Regula Stämpfli: “Anne Frank im Palästinensertuch ist keine Provokation, es ist Gewaltverherrlichung.” Ein Kommentar der Politphilosophin/Bestsellerin/Podcasterin laStaempfli.

Medienzeilen von Regula Staempfli, laStaempfli, copyright laStaempfli.
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Anne Frank im Palästinensertuch ist keine Provokation – es ist eine politische Gewaltverherrlichung

Von Dr.phil. Regula Staempfli, 18.12.2025 www.regulastaempfli.eu

Das Porträt von Anne Frank mit Palästinensertuch im Potsdamer Museum Fluxus+ markiert die ästhetische Normalisierung eines politischen Programms, das explizit zur Ermordung von Juden aufruft.

Die palästinensische Hamas – die herrschende Regierung im Gazastreifen – hat in ihrer Gründungscharta wie auch in späteren programmatischen Texten, den Mord an Juden als religiös legitimierte Pflicht formuliert. Das ist kein Geheimwissen, keine Randmeinung, kein „umstrittener Kontext“, sondern dokumentierte Ideologie. Nach dem 7. Oktober 2023 ist diese Ideologie zudem nicht mehr theoretisch, sondern blutig real.

Wer unter diesen Bedingungen Anne Frank – ein jüdisches Kind, ermordet, weil es Jüdin war – mit palästinensischer Symbolik versieht, betreibt nicht nur Relativierung des Holocausts. Er verschiebt die Bedeutung von Gewalt selbst. Aus der ermordeten Jüdin wird eine Ikone für eine politische Erzählung, in der jüdisches Leben erneut entwertet wird. Das ist kein Zufall. Das ist ein symbolischer Akt mit klarer Wirkung. Bilder wirken nicht neutral. Bilder codieren Wirklichkeit. Und dieses Bild kodiert eine tödliche Botschaft: Die jüdische Geschichte soll sich dem aktuellen antiisraelischen Narrativ unterordnen. Wer widerspricht, gilt als Zensor. Wer protestiert, als Unterdrücker der Kunstfreiheit. Das ist die perfide Logik.

Der neue Antisemitismus kommt heute nicht in Springerstiefeln, sondern mit Palästinensertuch, millionenfach automatisierten Codes wie „Genozid“, via Förderanträge und Preisverleihungen als moralische Überhöhung daher. Der neue Antisemitismus nennt sich „kritisch“, „antikolonial“, „revolutionär“, „antifaschistisch“, „solidarisch“. Er arbeitet mit Bildern, Gefühlen, automatisierten antisemitischen Stereotypen und unterscheidet sich beim näheren Hinsehen nicht vom klassischen Judenhass. In diesem Milieu gibt es „apartheitsfreie Zonen“, gibt es „Boykotte“, gibt es Zuschreibungen, die Juden und Jüdinnen eine Herrscherkaste unterstellen. Gefühle werden bedient, ahistorischer Live-Fetischismus mit entsprechenden „fashionable“ Elementen. Deshalb ist der neue Judenhass so kulturfähig: „Antizionism sells.“ Doch Kunstfreiheit endet dort, wo Mord legitimiert wird.

Niemand verlangt, Kunst solle harmlos sein. Die Kunstfreiheit in liberalen Demokratien wurde aber nie als Freibrief zur historischen Umcodierung von Judenhass im Grundgesetz verankert. Im Gegenteil. Weshalb meint das Museum mit einer in seinen Augen antifaschistischen Umcodierung den Judenhass mit dem Bild von Anne Frank bewerben zu dürfen?  Wenn eine Ausstellung und Werke darin, explizit als Wegweiser für mörderische Ideologien werben, dann ist es die politische Aufgabe von öffentlichen Institutionen, hier Grenzen zu ziehen.

Deshalb muss dieses Bild sofort entfernt werden.

Hintergrund siehe Story bei Deutschlandfunk, https://www.deutschlandfunk.de/anne-frank-bild-in-museum-loest-antisemitismus-vorwurf-aus-106.html