Regula Stämpfli & Isabel Rohner sommerleicht 2023: Queering of Art, Männerlabercasts, Stellungnahme zum sog. “Selbstbetimmungsgesetz” & viel Humor.

laStaempfli wunderbar im Rewriting der grossen historischen Figuren als Transmänner: Wenn schon “Queering History”, dann bitte richtig. Hier ein Ausschnitt aus der #diepodcastin: laStaempfli: Es gab am 18. April in der NZZ einen sehr aufregenden Artikel: War Elisabeth I. nonbinär und Jeanne d’Arc in Wirklichkeit ein Mann? Die Transaktivisten, also nicht unsere tollen Freundinnen und Transfrauen, sondern die T. Bückners unserer Tage und die Böhmermanns, also diese Fraktion, will prominente Frauen aus Mythologie und Geschichte tilgen und als Transfrauen deuten. Eigentlich sollen Frauen verschwinden, wie gesagt, diese radikale Minderheit der Porno-Tumblr Community. Marlene Dietrich war bspw. keine Frau, sondern eigentlich ein Transmann: “While she was clipping from mainstream newspapers, she created a world within that scrapbook of entirely butch and androgynous women. She not only created an all-female world, but a world organized by her desires. ” (Queering of Art) Es geht tatsächlich darum, zugunsten einer Ideologie, die im Netz als extreme Links-Rechtsfraktionen Tumblr und 4Chan entstanden ist und zum Mainstream wurde, die Geschichte völlig neu zu schreiben. Also nicht Herstory zu ergänzen, sondern ein Fantasieprodukt zur Erfahrung und Wirklichkeit und Vergangenheit zu erklären. laStaempfli deshalb: Queering of History. Napoleon, Henry VIII, Charles Lindbergh, Louis XIV, Neil Armstrong – ALLES TRANSMÄNNER.

Zum sog. Selbstbestimmungsgesetz – im Juli kam die Stellungnahme der SPD Ministerpräsidentin hinzu & des Bundeskriminalamtes, aber das lassen wir – #diepodcastin, Isabel Rohner und Regula Stämpfli, mal aussen vor und konzentrieren uns auf die Fakten: Der Entwurf unterscheidet zwischen “Geschlecht = Geschlechtsidentität” und “biologischen Gegebenheiten” (S. 46) (= das, was bislang “Geschlecht” war). Die “Geschlechtsidentität kann von JEDEM VOLLJÄHRIGEN MENSCHEN ohne weitere Voraussetzungen 1 x im Jahr geändert werden (S. 4) – im Kriegsfall und bei der medizinischen Versorgung spielt diese jedoch keine Rolle. Dann sollen weiterhin die biologischen Gegebenheiten zählen, also das, was bislang Geschlecht war…– Der Entwurf sieht für Institutionen und Privatpersonen ein Offenbarungsverbot vor (= man darf das ursprüngliche Geschlecht nicht verraten). Ein Zuwiderhandeln wird mit bis zu 10.000 Euro bestraft. ES SEI DENN, die Äußerung ist als Kompliment gemeint (S. 61). Auch ist eine Offenbarung nicht möglich, “über etwas, das ohnehin bekannt ist.” (S. 57)– Das Hausrecht gilt bei Frauenhäusern, Frauensaunen, Umkleiden weiterhin – diese müssten dann aber wohl mit den “biologischen Gegebenheiten” argumentieren, also dem, was bislang Geschlecht heißt – und nicht mehr mit “Geschlecht”, da damit ja dann “Geschlechtsidentität” gemeint ist (was ist das eigentlich??).Fazit: Dieser Entwurf ist alles Mögliche – aber er ist mit Sicherheit nicht rechtssicher. Hier kämen – würde dieser Entwurf tatsächlich Gesetz – auf Gerichte viele, viele Prozesse und Klärungsbedarfe zu…Und überhaupt: Denkt man diese Logik zu Ende, hieße das, dass sich alle Frauen, die aufgrund ihres Frau-Seins Diskriminierung erfahren, dafür entschieden hätten! Das ist an Absurdität kaum zu überbieten – und das Lachen bleibt im Halse stecken. Hier der Link zum NZZ-Artikel https://www.nzz.ch/feuilleton/ideologische-umdeutung-aus-weiblich-wird-nonbinaer-ld.1732635

Bild von Valie Export, Die Geburtenmadonna 1976. Zu kaufen bei Thaddaes Ropac Gallerie. Valie Export hat eine grossartige Ausstellung im Fotomuseum Winterthur Schweiz: Klein, aber fein. Das Bild passt zur#diepodcastin und den Menstruationsgedanken perfekt. Das Bild wurde mit Absicht gelegt: eine künstliche Verfremdung zu unserer Podcastin.https://diepodcastin.de/2023/04/30/diepodcastin-im-gelachter-isabel-rohner-regula-stampfli-in-einer-dada-folge-mit-transmannern-napoleon-und-henry-viii-falsch-verstandenen-orgasmusbildern-den-homoerotischen-mannermachtkartellen-h/

Regula Stämpfli über den “Krieg gegen Frauen”. Sall Grover hat eine Frauen-App namens “Giggle” konzipiert. Nun muss sie vors Oberste Gericht in Australien.

Sprechakttheorie: Nach Regula Stämpfli besteht im Digitalzeitalter die Sprechakttheorie darin, dass mittels automatischer Repetition codierter Weltanschauungen inklusive Daten-, Demokratie- und Geschlechtergleichheitslöcher (siehe hierzu den Futurepodcast und/oder https://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2020/09/datenloch-swissfuture-methodenderzukunft.pdf ) also, dass mittels codierter Weltanschauungen peu à peu und immer schneller DIE WIRKLICHKEIT DURCH CODIERTE IDEOLOGIEN ERSETZT WIRD. Höre dazu auch: http://ta-swiss-futurepodcast.online/regula-staempfli-lastaempfli-zu-europa-zwischen-sehnsuchtsort-und-banksprech-hannaharendt-lectures-2023

Wer wissen will, wie die J.K. Rowling-Story, die inspirierende Bestsellerautorin von Harry Potter, von einer Fangruppe, die sich auf Tumblr organisierte und das Neusprech der linken WOKE-Community etablierte, ist gut beraten, mit der dritten Folge der hörenswerten Podcast-Serie auf Twitter zu beginnen: https://open.spotify.com/episode/6DLJ0jQpCBd0MjxRbHa7RL Kein öffentlich-rechtliches Medium im deutschsprachigen Raum hat über diesen Podcast berichtet, wiederholt aber ständig die Lüge, dass “J.K. Rowling transphob” sei. Höre hierzu auch #diepodcastin https://diepodcastin.de/2023/04/30/diepodcastin-im-gelachter-isabel-rohner-regula-stampfli-in-einer-dada-folge-mit-transmannern-napoleon-und-henry-viii-falsch-verstandenen-orgasmusbildern-den-homoerotischen-mannermachtkartellen-h/ Hier nun ein Artikel über die neusten Exzesse der Sprechakt-Bewegungen:

Regula Stämpfli über den "Krieg gegen Frauen". Sall Grover hat eine Frauen-App namens "Giggle" konzipiert. Nun muss sie vors Oberste Gericht in Australien.
Regula Stämpfli über den “Krieg gegen Frauen”. Sall Grover hat eine Frauen-App namens “Giggle” konzipiert. Nun muss sie vors Oberste Gericht in Australien.

Die Sprechakttheorie nach Regula Stämpfli ist codiert, automatisch repetiert und findet nach millionenfacher globaler Verbreitung mittels Trends, Hashtags und Hyperlinks auch in den Gesetzesvorstössen Niederschlag. Das sog. Selbstbestimmungsgesetz in Deutschland ist Ausdruck einer postdemokratischen Auflösung der Wirklichkeit, indem via Gesetz Menschen keine Bürgerinnen und Bürger, sondern Narrative sind. Nicht die Wirklichkeit soll bspw. über das Geschlecht entscheiden, sondern das Fühlen, die Selbstdeklaration, der Sprechakt. Die Kritik an diesem Vorhaben wurde mehrfach in #diepodcastin aufgenommen: Neu auch vom Bundeskriminalamt und diversen Ministerpräsidentinnen – kürzlich sogar der SPD.

“Frau”, “Mutter”, “Gleichstellung”, “Frauenquote” (erst kürzlich schaffte die Zürcher SP diese mit Hinweis, dass der Begriff “nicht inklusiv” sei) sind nicht nur Begriffe, sondern sie sind Wirklichkeit. Mit den Begriffen setzt man die Wirklichkeit ausser Kraft: Immer der erste Schritt von totalitären Gesellschaften #HannahArendtLectures. Zu was dies in WIRKLICHKEIT führen kann, davon erzähle ich im Artikel über Sall Grover:

Hier der Link zum PDF des Artikels https://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2023/07/WEW_26_024_GROVER.pdf

Die tolle Ostara-Folge der #diepodcastin von Isabel Rohner & Regula Stämpfli: feministisch, humorvoll & politisch. Der Wochenrückblick vom Feinsten.

Hier der Link: https://twitter.com/laStaempfli/status/1645378809523257345?s=20https://twitter.com/laStaempfli/status/1645378809523257345?s=20 Isabel Rohner & Regula Stämpflli über Verfassung, Europäisches Menschenrechtsgericht in Strassburg, Demokratie, Frauen, Kulturkrieg, Woke vs Rechts und die Gefahr, dass unsere Demokratien wie in den 1930er Jahren von den linken und rechten Fantatikern zerschossen werden. #HannahArendtLectures.

Die Folge: https://diepodcastin.de/2023/04/08/diepodcastin-mit-klugheit-wissen-witzironie-isabel-rohner-regula-stampfli-uber-f-a-z-twitterfrauenfake-strassburgentscheid-punkto-mutter-ostern-feministisch/

#diepodcastin mit Klugheit, Wissen, Witz&Ironie: Isabel Rohner & Regula Stämpfli über F.A.Z., Twitterfrauenfake, Strassburgentscheid punkto Mutter & Ostern feministisch. Diese Folge hätte Hedwig Dohm & Hannah Arendt sehr gefallen. Isabel Rohner hat einen Serientipp im Gepäck: “Tage, die es nicht gab” (ARD-Mediathek). Eine Serie, die mit hervorragenden Schauspielerinnen (insb. Jutta Speidel und Sissy Höfferer, aber auch Franziska Weisz, Franzsika Hackl, Jasmin Gerat und Diana Amft) und einer spannenden Story Line vor Augen führt, wie selten sonst Frauen ab 40 mit Gesichtern von Frauen ab 40, Geschichten von Frauen ab 40 und Leben von Frauen ab 40 im Zentrum von TV und Kino stehen. #LetsChangeThePicture!laStaempfli amüsiert sich über den besten Kult-Blog “Artemisia”: Nina Schedlmayer über KHM Wien oder wie Nicole Scheyerer schreibt: “Der mit dem Penis malt” – sehr lustig. Es geht um die ewig gleichen & schrecklich langweiligen Männerausstellungen in Wien. Mit Ausnahmen natürlich: so hat laStaempfli die hervorragende Bank Austria über Kiki Kogelnik vergessen. “Die Podcastin” hat nach der letzten Folge und dem Bericht über das Canceln des Begriffs “Mutter” bei der Tagesschau viele Zuschriften bekommen. Isabel Rohner und Regula Stämpfli gehen darauf ein, erklären den Unterschied zwischen dem Rechtsbegriff “Mutter” und der sozialen Rolle “Mutter”, zeigen die Wichtigkeit von Sprache als Grundlage von Kommunikation – und die Rohnerin führt aus, wie Hedwig Dohm auf die aktuellen Pseudodebatten reagiert hätte. Denn solche Versuche, Frauen ihre Existenz, ihre Persönlichkeit, ihr Leben mal eben abzusprechen, gab es schon im 19. Jahrhundert. Und Dohms Replik war genial!

laStaempfli verweist auf den entscheidenden Fall des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in Strassburg: Der Vater eines Kindes darf sich nach seiner Geschlechtsumwandlung nicht als Mutter im Geburtenregister eintragen lassen.  Mutter bleibt Mutter und Vater bleibt Vater. Eine Änderung des Geschlechts einer Person hat keinen Einfluss auf die Rechtsbeziehung zwischen Person und deren Kinder. Hintergrund war:Eine Transfrau wollte als Mutter eines von ihr gezeugten Kindes registriert werden. Der deutsche Bundesgerichtshof entschied schon 2015, sie müsse als Vater eingetragen werden. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte bestätigt diese Position. Damit wird das geplante Selbstbestimmungsgesetz obsolet. Mal sehen, ob dies die Medien checken. Darüber berichtet haben sie bisher nur mehr als mau. laStaempfli verweist in dieser Frage auf die herrschenden Sprechakttheorien, die die Öffentlichkeit als Welt- und Wirklichkeitsbezug strukturell zerstören. Wir kriegen Begriffcodices vorgeschrieben, über die wir uns nicht unterhalten, verständigen dürfen und die jede Erfahrung und Weltbezug nach Hannah Arendt systematisch auslöschen. #HannahArendtLectures.Dann gehen LaStämpfli und Rohnerin auf den bemerkenswert unsinnigen Text “Frau ist ein misogyner Begriff” ein, den eine Professorin für Literaturwissenschaft am 1. April (!) in der FAZ veröffentlichen konnte. Ein Anlass für Literaturwissenschaftlerin Isabel Rohner mal mit ihrem Fach abzurechnen – und dabei den großen internationalen Philosophen Frank N’ Furter aus der Rocky Horrer Show zu zitieren: “A mental mind fuck can be nice!” – schwierig wird es jedoch, wenn Kontext, Geschichte und Realität so völlig außen vor gelassen werden.Die Rohnerin hat ein Zitat der großen Dorothy Parker (1893-1967) mitgebracht – und weist auch auf die lesenswerte Biografie von Michaela Karl hin: “Noch ein Martini und ich lieg unterm Gastgeber”.Das Bild stammt von der jungen Künstlerin (artcare.at) Zula Tuvshibat aus der Mongolei, aktuell an der Wiener Kunstakademie. laStaempfli fotografierte ein Ausschnitt davon: Das Grün passt zur feministischen Lobhudelei von Regula Stämpfli zu ihrem Lieblingsfest der antiken Eier-Fruchtbarkeits- und Mondhasengöttin: Seid fruchtbar und feministisch fröhlich. Die Podcastin, Isabel Rohner & Regula Stämpfli wünschen schöne Feiertage.