Regula Stämpfli zu Werk, Autor & Freiheiten: Ein Tweet zur Urteilskraft.

Wenn Fiktionen die Kriegsgewinnler nochmals feiern und FREIHEIT schreien. Wie an “Nolde in Berlin” festgestellt, hält Regula Stämpfli fest: “Wer sein Werk in den Dienst einer menschenverachtenden Ideologie stellt, hat keine Kunstfreiheit.” #HannahArendt

Siehe dazu auch Artikel https://www.ensuite.ch/nolde-in-berlin-ueber-das-urteilen-in-kunst-und-politik/

Regula Stämpfli: Aspekte zu Siegerkunst, Siegerjournalismus & Siegerfeminismus

Siegerschuhe:Modediktate/ Repräsentation in Journalimus& Feminismus

Aus der Schuhausstellung des Stadtmuseums München.

Wolfgang Ullrichs SIEGERKUNST ist ein vehementes Plädoyer für die Demokratie, für Urteilskraft in der Kunst und für eine neue Art von Kunstkritik. Von der Gegenwartskunst bleibt laut Ullrich letztlich nur noch die Oberfläche: Der Kunst-Diskurs besteht lediglich in unaufhaltsam weiter steigernden Geschmacksverletzungen, Skandalen, Inszenierungen, die Regula Stämpfli ähnlich als Medientheorie in: «Trumpism. Ein Phänomen verändert die Welt» beschrieben hat. «Je perverser, brutaler, obszöner das Werk ist, desto besser kann sich ein Sammler als souverän präsentieren», lautet Wolfgang Ullrichs Fazit in seinem 2016 erschienenen Band: «Siegerkunst. Neuer Adel, teure Lust». Wolfgang Ullrich definiert die Gegenwartskunst als «Kunst von Siegern für Sieger», die teuer genug ist, um die soziale Stellung von KünstlerIn und KäuferIn zu repräsentieren. Die grosse Kunst der Moderne, die Avantgarde, dieses geniale Projekt von Autonomie und Souveränität ist also in der Gegenwartskunst durch Repräsentationskunst abgelöst worden. Deshalb stellt sich Kunst auch nicht mehr in den Dienst von Aufbruch, Avant-Garde oder soziale Zukünfte, sondern verkauft sich bei den Mächtigen. Kunst profitiert parasitär von ihrem ehemals guten Ruf. Doch sie ist in weiten Teilen Imitation einer Avantgarde mit hoch symbolischen Referenzen von Autonomie und Souveränität während sie IN WIRKLICHKEIT meist feudalen und repräsentativen Geldverschwendungsorgien dient.

Womit wir bei den der SIEGERKUNST verwandten anderen Repräsentativbereichen angekommen wären: Beim SIEGERFEMINISMUS beispielsweise. Dieser besteht seit einigen Jahren auch mehrheitlich in einer Diskursabstraktion. Margarete Stokowski, SPIEGEL-Kolumnistin polemisiert mit Verve gegen sogenannte Altfeministinnen; ihr Lieblingsfeind ist ausgerechnet Alice Schwarzer. Der Zweck dieser Art von repräsentativen «Siegerfeminismus» liegt in einer Art Selfietum der Gegenwart, das nicht den Inhalt der Politik, sondern die eigene Person ins Zentrum der Diskurse stellt. Donald Trump wurde 2016 eben nicht out of the blue gewählt, sondern hat System – dies auch weit über seine Abwahl hinaus. Will SIEGERKUNST nur repräsentieren und sich gut verkaufen, so gilt dies auch für den SIEGERJOURNALISMUS; SIEGERFEMINISMUS und eben auch den SIEGERPOPULISMUS. Was Regula Stämpfli mit TRUMPISM, Ein Phänomen verändert die Welt beschrieben hat, ist SIEGERPOLITIK, SIEGERKUNST, SIEGERJOURNALISMUS, SIEGERFEMINISMUS in einem.

So erschütterte vor Weihnachten 2018, dem Jahr als auch Regula Stämpflis TRUMPISM erschien, der Fall RELOTIUS die Weltöffentlichkeit. Der frühere «Spiegel»-Reporter Claas Relotius soll seine publizierten Geschichten mit eigenen Fiktionen ausgeschmückt haben, viele seiner Stories waren völlig frei erfunden. Relotius war der Prototyp des Siegerjournalisten, des Selfie-Medienmanns, der keine Themen recherchiert, sondern sich selber verkauft. Reportagen aus der Schweiz gaben 2021 Claas Relotius die Plattform, um sich von allen Vorwürfen mit dem Verweis auf psychische Krankheit reinzuwaschen. Der Journalist Krsto Lazarević, der für das Onlinemagazin Übermedien über den Fall Relotius geschrieben hat, zweifelt an dieser Aussage: „Dass er jahrelang so gehandelt hat und gelogen hat – das hat er nicht nur gemacht, weil er psychische Probleme hat.“ Relotius habe als Hochstapler Karriere machen wollen und auf Ruhm und Preise hingearbeitet. Er war, so Regula Stämpfli als Kommentar hier, eben ein Siegerjournalist, wie er im Buche steht und wie er im Trumpismus-Buch von laStaempfli auch ausführlich analysiert wird.

Plakat Wonderland-Ausstellung in der Albertina Modern 2021. Wien. Foto von laStaempfli

Siegerkunst verbindet sich mit Siegerfeminismus und Siegerjournalismus insofern als in all diesen Berufen, nicht die Expertise, die gesellschaftlichen Themen, die Aufklärung stehen, sondern es lediglich um die Vermarktung der jeweiligen Akteure und Akteurinnen geht. Nichts zählt: Weder das Können, der Werdegang, die Werte, sondern lediglich das Gesicht, der Habitus und die Klickzahlen. Gelingt dem Erzeuger ein Star-Nimbus, dann läuft das Geschäft wie geschmiert. Je brachialer, politisch unkorrekter oder politisch superkorrekt, je skandalöser, je aggressiver, je aufregender die Kolumne, die Reportage, das Bild, die Position, der Account ist, umso höher die Aufmerksamkeit und die gesellschaftliche Stellung innerhalb dieser diversen Sparten von SIEGERPOS(S)EN. Was der SIEGERKUNST teuer war, war lange im SIEGERJOURNALISMUS viel Geld wert. Mittlerweile auch im SIEGERFEMINISMUS, was besonders verheerend ist, denn da wird mit antifeministischen Positionen Kasse gemacht ausgerechnet bei Jenen, die ständig klamm sind, nämlich die Frauen und deren ökonomische Milliardendiskriminierung. SIEGERJOURNALIMSU freut sich ausgerechnet in den ehemals so befruchtenden Linksintellektuellen Milieus einer ungebrochenen Beliebtheit. Jahrzehntelang wurden Herrenkult des Extravaganten, umwerfende Fiktionskraft und Empörungsthemen gepflegt. Unter Frauen gilt es, meist ehrgeizige Jungschreiberinnen zu engagieren, deren Artikel sich in allererster Linie gegen die Feministinnen, die ihnen überhaupt ermöglicht haben, dass sie schreiben können, anzupöbeln. Erinnern Sie sich noch an Michèle Roten? An die «Miss Universum», die damalige Starschreiberin für «Das Magazin», die Gratisbeilage des «Tages-Anzeigers»? Roten propagierte Prostitution, Exhibitionismus und Selbstentblössung – lange vor dem Aufstieg der Selfies in den sozialen Medien. Nach einigen wortgewandten Jahren verschwand sie – wie viele andere junge Frauen vor ihr und nach ihr – aus den Medien in die völlige Privatheit. Ronja Rönne («Warum mich der Feminismus anekelt», in «Die Welt» vom 8.4.2015) ist ein ähnliches Beispiel dieser Art von «Medien- & Selfie-Journalismus». Doch während die Frauen schub- und generationsweise von der Bildfläche verschwinden, ist es bei den Jungschreibern männlichen Geschlechts anders: Sie werden von ihren Kollegen, Vorgesetzten und Geliebten gegen jeden Widerstand geschützt, selbst dann, wenn sie wie Claas Relotius erhebliche kriminelle Energie aufwenden, um ihren Starkult, ihre Fakes und ihre Stories zu verteidigen. Relotius gefährdete nach ersten Verdächtigungen die Karriere und das Ansehen seines Kollegen Juan Moreno, der dem Fälscher auf die Spur kam, massiv. Es ist nicht auszudenken, wenn ein kleineres Kaliber als Juan Moreno sich mit dem Starredakteur, der von seiner Umgebung schon fast heiliggesprochen wurde, angelegt hätte. Oder sogar eine Kollegin? Nicht auszudenken! Wenn Claas Relotius sich nun als psychisch Kranker erfolgreich bei REPORTAGEN verkaufen kann, dann vergessen die Meisten, wie hinterhältig und massiv er gegen seinen Kollegen Juan Moreno vorgegangen ist und wie nahe dieser auf der Kippe stand, ALLES ZU VERLIEREN. Dies nicht, weil ein psychisch kranker Mann sich nicht mehr im Griff hatte, sondern weil ein Karrierist alles dran setzte, sein Lügenwerk zu verteidigen.

Schon 2018 kategorisierte Regula Stämpfli Claas Relotius nicht als Einzelfall, sondern als Spitze eines Medien-Machtsystems. Dies gibt es auch in der Schweiz. Zwar werden die Geschichten nicht grad erfunden oder gefälscht, doch sie werden sehr oft so zugespitzt, dass sie der Chefredaktion und dem Zielpublikum gefallen sollen. Gerne werden dabei auch unbescholtene Menschen diffamiert oder in ein falsches Licht gesetzt, so wie dies Relotius mit den Menschen in «Fergus Falls» tat. Die Verherrlichung von Konventionsbrüchen bei gleichzeitig großer Erzählkunst kreiert monströsen Kommerzjournalismus, der mit der Wahrheit nicht mehr viel zu tun hat. Die ewig gleichen Experten, die dann diesen postmodernen Schrott auch noch mit Preisen ausstatten, zelebrieren sich selber im SIEGERJOURNALISMUS. Die Recherche, Reportage, das Interview, die Trennung von Information und Kommentar, die ganz saubere und harte journalistische Arbeit werden als klassische Formen durch Sensationalismus verdrängt. Die Bildmedien, die auch den Printjournalismus prägen, verherrlichen die Authentizität des «Materials» oder des «Herstellers» zusätzlich. Daraus entsteht keine Information und schon gar keine demokratische Willens- und Meinungsbildung. Es rächt sich, dass die Journalisten jahrzehntelang diesen Starkult gepflegt haben. Ein Machomythos, der weltweit viele Totengräber der Demokratie groß macht und sie in den entsprechenden Positionen sitzen lässt. Der SIEGERFEMINISMUS ist dem Siegerjournalismus eng verwandt: Auch hier entscheidet nicht die Information, sondern die Authentizität und die Herstellerin der jeweiligen SIEGERFEMINISMUS-PRODUKTE. Claas Relotius ist ebenso Archetyp eines SIEGERJOURNALISMUS wie die hochgelobten Jungjournalistinnen für den SIEGERFEMINISMUS stehen. Der Zweck des SIEGERFEMINISMUS der Gegenwart liegt in der reinen Repräsentation. Seit «Sex» der Sängerin Madonna im Jahre 1992 zum Event, Happening, repräsentativen Klamauk, zum allen Ernst imitierenden Universitätsdiskurs mutierte; seit SEX AND THE CITY als fucking consumerism jede Chancengleichheit auf ein Paar Jimmy Choo-Schühchen reduzierte, geht es nicht mehr um soziale, kulturelle, ökonomische und politische Chancengleichheit, sondern nur noch um Repräsentation. Mit dem Etikett «Frau» wird der Gestus des Opfers bei gleichzeitiger Shopping-Anpassungsfreiheitsideologie so überhöht, dass soziale Anerkennung, Kritik und Fortschritt unmöglich gemacht werden. Feminismus wird durch Pornographie des Elends, Sexarbeit, Diverse Shitstürme, Glamour und Bullshit regelrecht erstickt. Gleichzeitig funktionieren digitale Mehrheitsmechanismen so, das die Empörungsspiralen ins Absurde getrieben werden. Avantgardistische Konzepte finden sich diskursiv und digital in den unzähligen Hyperlinks, deren Funktionen auf algorithmischen Mehrheitsgeschmack programmiert sind. Judith Butlers Hegemonie des abstrakten expressionistischen «Unbehagens der Geschlechter» entspricht eins zu eins der Auflösung der emanzipatorischen Moderne und formuliert bis heute das Programm des 21. Jahrhunderts: ein digital vorangetriebener Revanchismus an der gesamten Moderne, der uns im Westen Trumpismus inklusive Plattformkapitalismus und im Osten die Überwachungsdiktaturen gebracht hat. Die Auflösung der Geschlechter nach Judith Butler verfolgt den Zweck, nicht mehr zwischen Wirklichkeit und repräsentativer Funktion der Menschen zu unterscheiden, sondern mittels Diskurse die Welt neu zu besetzen. Damit verkennt sie, dass jede totalitäre Herrschaft IMMER die Deutungshoheit reklamiert – völlig unabhängig von der Wirklichkeit. Deshalb findet der Kampf gegen Sexismus und Diskriminierung nicht in der Wirklichkeit, sondern nur noch in Diskursen, auf Twitter, in Foren, an den Universitäten statt und verkehrt durch die dadurch aufgewiegelte Öffentlichkeit, Feminismus in sein Gegenteil, nämlich in Frauenhass. Siegerfeminismus macht die Fortschritte von moderner Kunst und Frauenbewegung rückgängig mittels Radikalisierung repräsentativer Zustände, den «Orten des Sprechens». Waren moderne Kunst und Frauenbewegung bis zum «Gender Trouble» Befreiungsbewegungen, entkernen Siegerkunst und Siegerfeminismus Kunst und Gleichstellung von ihrer Befreiungskomponente. Deshalb mutiert im Siegerfeminismus bspw. Prostitution zur «Sexarbeit», deshalb wird der Hijab von SiegerfeministInnen als «selbst gewählte Mode» zelebriert.

SIEGERFEMINISMUS verfolgt den klassisch kapitalistischen Weg der Sieger: Wird Glamour mit Progression, mit Kritik, mit Fortschritt gleichgesetzt, können sich Siegerfeminist*innen parasitär von modernen Frauenbewegungen durch die Imitation des Kampfes gegen Ungerechtigkeit etablieren und so richtig massiv Kasse machen. Je stärker Genderdiskurs und Genderpolitik eine Zumutung darstellen, umso besser eignet sich der SIEGERFEMINISMUS als Statussymbol, das exklusiv wirkt und sich gegen alle normalen, frauenpolitisch wichtigen Forderungen abgrenzt. Es geht um Repräsentation der Sieger*innen auf Kosten der Wirklichkeit. Es sind diese spektakulären Wirkungen, die damit zweihundert Jahre Emanzipationsgeschichte regelrecht auszulöschen versuchen.

Die Verherrlichung von klassischen Gleichstellungs- und Konventionsbrüchen werden wie beim «Siegerfeminismus» als «Reinigung und Revolution» interpretiert; die Beschimpfung von «alten Feministinnen», die sich in ihrer Misogynie in nichts von klassischem Frauenhass unterscheidet, als Fortschritt interpretiert.

Ausschnitt aus Giovanni Paolo, Ruinenbilder im 18. Jahrhundert.

SIEGERFEMINISMUS. Akte des Shoppings postmoderner Beliebigkeiten und umhüllt diese mit dem Gestus der «Emanzipation». Es werden ganze Enzyklopädien neuer Begriffe, Attribute, Images geschaffen, um «Siegerkunst» und «Siegerfeminismus» mit Rätselhaftigkeit, mit der Autorität als Herrscherin über Bedeutungen zu füllen. «Siegerkunst» und «Siegerfeminismus» müssen sich ruppig geben (siehe bspw. die Attacken auf die sehr unglücklich agierende J.K. Rowling), dürfen keinen Trost oder Ablenkung versprechen oder gar die Verbesserung der Lebenssituation darstellen, bewahre, nein: «Siegerkunst» und «Siegerfeminismus» müssen Chaos, Unsinn, Beliebigkeit, Manierismen als «guten Geschmack» innerhalb des «schlechten Geschmacks» inszenieren, um mit Susan Sontag zu sprechen.

Die Wege zur Aufklärung: Scheinwahrheiten von Wahrheiten zu trennen, ist manchmal kompliziert. Nicht kompliziert ist indessen hier laStaempflis Ansatz zu einer neuen Form der Feminismus -Kritik und Feminismus-Theorie, zu der ich durch Wolfgang Ullrichs «Siegerkunst» inspiriert wurde: «Siegerfeminismus» als neue kritische Theorie, die dem Anliegen der Aufklärung in ihrer dialektischen Wirkung wie auch in ihrer wirklichkeits- und machtpolitischen Realität gerecht werden kann. Erste Ansätze waren schon in meinem Buch «Trumpism. Ein Phänomen verändert die Welt» angedacht. In den nächsten Monaten wird nicht nur die «Theorie des Siegerfeminismus» publiziert werden, sondern auch die neue Medientheorie zum «Siegerjournalismus», womit ich hiermit das Copyright zu den beiden Begriffen zwecks Publikationen an meine Person geknüpft habe. Dies muss an dieser Stelle betont werden, da sich in der Vergangenheit einige Männer mit dem Diebstahl meines geistigen Eigentums unerhörterweise bereichert haben. Sie werden es wohl wieder und wieder versuchen: Dies steht in der Tradition eines «Siegerjournalismus» und «Siegerfeminismus».

Links: http://www.kleinreport.ch/news/relotius-als-selfie-und-mediensystem-91423/ und https://www.ensuite.ch/von-der-siegerkunst-zum-siegerfeminismus/

Regula Stämpfli: “Europa zwischen Banksprech & Sehnsuchtsort”. #EU #Rahmenabkommen #Schweiz #Israel #Medien

Regula Stämpfli hat für das Jahrbuch 2021 “Denknetz: Europa zwischen Reform und Zerfall” einen wichtigen Beitrag zum Thema, ob frau/man als Intellektuelle Europa kritisieren darf und wie es eigentlich um Trumpism innerhalb Europas steht, Fake News, Wahrlügen, die Kluft zwischen Fiktion und Wirklichkeit geschrieben. Unten ist der Beitrag eingebettet, der online gelesen werden kann. Hier äußert sich Regula Stämpfli (sorry für die dritte Person, aber es geht um #SEO Kriterien und #Google, die, by the way, Frauenblogs, Diverse-Blogs systematisch diskriminieren) zur aktuellen Diskussion Rahmenabkommen Schweiz-EU aus einer reinen Medienperspektive.

14.036 Hits spuckt die Schweizerische Mediendatenbank SMD zum Stichwort “Rahmenabkommen” im laufenden Jahr aus (Periode 3. Juni 2020-3. Juni 2021). 35.355 Hits liefert dieselbe Medien-Datenbank zum Stichwort “ISRAEL” in identischer Zeitspanne aus: Wie in aller Welt kann es sein, dass die Schweizerische Mediendatenbank SMD in einem Jahr fast dreimal so viele Beiträge zu Israel statt zum Rahmenabkommen Schweiz-EU publiziert? Hier ein Beispiel aus Deutschland im klugen #Tweet von Kaj Hoffmann:

Hier greift das Phänomen “Trumpism” nach dem gleichnamigen Werk von Regula Stämpfli: Die Kluft zwischen dominanten Narrativen, Storytelling, Referenzen und der Wirklichkeit äußert sich auch in der Medienberichterstattung: Statt die politische Handlungsfähigkeit der Bürger*innen der jeweiligen Demokratien zu stärken, werden globalisierte Skandalnews weltweit x-fach verbreitet mit der Folge, dass die meisten Medien weltweit IMMER DIESELBEN SCHLAGZEILEN bringen. Qualitätsjournalismus bedeutet die existierenden Machtverhältnisse VOR ORT kritisch zu begleiten, damit die Demokratien VOR ORT von den Menschen gestaltet werden können. Er bedeutet nicht, den Nahost-Konflikt in die eigenen Straßen zu bringen und Hass zu schüren. Wer dreimal soviel zu einem Konflikt schreibt, zu dem BürgerInnen nichts tun können, schürt Politikverdrossenheit und Ohnmachtsgefühle. Dass “Israel” im Vergleich zum “Rahmenvertrag” x-fach mehr Medien, Artikel, Kommentare provoziert, belegt die Ideologisierung politischer Berichterstattung. Der Rahmenvertrag zwischen der Schweiz und der EU ist real, respektive dessen Scheitern ist so wirklich, dass das künftige Leben der BürgerInnen der Schweiz und der EU DIREKT betroffen werden. Hier braucht es Informationen, Diskussionen und Gestaltungsoptionen, weil diese die Wirklichkeit beeinflussen. Ganz anders als der Nahost-Konflikt, der von den Schweizernden, ja selbst den EuropäerInnen nicht gestaltet werden kann. Nun zum Artikel im Denknetz:

“Europa zwischen Banksprech und Sehnsuchtsort: Regula Stämpfli weist auf die digitalen wie ideologischen Diskursprobleme in Europa hin, die Marken, Plattformen, Populisten
füttern und plädiert deshalb vehement für mehr Wirklichkeitsnähe,
Realwirtschaft und lebendige Resonanz.”
Hier die Einleitung: “Bankenkrise, Eurogroup, Brexit, Populismus und Renationalisierung im Zeichen der Coronakrise setzen Europa als Kontinent der vereinigten Demokratien enorm zu. Der Zerfall Europas ist sowohl hausgemacht als auch digital und global induziert. Viel zu lange haben sich linke wie ökologische Bewegungen und Parteien in Europa entweder dem deutschen
Diktat der »Alternativlosigkeit« unterworfen oder innerhalb der eigenen
Reihen gekämpft. Das Storytelling wurde analogen und sozialen Medien überlassen, deren Kapitalfeed aus Personalisierung, Skandalisierung, Emotionalisierung und Freund-Feind-Schemata besteht.1 Die »Algorithmisierung der Welt« (laStaempfli) schreitet mit Meilenstiefeln im Dienste des digitalen Finanz- und Überwachungskapitalismus voran.
Die neoliberale Bürokratisierung der EU konstruiert auch in Europa Automatismen, eine veritable organisierte Unverantwortlichkeit, die ich mit Hannah Arendt als »Herrschaft des Niemands« charakterisiere.” siehe in:https://www.denknetz.ch/wp-content/uploads/2020/12/Jahrbuch_2020.pdf Ein weiteres Beispiel aus den schweizerischen Talkshows:

laStaempfli hat Alexander Tschernek zu Gast bei “Art is a Piece of Cake”

Die Jahrhundertstimme ist mit Tournee, Homepage, Projekt, Stiftung unterwegs für “Nie Wieder Arbeit”. laStaempfli hat Alexander Tschernek zu Gast bei “Art is a Piece of Cake”: Hören Sie rein. Es war wiederum ein zauberhaftes Gespräch.

http://artisapieceofcake.art/2021/05/29/alexander-tschernek-die-jahrhundertstimme-unterwegs-zu-nie-wieder-arbeit-ein-gespraech-mit-lastaempfli/

Alexander Tschernek. Künstler und Philosoph pur erzählt Regula Stämpfli von seinem Werk und Leben.

Bild Alexander Tschnernek: Copyright Foto ©Daniel Hill.

AlgorithmWatch: Anna Maetzener im Gespräch mit Regula Stämpfli

Für die SAGW leitet Dr. Regula Stämpfli zusammen mit Dr. Elisabeth Ehrensperger von der TA-SWISS den Futurepodcast. In den Gesprächen wird auf ENGLISH; FRANZÖSISCH; ITALIENISCH UND DEUTSCH über die #Digitalisierung & #Zukunft nachgedacht. Das aktuelle Gespräch finden Sie immer unter: www.ta-swiss-futurepodcast.online

ta-swiss-futurepodcast.online: Die Gespräche zur Zukunft von und mit Regula Stämpfli und Elisabeth Ehrensperger.

Regula Stämpfli über Männer & Ikonografie

Hinschauen: Kultur ohne Frauen : Revolutions-LEER

Ein großer Irrtum Feminismus betreffend, geht die Männer an. In meiner Homepage sehen Sie unten zwei Männer. Der Eine ist der herausragende Medien- und Digitalforscher Philip Di Salvo und der Andere Milo Rau. Im Blog von laStaempfli werden Männerfotos nun häufiger zu sehen sein, da die DigitalThinker Staempfli für die SAGW unterwegs in die Zukunft ist. Dies ist weit weniger spektakulär als wenn auf den Blogs, Ankündigungen, Berichten der Herren viele Frauenbilder, die Expertinnen illustrieren (und nicht zur Dekoration dienen) erscheinen würden. Deshalb hier diese kurze Bemerkung zu den zwei Männern und Gender. Der Wissenschafter Philip Di Salvo zeichnet sich durch ein hohes Gleichstellungsbewusstsein aus, dies ist im Gespräch mit Regula Stämpfli sehr wohl zu hören, FUTUREPODCAST. In der Wissenschaft galten lange Vorurteile gegenüber Frauen. Hingegen in der Kultur scheinen Frauen selbständig, was völliger Bullshit ist. 80 Prozent, sehr verehrte Damen und Herren, 80 Prozent der besprochenen Bücher im Feuilleton betreffen MÄNNERBÜCHER. Deshalb mein kritischer Artikel zu Milo Rau als Repräsentant der linken, aufgeklärten Theaterszene mit seinem neuen Kolumnenbuch, das klippt und klar zeigt: Women sind NIEMANDSLAND, Ihre laStaempfli.

TA-SWISS-FUTUREPODCAST on Whistleblowing& Digital Change: Regula Staempfli interviews author, researcher and post-doctoral fellow Philip Di Salvo on the future of Journalism

Philip Di Salvo is a post-doctoral researcher based at Università della Svizzera italiana (USI)’s Insitute of Media and Journalism. Podcast in English – listen in:

Philip Di Salvo, Author, Researcher at the EJO: “Digital Whistleblowing Platforms in Journalism. Encrypting Leaks: Palgrave Macmillan, London 2020.

Philip Di Salvo does research about whistleblowing, investigative journalism, Internet surveillance and the relationship between journalism and hacking. At USI, he teaches journalism both at the Master and Bachelor levels. Philip received his PhD in Communication Sciences from USI with a dissertation about the adoption of encrypted whistleblowing platforms in journalism in summer 2018. Since 2018, Philip is also a lecturer at NABA – New Academy of Fine Arts in Milan, Italy. As a freelance journalist, he writes for Wired, Motherboard/Vice, Esquire and other publications covering the social impacts of technology. At USI, Philip also works as the European Journalism Observatory (EJO) Italian editor. Philip has authored two books: “Leaks. Whistleblowing e hacking nell’età senza segreti” (LUISS University Press, Rome, 2019) and “Digital Whistleblowing Platforms in Journalism. Encrypting Leaks” (Palgrave Macmillan, London, 2020). Here Regula Staempfli and Philip Di Salvo talk about the World of secrecy, data, platform capitalism, surveillance, encryption and what is needed for a democratisation of digitalisation.

Link to Episode: http://ta-swiss-futurepodcast.online/philip-di-salvo-on-democracy-data-whistleblowers-great-journalism

Freundschaft: Regula Stämpfli über Symbiose, Isabel Rohner über Professionalität: #diepodcastin

#DiePodcastin über Freundschaft: Isabel Rohner & Regula Stämpfli über Winzip, Barbie, Austrias Mediatoo, die Yellow Press, Jan Böhmermann als Frau, den Muttertag, das Konzept “beste Freundin”, Simone de Beauvoirs Symbiose, Hannah Arendts Zärtlichkeit sowie die fabelhafte Senta Berger.

Aktuell sind bei Isabel Rohner & Regula Stämpfli die sexistische Algorithmisierung der “Haushälterin” bei WinZip, Barbie, die endlich mit BlackLivesMatter mitläuft, dick, klein, verschieden und versehrt sein darf (obwohl laStaempfli punkto Puppenspielen immer noch skeptisch ist und die Rohnerin DIE BESTE KINDHEITSANEKDOTE ERZÄHLT) erste Themen. Dann zur fabelhaften Senta Berger, die heuer 80 Jahre schön und alt wird. Senta Bergers Biographie im Jahr 2006 war explizit punkto MeToo und erzählt viel von der sexuellen Gewalt und Machtmissbrauch in Hollywood. Rückblickend stellen Isabel Rohner und Regula Stämpfli fest: Das war damals kein oder – wie BILD – ein völlig falsch rezipiertes Thema in den Medien. Mit MediaToo geht es weiter: Die fantastische Corinna Milborn hat Raphaela Scharf und Katia Wagner im Puls24 bedrückend und beeindruckend zum neusten MediaToo interviewt: Unbedingt nachgucken! Dann entlarven Isabel Rohner und Regula Stämpfli noch den Muttertag: Anna Jarvis, die den Mothersday für die Gleichberechtigung erfunden hatte und sogar vor Gericht zog, weil ihr die Kommerzialisierung ihrer Schöpfung zuwider war.

Zum Thema Freundschaft kamen Isabel Rohner und Regula Stämpfli, weil auf TWITTER die Tatsache, dass sich beide nicht kennen und sich noch nie physisch begegnet sind, die Podcastin-Gemeinde erschütterte, worauf die Rohnerin feststellte: Weshalb sollten Frauen, die gemeinsam was tun, immer gleich Freundinnen sein? Simone de Beauvoir: Das Thema des Mannes ist die Freiheit, das der Frau die Symbiose: Isabel Rohner und Regula Stämpfli kommen in Fahrt und sind fabelhaft punkto ganz neuer Ansätze punkto Friendship.Dann schwärmt laStaempfli von Hannah Arendt als zärtliche Freundin: Das Foto zeigt Mary McCarthy & Hannah Arendt. laStaempfli vergisst aber die wichtigste Auseinandersetzung über Kollektive und Gershom Sholem mit Arendt, ach, ein andermal, tröstet die Rohnerin: #diepodcastin hat ja noch viel zu tun. Hört rein, es war Champagner pur.

Regula Stämpfli zur innigen intellektuellen Freundschaft zwischen MaryMcCarthy und Hannah Arendt.

http://diepodcastin.de/2021/05/07/diepodcastin-ueber-freundschaft-isabel-rohner-regula-staempfli-ueber-winzip-barbie-austrias-mediatoo-yellow-press-jan-boehmermann-als-frau-den-muttertag-freundschaft-das-konzept-beste-fre/

Isabel Rohner und Regula Stämpfli #50Jahre Frauenstimmrecht: Zu Gast bei der schweizerischen Botschaft in Berlin.

Isabel Rohner und Regula Stämpfli waren bei der schweizerischen Botschaft in Berlin zum Apéro eingeladen. Das Apéro ist eine sehr schweizerische Institution: Da treffen sich Menschen, um gut zu trinken und zu essen und zu netzwerken. Aufgrund Covid 19-Restriktionen fand all dies nur virtuell statt. Zudem musste Regula Stämpfli auch auf das Apéro verzichten, lediglich der leckere Weisswein aus dem Wallis war in ihrer Nomadenwohnung in Wien angekommen.

Das Gespräch erklärt den schweren, langen Frauenstimmrechts-Kampf der Frauen weltweit und in der Schweiz im Besonderen. Die Politologen-Brause des “Dann wurde das Frauenstimmrecht eingeführt” verkennt die grosse Gewalt, die Frauen über zweihundert Jahre angetan wurde als sie bei den revolutionären Wahlrechtsforderungen der Männer nicht nur übergangen, sondern entmüdigt, entrechtet, entmächtigt, entmenschlicht wurden. Das Recht auf politische Teilhabe ist nicht nur nice to have, sondern konstitutiert nach Hannah Arendt überhaupt erst das Mensch-Sein.

Hören Sie rein in das kurze, aber sehr bemerkenswerte Gespräch mit fabelhaften Hintergrund aus der Berliner Botschaft Schweiz.

Isabel Rohner links und Regula Stämpfli, beide Doktorinnen ihrer jeweiligen Fächer und Autorinnen von vielen Sachbüchern und im Falle der Rohnerin sogar einer Bestseller-Krimireihe.

REGULA STÄMPFLI ZU XENIA HAUSNER IN DER ALBERTINA

„In  einer umfassenden Retrospektive zeigt die ALBERTINA Xenia Hausner –  eine der wichtigsten österreichischen Malerinnen unserer Zeit. Die  sichtbar gemachte Fiktion spielt im Oeuvre der 1951 geborenen Künstlerin  eine entscheidende Rolle. True Lies verweist auf die Bedeutung der Inszenierung als Gestaltungs- und Kompositionsprinzip im Schaffen Xenia Hausners.“

XENIA HAUSNER : VORHER. IN DER ALBERTINA. “MALEN IST WIE LIEBE MACHEN”.

Die Berührungspunkte zwischen Regula Stämpfli und Xenia Hausner sind fabelhaft. laStaempflis „Vermessung der Frau“, „Die Macht des richtigen Friseurs. Über Frauen, Medien und Bilder“, „DiePodcastin“ lassen grüssen:

„Mein Kosmos ist weiblich. Frauen sind Dreh- und Angelpunkt in meiner Arbeit, in den Bildern agieren sie stellvertretend für alle Genderzugehörigkeiten. Ich arbeite alle Menschheitsthemen in weiblicher Besetzung ab.“ Xenia Hausner

Für  ihre großformatigen Gemälde konstruiert die Künstlerin vorab aufwendige  räumliche Settings: Installationen, die sie als Vorlage für ihre Bilder  zunächst fotografiert. Zerschnittene Autos oder Zugabteile aus Karton  werden zu einem „Probenraum“, in dem die Figuren, wie Schauspieler  Beziehungen ausloten.
Malerei  und Fotografie sind im Entstehungsprozess eng verschränkt und treten in  ein dialektisches Verhältnis: die farbstarke und flächige Malerei  „widerspricht“ gewissermaßen dem zuvor entstandenen Foto. Das malerische  Procedere wiederum ist bei Hausner durch filmische und fotografische  Methoden geprägt. Die Wahl des Ausschnitts, das Fragmentarische, die  Montage, die durch die Farbe gesteuerte Lichtregie – all dies trägt zum  intensiv atmosphärischen Charakter der Bilder bei.  Die von Xenia  Hausner erschaffenen Szenarien bleiben rätselhaft und irritierend. Wie  Bruchstücke einer Geschichte – vergleichbar mit Filmstills, denen der  Plot abhandengekommen ist – entziehen sie sich einer eindeutigen Lesart.
Während  die Kunstgeschichte über Jahrhunderte vom männlichen Blick geprägt ist,  verortet Xenia Hausner ihre Inszenierungen in einer von Frauen  dominierten Gegenwelt: Die Themen und Geschichten Hausners werden  vorrangig von Frauen verkörpert, die so stellvertretend für alle  Genderzugehörigkeiten agieren. Den männlichen Stereotypen, stellt sie  starke, widersprüchliche und komplexe Frauenfiguren gegenüber.
Meist  in Überlebensgröße, in einer unverwechselbaren, intensiven Farbpalette  mit breitem Pinsel, werden die plastisch herausmodellierten Figuren zu  Stellvertretern allgemein gültiger Situationen und existenzieller  Lebensfragen.
Die Ausstellung ist von 30. April bis 8. August 2021 zu sehen.“ Aus der Ausstellungsankündigung ALBERTINA https://www.albertina.at/ausstellungen/xenia-hausner-true-lies/

REGULA STÄMPFLI ÜBER XENIA HAUSNER IM PODCAST ARTISAPIECEOFCAKE http://artisapieceofcake.art/2021/05/12/xenia-hausner-in-der-albertina-wien-empfehlung-von-regula-staempfli/