Regula Stämpfli zu Gast bei Norbert Joa auf Bayern 2: Eins zu Eins. Der Talk.

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“Ich bin Regula Stämpfli – who else?”: KurzVita gegen FremdVita auf Wikipedia

Dr.phil/Dipl.Coach Regula Stämpfli ist Politik-Dozentin mit Schwerpunkt Hannah Arendt, political Design, Digital Transformation, Algorithms, Digital Demokracy, European Institutions, Direkte Demokratie. Die bekannte Publizistin ist Bestseller-Autorin, ist unabhängige wissenschaftliche Beraterin für die Europäische Union und gilt international als eine der anerkanntesten Expertinnen für Demokratie, Medien und Digitalisierung. Sie ist in Brüssel, Zürich, London und Paris tätig, wohnt in München und ist Mitglied in zahlreichen internationalen Forschungsinstitutionen und Stiftungen. @laStaempfli – so ihr Zwitschername – fungiert immer wieder im Who is Who der Schweiz und Global Leaders, sie wurde 2016 unter den 100 einflussreichsten Businessfrauen in der Schweiz aufgeführt.

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Regula Stämpfli: “Vita activa. Mit Hannah Arendt durch den politischen Alltag” an der Universität St. Gallen

“…die Idee der Freiheit auf so verhängnisvolle Weise aus dem revolutionären Denken verschwinden konnte und die Kategorie der Notwendigkeit sich an ihren Platz setzte”

Die Denkerin Hannah Arendt war – bis heute unerreicht – die klügste Verfechterin von Neubeginn, von Neuanfängen. Dies in Übereinstimmung ihrer politischen Theorie, dass Geschichte nie die Vollstreckung “natürlicher”, “sozialer” oder sonstiger Automatismen darstellt, sondern sich durch Ereignisse und die diese gestaltenden Menschen manifestiert. Die wenigsten Interpretinnen und Interpreten denken MIT Hannah Arendt und sind deshalb nicht in der Lage, “on revolution – über die Revolution” als klares Bekenntnis Arendts zu Demokratie, die nur durch Freiheit konstituiert wird, zu deuten. Die meisten weisen Arendts bitterböse Kritik an der Französischen Revolution (wie Seyla Benhabib), der “sozialen Frage” (Judith Butler) als antimodern zurück. Dabei gründet Arendts Definition von Politik immer und unwiderbringlich als öffentlicher Raum, der sich dadurch definiert, frei von Notwendigkeiten zu sein. So ist es für Arendt nur logisch, die Bekämpfung von Armut in der Demokratie keinen Raum zu geben, denn für Arendt ist die Abwesenheit von Armut die Voraussetzung für Freiheit ist: “Wo immer die Lebensnotwendigkeiten sich in ihrer elementar zwingenden Gewalt zur Geltung bringen, ist es um die Freiheit einer von Menschen erstellten Welt geschehen.” Dem nackten Elend begegnet man in solchen Fällen dann mit Gewalt – siehe die Schreckensherrschaft des Wohlfahrtsausschusses unter Robbespierre. 

Revolutionen sind nach Arendt also nur dann Neuanfänge, wenn sie die Freiheit, frei zu sein verwirklichen – was nach Arendt mit der Amerikanischen Revolution 1776 gelang. Denken wir mit Regula Stämpfli Hannah Arendt weiter, dann ist auch für 2019 das revolutionäre Programm self-evident: No Data without representation. 

Vorlesung, 23.5.2019 Raum HSG 01-014, 18.00-20.00 Uhr. 
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Regula Stämpfli über Europawahlen, EU und das Rahmenabkommen 2019 an der Universität Zürich, 5.6.2019

Open debate: Interaktives und partizipatives Podium
An der Universität Zürich, KOL-G-217 EV
5. Juni 2019, 18:15 bis 20:00 Uhr

Gäste:
Prof. Dr. Andreas Glaser, Rechtswissenschaften
Dr. Regula Stämpfli, Politologin
Prof. Dr. Tobias Straumann, Wirtschaftsgeschichte
Dr. Konrad Hummler, Ökonom
Die staatspolitischen Strukturen und Prozesse der Schweiz werden mit dem institutionellen Rahmenabkommen stark tangiert. Der Föderalismus, die direkte Demokratie, die Anhörungskultur, die Schweizer Neutralität und die Gewaltenteilung werden durch eine institutionelle Einbindung der Schweiz in die EU-Strukturen verändert. Am Podium werden die wichtigsten Positionen diskutiert. 

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Regula Stämpfli über das “Digitale Selbst” in den “Mittwochsgesprächen” mit Rainer Danzinger. Moderation: Florian Fossel im Café Korb in Wien.

Der Mittwochssalon: Ausschreibung. 

Unser Gast, Regula Stämpfli – im Gespräch mit Rainer Danzinger – befasst sich seit vielen Jahren mit der neoliberalen Verwertbarkeit alles Lebendigen und dem Hype um Hashtags, Social Media und politischer Polarisierung und fasst ihre Beobachtungen unter dem Begriff „Trumpism“ zusammen. Zu diesem schreibt sie:
„TRUMPISMUS ist framing & hurting, ist Datenklau »as business as usual«, ist Vergoldung durch das Amt, ist Herrschaft des Selbst, ist Corporate Branding, ist Fake Science, ist die Algorithmisierung der Welt, ist Leben als Konsum, ist Markenprotest, ist Pornografisierung des Alltags, ist Klickraten-Demokratie, produziert Blindspiralen, ist »scripted reality«, ist Banksprech, ist Identitäts- und Genderpolitik, rechnet echte Körper völlig falsch, ist Nomadentum der Vorurteile, ist Exekutivkommunikation, ist Börsenkurs, ist Rating-Demokratie, macht aus Menschen lebende Münzen, […] ist die Eroberung der Welt als Zahl, ist der Siegeszug von Big Data, codiert nach Vorurteilen, skandalisiert den Hyperlink, führt Selbstgespräche, operiert im Sefile-Modus, teilt die Welt in Likes und Dislikes, ist laut, führt Listen, macht aus Medien und Menschen eine (sich) )(an)schreiende Zunft.“

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Regula Stämpfli an der Nacht der Philosophie in Wien zu KI/AI &Demokratie

Regula Stämpfli im Café Phil, 8.5.2019 an der Nacht der Philosophie zum Thema: Träumen Künstliche Intelligenzen von Demokratie? 

Als der geniale Phillip K. Dick 1968 seinen Roman “Do Androids Dream of Electric Sheep” veröffentlichte, in dem eine Gruppe von Androiden mit allen Mitteln der vorprogrammierten Abschaltung zu entkommen versucht, da waren Computer so gross wie ein Lieferwagen und wurden noch mit Lochstreifen gefüttert. Heutzutage dominieren die Diskussionen über Künstliche Intelligenzen innerhalb eines dystopischen Rahmens, ohne wirkliche Innovationen, dafür mit hohem Werbepotential. Die Politphilosophin lehrt politisches Denken und gibt an der Nacht der Philosophie Hinweise, erzählt ganz andere Rahmenbedingungen, was im Zuge der “Algorithmisierung der Welt” (Regula Stämpfli 2007) schon passiert ist und was nicht geschehen soll. Künstliche Intelligenz setzt als ethische Intelligenz selbstverständlich menschliche Intelligenz voraus: Intelligenz im Sinne eines Hannah Arendt´schen Denkens, das Denken nicht als materielles System, sondern eines der Vernetzung im öffentlichen Raum erkennt. Es ist am Abend selber eine Aufnahme des Denk-Vortrages geplant. 

Cafe Phil, 8.5.2019 21.00 Uhr, Gumpendorfer Strasse 10, 1060 Wien.

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