Regula Stämpfli: Die Wahrheit der Wirklichkeit, Nebelspalter 19.3.2021

Regula Stämpfli: Über die Wahrheit der Wirklichkeit, Nebelspalter 19.3.2021:

laStaempfli: wahr ist wirklich

Über die Wahrheit der Wirklichkeit Letzte Woche hielt ich einen Vortrag an der kleinen und feinen Fachhochschule für Design und Kunst in Luzern. Es ging um „Wahrheit“. Doch wie es so ist, lenkten mich die Fesseln codierter Ablenkung stundenlang vom Thema ab. Dabei fand ich viel Erstaunliches, Sinniges und erstaunlich Unsinniges: War „postfaktisch“ das Modewort des Jahres 2016 als – horribile dictu – Donald Trump zum 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde, dominiert seit 2020 der denglische Begriff „Lockdown“. Ein „lock“ oder „to lock“ gibt es seit dem 13. Jahrhundert und hatte eigentlich einen hübschen, romantischen Anfang. „Loken love“ besangen die Troubadoure ihre heimlichen Liebschaften und nicht wenige verloren dabei ihr Leben, weil sie gegen geltende „Lockdown“ – Beschränkungen verstießen und der Besungenen gar zu nahe kamen. Einmal im Lockdown-Surfmodus ging es weiter in meiner Recherche: Erinnern Sie sich noch daran, als alle von „social distancing“ sprachen? Eigentlich meinten die Statistikmediziner damit die räumliche Trennung von Lebewesen untereinander, doch WIRKLICH bezeichneten sie mit diesem Begriff, die totalitäre Vision eines politischen Programms, das jede von uns zur Vereinzelung, Isolation und Vereinsamung verdammte. Womit ich endlich wieder bei der Wahrheit landete. Selbstverständlich gehört ein flexibler Umgang mit der Wahrheit seit jeher zur Politik und es gibt durchaus Bedingungen, unter welchen es moralisch vertretbar ist, zu lügen. Aber die unverhohlene Art, mit der in jüngerer Zeit auch in Demokratien durch das Weglassen wichtiger Fakten digitales wie politisches Kapital auf Kosten von uns allen geschlagen wird, ist alarmierend. Einzig die Schweiz hält hier dagegen, indem Politik nicht einfach Labern, sondern Handeln impliziert. So geschehen am 7. März 2021 als die Stimmenden der Regierung eine saftige Klatsche verabreichten. Sie sprachen Wahrheit, die sich dadurch definiert, dass sie öffentlich, nachvollzieh- und legitimierbar ist: Nein zu privatisierten Plattform-Identitäten, nein zur postmodernen Perlenketten-Metaphern der auf Versklavung geschneiderten Verhüllung der Frau. Ebenso verwiesen die realen Bürger und Bürgerinnen pragmatisch, in meinen Augen leider zu kurzsichtig, aber trotzdem wahrhaftig, auf die Wichtigkeit internationaler wirtschaftlicher Beziehungen. Und da haben wir es wieder: Wahrheit, so auch Hannah Arendt, ist ohne Wirklichkeit nichts, im besten Falle eine Behauptung. Diese findet sich in der zeitgenössischen Berichterstattung digital und unendlich repetiert: Denn die kalten Regisseure ihrer eigenen Dunkelheit verbreiten sich perfekt via Tweets, Hashtags und Trends.

Wir alle leben seit über einem Jahr unwahr, unwirklich, unnormal. Doch statt dies plural, vielfältig und anregend zu diskutieren, werden wir wie Algorithmen in binäre Codes eingesperrt: Entweder gehören wir zur Gruppe der engen Umarmung unserer Regierungen oder wir partizipieren unter den Covidioten, deren Aluhüte noch das geringste Problem darstellen. Wirklich wahr ist weder das Eine noch das andere: wahr ist lediglich, dass am 13. März 2020 die Welt, wie wir sie kennen, zusammengebrochen ist. Höchste Zeit, endlich die Trümmer wegzuräumen und den Wiederaufbau zu wagen: Mit menschlichen Kernkompetenzen wie Kooperieren statt Gehorchen, Kommunizieren statt Rechnen, Begreifen statt auswendig lernen und erkennen, dass es kein Recht der Welt gibt, den Sinn von Politik, nämlich den der Freiheit, ein weiteres Jahr einfach auszusetzen.

Regula Staempfli & Jakob Veigar on Alcoholism, Art & the power of transformation in #artisapieceofcake – the new Podcast

Regula Staempfli & Jakob Veigar on Alcoholism, Art & the power of transformation in #artisapieceofcake #Podcast Listen on: http://artisapieceofcake.art/2021/03/22/jakob-veigar/

Jakob Veigar Waterfall, copyright laStaempfli

The Artist Jakob Veigar talks about his journee to become one of the most interesting painters, visual artists of our time. Regula Staempfli and Jakob cover loads of grounds from addiction to nature and back towards art and how it came that Jakob is in a very productive stretch on the theme of the fragility of manhood.

Excerpts from Ode to Joy by Shanay Artemis Hubmann: “Jakob Veigar Sigurdsson’s work has been portraits of landscapes: Monumental, moving, full of twilight and power. Heavy, most of all, with the rough and fragile soul of his country, Iceland. During a particularly dark stretch of 2020 – the first year of the pandemic – few of new figurative portraits have emerged: sketches absently drawn during online AA meetings. COVID, Lockdowns, Loneliness and a darkhaired love far away, with no end in sight. Lightness, Vulnerability in a world dominated by perfection and instagram filters, the happiness on those faces is genuine in the paintings because they are imperfect, just like drooping bellies, saggy boobs and crooked smiles. The dick pics are hilarious – finally free from the pornographic light they are usually cast in. The White Male is shown free from all the demons that usually seem to haunt him: in no way superior, neither in gender nor in race. (…)”

Regula Stämpflis Kolumne zu #MeTooInceste in Frankreich

Regula Stämpflis Kolumne zu #MeTooInceste in Frankreich.

Unter dem Deckmantel der Libertinage wird für alle Formen sexueller Gewalt gerne Partei ergriffen. Im Nachhinein klingen die Beteuerungen immer gleich: «Damals, in unseren Kreisen, dachte sich niemand auch nur irgendetwas, Sex mit Minderjährigen war doch völlig normal.» Es geht um eine sogenannt gute Familie, eine sehr gute sogar, beschrieben in Camille Kouchners «La familia grande». Und es geht um Olivier Duhamel, der den Zwillingsbruder von Camille, damals 13-jährig, jahrelang vergewaltigt hat. Olivier Duhamel und sein Clan bilden die Pariser Elite. Er gehörte bis zum Erscheinen des Buches zu den mächtigsten Männern Frankreichs: 2016 noch wurde er als 65-Jähriger zum Verwaltungsdirektor der Eliteuni Sciences Po gewählt. Wir finden im Buch nicht nur die üblichen französischen Eliteverdächtigen, sondern auch die klassischen Rechtfertigungen, die auch heute noch in intellektuellen Kreisen gerne diskutiert werden. Sex sei doch natürlich, Sex kaufen und verkaufen völlig normal, Sex solle überall stattfinden, über alle Grenzen, Geschlechter und Altersbarrieren hinweg: Sexpositiv sei alles, was Menschen freiwillig machen. Sie sind zwar erst elfjährig? Ach, die Erotik kenne eben kein Alter, die Kirche habe die Menschen diesbezüglich jahrhundertelang unterdrückt, endlich würden wir in einer Zeit der Antiprüderie leben und die Menschen befreit ihre Erotik ausleben können.

Essay von Regula Stämpfli

Es klingt immer gleich, nicht wahr? Die zeitgenössische Porno- und Hurenlobby klingt ganz ähnlich: Prostituierte seien doch keine Opfer, sie böten Dienstleistungen an, die wie ganz normale Arbeit zu betrachten seien. Ist sie nicht, und die Geschichte um Camille Kouchner zeigt: Die Narrative über Sexarbeit heute sind die Narrative über Kinder- und Teenagervergewaltigung von damals. Heute heisst es: Es sei doch prüde und unfeministisch, anderen Frauen nicht erlauben zu wollen, dass sie all ihre Löcher, ihre Haare, ihre Säfte, ihren Körper für den ordnungsgemässen und vertraglich vereinbarten Sex zur Verfügung stellen. Damals hiess es: Teenager hätten ein Recht auf sexuelle Erfahrungen mit Älteren, es gebe doch nichts Aufregenderes, als als 13-Jähriger einem 50-Jährigen einen zu blasen.

Regula Stämpflis neuer #Podcast mit #ArtIsAPieceofCake

Regula Stämpfli hat einen neuen #Podcast zu Kultur und Politik: Art is a piece of Cake. www.artisapieceofcake.art Sie tut dies regelmässig im Team mit Raimund Deininger, vielen Künstler, Künstlerinnen, DenkerInnen der Gegenwart und Zukunft. Artcare.at ist Host und das Auktionshaus der Zukunft und Gegenwart: #ArtIsAPieceofCake wurde anlässlich der #Womensartauction konzipiert, gefüllt und jetzt aufgeschaltet. Eine der besten Folgen, neben den Gesprächen mit den Künstlerinnen, ist diejenige von Raimund Deininger mit Regula Stämpfli über Pornografie. Unbedingt reinhören.

“Porno hat mit Ikonographie der Macht, nix mit Sex zu tun” laStaempfli

Kunst &Pornografisierung: Deininger & laStaempfli heavy. Langsam grooven sich Raimund Deininger und Regula Stämpfli trotz Glastisch und streckenweise schlechter Akkustik ein: Bei artisapieceofcake geht es ums Eingemachte: laStaempfli plädiert für komplexes Bilderdurchbrechen, beschuldigt die Kunst der Pornografisierung von Politik und der Schaffung einer öden Sexualität durch sexuelle Gewalt in Ästhetik verbrämt. Deiniger kontextualisiert, verweist auf die Referenz zwischen Kunst und Position und verteidigt vehement die Sexualität, die er in der Kunst ansiedelt. Ganz üble Kreativkreaturenmonster kommen zur Sprache, der Verlust der Referenz ist spürbar. Die Sezierung sexueller Gewalt ist sehr anstrendend, berührt, macht wütend und ärgert. Eine spannende Folge, die damit endet, ein Begehren nach Bildern zu erzeugen, Bilder der Zukunft, die den Menschen nicht des Menschseins, sondern alle Lebewesen in eine sinnlich kreative Erotik verweben könnten. Die Folge ist ein Plädoyer für Verführung, für bewusstere Kunst der unterschiedlichen Begehren. Deininger muss sich dem Thema nochmals stellen, den laStaempflis These der Kunst als Vorreiterin der Warenwerdung der Menschen und der Transformation des Menschenbildes zu Pornopuppen ist nicht widerlegt. Hier das Kapitel von laStaempfli in “Die Macht des richtigen Friseurs, Über Medien, Bilder und Frauen” – Regula Stämpfli: Die Liebe in Zeiten der Grausamkeiten, 2008 in Bruxelles vom Bartleby&Co.

#DesignderWoche: Regula Stämpfli, René Spitz und Sascha Swiercz Lego, Tokio-Fackel & VITRA DDR-NOSTALGIE

Stichworte waren: Lego als Klemmbausteine, Anwendung geschützt, wichtig für Design, Kombinationsteile und die Problematik der ökologischen Nachhaltigkeit: Je weniger Klemmbausteine umso besser für die Umwelt: Recycling Lego ist gefragt. Tokio-Fackel und die Problematik der NS-Geschichte des Fackellaufs, Design als Oberflächennarrativ, das die WIRKLICHEN Zusammenhänge von Inhalt, Wettbewerb, Geschichte, Profit, Sexismus, Rassismus verschleiert und gerade Japans Olympiade 2021, die an Fukushima erinnern soll wie gleichzeitig von offizieller Seite immer noch Atomenergie gepuscht wird. Letztes Thema der DDR-Nostalgie und der verpassten Chance in der VITRA-Ausstellung.

TRABI DDR Mangelwirtschaft

Regula Stämpfli: Von Menschen & Daten. HSG – Universität St. Gallen

Am 8. April beginnt die öffentliche Vorlesung von Regula Stämpfli zu “Menschen und Daten” an der HSG – Universität St. Gallen. Aufgrund Covid19 ist alles online: Sie/Ihr können sich einschreiben: Aufs Bild drücken und anmelden. 

Philosophie Dozentin / Dr. Regula Stämpfli, Dipl. Coach, Politologin, Politik-Dozentin, München und Diepoldsau Die Vorlesungen beschäftigen sich mit der Macht der Computer und der Ohnmacht der Lebewesen. Es gibt viele nicht-erzählte Geschichten rund um Datenlöcher und Automatisation. So reden viele gerne von «digitaler Demokratie»: Ein Unsinn. Denn «digital» ist künstlich, «Demokratie» hingegen weltlich. Solche methodisch angelegten Lückenwerke sind für das Zeitalter digitaler Reproduktionen (Zitat Regula Stämpfli) strukturell und bleiben unentdeckt. Die codierte Voreingenommenheit konstruiert methodische, kommunikative, politische sowie kulturelle Lückenwerke, welche die Demokratie wie einen Emmentaler löchern. So wird die reale Welt auf zahlenbasierte ideologische Krücken gestellt. Höchste Zeit, die Datenlöcher, die religiösen Elemente der Datenherrschaft, die neuen Zahlmasters und mit ihnen die 4.0-Eroberung der Welt philosophisch neu zu denken. ONLINE VORLESUNG Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr 8. April 2021 Einführung: Von Menschenbildern & Daten 15. April 2021 Das Denkvermögen und das vermessene Weltbild 22. April 2021 Wie Datenlöcher die Welt verändern: Über den Verlust an Vielfalt und Mehrdeutigkeit 29. April 2021 Männliche Daten, weibliche Körper 6. Mai 2021 Geopolitik & Daten: Die grossen Neun 20. Mai 2021 Von der Daten-Blindspirale zur Alphabetisierung des Blicks

#diepodcastin über STARRmale: Isabel Rohner&Regula Stämpfli zu DENKMALE -MÄLERN

#diepodcastin über STARRmale: Isabel Rohner und Regula Stämpfli zur weiblichen Erinnerungskultur, Ika Freudenberg, Hannah Arendt, Hedwig Dohm und echte DENK-Male.
Avant-Propos:
 Der Plural von Denkmal ist Denkmäler. #diepodcastin beharrt diesmal auf Denkmale – damit das Mal als Ausdruck in Anlehnung an griech.mnemósynon „Gedächtnisstütze“ bleibt. Es geht eben ums das Denken und um die Zeichen-Setzung.Müssen Frauen eigentlich immer wieder von vorne anfangen? Und warum scheinen, sobald es um Frauen geht, im Journalismus alle Anforderungen an Qualität, Einordnung und Kontext schlicht vernachlässigbar? Die Podcastin verleiht dem ZDF Morgenmagazin für seine geschichtsvergessene Berichterstattung über den neuen ECCO-Verlag des Medienkonzerns HarperCollins – Zitat: “Ein neugegründeter Verlag beschäftigt und verlegt nur Frauen. (…)” die goldene Schrumpel-Gurke.Der Text liest sich wie vor dreihundert Jahren: ” Zu fünft haben sich die Verlegerinnen zusammengefunden, Bücher anzubieten mit Blickwinkeln, die sie bisher in den Bücherreaglen vermisst haben” – Isabel Rohner und Regula Stämpfli meinen, sie sollten vielleicht doch mal ein Bücherregal kennen bevor sie solche Dinge schreiben. Kurz: 2021 wird mit dem neuen Verlag so getan als hätte es politische Frauenverlage nie gegeben. “Ahistorischer Live-Fetischismus” kommentiert laStaempfli trocken. Sie fährt mit unglaublichen Beispielen punkto Hannah Arendt grad weiter. Die grosse DENKERIN OHNE GELÄNDER wird im Ausstellungskatalog zu “Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert” ständig in Bezug ihrer sogenannten Lehrer gesetzt. Grosse Denkerinnen brauchen keine Lehrer, doch dies scheint den Hänschens dieser Welt egal zu sein.
„Das Andenken allein vermag Gehandeltes dauerhaft zu machen“. Hannah ArendtDazu passt das Thema “Erinnungskultur” wie die Rohnerin fulminant fortfährt: Letzte Woche haben das Archiv der deutschen Frauenbewegung in Kassel (www.addf-kassel.de) zusammen mit der Historikerin und Podcasterin Bianca Walther beim Magristrat der Stadt Wiesbaden einen Antrag auf ein Ehrengrab für die Feministin Ika Freudenberg (1858-1912) gestellt. Solche Engagements sind EXTREM wichtig, denn nur so können wichtige Frauen sichtbar und ihr Andenken auch für die Zukunft bewahrt werden. Die Rohnerin hat sich in den vergangenen Jahren gemeinsam mit dem Journalistinnenbund um ein Ehrengrab für Hedwig Dohm (1831-1919) gekümmert – vor zwei Jahren war es dann soweit und dem Antrag wurde stattgegeben, nach über 10 Jahren des kontinuierlichen Engagements. Denn während gefühlt jeder Pilzsammler, solange er ein Mann ist, ein Ehrengrab der jeweiligen Kommune bekommt, werden bei Frauen immer noch andere Kriterien angelegt. Daher startet “Die Podcastin” auch den Aufruf, dass sich alle Hörerinnen und Hörer für Ehrengräber, Denkmaler, Gedenkplaketten etc. an ihren jeweiligen Wohnorten einsetzen. Ohne dieses private Engagement wird nämlich nichts passieren. Die Rohnerin selber bemüht sich aktuell um ein Denkmal für Hedwig Dohm – und zeigt den Unterschied zur Erinnerungskultur für berühmte Männer auf: Diesen wird meist mit “Starrmalen” gedacht. Möglichst imposante Statuen aus Bronze oder Marmor, vor denen die ZuschauerInnen erstarren sollen. Wir aber, wir wollen eine lebendige Erinnerungskultur an Frauen. Wir wollen Denk-Mäler im wahrsten Sinn!Das Bild zur Folge stammt übrigens von Jakob Häne.http://diepodcastin.de/2021/03/27/diepodcastin-ueber-starrmale-isabel-rohner-und-regula-staempfli-zur-weiblichen-erinnerungskultur-ika-freudenberg-hannah-arendt-hedwig-dohm-echte-denk-male/

Jakob Häne zur Erinnerungskultur von Isabel Rohner und Regula Stämpfli

Mithu Sanyal im Literaturhaus Basel mit Regula Stämpfli: Es war ein Fest, 25.2.2021

Mithu Sanyal im Literaturhaus Basel mit Regula Stämpfli: Es war ein Fest, 25.2.2021. Mithu Sanyal gehört zu den profiliertesten Sachbuchautorinnen und jetzt, mit diesem Roman, zu den grossen Schriftstellerinnen unserer Zeit. Ein Meister*innenwerk: Ganz kurz nur Inhalt, da wir alle wollen, dass Sie das Buch kaufen und raktenmässig in die Bestsellerlisten schiessen. Der Roman ist viele: Er dreht sich für die Jüngeren unter uns um Sex, Valdemort, Kali und Liebesschmerz und für alle über 25 zusätzlich um die   intelligent-erotische, philosophische, postkoloniale Liebe von Saraswati und Nivedita.identiitti

Sie führt uns Lesende in die ganz großen Fragen der Gegenwart: Wer sind wir und wenn ja, wie viele dunkle Frauen? Alle haben recht und liegen gleichzeitig fürchterlich falsch. Sanyal nimmt in ihrem großen Roman die Kultform von Adichie des Blogs in Americanah auf, diese und erzählt in rasanten Tempo in unglaublicher Sprache, die vielen überlappenden Geschichten, Lebensläufe, Kulturen, ganze Bibliotheken postkolonialistischer und postfeministischer Theorien in Blogs, Tweets , messerscharfen Dialogen, die jede Standup Comedy bestehen würden.  ebenso vielfältig mit Blogs, Tweets, Buchzitationen etc. Das Gespräch zwischen Mithu Sanyal und Regula Stämpfli bei über 100 Anwesenden war ein Fest und eine große Freude. Hier noch die Rezension: https://www.ensuite.ch/identitti-ein-schleudergang-der-gegenwart/

Isabel Rohner & Regula Stämpfli sind für “Deutschen Podcast-Preis” nominiert -Klicken ist gefragt

https://www.deutscher-podcastpreis.de/podcasts/die-podcastin/

Podcasts gibt es viele – „Die Podcastin“ von Isabel Rohner & Regula Stämpfli ist jedoch einzigartig. Seit Sommer 2020 schließen das Duo Isabel Rohner (Kulturwissenschaftlerin & Krimi-Autorin) und Regula Stämpfli (Politphilosophin) mit ihrem wöchentlichen Blick auf die Welt eine bislang klaffende Lücke: „Die Podcastin“ diskutiert alle denkbaren Themen – von Corona über Digitalisierung und Künstliche Intelligenz bis hin zu Architektur, Musik und Demokratiegeschichte – konsequent mit feministischer Perspektive und erweitert so das vermeintlich bereits Bekannte um die vergessene und verdrängten Frauen. „Die Podcastin“ macht Vorbilder in allen Bereichen unseres Lebens sichtbar und räumt auf mit Kitsch und Klischees: Messerscharf, politisch und immer SEHR unterhaltsam. Independent, weil von beiden ein Herzensprojekt! www.diepodcastin.de

#diepodcastin: Isabel Rohner & Regula Stämpfli über Codes, Wahlen, Frauen, Medien, #MediaToo

#diepodcastin: Isabel Rohner & Regula Stämpfli über Codes, Wahlen, Frauen, Medien, #MediaToo
#diepodcastin schockiert: Isabel Rohner & Regula Stämpfli über omnipräsente Expertenmänner, Wahlen Baden-Württemberg, sexistische Wahlmechanismen, Julian Reichelt in “Die Zeit”, antifeministische ANNABELLE-Umfrage, algorithmische Formelfabeln.
 
Die Rohnerin in absoluter Topform mit der besten Gender-Analyse der Wahlen von Baden-Württemberg inklusive Medienkritik. #diepodcastin realisiert einmal mehr, wie diskriminierend Medienberichte zu Kandidatinnen sind. laStaempfli über die Referenz zwischen falschen Daten und echten Lebewesen. Wahrheit hat nach Hannah Arendt mit Wirklichkeit zu tun, ergo: Die Medienversäumnisse sind technisch gemacht: Codierter Sexismus. Politisch brauchen wir: No Data Without Representation, individuell als Frauen: Bots, Programme, die Frauentweets verlinken und so GenderGAP wenigstens ein bisschen verändern: Regula Stämpfli Zitat: Die algorithmischen Formelfabeln etablieren die totalitäre rassistische und sexistische Herrschaftsideologie hashtag und hyperlinkkonform: Maschinen werden automatisiert.” Stecken wir Vorurteile rein, kommen Vorurteile raus.
bild-postin-e1616246593321-762x500
Die Rohnerin nimmt den Faden auf und analysiert die ANNABELLE-Umfrage (ähnlich der deutschen Zeitschrift BRIGITTE) messerscharf: “Über 56 Prozent Frauen geben an, sich nicht selber finanzieren zu können. Jede 5. Frau sagt, aufgrund finanzieller Abhängigkeit in Partnerschaften zu bleiben. Dies im Artikel fast unkommentiert und zusammenhangslos zu rezipieren, ist schockierend unpolitisch.” #diepodcastin stellt die Ignoranz von geltenden Normen, Zwängen, Ohnmachten von Frauen fest.
 
Es gilt, die Situationen zu verändern, deshalb: Verlinkt, puscht FRAUEN. Wenn wir es nicht tun, tut es nicht nur niemand, sondern verwendet die meisten Publikationen für Rückschritte.