Am 8. April beginnt die öffentliche Vorlesung von Regula Stämpfli zu “Menschen und Daten” an der HSG – Universität St. Gallen. Aufgrund Covid19 ist alles online: Sie/Ihr können sich einschreiben: Aufs Bild drücken und anmelden.
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Am 8. April beginnt die öffentliche Vorlesung von Regula Stämpfli zu “Menschen und Daten” an der HSG – Universität St. Gallen. Aufgrund Covid19 ist alles online: Sie/Ihr können sich einschreiben: Aufs Bild drücken und anmelden.
#diepodcastin über STARRmale: Isabel Rohner und Regula Stämpfli zur weiblichen Erinnerungskultur, Ika Freudenberg, Hannah Arendt, Hedwig Dohm und echte DENK-Male.
Avant-Propos: Der Plural von Denkmal ist Denkmäler. #diepodcastin beharrt diesmal auf Denkmale – damit das Mal als Ausdruck in Anlehnung an griech.mnemósynon „Gedächtnisstütze“ bleibt. Es geht eben ums das Denken und um die Zeichen-Setzung.Müssen Frauen eigentlich immer wieder von vorne anfangen? Und warum scheinen, sobald es um Frauen geht, im Journalismus alle Anforderungen an Qualität, Einordnung und Kontext schlicht vernachlässigbar? Die Podcastin verleiht dem ZDF Morgenmagazin für seine geschichtsvergessene Berichterstattung über den neuen ECCO-Verlag des Medienkonzerns HarperCollins – Zitat: “Ein neugegründeter Verlag beschäftigt und verlegt nur Frauen. (…)” die goldene Schrumpel-Gurke.Der Text liest sich wie vor dreihundert Jahren: ” Zu fünft haben sich die Verlegerinnen zusammengefunden, Bücher anzubieten mit Blickwinkeln, die sie bisher in den Bücherreaglen vermisst haben” – Isabel Rohner und Regula Stämpfli meinen, sie sollten vielleicht doch mal ein Bücherregal kennen bevor sie solche Dinge schreiben. Kurz: 2021 wird mit dem neuen Verlag so getan als hätte es politische Frauenverlage nie gegeben. “Ahistorischer Live-Fetischismus” kommentiert laStaempfli trocken. Sie fährt mit unglaublichen Beispielen punkto Hannah Arendt grad weiter. Die grosse DENKERIN OHNE GELÄNDER wird im Ausstellungskatalog zu “Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert” ständig in Bezug ihrer sogenannten Lehrer gesetzt. Grosse Denkerinnen brauchen keine Lehrer, doch dies scheint den Hänschens dieser Welt egal zu sein.
„Das Andenken allein vermag Gehandeltes dauerhaft zu machen“. Hannah ArendtDazu passt das Thema “Erinnungskultur” wie die Rohnerin fulminant fortfährt: Letzte Woche haben das Archiv der deutschen Frauenbewegung in Kassel (www.addf-kassel.de) zusammen mit der Historikerin und Podcasterin Bianca Walther beim Magristrat der Stadt Wiesbaden einen Antrag auf ein Ehrengrab für die Feministin Ika Freudenberg (1858-1912) gestellt. Solche Engagements sind EXTREM wichtig, denn nur so können wichtige Frauen sichtbar und ihr Andenken auch für die Zukunft bewahrt werden. Die Rohnerin hat sich in den vergangenen Jahren gemeinsam mit dem Journalistinnenbund um ein Ehrengrab für Hedwig Dohm (1831-1919) gekümmert – vor zwei Jahren war es dann soweit und dem Antrag wurde stattgegeben, nach über 10 Jahren des kontinuierlichen Engagements. Denn während gefühlt jeder Pilzsammler, solange er ein Mann ist, ein Ehrengrab der jeweiligen Kommune bekommt, werden bei Frauen immer noch andere Kriterien angelegt. Daher startet “Die Podcastin” auch den Aufruf, dass sich alle Hörerinnen und Hörer für Ehrengräber, Denkmaler, Gedenkplaketten etc. an ihren jeweiligen Wohnorten einsetzen. Ohne dieses private Engagement wird nämlich nichts passieren. Die Rohnerin selber bemüht sich aktuell um ein Denkmal für Hedwig Dohm – und zeigt den Unterschied zur Erinnerungskultur für berühmte Männer auf: Diesen wird meist mit “Starrmalen” gedacht. Möglichst imposante Statuen aus Bronze oder Marmor, vor denen die ZuschauerInnen erstarren sollen. Wir aber, wir wollen eine lebendige Erinnerungskultur an Frauen. Wir wollen Denk-Mäler im wahrsten Sinn!Das Bild zur Folge stammt übrigens von Jakob Häne.http://diepodcastin.de/2021/03/27/diepodcastin-ueber-starrmale-isabel-rohner-und-regula-staempfli-zur-weiblichen-erinnerungskultur-ika-freudenberg-hannah-arendt-hedwig-dohm-echte-denk-male/
Mithu Sanyal im Literaturhaus Basel mit Regula Stämpfli: Es war ein Fest, 25.2.2021. Mithu Sanyal gehört zu den profiliertesten Sachbuchautorinnen und jetzt, mit diesem Roman, zu den grossen Schriftstellerinnen unserer Zeit. Ein Meister*innenwerk: Ganz kurz nur Inhalt, da wir alle wollen, dass Sie das Buch kaufen und raktenmässig in die Bestsellerlisten schiessen. Der Roman ist viele: Er dreht sich für die Jüngeren unter uns um Sex, Valdemort, Kali und Liebesschmerz und für alle über 25 zusätzlich um die intelligent-erotische, philosophische, postkoloniale Liebe von Saraswati und Nivedita.
Sie führt uns Lesende in die ganz großen Fragen der Gegenwart: Wer sind wir und wenn ja, wie viele dunkle Frauen? Alle haben recht und liegen gleichzeitig fürchterlich falsch. Sanyal nimmt in ihrem großen Roman die Kultform von Adichie des Blogs in Americanah auf, diese und erzählt in rasanten Tempo in unglaublicher Sprache, die vielen überlappenden Geschichten, Lebensläufe, Kulturen, ganze Bibliotheken postkolonialistischer und postfeministischer Theorien in Blogs, Tweets , messerscharfen Dialogen, die jede Standup Comedy bestehen würden. ebenso vielfältig mit Blogs, Tweets, Buchzitationen etc. Das Gespräch zwischen Mithu Sanyal und Regula Stämpfli bei über 100 Anwesenden war ein Fest und eine große Freude. Hier noch die Rezension: https://www.ensuite.ch/identitti-ein-schleudergang-der-gegenwart/
https://www.deutscher-podcastpreis.de/podcasts/die-podcastin/
Podcasts gibt es viele – „Die Podcastin“ von Isabel Rohner & Regula Stämpfli ist jedoch einzigartig. Seit Sommer 2020 schließen das Duo Isabel Rohner (Kulturwissenschaftlerin & Krimi-Autorin) und Regula Stämpfli (Politphilosophin) mit ihrem wöchentlichen Blick auf die Welt eine bislang klaffende Lücke: „Die Podcastin“ diskutiert alle denkbaren Themen – von Corona über Digitalisierung und Künstliche Intelligenz bis hin zu Architektur, Musik und Demokratiegeschichte – konsequent mit feministischer Perspektive und erweitert so das vermeintlich bereits Bekannte um die vergessene und verdrängten Frauen. „Die Podcastin“ macht Vorbilder in allen Bereichen unseres Lebens sichtbar und räumt auf mit Kitsch und Klischees: Messerscharf, politisch und immer SEHR unterhaltsam. Independent, weil von beiden ein Herzensprojekt! www.diepodcastin.de
Letzte Woche hielt ich einen Vortrag an der kleinen und feinen Fachhochschule für Design und Kunst in Luzern. Es ging um „Wahrheit“. Doch wie es so ist, lenkten mich die Fesseln codierter Ablenkung stundenlang vom Thema ab. Dabei fand ich viel Erstaunliches, Sinniges und erstaunlich Unsinniges: War „postfaktisch“ das Modewort des Jahres 2016 als – horribile dictu – Donald Trump zum 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde, dominiert seit 2020 der denglische Begriff „Lockdown“. Ein „lock“ oder „to lock“ gibt es seit dem 13. Jahrhundert und hatte eigentlich einen hübschen, romantischen Anfang. „Loken love“ besangen die Troubadoure ihre heimlichen Liebschaften und nicht wenige verloren dabei ihr Leben, weil sie gegen geltende „Lockdown“ – Beschränkungen verstießen und der Besungenen gar zu nahe kamen… Abonnieren Sie den Nebelspalter, um weiterzulesen
Truth in the Age of digital reproduction:
On Codes, Bias, Bank speak, Conspiracy and the Iconography of Power by Regula Stämpfli, Online CA Position,Tuesday 16.03.21, 16.30 – 18.00
Lecture in English, BA Visual Communication – Camera Arts
Lucerne University of Applied Sciences and Arts – School of Art and Design.
“Reality is something that still exists when the codes stop.” (laStaempfli with inspiration of Philip K. Dick)
“Truth is common, plural and established by people.” laStaempfli
Humans serve industries that produce rather totalitarian information awareness. Every day we are flooded with impressive data that – as Hannah Arendt Explanations of the works by Hannah Arendt can be found at the Stanford Encyclopedia of Philosophy. would put it bluntly, consists of “Clichés, stock phrases, adherence to conventional, standardized codes of expression and conduct, which have the socially recognized function of protecting us against reality.” “The life of algorithms” as a “concept of narratives, ideologies and images in codes” is not yet widely understood. Most media still refer to coding in terms of mathematical and logic analogies: the “hidden” is much more powerful than the “visible”. In coding, the realm between fiction and materiality is lost and therefore TRUTH is lost as well. Because truth can only be established in public, on common ground among humans in their form of zoon politikon as Hannah Arendt again would add: “Wherever the relevance of speech is at stake, matters become political by definition, for speech is what makes man a political being.” laStaempfli would say: “Wherever the relevance of codes is at stake, matters become political by definition, for codes are what make humans political beings nowadays.” The Platforms or the “Big Nines” as Amy Webb would put it, deprive us of alternatives. In our daily lives we all have to undergo old feudal practices of entry codes: Instead of customs at the bridge, we pay data into privately owned machines. The state is filled with the same channels that feed the supply chains of “surveillance capitalism” (Shoshana Zuboff). Article published by The Guardian on 04.10.19: Shoshana Zuboff: ‘Surveillance capitalism is an assault on human autonomy’. What images, judgments are built into codes and conquer the world through repetition? How do conspiracy theories fit into “autocomplete”? How can we code to sustain public spheres rather than closing down to the “tyranny of intimacy”, a term which Richard Sennett The concept of “tyranny of intimacy” is discussed in the book “The Fall of Public Man” by sociologist Richard Sennett in 1977. Read the book review published by The New York Times on 23.01.77. drew from Hannah Arendt? How can we disrupt ruling algorithms which constitute a global grammar to replace the existing world? How to defeat Trends, Hashtags, Hyperlinks, Autocompletes, Black Boxes and their fictitious logic? What does “reporting” in the digital age mean? Regula Staempfli invites you on a rather extraordinary tour on ambivalence, diversity and Truth in the age of digital reproduction. Join the political philosopher in webbing the data texture differently while she draws on an update of Hannah Arendt and her own work (“Die Vermessung der Frau” 2013, “Trumpism. Ein Phänomen verändert die Welt” 2018.).
Links: Shoshana Zuboff: https://www.youtube.com/watch?v=hIXhnWUmMvw and laStaempfli: https://www.youtube.com/watch?v=zWTtCfvntUU
Regula Stämpfli und Isabel Rohner “schwiizerdütsch” im Schweizer Radio X zu #50Jahre Frauenstimmrecht. #DiePodcastin über #Heldinnen: Isabel Rohner & Regula Stämpfli über den brutalen Kampf ums Frauenstimmrecht, Unsichtbarkeiten und die grössten Heldinnen Europas, bspw. Theresia Rohner.