsche Selbstbild (oder auch der Russen!). Er ist ein Tag der Trauer, der Scham, der radikalen Verantwortung. Kein Ende mit Schrecken, sondern ein Anfang im Angesicht des Grauens.
Primo Levi schrieb: “Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen: das ist der Kern dessen, was wir zu sagen haben.”
Erinnern heißt benennen – klar, deutlich und ohne falsche Rücksicht.
Regula Stämpfli”Eugenik reloaded.” Über Digitalisierung und BiopolitikNächte der Philosophie 202421.05. 19:00hCafé Korb, Brandstätte 9, 1010 WienHannah Arendt formulierte in ihrem philosophischen Grundwerk ihre politischen Überlegungen zur Technik generell, zur Atomtechnik im Speziellen. Sie war avant la lettre für das, was Ulrich Beck später “Risikogesellschaft” nannte. Die aktuellen Debatten zur Geschlechterauflösung, Sternchen, zur Legalisierung von sog. Leihmutterschaft und zur Propaganda für sog. Sexarbeit gehen Hand in Hand mit den neuen kommunikativen Techniken der Digitalisierung. Die Politphilosophin Regula Stämpfli wird in ihrer Hannah Arendt Lecture für die Nächte der Philosophie den engen Zusammenhang zwischen Code, Biopolitik und Weltverlust nach Hannah Arendt aufzeigen.