Regula Stämpfli über die Infodemie Corona 4. März 2020

Regula Stämpfli über die Infodemie Corona&China

Corona hält alle Medien in Atem. Krisenkommunikation, Hygiene-PR und Datenflut zu Neuansteckungen folgen sich im Hysterietakt. Was sind die unmittelbaren Auswirkungen von Medienrevolution und Virusinfektion?

Die Gesundheitsbehörden informieren so flächendeckend, dass das Gegenteil der Krisenkommunikation eintritt: Vorbei die Sicherheit, die Behörden hätten alles im Griff. Mittlerweile geraten auch ganz normale Menschen in Panik, von der Börse ganz zu schweigen. Die flächendeckenden Informationen, Updates, Katastrophenszenarien punkto Corona bewirken, dass die Menschen noch mehr vor ihren Bildschirmen sitzen und zuhause bleiben. Der Corona-Virus setzt das öffentliche Leben ziemlich schachmatt, wie die Bilder aus der VR China zeigen. Auch politisch wirkt Corona wie ein Virus auf bestehende Verhältnisse: Nicht nur Trump, sondern auch die Gesundheitsbehörden warnen vor Mobilität, vor Globalisierung. Die Vernetzung der Welt wird durch lokale „Gesundheit first“-Massnahmen massiv gebremst. In der VR China hat das Virus sogar die Kraft, die Überwachungsdiktatur unter der Führung von Xi Jinping zu Fall zu bringen. Die Regierungspropaganda China Daily zeigt, wie fragil das Regime geworden ist und titelt überraschenderweise ein Dementi: Die Corona-Krise sei keineswegs „Chinas Tschernobyl“. Dies lässt aufhorchen.

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https://www.chinadaily.com.cn/a/202002/21/WS5e4f12efa3101282172791cb.html

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