Regula Staempfli über SEO-Kriterien, digitale Transformation & weshalb es #Twitterkriege gibt:

It’s the codes, stupid: Aus dem Literaturblog zur KI und zum Denken der Digitalen Transformation.

Von Dr. Regula Stämpfli – Der Mensch als Maschine feiert seit einigen Jahren sein über 100-jähriges Jubiläum. Der Schotte Arthur Keith bspw., ein Anthropologe und Anatom, beschrieb 1919 den Menschen als Motorensystem, in welchem die knochigen und fleischlichen Komponenten für Fortschritt und Bewegung und, bei schlechter Wartung, für den Verfall zuständig waren. Der Deutsche Fritz Kahn kopierte die Idee und fertigte 1922 den bis heute einprägsamen Maschinenmann: «Der Mensch als Industriepalast». Die Kommandozentrale besteht bei Kahn aus Männern in weissen Kitteln, Arbeiter müssen an den Leitungen bei der Leber die Stoffe in Zucker verwandeln. Fritz Kahn, in seinen jungen Jahren ein glühender Zionist, wandelte sich als Arzt zum Rassenmediziner, der bereitwillig über «Die Hygiene der Juden» publizierte. Alexei Gastew, ein kommunistischer Dichter, gründete 1920 das «Zentralinstitut für Arbeit» und «betrachtete Maschinen als seine ‹eisernen Freunde› und bezeichnete das ‹Krachen, Pfeifen, Knirschen und Schreien der Apparate in den Fabriken› als die ‹Musik der Zukunft›». Der begnadete Historiker Philipp Blom beschreibt diese und andere Geschichten, u. a. auch, wie sowjetische Arbeiter an Maschinen festgeschnallt wurden, um durch endlose Wiederholung die perfekte Bewegung zu verinnerlichen. Gastew war erfolgreicher Missionar der kommunistischen Maschinengesellschaft, hochdekoriert und verehrt, bis er 1938 von der sowjetischen Geheimpolizei abgeführt und nach einem Säuberungsprozess erschossen wurde. Seine Mörder führten seine seelenlosen Visionen sozialer Automaten unbeirrt weiter. Diese wurden auch von den westlichen BesucherInnen der sowjetischen Tötungsmaschinerie verehrt und in Europa wie in den USA kritiklos verbreitet. Die Bauhaus-Schule unter Walter Gropius bspw. schaffte «Utopien aus Beton» (Philipp Blom): Auch hier ging es um das Ideal, das menschliche Leben zu vereinfachen, «indem die Moderne auf Funktion festgelegt wurde statt auf Beziehung und Bewegung» (laStaempfli IFG 2007). Bis heute verfolgen viele Baumeister hierarchische Visionen, die den Menschen Optimierung abverlangen. Le Corbusier schlug bspw. 1925 vor, die schönste Stadt der Welt, nämlich Paris, dem Erdboden gleichzumachen: Statt der Innenstadt sollte es fortan nur Wohntürme und Autobahnen geben.

Dies alles scheint heute ebenso vergessen wie die nachhaltige Kritik an derartigen Fortschrittsdystopien mächtiger Architekten, Designer, Bauhausmeister der Moderne. Es sind exakt diese Lücken, die einer fundierten Kritik digitaler Architektur und Funktion entgegenstehen.

Damals, in den 1920er- und 1930er-Jahren, gab es nämlich noch Kritik an der verqueren Huldigung dieser Prothesengötter, an den Apparaten-Apologeten: Charlie Chaplin zeigt in «Modern Times» 1936 fast prophetisch, wie die Welt einem riesigen Maschinen-Zahnrad gleicht, das den rührend hektischen und tapsigen Arbeiter nach dessen versklavter Existenz einfach verschlingt. Heute gibt es nur Black Mirror – Dystopien bis zum Abwinken und ohne Transformationspotenzial.

Der Sound der Gegenwart wird apolitisch, in der Fragmentierung unzähliger sophistischer Argumente wie «technophob, kulturpessimistisch, fortschrittsfeindlich» monoton wiederholt. Apolitisch bedeutet immer vereinzelt: Solange es den zum Thema führenden Wissenschaftlerinnen nicht gelingt, gehört zu werden, ergeben sich die Männer in einer beschissenen Ewigschleife natur- und lebenszerstörenden Diskursen und Politiken und zelebrieren sich darüber hinaus noch als Kritiker, weil ihnen in ihrer sexistischen Blindheit gar nicht auffällt, dass sie seit Jahren auf die falschen Themen setzen, die falschen Experten befragen und die falschen Sachbücher besprechen.

Deshalb hier mal Klartext: It’s the codes, stupid.

Nachzulesen in Regula Staempfli für ensuite, Magazin für Kunst und Kultur, Essay: It is the codes, stupid, siehe Link: https://www.ensuite.ch/its-the-codes-stupid/

Das Virus stürzt Demokratien in den Abgrund: Regula Staempfli avant la lettre in der NZZ mit Warnung an die Regierenden schon im Mai 2020.

Regula Staempfli über #Corona #Berichterstattung und was Hannah Arendt sowie die digitalen Plattformen damit zu tun haben. Und hier ganz aktuell und Weltpremiere: Lasst die digitalen Plattformen die Corona-Schulden tilgen. PS: Weltpremiere war schon im März 2020, beim ersten Lockdown, als die Menschen eingesperrt und die Maschinen übernahmen.

Die Kombination von «monokausalen Narrativen» und «virologisch basierter Datenhoheit» habe ein «Zeitalter der totalen Gewissheit» geschaffen, schreibt die Politikwissenschafterin Regula Stämpfli. Die Urteilskraft gegenüber Richtig und Falsch sei auf der Strecke geblieben.Regula Stämpfli am 9.5.2020 in der NZZ.

Einige erinnern sich vielleicht an Platos berühmten Kampf gegen die Sophisten. Er warf ihnen vor, ihre Kunst bestehe darin, «den Verstand mit Argumenten zu bezaubern», die nicht der Wahrheit dienten, sondern darauf abzielten, Meinungen zu erzeugen. Solange diese plausibel erscheinen, «liegt ihnen die Kraft der Überzeugung inne». Hannah Arendt nennt dies den «temporären Sieg der Argumente auf Kosten der Wahrheit». In meinem Buch «Trumpism. Ein Phänomen verändert die Welt» zeichne ich nach, wie postmoderne Narrative, die sich «datengestützt» als Wahrheiten inszenieren – hier als bestes Beispiel die Umfragen –, letztlich intendieren, monokausal den Sieg über die Wirklichkeit zu erringen.

Die neuen digitalen Herren inklusive ihrer Instrumente «Plattformkapitalismus» sowie «digitaler Überwachungsstaat» zerstören mittels der «Algorithmisierung der Welt» empirische Realitäten mit derart präzise berechneter Schlüssigkeit, dass der Unterschied zwischen Fiktion und Realität für die meisten von uns nicht mehr erkennbar ist.

Das trügerische Datenpaket

Damit steht auch die Existenz geschichtlicher Realitäten, wie sie sich beispielsweise in demokratischen Entscheidungsprozessen manifestieren, auf dem Spiel. Datenpakete «beweisen» gegenüber der Wirklichkeit bald jene, bald andere Meinungen, so dass sie oft gar nichts mehr «wirklich» erklären. All dies macht die Existenz von uns als Bürgerinnen und Bürger, als Weltangehörige eines undurchsichtigen datenbasierten Systems fragil.

Es gibt keine «neue Normalität» für die Demokratien mehr, selbst nach einem möglichen Corona-Impfstoff.

«Wie soll man das Chaos der überlieferten Tatsachen noch ordnen, wenn die Tradition nicht mehr gültig ist?», fragt Hannah Arendt in ihrer Totalitarismusstudie. Sie weist nach, wie Ideologien darauf abzielen, die «nicht mehr gültigen Regeln des gesunden Menschenverstandes zu ersetzen». Eines Menschenverstands, den Arendt als «common sense», als Gemeinsinn definiert – durch den wir eine uns allen gemeinsame Welt erfahren und uns darin zurechtfinden dürfen. Ein Zustand also, dem wir als Menschen wegen Corona seit Wochen entrückt sind.

Hannah Arendt als Briefmarke

Die Kombination von monokausalen Narrativen, inklusive virologisch basierter Datenhoheit, konstruiert ein «Zeitalter der totalen Gewissheit», die zum fast vollständigen Wegfall klassischer Urteilskraft gegenüber Richtig und Falsch führt. Deshalb spriessen Verschwörungstheorien wie Twitterpilze aus dem virtuellen Raum.

Diese «Eroberung der Welt als Zahl» treibt mich seit 2003 um, aber ich ahnte nicht, dass mir das Unglück beschert sein würde, eine meiner grössten Ängste um den Zustand der Welt an meinem eigenen Körper erleben zu müssen.

Verletzte Menschlichkeit

Dies ist kein Zufall, sondern das Resultat politischer Schlafwandler, kombiniert mit volkschinesischer Sendungsgewalt bei gleichzeitiger westlicher demokratischer Impotenz. Wer verstehen will, wie selbst die Schweizer Demokratie widerstandslos und über Nacht Hunderttausende von Existenzen ins Unglück stürzen konnte, abgefedert durch den unermesslichen Reichtum dieses Landes, dessen Bundesräte sich ständig neuer Hilfspakete rühmen, muss sich mit dem seit einem Jahrzehnt anhaltenden globalen Trend, die Menschlichkeit, ja das Wesen des Menschen selbst zu verletzen, auseinandersetzen.

Die westlichen Demokratien sind durch das chinesische Virus physisch und politkulturell in den Abgrund gestürzt worden. Sie werden dort auch bleiben, wenn sie der Asymmetrie zwischen der Volksrepublik China und dem Rest der Welt, wenn sie dem Ungleichgewicht des globalen digitalen Plattform- und Überwachungskapitalismus nicht durch ein aktives Demokratisierungsprogramm begegnen.

Es gibt keine «neue Normalität» für die Demokratien mehr, selbst nach einem möglichen Corona-Impfstoff.

Überall Menschenfeinde?

Die paternalistische Regierungsweise, dass der Staat lobt oder tadelt und darüber bestimmt, wie sich die Bürgerinnen und Bürger zu verhalten haben, die Grundrechtsverletzung, beispielsweise im Kanton Tessin alle über 65-Jährigen mit einem «Ausgehverbot» zu belegen, weiter die Enteignung von Selbständigen, von kleineren und mittleren Unternehmen mit dem Hinweis, die folgenden dreissig Jahre Schuldenwirtschaft als eine Art Solidaritätszuschlag nach deutschem Modell zu betreiben – watschen alle Demokratien und liberalen Freiheiten verfassungswidrig ab.

Dazu kommt: Die Corona-Ausnahmeregime haben mithilfe wissenschaftlich bewiesener Tatsachen, sekundiert von einer Heerschar dienender Intellektuellen- und Medienliteraten alle Kritiker der getroffenen Massnahmen als Menschenfeinde dargestellt und tun es noch. Dies mit dem Effekt, dass wir uns meinungsmässig widerstandslos, quasi über Nacht, von allen Werten verabschiedet haben, die uns bis vor kurzem noch unantastbar erschienen.

Die erste Exit-Strategie muss deshalb lauten: Lasst uns in Parrhesia üben, in Widerspruch, in Vielfalt, in gegenseitiger Akzeptanz und Toleranz bei gleichzeitiger Wahrung geltender Bestimmungen. Und es braucht dringend klare Alternativen, denn: Wer will schon Virologen über die Zukunft der Demokratie entscheiden lassen?

Isabel Rohner & Regula Stämpfli in fulminanter #diepodcastin über BRUESTE

#diepodcastin zeigt Brüste: Isabel Rohner & Regula Stämpfli über Rindviecher in den Medien, das Genderproblem des schweizerischen Oberlehrers, Pumps in der Ukraine statt Abtreibungsverbot in Polen, bahnbrechende Medienstudien MIT STATISTIKEN ZU SCHÄBIGEN FRAUENANTEILEN, Gulag ahoi in der Schweiz dank Cloudlösungen ALIBABA und wunderbare, zauberhafte, wichtige und sichtbare Frauenbrüste als Oben-Ohne-Alltag.“Man kommt sich auf dem Gebiet der Frauenfrage immer wie ein Wiederkäuer vor”, schrieb Hedwig Dohm (1831-1919) schon vor über 100 Jahren. Als Isabel Rohner dieses Zitat postete, schrieb die brillante Historikerin und Macherin von @frauenvondamals Bianca Walther darunter: “Eigentlich nett von Dohm, dass sie nicht direkt “Rindvieh” geschrieben hat.”Genau darum geht’s: Frauen kämpfen seit Jahrhunderten gegen diesselben Vorurteile und Diskriminierungen. Diese Woche zum Beispiel veröffentlichte “Die Zeit” einen großen Artikel mit der Überschrift “10 Bücher, die das Leben verändern”  – 90 % waren von einem Mann geschrieben. Und es gehört auch zur Wahrheit, dass auch die befragten Journalistinnen Männerbücher vorgeschlagen haben. Regula Stämpfli erklärt: ” Frauen und Männer missachten und werten Frauen systematisch ab. Dies ist strukturelle Gewalt.”

Medienanalyse bei den ZDF MEDIENFRAUEN VON REGULA STÄMPFLI

Die Rohnerin ergänzt: “Frauen sind nicht per se die klügeren Menschen. Sie nähren ihr Denken aus dem selben Diskurs, übernehmen diesselben Vorurteile. Es bleibt aber dabei, dass vor allem Männer keine Frauen vorschlagen, fragen oder in den sozialen Medien retweeten.”laStaempfli und Rohnerin verweisen auf die neue Studie des Forschungszentrums Öffentlichkeit & Gesellschaft (fög) und des Instituts für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Uni Zürich: Diese haben untersucht, wie präsent Frauen in den Schweizer Nachrichtenmedien sind und haben dazu 106706 Berichte aus print und online analysiert. Das Ergebnis ist DESASTRÖS und ein Armutszeugnis für den Schweizer Journalismus (in Deutschland sieht es aber nicht besser aus): Noch nicht einmal jede vierte Person, über die berichtet wird, ist eine Frau! Frauen machen in der Berichterstattung lediglich 23 % aus (Männer also 77 %!!!). Besonders schlecht ist die Lage im Sport (13% Frauen), in der Wirtschaftsberichterstattung (17%) und in der Politik (23%). Werden Menschen nach ihrer Einschätzung gefragt (also Expertinnen und Experten), bekommen die Schweizer Leserinnen und Leser in 77 % der Fälle die Meinung eines Mannes vorgesetzt. Expertinnen kommen nur in 1 von 4 Fällen zu Wort.Das ist strukturelle Gewalt an Frauen. Damit werden sie systematisch aus der Öffentlicheit verbannt, Frauen sind unsichtbar, verfügen über keine Stimmen, sie dürfen nicht reden und sie werden nicht gehört – und das wird von den Redaktionen auch noch als “normal” empfunden. Übrigens: Besonders schlimm ist die Situation in Artikeln von Agenturen, dort kommen die Frauen halb so oft vor wie in Meldungen, die von den Redaktionen selber geschrieben wurden. Wir sagen nur: “Haseloff bringt zu Hause den Müll raus” (dpa-Meldung im Juni 2021).Link: https://www.srf.ch/news/schweiz/neue-studie-frauen-in-schweizer-medien-stark-untervertretenDann die Rohnerin in brillantem Tempo und denken: “Hört die Gleichberechtigung beim Oberkörper auf?” Der Tagesspiegel berichtete diese Woche von einer Frau, die sich zusammen mit einem Freund und ihrem Sohn auf einem öffentlichen Wasserspielplatz in Berlin aufhielt und sich – genau wie viele Männer – dort oben ohne sonnte. Die Folge: Der Sicherheitsdienst forderte sie auf, ihre Brüste zu bedecken und rief sogar die Polizei, die die Familie aus dem Park begleitete. Während es also völlig normal ist, dass Männer – kaum kommt die Sonne raus – oben ohne joggen, sich sonnen oder spazierengehen, dürfen das Frauen so nicht. Bzw. dürfen schon, denn es gibt in Deutschland kein Gesetz, das ihnen das verbietet. Aber sie müssen damit rechnen, dass sie von Ordnungsämtern oder auch der Polizei aufgefordert werden, sich zu bedecken. Warum: Weil der männliche Körper privat, der weibliche jedoch politisch ist. Weil es Auslegungssache ist, ob Oben ohne als angemessen eingeschätzt wird (auf welcher Grundlage auch immer) oder nicht. laStaempfli kommentiert mit großem Seufzen: Auch hier waren wir in den 1980er und 1990er Jahren viel weiter!https://plus.tagesspiegel.de/berlin/nein-doch-ohh-berlinerin-loest-mit-nackten-bruesten-auf-dem-spielplatz-polizeieinsatz-aus-172569.htmlZum Schluss noch ein Buchtipp:Linda Scott, Das weibliche Kapital, ganz frisch: Tausendmal besser als Picketty: UND RELEVANTER. Viele Tabellen und die Einsicht: Wenn Frauen diskriminiert werden, leiden alle darunter und wie. Reiche Länder sind nur deshalb reich, weil sie wenigstens ansatzweise Gleichstellung verwirklichen. laStaempfli ergänzt: Deshalb ist das Männerautoland Deutschland so furchtbar arm, respektive die Schere zwischen arm und reich so beschämend gross….

http://diepodcastin.de/2021/07/03/diepodcastin-zeigt-brueste-isabel-rohner-regula-staempfli-ueber-rindviecher-in-den-medien-das-genderproblem-des-schweizerischen-oberlehrers-pumps-in-der-ukraine-statt-abtreibungsverbot-in-polen/

#diepodcastin zur Erinnerungskultur: Isabel Rohner & Regula Stämpfli über STARR – statt DENK-Male.

Die Podcastin hat sich, neben den #Podcasts von FRAUENVONDAMALS & HERSTORYPOD zum wichtigsten feministischen deutschsprachigen Podcasts entwickelt. #diepodcastin war schon für den deutschen Podcastpreis nominiert, für den Grimme-Preis, den Schweizer Journalistenpreis vorgeschlagen und dennoch leisten sich Frauen und Männer im klassischen Medienbetrieb, die entscheidenden Themen in Zeiten der Pandemie zu verpassen oder sich in klickmächtigen Showkämpfen aufzureiben. Isabel Rohner und Regula Stämpfli hier in einem Beitrag zur Erinnerungskultur. Hier der Link: http://diepodcastin.de/2021/03/27/diepodcastin-ueber-starrmale-isabel-rohner-und-regula-staempfli-zur-weiblichen-erinnerungskultur-ika-freudenberg-hannah-arendt-hedwig-dohm-echte-denk-male/

Janis Joplin by Richard Avedon found on #Twitter

#diepodcastin über STARRmale: Isabel Rohner und Regula Stämpfli zur weiblichen Erinnerungskultur, Ika Freudenberg, Hannah Arendt, Hedwig Dohm und echte DENK-Male.
Avant-Propos:
Der Plural von Denkmal ist Denkmäler. #diepodcastin beharrt diesmal auf Denkmale – damit das Mal als Ausdruck in Anlehnung an griech.mnemósynon „Gedächtnisstütze“ bleibt. Es geht eben ums das Denken und um die Zeichen-Setzung. Müssen Frauen eigentlich immer wieder von vorne anfangen? Und warum scheinen, sobald es um Frauen geht, im Journalismus alle Anforderungen an Qualität, Einordnung und Kontext schlicht vernachlässigbar? Die Podcastin verleiht dem ZDF Morgenmagazin für seine geschichtsvergessene Berichterstattung über den neuen ECCO-Verlag des Medienkonzerns HarperCollins – Zitat: “Ein neugegründeter Verlag beschäftigt und verlegt nur Frauen. (…)” die goldene Schrumpel-Gurke.Der Text liest sich wie vor dreihundert Jahren: ” Zu fünft haben sich die Verlegerinnen zusammengefunden, Bücher anzubieten mit Blickwinkeln, die sie bisher in den Bücherreaglen vermisst haben” – Isabel Rohner und Regula Stämpfli meinen, sie sollten vielleicht doch mal ein Bücherregal kennen bevor sie solche Dinge schreiben. Kurz: 2021 wird mit dem neuen Verlag so getan als hätte es politische Frauenverlage nie gegeben. “Ahistorischer Live-Fetischismus” kommentiert laStaempfli trocken. Sie fährt mit unglaublichen Beispielen punkto Hannah Arendt grad weiter. Die grosse DENKERIN OHNE GELÄNDER wird im Ausstellungskatalog zu “Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert” ständig in Bezug ihrer sogenannten Lehrer gesetzt. Grosse Denkerinnen brauchen keine Lehrer, doch dies scheint den Hänschens dieser Welt egal zu sein.
„Das Andenken allein vermag Gehandeltes dauerhaft zu machen“. Hannah ArendtDazu passt das Thema “Erinnungskultur” wie die Rohnerin fulminant fortfährt: Letzte Woche haben das Archiv der deutschen Frauenbewegung in Kassel (www.addf-kassel.de) zusammen mit der Historikerin und Podcasterin Bianca Walther beim Magristrat der Stadt Wiesbaden einen Antrag auf ein Ehrengrab für die Feministin Ika Freudenberg (1858-1912) gestellt. Solche Engagements sind EXTREM wichtig, denn nur so können wichtige Frauen sichtbar und ihr Andenken auch für die Zukunft bewahrt werden. Die Rohnerin hat sich in den vergangenen Jahren gemeinsam mit dem Journalistinnenbund um ein Ehrengrab für Hedwig Dohm (1831-1919) gekümmert – vor zwei Jahren war es dann soweit und dem Antrag wurde stattgegeben, nach über 10 Jahren des kontinuierlichen Engagements. Denn während gefühlt jeder Pilzsammler, solange er ein Mann ist, ein Ehrengrab der jeweiligen Kommune bekommt, werden bei Frauen immer noch andere Kriterien angelegt. Daher startet “Die Podcastin” auch den Aufruf, dass sich alle Hörerinnen und Hörer für Ehrengräber, Denkmaler, Gedenkplaketten etc. an ihren jeweiligen Wohnorten einsetzen. Ohne dieses private Engagement wird nämlich nichts passieren. Die Rohnerin selber bemüht sich aktuell um ein Denkmal für Hedwig Dohm – und zeigt den Unterschied zur Erinnerungskultur für berühmte Männer auf: Diesen wird meist mit “Starrmalen” gedacht. Möglichst imposante Statuen aus Bronze oder Marmor, vor denen die ZuschauerInnen erstarren sollen. Wir aber, wir wollen eine lebendige Erinnerungskultur an Frauen. Wir wollen Denk-Mäler im wahrsten Sinn!

#diepodcastin über Sklavenarbeit: Rohnerin & laStaempfli on prostitution

Gudrun Baudisch 1929: Rohnerin & laStaempfli über “Huren” als #FakeStory & “Sexarbeit” als #FakeBeruf

#diepodcastin über Sklavenarbeit: Isabel Rohner & Regula Stämpfli diskutieren Müll bei der dpa, ZDF & Lohndiskriminieung, das Unwort “Doppelverdiener” oder “Sexarbeit” oder “Prostitution als Beruf”, die Attacken gegen die beste zeitgenössische Historikerin Hedwig Richter und die Medien-Oberschrumpelgurke Schweizer Illustrierte. Nachzuhören auf: www.diepodcastin.de

Auf die Frage, welche #Podcasts gut seien: Die Journis in der Schweiz & Deutschland kupfern ständig die Themen der Rohnerin & laStaempfli ab, doch zitieren sie nicht. #HePeating #Invisibility of #Women

#Clubhouse: Design der Woche. René Spitz, Birgitta Homburger & Regula Stämpfli 14.Juni 2021

Die Themen von René Spitz, Birgitta Homburger & Regula Staempfli auf Clubhouse waren: Die Medienattacke auf Annalena Baerbock als Moses als Beispiel für laStaempflis Trumpism – Dieses Phänomen, das Politik auf Ikonografie, Polemik und Klicks reduziert. Eine Anzeige, die von den meisten Verlagen unhinterfragt übernommen wurde. Dann die Crocks auf High Heels als Wegwerfware Mode und schließlich das visuelle Erscheinungsbild der EM. Fazit zum letzten: Es geht nicht mehr um die reale Fussball-EM, sondern um das UEFA-FIFA Digital GAME. Deshalb dieses Design.

“Medien führen TRUMPISM weiter” laStaempfli auf #Clubhouse

Crocks auf HighHeels als Modemüll

EM ist nur noch GAME DESIGN

Kafka, Dawkins & Käfermetamorphosen: Ein Schmankerl von Regula Stämpfli

Inspiriert durch den unendlich dummen Tweet von Richard Dawkins, setzte sich laStaempfli fiktiv ans Pult – #DigitalTransformation

Da raucht sich laStaempfli doch einen Kafka….

“Was ist mit dem Mann geschehen, dachte sie. Es war kein Albtraum, es war eine Utopie. Denn nicht nur ihr Zimmer, die richtigen, die Männerzimmer, waren überall in der wohlbekannten Stadt mit Käfern verstreut. Rahel Reichenbach fürchtete sich davor, wieder schlafen zu gehen. Denn es könnte sein, dass die Käfer wieder Männer würden und das gesamte Elend der Männerzitate, Männerkriege, Männerliteratur, Männerwirtschaft, Männercodierung, Männergeschichten, Männerkunst so weiterginge wie zuvor: Beklatscht von jungen Weibchen, die sich nichts Besseres vorstellen können als in den Blick dieser Männer zu geraten. Oder mitgekäfert von den alten Weibchen, die ihr Leben lang in ihren Körper investiert haben und ab 40 kein anderes Thema kannten als ihre Verzweiflung darüber, dass sie je länger je mehr wie zu klein geratene Pelikane aussahen und sich über bunte Feministinnen nervten. weiterlesen auf ensuite.ch

Der poetische Weltenwanderer Andreas J. Obrecht im Gespräch mit Regula Stämpfli mit #Podcastcharme

Andreas J. Obrecht ist einer der größten Intellektuellen und Schriftsteller unserer Zeit. Als Soziologe&Ethnologe mit Professorentitel inkl. Lehrtätigkeiten an den unterschiedlichsten Universitäten schreibt er gleichzeitig fabelhafte Romane, wissenschaftliche Grundlagenwälzer und zauberhafte Opernlibretti. Als wäre dies nicht dreimal zu viel für ein reiches Leben ist Andreas J. Obrecht außerdem Leiter der Abteilung Wissenschaft und Forschung für Entwicklungszusammenarbeit in der Austrian Agency for Education and Internationalisation und Leiter des Austrian Partnership Programme in Higher Education and Research for Development (APPEAR) – ein Programm zur Förderung wissenschaftlicher Kooperation in Forschung und Lehre zwischen österreichischen Hochschulen und wissenschaftlichen Institutionen in Afrika, in der Kaukasus- und Schwarzmeerregion und in Himalaya-Staaten.

Seine Forschungen pflegt Andreas Obrecht mit Medienprojekten zu verknüpfen. Der zauberhaft parlierende Andreas J. Obrecht ist auch Moderator der ORF-Ö1-Live-Sendung Punkt Eins und der Sendung Im Gespräch. Unter seinen Bestsellern befinden sich der König von OzeanienDie Welt der GeisterheilerZeitreichtum – Zeitarmut und seine Dissertation Kunst als symbolische Wirklichkeitskonstruktion ist selbst dreissig Jahre nach ihrem Erscheinen immer noch ein wissenschaftliches Grundlagenwerk

Raimund Deininger & Regula Stämpfli: Non Fungible Token, God, Market, Blockchain & Art

Regula Stämpfli und Raimund Deininger: Die Originalbesetzung von “artisapiecofcake” redet über Blockchain, “Non Fungible Token”, Digitalisierung und Kunst. Mit einem grossen Wurf beschreibt Raimund Deininger die Moderne und leitet zur Blockchain über quasi als Vergleich damals und heute: Aufschrei gegen alles Neue.

Les Podcasters: Raimund Deininger & Regula Stämpfli

Link : http://artisapieceofcake.art/2021/05/29/raimund-deininger-regula-staempfli-god-market-blockchain-art/

TWITTER: Regula Stämpfli zu Richard Dawkins #Weltliteratur

Seit 2007 weise ich – Regula Stämpfli – auf die politische Wirkung von Kategorien hin. Was bei der Reduktion von Menschen auf ihre Geschlechtsorgane leider immer noch am mächtigsten ist, macht auch vor anderen Kategorien nicht halt. Seit dem «Schwulengen» von Richard Dawkins, seit der genetischen Unterlegenheit einiger Völker bei Thilo Sarrazin, seit den unsäglichen Medienberichten über «Politiker haben ein Killergen», seit der verwerflichsten aller politischer Berichterstattung – der Vermessung der Demokratie – seit der «schwarzen Null» bei Schäuble, die nur ein schwarzes Loch in Europa reisst, seitdem herrscht: «unsere tägliche Kategorie gib uns heute.» Dass Richard Dawkins ein regelrechter Prolet bezüglich Literatur, Poesie & Demokratie ist, lässt sich in seinen Tweets nachlesen. Hier ein Schmankerl.