Porträt von Renée Ziegler (92), der ältesten Galeristin der Welt
Von Dr. Regula Stämpfli — Sie präsentierte «Steine, so leicht wie Wolken» anlässlich von Meret Oppenheims 90. Geburtstag. Wie kaum eine andere Galerie wussten «Les Zieglers» die Qualität der von der Erdenlast befreiten Figuren und Traumgesichter Oppenheims auszustellen. Regula Stämpfli hat im Oktober 2022 die charmante «älteste Galeristin der Welt», Renée Ziegler (92), in Zürich zum Interview getroffen und dabei eine Institution kennengelernt.
«Ich wollte unbedingt wieder weg aus der Schweiz», erinnert sich Renée Ziegler. Als älteste Tochter hätte sie das Familienunternehmen in Biel weiterführen sollen, sich zu diesem Zwecke auch in Cambridge und Florenz weitergebildet. Doch glücklicherweise war sie das geliebte Kind ihres Onkels Hermann Rupf, der sich für die künstlerische Laufbahn der aufgeweckten Renée einsetzte. So kam sie 1954 für eine dreimonatige Praktikumsstelle nach Paris, der Auftakt eines von Kunst und Liebe geprägten Lebens.
Der Historiker Daniel Rickenbacher und die Politphilosophin Regula Stämpfli im Gespräch über Geschichtsschreibung, Digitalisierung, Islamismus, Schweizer Universitäten, algorithmische und wissenschaftliche Vorurteile sowie den engen Zusammenhang zwischen Innen- und Aussenpolitik.
Die Medienexpertin Regula Stämpfli hat für den Klein Report die unterirdische #turds Sendung von Jan Böhmermann kommentiert: https://www.kleinreport.ch/news/medienkritik-mit-kackhaufen-gegen-frauen-100839/ Statt die hohe Einschaltquote des ZDF MAGAZIN ROYALE für #IranRevolution2022 und #Afghanistan sowie die Aktionswoche “Gewalt gegen Frauen” zu nutzen, ruft Jan Böhmermann zum Hass auf Frauen auf, setzt wie die Rechtsextremen einzelne Frauen auf die Liste, damit die Meute diese Frauen zum Verstummen bringen. Dies alles unter dem Vorwand, Transphobie zu bekämpfen. Leute: Frauen können für Frauenrechte und Transrechte gleichzeitig sein. Doch das Patriarchat spielt gerne das Eine gegen das Andere aus. Zudem: Sprechhoheit. Sagt ein Mann zu einer Frau: Ich bin eine Frau. Die Frau antwortet zögerlich: “Da bin ich mir nicht so sicher.” Der Mann bekommt immer recht. Und beschimpft die Frau als #Terf.
#diepodcastin royale: Isabel Rohner & Regula Staempfli über die Heldinnen des Jahres, Masih Alinejad, Iranerinnen, Afghaninnen, Frauenrechte, über den fleischgewordenen Twitterer Jan Böhmermann, Pinkwashing bei Tagesspiegel & great TWEETS.Das Times Magazine hat die Frauen Irans zu den Heldinnen des Jahres gekürt 2022! So positiv dies ist, Regula Stämpfli problematisiert zu recht, dass Frauen oft nur im Kollektiv ausgezeichnet werden. Masih Alinejad hätte es verdient, Frau des Jahres zu werden. Für uns ist sie es.Dann sprechen Regula Stämpfli und Isabel Rohner über die letzte Folge des “ZDF Magazin Royale” von Jan Böhmermann, das leider völlig unterkomplex über das geplante sog. Selbstbestimmungsgesetz in Deutschland berichtet hat.
Das Netzwerk der Politikberaterinnen hat eine grandiose Liste von Weihnachtsempfehlungen zusammengestellt: Darunter unseren Podcast #diepodcastin von Isabel Rohner & Regula Stämpfli. Als Bücher selbstverständlich noch zu empfehlen von Isabel Rohner und deren Krimiserie der fantastischen Lynn Kegel sowie Regula Stämpflis Politik-Denktagebuch: Sex, Katzen und Diäten. Frohen Advent wünscht laStaempfli hier.
Regula Stämpfli hat für den Klein Report einen kurzen Medienbericht verfasst, anlässlich des Journalismus-Tages 2022. Mehrere Medienkritiken werden folgen, denn der Journalismus-Tag manifestierte doch einiges an der herrschenden Krise im Schweizer Mediensystem und damit auch in der Information über und zu der Demokratie. Ein Bericht für den Klein Report – der Bericht für SSM folgt noch.
Die Starkolumnistin laStaempfli : Politisches Denken.
Verlottern? Verteufeln? Verhungern? Qualitätsjournalismus unter Druck! – dies war das Motto des diesjährigen Journalistinnen-Kongress in Wien am 9. November 2022, wo Regula Stämpfli, Politphilosophin & Medienunternehmerin für die Salzburger Medienfrauen teilnahm.
“Auffallend war die große Präsenz von ganz jungen Frauen, das die Organisatorinnen sehr freute, die aber der alten Politphilosophin und Medienkennerin wie ich sie bin, ein Warnzeichen darstellte. Denn aufgrund der Erfahrung der letzten 50 Jahre wissen wir aus der Berufs- und Karriereforschung, dass je mehr Frauen ein Berufsfeld erobern, dessen Ansehen, dessen Löhne und dessen gesellschaftspolitische Relevanz sinken. Insofern kann die Verweiblichung des Journalismus in den unteren und mittleren Stufen nicht nur ein gutes Zeichen sein. Der Nachmittag war dann den Break-Out Sessions mit unterschiedlichen Themen gewidmet und die letzte Veranstaltung waren die Living News: Role Models im Gespräch mit den YoungStars – eine grosse Chance, die Stars der Branche live zu erleben. Bei tollen Leckereien und Prosecco inklusive fröhlichen Networking, klang der für die Medien so wichtige Journalistinnen-Kongress 2022, angeregt aus.”
#diepodcastin im Gespräch: Regula Stämpfli mit Marion Lautner, Human Resources, Coach. Wie machen Frauen Karriere, wie verhandelt frau Honorare & weshalb sind Frauen in der Kultur so untervertreten? Regula Stämpfli hatte das grosse Vergnügen und den riesigen Wissensgewinn, mit Marion Lautner, Leiterin Personal Pro Helvetia und systemischer Coach zu sprechen. Sie erläutert für #diepodcastin die Chancen von Frauen, ganz konkret, nachvollziehbar.
Marion Lautner : HR-Direktorin bei Pro Helvetia über Frauenkarrieren.
Im Rahmen der Leitung des Podcasts für TA-SWISS und swissfuture, ein Projekt das auf Ende 2022 leider zu Ende geht, nimmt Regula Stämpfli an der sehr spannenden Konferenz NFT 10 in Bern teil. Die Themen sind so aktuell wie nie: Wie sieht die TA für Kultur aus? Sehr spannende Referate und Workshops, Regula Stämpfli wird dazu die Podcasts zusammenschneiden und das Projekt dokumentieren.
Regula Stämpfli hat zur TA und Digitalisierung und Kultur, Technik und Bühne viele Artikel verfasst, eine wichtige Studie sogar zum “Politische Kultur im Wandel”, zurückgehend auf ihre Studienzeit 1990. Hier ein paar Links dazu: Zuerst die Urteilskraft nach Hannah Arendt Kultur und Politik, siehe https://regulastaempfli.eu/?p=7516 Unterschied der normativen Unterscheidung, was haben wir davon zu halten. Dann der Artikel zur Digitalisierung und Demokratie: https://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2020/09/datenloch-swissfuture-methodenderzukunft.pdf Kunst ist normativ umstritten. Oder auch “Träumen Algorithmen von Demokratie?” https://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2018/11/tra%cc%88umen-KI-von-demokratie.pdf Oder auch meine Kolumnen zur postmortalen Avatar-Logik: https://www.kleinreport.ch/news/regula-stampfli-mit-toten-sprechen-85497/ Die implizite Ethikbewertung für Kunst nach Regula Stämpfli ist immer noch Hannah Arendt leitend: „Kultur und Politik (…) gehören zusammen, denn es geht nicht um Wissen oder Wahrheit. Es geht vielmehr um das Urteilen und die Entscheidfindung, um den vernünftigen Meinungsaustausch über die Sphäre des öffentlichen Lebens und der gemeinsamen Welt, und die Entscheidung, welche Vorgehensweise zu treffen ist, liegt darin, wie diese von nun an aussehen soll und welche Art von Dingen darin erscheinen sollen.“ (Aus den „Lectures on Kant’s Political Philosophy, Übers. durch die Autorin). Wer darf welche Zeichen setzen und wie umstritten sind die Zeichengebungen, die sich automatisch repetiert werden?
Max Frisch war in Georg Kreisler ein selbstgefälliger, bürgerlicher und ganz normaler Antisemit: Sein “Sodom und Gomorra” wurde jedoch von der Frisch-Lobby verboten, worauf Georg Kreisler meinte: “Sage nie etwas Schlechtes über Max”. Schon erstaunlich, wie sehr sich die Kulturszene damals und heute gleicht. Georg Kreisler Jubiläum und Max Frischs Antisemitismus: Bitteres Fazit ist, dass die Alten eigentlich immer noch Recht behalten – gerade in Deutschland blüht seit der documenta 15 der Antisemitismus. Die Findungskommission der Aufarbeitung des Skandals wird mit den für den Antisemitismus verantwortlichen Leuten geleistet, der Israelhass weitergetrieben und Iran von Deutschland massiv unterstützt. Deshalb hier ein Reminder: In 100 Jahren wird man uns ehren, die, die vor den wirklich politischen Gefahren für die Demokratie gewarnt haben.
Hier aus aktuellem Anlass ein Artikel zum Jubiläum von Georg Kreisler: “Von Dr. Regula Stämpfli – Georg Kreisler, der am 18. Juli 2022 hundert Jahre alt geworden wäre, hatte Frisch schon längst im antisemitischen Radar. Dies ein Beitrag für den Literaturblog ensuite. Leider kennen – außerhalb von Wien und München — viel zu wenig Menschen den großen Georg Kreisler, deshalb unbedingt an alle: Besorgt Euch seine Platten, lest seine Bücher, lacht mit ihm auf YouTube. Dort gibt es fantastische Aufnahmen des unterirdisch komischen “Taubenvergiften im Park”. Oder den Song gegen Franz-Josef Strauss: “Suchen Sie Beistand, dann habe ich ein Nacktbild von Goebbels für Sie./Suchen Sie Hoffnung, dann habe ich den Stadtplan von Stettin.” Die Deutschen mögen ihn immer noch nicht wirklich, den Kreisler meine ich, und die Juden eh nicht, wie die documenta15 in bitterster Weise dokumentierte, bevor Leute wie ich diese als das entlarvten, was sie von Beginn weg war: Voller Hass und ureuropäischen Antisemitismus in postkolonialem Kostüm, “plus ça change, plus c’est la même chose”. Weiterlesen in ensuite siehe https://www.ensuite.ch/georg-kreisler-jubilaeum-und-max-frischs-antisemitismus/
#diepodcastins philosophische Presseschau: Isabel Rohner& Regula Stämpfli im sprechenden Denken über “Letzte Generation”, Rechtsstaat, Mullah-Mördern, Katar, Kon-Tiki-Expetition, Jelinek von Claudia Müller, Gerd Vold Hurum u.v.a.laStaempfli ist hin und weg von “Jelinek. Die Sprache von der Leine lassen” von der Regisseurin Claudia Müller: Eine WORTOPER, umwerfend! Alle hingehen & #diepodcastin, Isabel Rohner & Regula Stämpfli denken darüber nach, weshalb Frauen nie vergeben wird. Welche Adjektive fallen uns ein, um das Mullah-Regime im Iran zu beschreiben? Regula Stämpfli und Isabel Rohner sammeln: islamistisch, diktatorisch, frauenverachtend, sexistisch. Ein Geschlechterapartheidsregime!Der deutschen Ampel-Koalition kam nichts davon in den Sinn: In ihrem Antrag, der letzte Woche im Bundestag besprochen wurde, nennen sie das Mullah-Regime ernsthaft “konservativ-autoritär”. Die Rohnerin stellt fest: “Mein Mathe-Lehrer war vielleicht konservativ-autoritär! Aber nicht ein Regime, das den Terror im Nahen Osten finanziert, Jagd auf Frauen machen, weil sie frei leben wollen, und Israel mit Vernichtung droht!”
laStaempfli wirft Philosophie, Digitalisierung sowie Jetzt-Zeit-Fetischismus in die Runde: Früher ging es darum, die Kunst aus den Gefängnissen der Hochkultur zu befreien, heute befreien sich die Jugendlichen durch Medienaktionen: Der digitale und philosophische Wandel macht den Fortschritt unmöglich: Alles ist jetzt, now, selfish. Wir brauchen wieder eine neue Spiritualität – die Rohnerin interveniert, fasst die liberale Idee des “über die Generationen Denken”. laStaempfli will unbedingt das Leben befreien aus dem Gefängnis der technischen und spätkapitalistischen Wissensschaftshegemonie inkl. Datenwelt, respektive Transformation mit LONGTERM-GOALS.: “Da wir keine höheren Werte mehr haben wie Gleichstellung, Demokratie, Freiheit, gibt es nur noch das nackte Leben. Man wird geboren, man stirbt und fertig: So gibt es keinen Fortschritt, sondern nur noch das ewige Jetzt.”Die Rohnerin fulminant zur Fussball-WM mit der erschütternden Einsicht: Frauen sind einfach nicht wichtig. Sie zählen nicht. Doch ganz von vorne: Gut, dass in den letzten Tagen viele Medien kritisch über den Unrechtsstaat Katar berichtet haben und sich dabei auch auf die Doku von Jochen Breyer bezogen,in der der katarische WM-Botschafter Homosexualität mit einem “geistigen Schaden” erklärte. Aber warum wird nicht mit dem selben Verve über die himmelschreiende Frauendiskriminierung in Katar berichtet? Warum wird nicht auch skandalisiert, dass Frauen in Katar nicht über ihr eigenes Leben bestimmen können, dass sie unter männlicher Vormundschaft leben müssen, dass wir es mit einem System der Geschlechterapartheid zu tun haben? Isabel Rohner bringts auf den Punkt: “Weil Frauen auch bei uns keine Rolle spielen! Weil ihre Diskriminierung auch bei uns schlicht als Lappalie gilt.”