Rubrik: Eine Frau kommt zu früh. Regula Stämpfli, NZZ, Politik & Pandemie.

Im Mai 2020, also kurz nach dem ersten Lockdown in Corona-Pandemie schrieb Regula Stämpfli einen zukunftsgerichteten Beitrag in der Neuen Zürcher Zeitung NZZ, 5.5.2020 siehe

Regula Stämpfli, NZZ, Corona, Panemie & Politik

Die Kombination von «monokausalen Narrativen» und «virologisch basierter Datenhoheit» habe ein «Zeitalter der totalen Gewissheit» geschaffen, schreibt die Politikwissenschafterin Regula Stämpfli. Die Urteilskraft über Richtig und Falsch sei auf der Strecke geblieben.

Einige erinnern sich vielleicht an Platos berühmten Kampf gegen die Sophisten. Er warf ihnen vor, ihre Kunst bestünde darin, «den Verstand mit Argumenten zu bezaubern», die nicht der Wahrheit dienten, sondern darauf abzielten, Meinungen zu erzeugen. Solange diese plausibel erscheinen, «liege ihnen die Kraft der Überzeugung inne». Hannah Arendt nennt dies den «temporären Sieg der Argumente auf Kosten der Wahrheit». In meinem Buch «Trumpism. Ein Phänomen verändert die Welt» zeichne ich nach, wie postmoderne Narrative, die sich «datengestützt» als Wahrheiten inszenieren – hier als bestes Beispiel die Umfragen –, letztlich intendieren, monokausal den Sieg über die Wirklichkeit zu erringen. Die neuen digitalen Herren inklusive ihrer Instrumente «Plattformkapitalismus» sowie «Digitaler Überwachungsstaat» zerstören mittels der «Algorithmisierung der Welt» empirische Realitäten mit derart präzise berechneter Schlüssigkeit, dass der Unterschied zwischen Fiktion und Realität für die meisten von uns nicht mehr erkennbar ist. (…) Der ehemalige Feuilletonchef der Neuen Zürcher Zeitung NZZ, René Scheu, erwähnt, wie wichtig dieser Beitrag war und ist fassungslos, dass wir nicht weiter sind:

René Scheu im “persönlich.ch” u.a. über laStaempflis DATEN-PANDEMIE