
Nicht die Demokratie muss digitalisiert werden, sondern die Digitalisierung demokratisiert. Alle Menschen haben das Recht, gleich zu zählen – wie alle Menschen vor dem Gesetze gleich sind. Was im realen Leben verboten ist, darf auch digital nicht erlaubt sein. No Data without Representation. Wer nicht gezählt wird, verschwindet. Codes sind nie neutral, sondern die neuen Schriftsetzer eines digitalen Pharaonenreichs.
Darüber müssen heftige Diskussionen geführt werden. Am Beispiel der Leihmutterschaft, der sog. Sexarbeit und der totalitären Transaktivisten (die mit Transsexuellen meist kaum Berührung haben) zeigt sich, dass mit der digitalen Revolution die REALE BIOLOGIE (natürlich immer die von Frauen, das ist seit Jahrtausenden so, dass Frauenkörper zurechtgeschnitten werden entlang der herrschenden Ideologien), zur Projektionsfläche technischer Kontrolle wird.
Deshalb muss der Graben zwischen codierten Fiktionen und der Wirklichkeit reflektiert und immer als Dazwischen demokratisch gestaltet werden. Handeln verlangt nach Anwesenheit.
Gedanken in der Vorbereitung für einen Podcast zur Zukunft der Digitalisierung, 17.7.2025.
CV laStaempfli Kurz: Regula Stämpfli studierte Staats- und Verfassungsrecht und Geschichte an den Universitäten Bern, Zürich und Berlin; ihre Masterarbeit beschäftigte sich mit der diplomatischen Anerkennung Chinas im Kalten Krieg. Die Algorithmen-Expertin bei der Bertelsmann-Stiftung hat ihren PhD über Geopolitik und Gender 1914-1945 verfasst, erhielt den ersten Fakultätspreis der Universität, durchlief die akademische Karriere, machte sich in den Nullerjahren als Medienunternehmerin selbstständig. In dieser Funktion berät sie die EU, Organisationen & Verbände, gründete die öffentlichen #HannahArendtLectures an der HSG (die sie selber leitet), schreibt Leitartikel und Kolumnen für Medien im deutschsprachigen Raum und ist Verfasserin von neun Monographien im Sachbuchbereich. Ihr gehören drei Podcasts als Co-Host Die Podcastin, ArtisapieceofCake.Art und der Futurepodcast.