Regula Stämpfli über Huawei, internationale Beziehungen und Diversität im Netz

Regula Stämpfli über Huawei, internationale Beziehungen und Diversität im Netz

Siehe http://www.kleinreport.ch/news/cryptoleaks-huawei-und-5g-die-risiken-der-technik-94174/

Die Neuerfindung der Diktatur als datengetriebener Überwachungs- und Kontrollstaat beschreibt Regula Stämpfli schon 2016. Seitdem hat die Politphilosophin ihre Analysen immer wieder geschärft und  mit den digitalen Medienrevolutionen in Zusammenhang gebracht. “Trumpism. Ein Phänomen verändert die Welt” zeigt eindrücklich wie die Demokratie, falsch erzählt, ziemlich schnell gekreuzigt wird.

Die englische Version, die ziemlich bald erscheinen wird, beschäftigt sich noch eingehender mit dem Phänomen der “digitalen Zwischenzeit und Schattenwelten” (Regula Stämpfli). 

Die Breite der Forschungsgebiete von laStaempfli sind manchmal zu wenig bekannt, deshalb hier der Hinweis auf einen ZEIT-Podcast vom Dezember 2019, der das Thema, dass erstens Frauen kaum zu internationalen Expertentreffen und zwecks Auskunft von den Medien vors Mikrofon dürfen und dass sich Transdisziplinarität mittlerweile auch so äussern kann, dass Sinologinnen über Digitalität nachdenken und Politphilosophinnen über internationale Politik. Sie können auf den Podcast via Bild klicken, das Bild als Titelblatt zur Masterarbeit von Regula Stämpfli zu den Beziehungen Schweiz-China 1945-1950. 

 

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Regula Stämpfli über “Shakespeare in Seoul”: Den wohlverdienten “best film” #Oscars2020

Von Regula Stämpfli – «Parasite» ist umwerfende Kunst. Der Film aus Südkorea ist nicht nur das erste nicht-englischsprachige Werk, das mit «Best Film» bei den Oscars 2020 ausgezeichnet wurde, sondern schlicht drastisch gut. Die subversive Story, ikonographische Körperwucht, heftige Direktszenen und Überraschung ohne Ende zeichnen «Parasite» aus. Aus Südkorea stammen schon längst Streifen für Liebhaberinnen scharfer Kost. Wobei «Kost» durchaus wörtlich gemeint ist, denn die südkoreanische Filmindustrie ist meist bei Multi-Konzernen beheimatet, die einfach alles produzieren: Lebensmittel, Pharma und eben auch Unterhaltung. Der Vorteil ist – wie immer in Asien – wenn etwas gut läuft, sei dies ein Bild, ein Song, ein Fast-Food, eine Pille, dann bewegt sich der Absatz in Millionenhöhe.Bildschirmfoto 2020-02-10 um 17.20.08

Regula Stämpflis Kulturjahr in ensuite – Kultur und Kunst, was denn sonst? Februar 2020

Februar: Nackt. Die Kunst der Blösse

Der wohlgeformte Hintern glänzte überall: Von München nach Zürich bis zu seinem Ausstellungsort Basel. Das Antikenmuseum Basel und die Sammlung Ludwig besuchte ich nicht zuletzt wegen der überaus gelungenen Werbung für die Ausstellung „Nackt“. Die „Aphrodite Kallipygos“, mein Alter-Ego sozusagen, respektive „die mit dem schönen Hintern“, ist über 2100 Jahre alt und war zu Gast in diesem tollen Museum, das den Charme einer Welt von Gestern perfekt versprüht. Schade nur, dass das Museum viel zuwenig Veranstaltungen mit zeitgenössischen Kultur- und Politikwissenschaftlerinnen offeriert: Was hätten wir doch Spannendes zu erzählen! Allein über die österreichische „Venus von Willendorf“ würden neun Abende kaum reichen, soviel gäbe es über matriarchale Netzwerke und Modernität avant la lettre und jenseits des Machofeuilletons zu berichten. Die nackte Göttin war zu Beginn der Menschheit Verheissung von Fruchtbarkeit und Transformation. Doch schon bei den Schriftgelehrten in Ägypten bedeutete die Nacktheit Sklaverei. Mit der Schrift kam die Kleidung und damit fast ewige Hierarchie. Seitdem wird die Blösse von männlicher Macht dazu benutzt, Opfer zu kreieren: Opfer des Voyeurismus, Opfer der Schutzlosigkeit, Opfer sexueller Gewalt in unzähligen Bildern. Künstler sind leider oft erkennbar als willige Vollstrecker ikonographischer Dominanz: Von der Lust bis zum Tod.

Die Ausstellung war wirklich einzigartig und das „Antikenmuseum Basel und die Sammlung Ludwig“ verdienen jede Werbung. Und wer weiss: Vielleicht kommen die Verantwortlichen ja wirklich noch auf die Idee, die zeitgenössischen Denkerinnen zu einem neuen Reigen in die Räume voller göttlicher, antiker und nackter Botinnen der Inspiration zu laden. Ich wäre jedenfalls sofort dabei.

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