Lesung in der Buchhandlung Bodmer, Stadelhofen Zürich: 25.5.2025. Regula Stämpfli moderiert den Anlass mit der grossen Autorin: Marianne Feder und ihr zweiter Krimi in der Reihe Rabbi Eli. “Die Kur”

"Die Kur" von M Feder als Kunstinstallation von Regula Staempfli.
“Die Kur” von M Feder als Kunstinstallation von Regula Staempfli. Rabbi Elis zweiter Fall in Zürich, den USA und in der Geschichte wie Gegenwart der Psychoanalyse.

Sonntag, 25. Mai 2025, 14 Uhr

Krimi-Buchvernissage mit Marianne Feder. Gespräch und Lesung.

Moderation: Dr. Regula Stämpfli, Politologin PD

Die Kur. Rabbi Elis zweiter Fall. Edition Königstuhl, 2025

Schlomo Feidmann, Mitglied der jüdischen progressiven Gemeinde Winterthur, wird tot aufgefunden an der Wehr Winterthur. Während die Polizei an einem Suizid festhält, zweifelt Rabbi Eli an dieser Version, vor allem seitdem der Verstorbene, glücklich verheiratet, eine Erbschaft gemacht hat und kurz davor stand eine Familie zu gründen. Ausserdem hat Feidmann unmittelbar vor seinem Tod den Sicherheitsdienst der Synagoge um Hilfe gebeten wegen einer mysteriösen Psychiatrieakte. Erste Hinweise finden sich bei einem Psychiater in der Nachkriegszeit dessen Namen im Internet nirgends auftaucht. Die Rabbinerin muss in ihrem zweiten Fall wieder alles geben, um einen Verbrecher gegen die Menschlichkeit zu überführen.

„Rabbi Eli in Zürich ist, als ob sich Sarah Silverman, wahlweise Jerry Seinfeld, mit Hitchcock zusammengetan hätte: Ein höchst amüsantes, extrem gescheites Thriller-Erlebnis, das Jede und Jeden packt – voller überraschender Wendungen, feinem Humor und tiefgründiger Gesellschaftskritik. Dieses Buch ist nicht nur ein Genuss, sondern auch eine Einladung, die jüdische Welt als unsere aller Welten zu begreifen – klug, witzig und absolut unvergesslich!“ Regula Stämpfli über Rabbi Elis ersten Fall “Shush Shalom”

In Ensuite hat laStaempfli das Buch besporchen, siehe https://www.ensuite.ch/im-fokus-rabbi-und-aebtissin-rabbi-elis-kriminalfaelle-katharina-von-zimmern/
Wir bitten um Anmeldung per Telefon oder E-Mail. Herzlich willkommen!
Buchhandlung Bodmer AG, Stadelhoferstrasse 34, 8001 Zürich, Tel. 044 251 93 54
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Regula Staempfli zum 80. Jahrestag der “Befreiung” am 8. Mai 2025. Europa wurde befreit. Von den Deutschen. Eine Medienkritik.

Europa wurde befreit – von den Deutschen. Nicht umgekehrt.

Am 8. Mai 1945 war Schluss. Schluss mit der deutschen Barbarei – vorerst. Schluss mit dem industriellen Massenmord, mit den Deportationen, mit der Zerschlagung Europas durch Hitlerdeutschland und die Millionen deutschen Nazis, die das Sagen hatten. Der Kontinent atmete auf. Wer heute – allen Ernstes – vom “Tag der Befreiung der Deutschen” spricht, macht Täter zu Opfern. Das ist nicht nur geschmacklos. Es ist gefährlich.

Europa wurde von den Deutschen befreit – nicht die Deutschen selbst. Dass ausgerechnet in einem Podcast mit dem hübschen Namen Apokalypse & Filterkaffee die Shoah zur Reinigungsdusche für die deutsche Seele umetikettiert wird, zeigt, wie weit die Erinnerungskultur bereits entkernt ist. Befreit wurden die wenigen Überlebenden der europäischen Judenvernichtung durch die Deutschen. Es ist reinstes DDR-Sprech wenn die Geschichte heutzutage in den Medien in Kategorien von “Vom Faschismus befreit” erzählt wird und wie in der DDR Täter im Kollektiv von ihrer Verantwortung befreit. Ätzend, wütend wird laStaempfli wenn dies in einer Selbstgerechtigkeit aus allen Mikrophonen schallt. Wer hat befreit? Richtig. Die Alliierten, zu denen auch die UdSSR gehörte, die ein paar Jahre vorher noch den Hitler-Stalin-Pakt beschlossen hatte und die ohne die Rüstungsindustrie der USA untergegangen wäre.

Der 8. Mai ist kein Wellness-Tag für das deutsche Selbstbild (oder auch der Russen!). Er ist ein Tag der Trauer, der Scham, der radikalen Verantwortung. Kein Ende mit Schrecken, sondern ein Anfang im Angesicht des Grauens.

Primo Levi schrieb: “Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen: das ist der Kern dessen, was wir zu sagen haben.”

Erinnern heißt benennen – klar, deutlich und ohne falsche Rücksicht.

Nächte der Philosophie mit Regula Stämpfli im Café Korb, Wien, 21.5.2025 zu “Eugenik Reloaded. Über Digitalisierung und Biopolitik.” 19.00 Uhr.

Regula Stämpfli”Eugenik reloaded.” Über Digitalisierung und BiopolitikNächte der Philosophie 202421.05. 19:00hCafé Korb, Brandstätte 9, 1010 WienHannah Arendt formulierte in ihrem philosophischen Grundwerk ihre politischen Überlegungen zur Technik generell, zur Atomtechnik im Speziellen. Sie war avant la lettre für das, was Ulrich Beck später “Risikogesellschaft” nannte. Die aktuellen Debatten zur Geschlechterauflösung, Sternchen, zur Legalisierung von sog. Leihmutterschaft und zur Propaganda für sog. Sexarbeit gehen Hand in Hand mit den neuen kommunikativen Techniken der Digitalisierung. Die Politphilosophin Regula Stämpfli wird in ihrer Hannah Arendt Lecture für die Nächte der Philosophie den engen Zusammenhang zwischen Code, Biopolitik und Weltverlust nach Hannah Arendt aufzeigen.