Bruce Springsteen – leider geheim

Aussen vor – tut immer weh. Dabei hätte Bruce Springsteen sicherlich gerne mit mir geredet, laach, so bilde ich es mir jedenfalls ein. Aber wieder einmal waren die Männerfans dieser grossen Seele an erster Stelle, denn ja klar: Auf Springsteen stehen Männer, u.a. auch solche, die nichts von dem haben, aber auch gar nichts, was Springsteen eben zum Menschen macht.

Seufz.

Es ist wie bei «Born in the USA» – 1984 brauchte Reagan den Song für seine Wahlkampagne. Dem neoliberalen Wegbereiter und Schauspieler waren die kritischen Worte egal und damals gab es noch keine Verbote für Rechtsextreme und Rechtspopulisten, die sich immer mehr tollen Songs bemächtigen, die das Gegenteil ihrer Politik ausmachen.

Dabei ist klar: Bruce Springsteen ist der Sohn seiner Mutter. Ohne sie wäre er nie das geworden, was er ist: Ein Mensch. Ein Songwriter, der ein Buch wie ein ganz grossartiges Album verfasst hat. Der seine Mutter ehrt und Frauen liebt. Genau die Voraussetzungen, die es braucht, um immens gross zu werden. Und gleichzeitig klein zu bleiben: in Demut vor sich selber, seiner eigenen Bedingtheit , der Liebe zu den Menschen und allem Lebendigen.

Springsteens kerniges Lachen lässt einen vergessen, dass er – an der Buchmesse für Auserwählte – den Satz für die Ewigkeit aussprach: „You have to earn transcendence in your music.“ Wow. Transzendenz durch Musik – das passt. Transzendenz durch Poesie? Auch. Transzendenz durch poetisch-politisches Handeln? Unbedingt.rs-227987-btr-700x1057-298x450