Regula Stämpfli über #MediaToo im Interview mit Magazin Frida: Februar 2023.

Regula Stämpfli hat ein paar Grundsatzfragen zu Mediatoo im FridaMagazin beantwortet: siehe hier https://fridamagazin.ch/artikel/gegen-diskriminierung-hilft-nur-die-verfassung/

Hier das PDF dazu https://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2023/02/Gegen-Diskriminierung-hilft-nur-die-Verfassung-fridamagazin.ch_.pdf

Radio Orange: Herbert Gnauer im Gespräch mit Regula Stämpfli über Digitalisierung, Fake News, Wirklichkeitsverlust, Krieg als Automation & kommende #HannahArendtLectures.

Regula Staempfli – laStaempfli – Regula Stämpfli und Herbert Gnauer unterhielten sich eine Stunde live bei Radio Orange: Über Göttin, die Welt und ihre Zahlen (Ironiedetektor einschalten).

Es wurde ein wildes Gespräch mit sprechendem Denken: hören Sie rein, hier:

https://no-na.net/dispositiv/ 
https://cba.fro.at/610618 

Emojis für “weiblich” & “Mutter” verschwinden: Das grosse & frauenfeindliche Datenloch by Regula Staempfli. It s all about #Design #Art #Discours too.

Wie es zum Ersatz von Frauen in der codierten Sprache kam: Lesen in Trumpism. Ein Phänomen verändert die Welt by Regula Staempfli oder auch Sex, Katzen und Diäten by Regula Stämpfli. Zu den politischen Implikationen der neuen Sprechakttheorien siehe Regula Stämpfli:

Regula Stämpfli: #HannahArendtLectures Krieg als Politik an der HSG 2023.

Hier können Sie sich einschreiben für 20 Franken für die #HannahArendtLectrues: Krieg als Politik von Regula Stämpfli. Die Veranstaltung ist hybrid geplant. Sie beginnt am 30. März 2023. Ich freue mich auf Sie und rechne wie Timothy Snyder mit 1,3 Millionen Klicks. Dann kaufen Sie je eines meiner Bücher & wir sind alle besser informiert & demokratisch gerüstet, um dieses böse Wort zu gebrauchen. Die Podcasts/Video werden voraussichtlich auf www.hannaharendt.eu aufgeschaltet.

Das detaillierte Programm ist hier:

LabLeak Theory: A reminder how important it is for democracies to have open discussions & an article from Regula Staempfli (in English) which was first published May 9th 2020 in the Swiss Newspaper NZZ. A document of forseeing the effect of the virus on Western democracies.

Last week both Andrew Sullivan and Sam Harris have picked up on new findings on the LabLeakTheory of Covid19. This is a reminder for us, how important a reopening of the public discourse would be for Western Democracies. The ongoing polarization and data driven extremes are hurting Western Democracies to their core. Regula Staempfli has warned already in May 9th 2020, after the first few lockdowns how devastating it was to see intellectuals, media and scientists to close all discussion about the virus, the origin of the virus and its effect on public and democratic discourse. Read here the remarkable essay by Regula Staempfli translated by her in English: https://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2023/02/nzz-9-may-laStaempfli.pdf

https://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2023/02/nzz-9-may-laStaempfli.pdf

This is the book that Sam Harris has in his podcast: He speaks with Matt Ridley and Alina Chan about the origins of the COVID pandemic. They discuss the evidence of a lab leak from the Wuhan Institute of Virology, media and academic censorship of this topic, the history of collaboration between western scientists and Chinese labs, the risks of “gain-of-function” research, the evidence for the zoonotic origins of SARS-CoV-2, the initial complacency and denialism of the Chinese, the biosafety levels at the Wuhan Institute of Virology, molecular evidence of a lab leak, the practical constraints on synthesizing viruses, lack of international cooperation, conspiracy theories promulgated by the CCP, EcoHealth Alliance, different kinds of “gain-of-function” research, virus hunting, the history of lab leaks, risk and reward in the search for knowledge, Anthony Fauci, and other topics.

Regula Stämpfli: “Nicht Roboter sind das Problem, sondern die Maschinenwerdung des Menschen.” Gewohnheiten ändern. Diesmal punkto “politisches Denken”: Amazon. Wikipedia, Google: “Sex, Katzen & Diäten.”

“Der Mensch ist frei geboren und überall knechten sie die Daten” – mit diesem Spruch leitet laStaempfli ihre Vorträge zu Menschenbildern ein. Jedes politische System zieht seine Kraft aus Gewohnheiten. Diese definieren und stützen Systeme. James Clear beschreibt in “Atomic Habits”, wie unser aller Leben durch Rituale, nicht in Frage gestellte Abläufe wie sich wie von selber erledigt. So geht es auch politischen Systemen. Schlechte Gewohnheiten, Rituale, Legitimationen automatisieren sich derart, dass es schwer ist, sie zu durchbrechen. Doch wie wir von James Clear wissen, selbst kleine Schritte, selbst minimalste Veränderungen haben revolutionäre Wirkung. Politisches Denken will geübt sein, es braucht Gewohnheit. Diese ermöglichte ich über 15 Jahre in den grossen Tageszeitungen der Schweiz: Mit meinen Kolumnen. Die Artikel sind heute ebenso gültig wie damals – als Denkerin avant la lettre – erscheinen sie vielleicht Einigen erst jetzt gültig. Deshalb ist “Sex, Katzen und Diäten” – ein Titel der nach Google so formuliert wurde und tatsächlich hoch ratet – eine politische Gewohnheit, eine Veränderung vom Feinsten.

Sie ärgern sich über das N-Wort, also nicht, dass es endlich WIRKLICH EIN ABSOLUTES NO GO IST, sondern darüber, dass es ein zutiefst rassistisches, schrecklich menschenverachtendes Wort mit einem ganzen Gewohnheitssystem dahinter ist? Dann hören Sie doch bitte zu. Meine Denkanstösse sind alphabetisch geordnet und beginnen bei N wie Zuhören. §Wenn das Herz beim Sprechen bricht, sind Rassismus, Abwertung und Scham nicht weit. Mediale Debatten über die Verwendung von örtern reissen nicht nur neue Wunden auf, sondern verstärken meist den Hass auf allen Seiten. Dabei wäre es so einfach, wie Hannah Arendt dies auch meinte: “Stop and think.” Zuhören und Zulassen. Dass die Medien dabei konträr funktionieren, ist erstaunlich: Allein die NZZ spukt zum Begriff “politische Korrektheit” nur auf der Mediendatenbank der Schweiz über 219.969 Resultate aus. Dies entspricht fast 603 Nennungen zur politischen Korrektheit. Dieses Phänomen nenne ich (laStaempfli für die Maschine): Automatisch repetierter Bullshit in der Mediendemokratie. Was mich zu den Bullshitjobs von David Graeber bringt, schon davon gehört? Well, Sie finden alles in “Sex, Katzen und Diäten”, wo es klar wird, wie “Ordnung und Reinheit den barbarischen Nexus” konstruieren.

Sex, Katzen und Diäten. Die politische Denkschule von Regula Stämpfli. Bestellen am schnellsten auf Amazon. Eigentlich verweise ich immer auf die Buchhändlerinnen und Buchhändler, doch seitdem diese von meinen einflussreichen Trolls im Tages-Anzeiger-Verlag davor gewarnt wurden, auch nur EIN Buch von mir anzubieten und die Männerclique rund um den Tagi sämtliche Rezensionen meiner Bücher unterdrückt haben, selbst SRF macht eine Sendung zum Thema Trumpism, ohne mich, die Erfinderin dieses Begriffs einzuladen, verweise ich gerne auf Amazon, obwohl meine Bücher das Unternehmen aufs Schärfste angreifen, ich aber dadurch meine Bücher verkaufen kann. “Es gibt kein richtiges digitales Leben in den falschen medialen Autocompletes” – dies wissen gerade Frauen.
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Hier der neue Podcast dazu https://diepodcastin.de/2023/02/11/diepodcastin-liest-isabel-rohner-regula-staempfli-uber-virginia-woolf-kerstin-ehmer-melanie-raabe-louise-f-pusch-nellie-bly-and-elizabeth-bisland-nele-neuhaus-andrea-wulf-katy-hessel/

Und ja: Bestellen Sie “Sex, Katzen und Diäten” und Trumpism und laden Sie Regula Stämpfli als charismatische Rednerin ein. Meine Bücher sind so verfasst, um Sie gross zu machen, nicht mich. Denn wenn mehr Menschen Gewohnheiten demokratisch machen, umso besser für die Demokratie.

Regula Stämpfli: “Der Mensch ist kein Jahrgangs-, Kilo- und Zentimeterverhältnis.” (2007) Update von Bethany Hamilton 11.2.2023.

Der Tages-Anzeiger titelt: «Bin ich nur eine Hormonzahl?» Die amerikanische Topathletin will nicht mehr an Wettkämpfen antreten, wenn daran auch Transgender-Frauen zugelassen sind.

Denken ohne Geländer impliziert auch, VOR allen Anderen, gesellschaftliche-politische Trends zu antizipieren, einzuordnen und demokratische Konzepte weiterzudenken, um die Demokratien zu retten und weltweit zu verteidigen. Von 2003 bis 2007 schrieb ich an der Mediendemokratie und entwickelte die #HannahArendtLectures, die ich ab 2018 an der HSG, Universität St. Gallen leite und jedes Jahr durchführe.

Das Werk ist umfassend und wartet seit fünf Jahren darauf, neu aufgelegt zu werden: Die Tagesgeschäfte halten laStaempfli davon ab; nicht zuletzt weil sie nebenbei drei Kinder aufzog, über zehn Jahre die wichtigsten Politkolumnen für den deutschsprachigen Raum produzierte, sondern seit der Pandemie auch fünf Podcasts leitet, teils co-leitet, wie #diepodcastin, zusammen mit der fabelhaften Isabel Rohner.

Wäre Regula Stämpfli ein Mann, würde spätestens 2023 die Avant-Garde ihres Denkens gefeiert. Oder ereilt sie das Schicksal vieler feiner Menschen, die erst nach ihrem Tod so richtig in Fahrt kommen. “MÜSSEN FRAUEN ZUERST STERBEN, UM GEHÖRT, GESEHEN UND VERSTANDEN WERDEN?” Well: Ich bin sehr dankbar, dass ich überhaupt die Freiheit zur Freiheit habe. In Anbetracht der wachsenden Misogynie und der schwachen Haltung des Westens gegenüber allen Demokratiebewegungen – Arabischer Frühling 2011, Hongkong 2019 und jetzt Iran 2022 – teile ich meine Stimme für all die Unterdrückten dieser Welt. Und weise nur ab und an darauf hin, dass wir vielleicht viel weiter wären, gerade punkto Kommunikation und digitalen Revolutionen, wenn mehr auf Frauen gehört würde.

Aktuelle Tagesgeschäft: Surferin weigert sich gegen Transfrau anzutreten.

Regula Stämpfli hat Chat GPT gebeten, einen Artikel über Bethany Hamilton zu schreiben. Dabei kommt heraus, dass Chat GPT zu allen Artikeln gegenüber Transthemen entweder nicht updated oder sich weigert, dazu Texte zu verfassen, da “Chat GPT keine politischen Slogans verfasst.” Beispiele werden für eine Kunstaktion von laStaempfli gesammelt. Dies verweist auf den Artikel von laStaempfli zum grossen Datenloch:

Wo Frau steht, steckt Frau drin. Zur Geschichte von Künstlerinnen – von Regula Stämpfli, laStaempfli

“Die in Zürich geborene Binia Bill schloss zunächst eine Ausbildung als Konzert- cellistin an der École Normale de Musique in Paris ab, wo sie u.a. bei Pablo Casals (1876–1973) studierte. Im Jahr 1930 zog sie nach Berlin und besuchte die Fotoklasse bei Lucia Moholy (1894–1989) an der Itten-Schule. Im darauffolgenden Jahr heiratete sie Max Bill (1908–1994) und führte mit ihm zusammen Werbeaufträge aus. Bald darauf wurde sie Mitglied des Schweizerischen Werkbundes (SWB) und publizierte regelmässig in der Zeitschrift Föhn – Schweizer Magazin. Nach der Geburt ihres Sohnes Jakob im Jahr 1942 gab sie den Beruf als Fotografin auf. In der Folge fertigte sie unzählige fotografische Aufnahmen der Arbeiten Max Bills und schuf auf diese Weise ein reiches künstlerisches Archiv von Werkdoku-mentationen konkreter Kunst. In zahlreichen privaten Fotografien, in denen sie sich auf Stillleben, Blumenbilder und Porträts konzentrierte, inszenierte sie zudem das moderne Familienleben. Sie starb mit 83 Jahren in Zürich.” So klingen die nüchternen Beschreibungen der umwerfenden Künstlerinnen, die in ihrer Zeit bekannt, als jung promoted und dann vergessen wurden. Regula Stämpfli hat die Ausstellung mit grossem Gewinn besucht, war aber über den dazugehörigen Katalog enorm enttäuscht. Hier der Artikel im Link: https://www.ensuite.ch/wo-frau-steht-steckt-frau-drin/

Regula Staempfli kritisch: “In der Aarauer Ausstellung fehlen solche zeitgenössischen Zusammenhänge schmerzlich. Es fehlen entscheidende Positionen wie die von «Hulda Zwingli», geboren 2019 anlässlich des Frauenstreiks. «Hulda Zwingli» ist Digitalkünstlerin, Feministin, Netzwerke kreierend und gehört zu den genausten Kunsthistorikerinnen, Kritikerinnen, Frauen- und Genderartisten unserer Zeit, national und international mit wachsendem Einfluss. Sie hätte der Ausstellung gutgetan – in jeder Hinsicht. Elisabeth Bronfen hat zwar die Künstlerinnen geschickt gruppiert, doch mit ihren Interviews und dem Ausstellungskatalog deren Werke banalisiert. Bronfen erzählt zudem viel Falsches zu «Frauen und Kunst». Auf die Frage, weshalb sich die Ausstellung auf Kunst zwischen 1970 und 1990 beschränke, meint sie: «Damals traten die ersten Künstlerinnen in Erscheinung, die von den Schweizer Gewerbeschulen und Kunstakademien kamen.» (Kultur-Tipp, 18.8.2022) Wie bitte? Nein. Falsch. Schweizer Künstlerinnen treten seit Jahrhunderten in Erscheinung, an der SAFFA (Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit) 1928 auch solche, die Gewerbeschulen und Kunstakademien entweder selber gegründet oder abgeschlossen hatten. Solche Sätze zeugen von der Unsitte, bei Frauen immer «die Ersten» festmachen zu wollen wie kürzlich auf Twitter, wo eine Userin und Expertin für den Deutschlandfunk meinte: «Die iranische Revolution ist die erste feministische Revolution» – wenn feministische Revolutionen mit Blut und Tränen für das weibliche Wahl- und Stimmrecht sowie für die Aufhebung der Sklaverei weltweit gefochten wurden! Warum nur meinen Frauen – und Männer – immer wieder, sie müssten Frauen der Vergangenheit lächerlich machen, sie als Masse entpersonalisieren und deren politischen Kampf aus der Position der Abhängigkeit heraus abwerten? Zum Glück sprechen in Aarau die Künstlerinnen durch ihr starkes Werk tausendmal inspirierender als im dazugehörigen mageren Text.” In Ensuite November 2022.

ÜBER DIE VERNICHTUNG DER FRAUEN. Eine Rezension von Sara Rukaj: “Die Antiquitiertheit der Frau” in der “Die Weltwoche” 2.11.2022.

Rezension von Regula Staempfli über Sara Rukaj, Die Antiquitiertheit der Frau. Ein sehr bemerkenswertes Buch, vom deutschen Feuilleton weitgehend ignoriert. Ganz im Unterschied zu den Männerbüchern, Männerpodcasts, Männertheater…

Das Buch: Sara Rukaj. Die Antiquiertheit der Frau. Vom Verschwinden des feministischen Subjekts. Edition Tiamat, Berlin 2022:https://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2023/01/WEW_43_068_BUCH_REZ-1.pdf

Wie real das Szenario der Unsichtbarkeit der Frauen geworden ist, zeigt die Universität Basel, die All Gender Toiletten einführt und All Gender mit Pissioirs: Die Herren der Schöpfung kriegen Sondertoiletten, Frauen gibt es nicht.

Männer kriegen “All Gender mit Pissoir” – Frauen verschwinden in All Gender. Das 19. Jh. ist zurück.

All Gender – No Women: Über die Vernichtung der Frauen

Vom „Verschwinden des feministischen Subjekts“ haut keinen Weltwoche-Leser vom Hocker. Trotzdem lohnt sich die Lektüre der „Die Antiquiertheit der Frau“, findet unsere Rezensentin laStaempfli. 

Selbsternannten Feministinnen sind in den Medien mittels Sprechakte, neuen Bildungskanon und Gesetzen, die bis in die Genitalien reichen, überproportional vertreten. Wer diese „linken Feministinnen“ denn eigentlich sind, bleibt vage. Damit räumt Sara Rukaj auf. Die dreissigjährige Autorin führt einen „Kanon der Bösen“ und beginnt bei Judith Butler. Völlig zu Recht, denn afghanische Frauen, die bspw. nach dem Einmarsch der Vereinigten Staaten 2001 das Ablegen ihrer Burka feierten, wurden vom Star der Queer Szene kurzerhand „als von ihrer Stammeskultur entfremdete“ und ‚zwangsverwestlichte Kriegsbeute‘ bezeichnet.“ „Modest Fashion“ nennen auch SRF und der WDR, im Jahr 2022 Burka, Tschador und Hijab. Dieses Butler-Geschwurbel klingt anlässlich der Iran-Proteste in der Süddeutschen Zeitung dann so: „Einer Frau ein Kopftuch aufzuzwingen, ist genauso verwerflich, wie es ihr ausziehen zu wollen“ (Dunja Ramadan, SZ, 24.9.2022). Derart kulturrelativistische Bullshit ist omnipräsent: „Die sexuellen Übergriffe durch mehrheitlich moslemische Migranten in der Kölner Silvesternacht 2015 bewertetet die Szene plump als „rassistischen Diskurs“ – so Rukaj. Die Realität – so Rukaj – spielt keine Rolle, denn selbst „die hundert Anzeigen und Zeugenaussagen von belästigten Frauen“ wurden als islamophobes Narrativ abgetan.

Neben islamistischen Propagandisten* und Gender-Ideologinnen gibt es bei Rukaj noch die: „Ich jammere, also bin ich“-Fraktion der Queer-Damen wie Sophie Passmann, die unterdessen von der „Community“ selber einen Shitstorm einkassierte, und Margarete Stokowski, der Spiegel-Kolumnistin. „Wer als Migrant nicht mitjammert, sondern Aufklärung und Freiheit fordert, wird zur besonderen Zielscheibe: Er wird ‚Haustürke‘ oder ‚Fifi-Migrant‘ geschimpft von Apothekertöchtern wie Hengameh Yagobifarah, die sich weiter schrecklich unterprivilegiert fühlt. Yagobifarah forderte für Polizisten übrigens eine „Mülldeponie“: „Nicht als Müllmenschen mit Schlüsseln zu Häusern, sondern auf der Halde, wo sie wirklich nur von Abfall umgeben sind“(TAZ, 15.6.2020). Fett kriegt auch Kübra Gümüsay in Rukajs Werk ab. Sie urteilt über deren Bücher als eine Mischung von „rührseliger Moralismus, Schmerzgesang, Millî Görüs-Propaganda, NS-Relativierung -, aber sicher keine wissenschaftliche Leistung.“ Rukaj entlarvt, wie diese Werke des „Echo der Larmoyanz“, „Deutschland (…) zur fleischgewordenen Hölle für Migranten jedweder Couleur“ erklärt.

 „La femme n‘ existe pas“ lautet der berühmte Spruch Jacques Lacan, der die Unterdrückung der Frau in der Sprache und in der Geschichte begründete – eine Geschichte voller phallischer Obsessionen. Leider schliesst sich Rukaj dieser Deutung im Prostitutionskapitel an und entlarvt dadurch einen Theoriefeminismus, den sie in den Kapiteln vorher den Queers vorgeworfen hat: „Wer es schafft, sich aus sich selbst zurückzuziehen und nur noch das zu spiegeln, was der Mann an naturbelassenem Herrschaftsmaterial sehen und erleben möchte, hat nebst dem Privileg des selbstbestimmten Arbeitens gute Verdienstmöglichkeiten.“

Den Untertitel, der uns verspricht, etwas über das Verschwinden des feministischen Subjektes zu erfahren, vergisst Rukaj über solch psychoanalytisch-marxistischen Theoriegebäuden. Leider. Denn das Buch liest sich streckenweise sehr amüsant, ist klug polemisch und zeigt, wie identitäre Bewegungen links und rechts letztlich Verschleierungsmanöver für Menschen ohne echte Leben darstellen: „Je mehr einer zur Persönlichkeit im schlechtesten Sinne geworden ist, desto mehr beherrscht ihn die Angst, Erfahrungen jenseits der ihm auferlegten Schablonen zu machen.“ Was zu tun ist, darüber schweigt Rukaj, obwohl es offensichtlich ist: Wer die Demokratie gegen die Sprechakt-Theorien von links schützen will, muss sich mit der Digitalisierung und deren antidemokratischen Gestaltungspotential auseinandersetzen. Doch davon erzählt Rukaj überhaupt nichts. Und nun werden wir ernst: „Gender“ lässt sich perfekt polemisieren, wir können sogar darüber lachen, doch ganz ehrlich? Sprechakt-Theorien, dies wissen wir spätestens seit Hannah Arendts Totalitarismus-Studie, sind in ihrem kollektiven Storytelling-Potential nie zu unterschätzen.

Regula Stämpfli ist Politphilosophin und Leiterin der #HannahArendtLectures an der HSG.
Das Buch: Sara Rukaj. Die Antiquiertheit der Frau. Vom Verschwinden des feministischen Subjekts. Edition Tiamat, Berlin 2022. 

laStaempflis Kulturjahr Teil II: My life as a art collector & artisphilosopher.

The Artist is political philosopher: All according to „The Art of Politics – the Politics of Art“. Regula Staempfli hier in ihrem traditionellen Jahresrückblick, eingesprochen vom Text aus ensuite https://www.ensuite.ch/lastaempflis-kulturjahr-2022/ mit eigenen Bildern und als Kunstprojekt für ihre „Mon Exposition“. Listen in: Klick Here: http://artisapieceofcake.art/2023/01/17/lastaempflis-kulturjahr-teil-2/